@Boogeyman: Ich verstehe deine Kritik nicht. Willst du es Kaspersky negativ anlasten, dass die die Verhaltenskontrolle nur in die Suite, aber nicht in KAV integrieren?
Andere Hersteller haben GAR KEINE Verhaltenskontrolle, die sie integrieren könnten (außer AVG, damit hab ich aber keine Erfahrung)!
___
EDIT: Falls ich mich irre (dieser Gedanke kommt mir jetzt zum ersten Mal!) und z.B. Norton-AV und Co. haben schon als AV-Scanner-Version eine Verhaltenserkennung (nicht "proaktive Erkennung"/ Heuristik, sondern zusätzlich dazu!), dann müsste ich meine Meinung über den Sicherheitsvorteil von Suiten ändern. Aber im aktuellen c't-Test war "Spyware Doctor mit Antivirus und ThreatFire" der einzige Kandidat mit dedizierter Verhaltenskontrolle (eben ThreatFire) und erkannte auch prompt alle 20 unbekannten Schädlinge am Verhalten. Wobei es erstaunlich wäre, dass KAV selbst ohne Verhaltenskontrolle und nur proaktiv 19/20 (Durchschnitt ist 12/20) erkennt (es muss also Malware gewesen sein, die sich auffällig verhalten hat, sodass sie proaktiv erkannt werden konnte) ...
hallo, liebe c't, meint ihr mit "Verhaltenserkennung" die proaktive Erkennung oder eine Verhaltenskontrolle?
Ich sehe den Sicherheitsvorteil einer Suite vor allem (neben einigen anderen Funktionen, die aber eher der bequemen Überwachung des Systems dienen und nicht unbedingt notwendig wären) in der Verhaltenskontrolle/ Programmkontrolle begründet. Wenn aber die AV-Versionen die schon enthalten würden (die Test-Ergebnisse der c't passen aber nicht dazu), dann könnte ich von meinem Suite-Fanatismus durchaus zurücktreten
Über den Nutzen einer Verhaltenskontrolle könnte man sich dann weiter streiten, wenn gute AV-Scanner 18/20 (Norton) und 19/20 (KAV), d.h. 95% der unbekannten Malware (die dem signaturbasierten Scan entwischt ist) sowieso schon proaktiv erkennt; zumal eine Verhaltenskontrolle prinzipbedingt auch vertrauenswürdige Software überwacht (zum Schutz vor Highjacking und dll-injection) und so ggf. (bei zu scharfer Einstellung) vermehrt Warnungen und Hinweise produziert (jaja, ich weiß, dieses Argument reißt ihr sofort an euch, kommt euch ja so gelegen). ... Vielleicht ist eine Verhaltenserkennung nur ein Spielzeug für paranoide Prozess-Kontrollfreaks wie mich, die die letzten 5% auch noch absichern wollen (Spywaredoctor hat im Test ja auch 100% der unbekannten Malware verhaltensbasiert erkannt); das allerdings mit vielen Pop-Ups und Hinweisfenstern erkaufen (Ertragsgesetz, anyone
).
______
Oli_P schrieb:
Also, wie kommt unbemerkt Schadsoftware auf dem Rechner? Man nutzt unsichere Browser (sprich nicht auf dem aktuellen Stand und falsch eingestellt), man geht verantwortungslos mit Email-Anhängen und Dateien um, welche man über ein Forum, Chat, Filesharing, etc erhält, man hat kein aktuelles Betriebssystem und man hat keinen aktuellen AV Scanner.
stimme ich zu. Das sind wohl die üblichen Wege, wie Malware (bemerkt oder unbemerkt, fahrlässig oder gar unverschuldet) auf den Rechner kommt.
Und wenn man von einem Otto Normaluser ausgeht, der eben nicht gewissenhaft gegen alle diese Schwachstellen in seinem System angeht, dem hilft eine Suite mehr als ein AV-Scanner allein.
