djducky schrieb:
Kannst ja nochmal ne endgültige Liste machen, abchecken und dann bei/nach Erhalt auch mal hier Feedback geben.
Soo, da ja jetzt schon einige Zeit ins Land gegangen ist, versuche ich es mal mit einem Feedback
Es hat so lange gedauert, da ich ja wie gesagt nicht all zu häufig zum Gaming komme und das zumindest schon mal antesten wollte, bevor ich hier ein Feeback schreibe. Von viel mehr als "antesten" kann man jedoch auch nicht sprechen, aber dazu später mehr.
1. Hardware
Zunächst einmal die genaue Liste der Teile, die ich letztendlich bestellt habe:
https://geizhals.de/wishlists/3843669
Das
Netzteil ist ein anderes mit mehr Leistung geworden, da dieses gerade bei Mindfactory im Angebot war und ich es deswegen für 80€ bekommen habe. Also mehr Power für den gleichen Preis. Bin bisher sehr zufrieden damit: voll modular und flüsterleise.
Bei der
M.2 hatte ich mich außerdem für die 2TB Variante entschieden, was vor allem im Nachhinein eine gute Entscheidung war.
Das
Mainboard bietet nämlich zwar weitestgehend alles, was ich brauche, aber was ich beim Auspacken des Mainboards erst richtig verstanden habe ist, dass es zwar bei Geizhals mit zwei M.2 Ports angegeben ist, aber einer davon vom WLAN / Bluetooth Modul belegt ist. Das ist nicht wirklich schlimm, weil ich dieses Modul einfach rausschmeißen würde, sobald ich den zweiten Port einmal brauchen sollte (habe noch vom alten PC WLAN und Bluetooth als USB Stick da liegen), aber bis dahin sollten mir die 2 TB Speicher erst einmal einige Zeit reichen. Und irgendwie finde ich eingebautes Bluetooth und schnelles WLAN auch ganz praktisch.
Ansonsten entsprechen alle Teile eurer Empfehlungsliste.
2. Zusammenbau und Konfiguration
Der Zusammenbau hat insgesamt super funktioniert. Ich musste aufgrund der Länge der Grafikkarte lediglich einen der vorderen Gehäuselüfter gegen ein extra schmales Modell austauschen. Alle anderen Teile haben problemlos ins Gehäuse gepasst. Der Kühlkörper des Gehäuselüfters befindet sich mit einem Abstand von vllt. 2 cm relativ dicht am hinteren Gehäuselüfter, aber ich denke das ist eigentlich ganz praktisch, weil durch die 3 Lüfter in Reihe (2x CPU, 1x Gehäuse) die warme Luft direkt aus dem Case gesaugt wird.
Dank eurer Hinweise wusste ich, dass ich CSM im BIOS aktivieren muss, um in mein altes Windows zu booten. Also flott den RAM auf volle Leistung "entriegelt", CSM aktiviert und ausprobiert. Leider war es erstmal so, dass mir mein altes Windows direkt beim Start einen Bluescreen präsentiert hat. Das hatte ich ehrlich gesagt auch nicht anders erwartet bei den 8 Jahren, die zwischen alter und neuer Hardware liegen. Grund für den Absturz war laut Meldung die AsIO.sys. Über den abgesicherten Modus habe ich die AsIO.sys aufgetrieben und gelöscht. Das hat tatsächlich schon gereicht um mein altes Betriebssystem wieder zum Laufen zu bringen. Dadurch ging die Übertragung meiner Daten ins neue Windows etwas komfortabler von statten.
Beim Installieren von Windows 11 habe ich ordentlich Zeit verschwendet: ich wollte es klassisch über einen bootfähigen USB Stick installieren, hab den Stick aber einfach nicht zum Laufen gebracht. Das Booten vom Stick ging, aber während der Installation wurde das Setup immer abgebrochen mit der Meldung, dass die Installationsdaten unvollständig wären. Sowohl Rufus als auch das Media Creation Tool haben keine Fehler bei der Erstellung des Bootmediums angezeigt. Ich habe das ganze Internet durchforstet, bis ich drauf gekommen bin, dass möglicherweise der USB Stick totz Mangel an Fehlermeldungen beschädigt sein könnte. Also habe ich einen anderen USB Stick ausprobiert und es hat sofort funktioniert... naja...
