Kein Licht am Ende des Irrwegs...

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Binalog

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"Gefährden Energiepreise den Green Deal?"

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/eu-energiepreise-103.html

Ich persönlich würde weitergehen, die Energiepreise gefährden die politische Stabilität und damit letztendlich auch die Demokratie und den Rechtsstaat.

Vielen Menschen den Zugang zu Energie zu verwehren und damit auch den Zugang zu einem komfortablen bis zumutbar niedrigen Lebensstil, birgt ein großes Risiko. Wenn viele Menschen ihre Einschränkungen tagtäglich ohne eigenes Auto und kühlerer Wohnung spüren und gleichzeitig Bilder von Leuten sehen, die im Saus und Braus leben, dann werden viele der Betroffenen empfänglich für die Rattenfängerparolen. "Einfache" Lösungen gegen "die da oben" und überhaupt alles, was ihre Lage verursacht haben könnte.

Dass in einer der größten Industrie- und Exportnationen wie der unseren, das Energieversorgungssystem (und damit das Rückgrat) unserer Wirtschaftskraft in die Hände von Nichttechnikern und Nichtkaufleuten gelegt wird muss man m. E. einem historischen Übermut zuschreiben, der in diesem Bereich seines gleichen sucht. Unfassbar!
 
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Das ist auch das Ergebnis von politischen Entscheidungen. Wenn man z. B. die öffentliche Daseinsvorsorge an raffgierige Profitjäger verramscht. Mit der Grundversorgung von Menschen (Strom, Wasser, Bildung, Gesundheit & Pflege etc.) darf man kein Profit machen, das gehört in die Hände des Staates. Sonst kommt eben sowas, wie von dir zurecht kritisiert, dabei heraus.
 
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Wo wird denn aufgeführt das Menschen der Zugang zu Energie verwehrt wird, in der verlinkten Quelle oder woanders?
Die Energieprese steigen aktuell, das hat aber nur bedingt etwas mit denen da oben zu tun sondern mit einer einfach sehr starken Nachfrage auf dem Weltmarkt. Die Preise werden auch wieder runtergehen ohne das die Demokratie in Gefahr gerät.
 
Unsere Strompreise sind im Vergleich zum Rest Europas schon weit oben an der Spitze und das nicht erst seit gestern. Seit Jahren kann man bei den Energiekosten nur eins sagen: sie gehen nach oben.
 
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Beobachtet man den Heizölpreis, wie er sich in den letzten Wochen/Tagen entwickelt hat, kann man von einer regelrechten Hysterie beim Kaufverhalten aktuell ausgehen, ähnlich der Klopapierhysterie zu Beginn der Pandemie 2020. Ich hoffe, dass sich die Lage im ersten Quartal 22 wieder beruhigt hat. Ein aktueller Preistreiber sind neben der OPEC vor allem auch die Amerikaner, die trotz der 60 Dollar Schwelle, ab der das Fracking wirtschaftlich wird, ihre Fracking Option nicht nutzen. Biden argumentiert mit Umweltaspekten wesshalb er die Produktion nicht hochfahren bzw. fördern möchte. Die OPEC Staaten freut dies natürlich, da sie sich die hohe Nachfrage vergolden lassen können.
 
Kritische Infrastruktur gehört halt nicht in die Hände der Privatwirtschaft. Also den Energiebumms verstaatlichen und ohne Gewinnabsicht betreiben. Tada, Problem gelöst. Ich weiß, böser Sozialismus und so.
 
Naja, wenn Staat und Wirtschaft aber quasi das gleiche ist, wie im Fall der OPEC, wirst du mit einer Verstaatlichung genau nichts erreichen.
 
Ich denke man müsste es gar nicht verstaatlichen sondern könnte vielleicht folgenden Weg gehen:

Es gibt ja den tollen Strom Satz für Hartz-4 Empfänger.

Wenn man also sagt das z.B. 2000 kw 420 € Kosten (35 € * 12)
Dann müsste ein Haushalt der z.B. 6000 kw verbraucht entsprechend 1260 € bezahlen.

Alles darüber wird als umgekehrte "EEG" Umlage auf die Unternehmen aufgeschlagen.
Da diese immernoch die Hauptverbraucher sind.

Aktuell bezahlen Unternehmen ja weniger für Strom als Privatpersonen.

Dann werden die Produkte vielleicht teurer, aber dann passiert doch genau das, was gewollt ist: Die sparsamen Unternehmen haben einen Wettbewerbsvorteil.
 
Andy8891 schrieb:
Es gibt ja den tollen Strom Satz für Hartz-4 Empfänger.
Soviel ich weiß, müssen Hartz-IV-Empfänger ihre Stromkosten komplett vom Regelsatz selbst bezahlen.
 
Discovery_1 schrieb:
Soviel ich weiß, müssen Hartz-IV-Empfänger ihre Stromkosten komplett vom Regelsatz selbst bezahlen.
Genau so siehts aus.

Wem Energie zu teuer wird, der sollte eventuell mal drüber nachdenken, wie er davon einfach weniger verbrauchen kann.

Auch das senkt die individuellen Energiekosten, und eigentlich ist das auch das erste, worüber man nachdenken sollte ... Energie sparen.

