Wenn man mal die Angebote im Hardwarebereich vergleicht, dann wird man sehr schnell feststellen, dass Amazon im Regelfall immer nicht nur unwesentlich teurer ist als Marketplace-Händler, die die gleiche Ware auch selbst ausliefern. Mir fallen da teilweise erhebliche Abweichungen auf. Manchmal ist auch die Verfügbarkeit der Waren extrem unterschiedlich. Im Allgemeinen ist der Service und die Zuverlässigkeit von Amazon schon einzigartig.
Der Punkt ist, dass man anderswo nur sehr selten so ein Rundum-Service bekommt. Was mir einfach auf den Sack geht, ist der Einkauf in Online-Shops, die nur auf Vorkasse liefern, die Ware aber nicht direkt ausliefern, sondern diese erst dann beim Groß-/Zwischenhändler bestellen, wenn bei Ihnen selbst genug Kunden bestellt haben. Manchmal ist auch die Verfügbarkeit der Waren einfach nicht gewährleistet. Der Kunde zahlt meistens sofort und somit ist das Geld sofort weg. Die Ware kommt dann, wenn überhaupt, erst 2-3 Wochen später an. Einen zinslosen Kredit möchte ich einer Firma nur ungerne geben. Ware gegen Geld und zwar möglichst schnell! In diesen schnelllebigen Zeiten sind Extremfälle von 2 - 3 Wochen schon sehr lang. Man sieht ja alleine an den Preisschwankungen für SSDs, wie der Markt hier reagiert. Im Regelfall klappen Lieferungen aber ja auch schneller.
Ich hatte mal eine OCZ-SSD (ja, ich weiß, war ein Fehler) im Online-Shop von Plus bestellt und auch per Paypal bezahlt. Als ich nach knapp 2 Wochen immer noch nix von denen gehört habe, teilte man mir mit, dass die Ware immer noch im Online-Shop gelistet war, obwohl sie bei dem Händler, der sie liefern sollte, zu diesem Zeitpunkt schon gar nicht mehr zu dem Preis verfügbar war. Das Warenwirtschaftssystem schien bei denen einfach nicht in Echtzeit zu funktionieren. Sowas ist in meinen Augen wirklich unprofessionell. Wer mit einem Online-Shop Geld verdienen will, der soll gefälligst auch ein Warenwirtschaftssystem nutzen, was dem Kunden die Verfügbarkeit der Waren in Echtzeit anzeigt. Ansonsten: Setzen, 6!
Zu Amazon gibt es momentan einfach keine großen Alternativen mehr, die einen ähnlich einfachen Ablauf vom Bestellvorgang bis zur Lieferung bieten. Alleine das komplette Inkasso per Lastschrifteinzug vom Konto ist schon wertvoll. Keine Rennerei zur Bank für Onlinebanking-Verweigerer und das Geld ist nicht schon sofort eingezogen, obwohl die Ware noch nicht da ist.
Mir ist schon klar, dass kleinere Händler, die ihre Waren direkt mit eigenen Online-Shops anbieten, nicht in der Lage sind, ggf. passierende Zahlungsausfälle im großen Stil zu verkraften.
Weiterhin fällt auf, dass es manch kleinere Anbieter gibt, die ihre Preise, die sie in Preissuchmaschinen listen lassen, nur dann die niedrigeren Preise gewähren, wenn man direkt über die Preisvergleichsseite in den jeweiligen Online-Shop einsteigt. Wenn man dann aber einen anderen Artikel in den Warenkorb legt, kann es passieren, dass man diesen nicht mehr zum günstigeren Kurs bekommt, weil der "Rabatt" plötzlich wie von Geisterhand ab dem zweiten Artikel verschwindet. Das ist mir mal aufgefallen, als ich einen Prozessor kaufen wollte.
Hatte den Preis über Geizhals recherchiert und von dort aus den Einstieg in den Online-Shop des Händlers durchgeführt. Den Prozessor habe ich dann auch zum günstigeren Preis in den Warenkorb legen können. Dann fiel mir ein, dass ich noch einen Speicherriegel zusätzlich zum schon vorhandenen mitbestellen könnte. Hierbei fiel mir dann auf, dass der Riegel teurer als woanders war. Den Durchschnittspreis für so ein Modul hatte ich noch im Kopf. Wegen der Abweichung und auch weil ich mich als Kunde bei Anwendung solcher Tricks verarscht fühlte, habe ich letztlich woanders bestellt.
Der Punkt ist einfach, dass große Anbieter wie Amazon, egal ob man bei denen kauft oder bei den Marketplace-Händlern, im Regelfall auch guten Service und transparente Abläufe bieten. Mails mit Trackingnummern der Lieferungen und zeitnahe Kommunikation sowie problemloses Bezahlen sind bei mir der Grund, weshalb ich auch gerne bei denen bestelle. Händler, die nicht mit Lastschrift oder Paypal arbeiten, bekommen keine Bestellungen mehr von mir rein. Das sind im Regelfall kleinere Händler, die sich diesen Service nicht leisten können oder wollen, weil sie schon ohne die Gebühren für diese Dienstleistungen teurer sein müssen, weil sie einfach nicht den Warendurchsatz wie die Großen der Branche haben.
Wenn ich heute Mittag vor einem Board mit zerflashten Bios-Chip sitze, dann bestelle ich mir bei Ebay einen neuen und bezahle direkt mit Paypal. Dann ist der Chip morgen da und das Board läuft wieder. Da es nur 2-4 Anbieter solcher Dienstleistungen gibt, gehe ich hierzu über Ebay, ansonsten bestelle ich Hardware bei amazon oder Hardwareversand. Da nehme ich auch die 4,99 Euro Versandkosten in Kauf.
Klasse finde ich Marketplace-Händler bei Amazon, die einen Speicherriegel zu 16,95 Euro anbieten, aber dann 5-7 Euro Versandkosten haben wollen. Diese fallen an, weil der Mindestbestellwert bei einem Händler nicht die 20,- Euro erreicht, soweit gut. Wenn ich dann aber einen zweiten Riegel mitbestellen möchte, dann fallen die Versandkosten doppelt an. Nee, ohne mich. Dann wird woanders geschaut. Veräppeln kann man andere. Jeden Tag steht ein Dummer auf, so scheinen manche Anbieter zu denken. Lieber sollten sie mal die Preise gesund kalkulieren sowie transparente Preise, Abläufe und Versandkosten einführen.