Solltet ihr also auch mal ein ähnliches Problem haben, empfehle ich das Austesten eines anderen Speichermediums.
Dank des zum Mainboard mitgelieferten Gigabyte Control Centers (es wird automatisch beim ersten Start von Windows gefragt, ob man es installieren möchte) ließen sich sämtliche Treiber quasi mit einem Klick installieren, was ich als sehr praktisch empfunden habe. Außerdem kann man hiermit direkt aus Windows heraus die Lüftersteuerung konfigurieren, ohne das BIOS aufrufen zu müssen. In Verbindung mit der "Kurvenoptimierung" am Prozessor (habe ich im Internet gesehen, aber ich verstehe eigentlich nicht wirklich was das ist) habe ich es geschafft alles so einzustellen, dass mein Rechner im normalen "Office-Betrieb" flüsterleise ist. Die Temperaturen an CPU und Mainboard sind dabei konstant bei rund 50°C.
3. Gaming
Wie bereits geschrieben, bin ich hier noch nicht allzu viel dazu gekommen mein neues System auszuprobieren. Ich hatte in meinem Steam Account noch Hellblade: Senuas Sacrifice "herumliegen", das ich irgendwie nie gespielt habe. Das Spiel ist glaub ich von 2017, hat für diese Zeit aber, wie ich finde, eine recht aufwändige Grafik. Auf maximalen Einstellungen und Full-HD lief das Spiel mit um die 200 FPS (bis zu 230 in grafisch weniger anspruchsvollen Umgebungen), mit teilweise leichtem Spulenfiepen je nach Blickrichtung im Spiel und gelegentlichen Tearing. Die Grafikkarte bleibt auch unter Vollast ziemlich leise.
Da mir mit meinem Bildschirmen mehr als 60 FPS nichts bringen, spiele ich mit Vsync. Bei 60 FPS langweilen sich die Grafikkarte mit maximal 40% Auslastung und die CPU mit maximal 20% Auslastung. Spulenfiepen gibt es dann auch keines mehr. Das zeigt mir, dass hier noch viel Luft nach oben für neuere Games ist, was mich natürlich freut.
Trotzdem habe ich gelegentliche Framedrops, wenn im Spiel z.B. eine neue Umgebung nachgeladen wird. Ich weiß jetzt nicht, ob das an meinem System liegt oder am Spiel selbst.
Ich habe mich gefragt, ob das Problem hier vielleicht ist, dass bei Vsync ja immer nur genau die 60 FPS berechnet werden. D.h. wenn es mal zu einem Framedrop kommt, macht der sich eben auch direkt bemerkbar. Vermute ich das richtig oder habe ich hier jetzt einen Denkfehler? Deswegen habe ich mich gefragt, ob es auch eine Möglichkeit gibt, eine etwas höhere Framerate als Ziel einzustellen, damit die GPU nicht sinnlos unter Volllast läuft, aber auch noch ein bisschen "Luft" für Framedrops ist. Ich habe da die Radeon Chill Einstellung im Adrenalin Control Center gefunden, aber damit diese einen Effekt hat, müsste ich im Spiel ja Vsync abschalten, was dann jedoch wieder zu unschönem Tearing geführt hat. Hättet ihr da noch einen Tipp? Die Radeon Enhanced Sync Einstellung klingt so, als würde sie beim Tearing Abhilfe schaffen, hat zumindest bei Hellblade aber keinen Effekt gezeigt.
Als nächstes würde ich wahrscheinlich mal Horizon Forbidden West ausprobieren. Das könnte etwas interessanter werden. Vielleicht poste ich dann hier nochmal ein kleines Update.
4. wohin mit der alten Hardware?
Eine Frage zum Abschluss hätte ich noch an euch: was macht ihr eigentlich mit eurer alten Hardware, nachdem ihr euch neue geholt habt? Vor allem mit den 8 Jahre alten Teilen, die ich jetzt bei mir rumliegen habe, weiß ich echt nicht, was ich damit anstellen soll. Einfach alles in den Elektroschrott?