VD schrieb:
Die Kamera ist sowieso "relativ" egal, denn jeder der sich auskennt weiß, es kommt mehr auf Objektive und Einstellungen an.
das mag vielleicht stimmen, wenn man stillleben fotografiert, wo nicht fokusiert werden muss, genug licht da ist und die kamera auf einem stativ fixiert ist.
Schonmal probiert ne taube im flug mit einem af-s 300 f4 an einer d3100 zu erwischen?
ziemlich unmöglich. da kann der fotograf noch so gut sein, die kombo produziert einfach 95% ausschuss. enten am teich, hunde, katzen, der kanarienvogel. das sind alles alltägliche motive - man muss kein wildlife fotograf sein.
natürlich kommts immer drauf an, was man fotografieren will, aber im prinzip ist man mit einsteigerkameras bei allem, was einen guten autofocus voraussetzt, einfach schonmal ziemlich im nachteil. seis nun dunkelheit (d3100 hat enorme probleme bei schwachem licht, ich fluche jedes mal bei meinen produktfotos), bewegte objekte usw.
haptik ist das nächste - natürlich passen alle pro objektive auch an einsteigerkameras, aber da passt einfach das verhältnis nichtmehr. die d3100 z.b. ist so klein, dass du probleme mit einem 1,5 kg objektiv bekommst, weil man nirgends richtig platz zum fest zugreifen hat. ganz zu schweigen von der balance, weil die d3100 sehr leicht ist.
Je kleiner die Kamera, desto kleiner der Sucher - Manueller Fokus unmöglich, das geht nur übern gezoomten liveview. fokusindikatoren sind auch sehr spartanisch.
dann kommen noch die diversen "luxus"eigenschaften eines teureren bodys: mehrfachbelichtungen, spiegelvorauslösung, AF-Motor, digitale wasserwaage, mehr akkukapazität usw. usf. das sind alles sachen, die in meinem nächsten body unbedingt drin sein müssen.
wäre ich damals schon so in der materie gewesen wie heute, hätte ich mir eine gebrauchte d90 anstatt einer neuen d3100 im kit gekauft und wäre mit den objektiven zufrieden gewesen, die ich noch aus der analogzeit habe, anstatt mit den günstigen einsteiger dslrs so ein fass aufzumachen. weil da war erstmal nur manueller fokus angesagt, und wer das ein halbes jahr lang mit dem body gemacht hat, weiß einen guten af zu schätzen.
die beste kamera mit den billigsten objektiven ist eine genau so unsinnige kombination wie die besten objektive an der billigsten kamera.
ich kann die behauptung so nicht stehen lassen, dass der body relativ egal ist - es hängt immer zusammen mit dem, was man machen will, und da ist ein falscher body mindestens genau so "schlimm" wie ein falsches objektiv.
für jemanden, der sich gezielt mit der fotografie auseinandersetzen will, und diese auch in vielen bereichen ausprobieren, lernen und betreiben will, der fängt mit einem einsteiger body nur kurzzeitig was an und es ist imho geldverschwendung, sich zuerst einen einsteiger body zu kaufen, um dann 6 monate später festzustellen, dass man ihn gegen einen größeren austauschen will. ich lehne mich mal aus dem fenster und behaupte, dass jeder, der mit einer einsteigerkamera angefangen hat und spaß daran gefunden hat, hat sich kurze zeit später auch einen besseren body gekauft. die leute, die gleich z.b. mit einer d90 eingestiegen sind, haben jetzt noch spaß an ihr.