Keine Frage, dass es schöner wäre, wenn man alle User aufklären könnte und sie die Grundlagen der Systemabsicherung durchführen. Wenn man alle User dazu kriegen würde, dann wären Suiten wirklich überdimensioniert.
Aber selbst Boogeyman in seinem HowTo erfasst nicht alle sicherheitsrelevanten Windows- und NoScript-Einstellungen. z.B. das Blockieren von IFrames in NoScript, ALLE Ausnahmen aus der Win-Firewall entfernen (Standardmäßig sind die Standardports z.B. für den Zugriff aus dem lokalen Netzwerk für jeden anderen User weit offen!).
Ich gehe aber davon aus, dass Otto Normaluser da nicht drauf achtet und sich auch nicht aufklären lässt. Immerhin rät selbst die Chip regelmäßig zu bestimmten Sicherheitseinstellungen; aber die User greifen lieber zur Suite. Weil diese user es bequem haben wollen.
Und auf Basis dieses Otto Normalusers sage ich: Nutzt eine lieber eine Suite, die die ein oder andere Nachlässigkeit im Schutzkonzept ausgleichen kann, statt nur einen AV-Scanner. Und an diese Art von User hat sich meine "Bitte" im ersten Post dieses Faden gerichtet.
Nochmal:
Man kann die User nicht ändern. Also sollten sie Schutzmaßnahmen ergreifen, die sie gewillt sind, zu ergreifen. Wenn sie ihr System nicht durch die richtigen Windows-Einstellungen sichern, dann wenigstens über eine Suite, die im System mehr überwacht als ein AV-Scanner allein.
(auch zum Wohle dieser Diskussion bräuchte es vermutlich klare Tests, ob eine Suite durch die Verhaltenskontrolle mehr Schutz bietet; da sie aber - theoretisch - auch unbekannte und unerkannte Malware vom Starten abhalten kann, denke ich das. Denn wenn sie nicht starten kann, lassen sich Dateien einfach löschen. Dann war die Datei zwar auf dem Rechner, aber inaktiv ... zumindest theoretisch).
Wollt ihr allen ernstes alle Jugendlichen und Unerfahrenen vom Computerschutz ausschließen, weil sie auch mal den ein oder anderen Crack runterladen und eben nicht jeden link eingehend studieren, bevor sie draufklicken?
Es gibt Usergruppen - und zwar die absolute Mehrheit im Web, denke ich - die niemals ihr System gewissenhaft absichern wird. Und für die bieten Suiten einen erhöhten Schutz.
Außerdem denke ich nicht, dass Suiten dann weitere Nachlässigkeit im Schutzverhalten provozieren (Suite installieren und dann vergessen). Vielmehr ist es das Sicherheitsverhalten selbst, dass sie bewegt, eine Suite zu wählen.
Oli_P schrieb:
Ich verstehe das auch so... Laut Scheinweltname läuft man zwangsläufig Gefahr, sein System zu kompromittieren, wenn man keine ISS einsetzt.
wenn das alle hier so verstanden haben, dann erklärt das vieles
Ich habe das - glaube ich jedenfalls - nie so gesagt und auch nie so gemeint. Ich habe etliche Male gesagt: Man kann auch mit dem üblichen Schutzkonzept aus umsichtigem Verhalten + Sicherheitseinstellungen in Windows + Browser + AV-Scanner allein sehr sein. Ihr Mit-Diskutanten seid also mit eurem Schutzkonzept sehr sicher.
Ich habe immer nur gesagt: Für User, die Fahrlässigkeit oder Unwissenheit walten lassen (und man sie eben nicht ändern kann), sind durch eine Suite besser geschützt, weil z.B. sichere Firewalleinstellungen von der Suite eingestellt werden; außerdem enthalten sie eben eine Verhaltenskontrolle, die Malware vom Starten abhält; wenn man schon die User nicht davon abhalten kann, sich infizierte Dateien aus Versehen und unüberlegt herunterzuladen.