Es wurde hier schon angesprochen ... ich drücke es mal etwas schärfer aus.
Die Wirtschaft bekommt man nur auf eine einzige Weise zu sparsamem Verhalten ... und das sind die Kosten. Solange es den Profiteuren nicht in der Tasche kneift, wird nichts geändert.
Die Preisschraube ist die einzige, mit der man hier langfristig sinnvoll arbeiten kann ... leider.
 
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OdinHades schrieb:
Kritische Infrastruktur gehört halt nicht in die Hände der Privatwirtschaft.
Sieht man ja bei der Bahn "wie gut" das funktioniert mit den Staatsbetrieben!

Ich hielte es für eine deutlich bessere Lösung,wenn die Unternehmen privatwirtschaftlich organisiert sind, die öffentliche Hand aber ggf. ordentliche Anteile mit entsprechenden Stimmrechten hat. Siehe Lufthansa, VW etc.
Reine Staatsbetriebe sind ein Grauen!
 
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Buttkiss schrieb:
(...)Die Preise werden auch wieder runtergehen ohne das die Demokratie in Gefahr gerät.
Und wenn nicht? Die steigenden CO2-Abgaben deuten erstmal nicht darauf hin.

Wir machen alles teurer und alles wird gut?

"Vor allem in Mittel-, Ost- und Südeuropa fürchten sich Regierungen vor Energiearmut, sozialen Spannungen und Protesten. In Spanien gingen im Sommer bereits Menschen wegen der hohen Strompreise auf die Straße."

https://www.welt.de/wirtschaft/arti...-von-der-Leyens-Klimapolitik-unter-Druck.html

Die Hektik und Besorgnis auf EU-Ebene dürften kaum vorgespielt sein, die Verantwortlichen wissen, dass es bei diesem Thema um die Wurst geht.

Einfache Leute, ohne Eigenkapital und Immobilienbesitz, werden den Weg der Steuersubventionierten Energiepreisflucht nicht beschreiten können. Gerade Menschen im Niedriglohnsektor werden dann auch noch zu "Dunklingen" oder "Unterkühlten". Wenn das keinen sozial- und gesellschaftlichen Sprengstoff darstellt, was dann?

Die "Energieautarken", welche im Sommer ihren Überschuss ins Netz einspeisen und im Winter ihre Unterdeckung aus selbigen ausgleichen prahlen mit "Autarkie". Welche Heuchelei, "Autarkie" wäre die Trennung vom Netz.

Ein Bekannter aus dem Raum Karlsruhe hat vom dortigen Klimaprotestcamp berichtet. Dieses wurde nun verlassen, jetzt wird in der hellen und warmen Wohnung weiterprotestiert.
 
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Binalog schrieb:
Gerade Menschen im Niedriglohnsektor werden dann auch noch zu "Dunklingen" oder "Unterkühlten". Wenn das keinen sozial- und gesellschaftlichen Sprengstoff darstellt, was dann?
Wir leben hier immer noch in einem Sozialstaat. Dein Versorger darf dir nicht einfach den Hahn zudrehen. Wenn Du deine Rechnung nicht mehr zahlen kannst, hilft der Staat.
Die Strompreise für die Wirtschaft anzuheben, bzw. anzugleichen halte ich auch für notwendig.
 
Buttkiss schrieb:
Dein Versorger darf dir nicht einfach den Hahn zudrehen. Wenn Du deine Rechnung nicht mehr zahlen kannst, hilft der Staat.
Dann schau dir mal diese Zahlen an, die ich persönlich beunruhigend finde. Oh,welch merkwürdiger Verein. Hier eine weitere Zahl.
 
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Discovery_1 schrieb:
Dann schau dir mal diese Zahlen an, die ich persönlich beunruhigend finde. Oh,welch merkwürdiger Verein. Hier eine weitere Zahl.
Stell dir aber doch auch Mal die Frage, warum bei über 90 % die Androhung zu einer Weiterversorgung geführt hat, und bei dem Rest eben nicht.
Da reicht es dann eben nicht, das böse ALG ll oder die Versorger zum Sündenbock zu machen. Dass man nicht zahlen kann ist eins, wie man sich aber verhält,wenn es brenzlig wird, was anderes. Erfahrungsgemäß wären nahezu alle diese Fälle vermeidbar gewesen, wenn die Betroffenen sich rechtzeitig Hilfe gesucht hätten oder auch nur überhaupt reagiert hätten.

Der Sozialstaat kommt halt da an seine Grenzen, wo die Betroffenen auf nichts mehr reagieren, bis es zu spät ist. Aber Schuld ist dann immer "das System". Dass eine sozialistische Plattform die individuellen Problem nicht hinterfragt, sondern nur die Gesamtstatistik ausstellt, nun gut, irgendwie nicht anders zu erwarten.
Mir ist das aber zu billig!
 
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Die Energiepreiskeule wird viele, die jetzt noch gerade so über die Runden kommen, auf Sozialhilfeniveau drücken. Das wird nicht nur hierzulande ein Desaster mit Ansage.
Ergänzung ()

Buttkiss schrieb:
(...)
Die Strompreise für die Wirtschaft anzuheben, bzw. anzugleichen halte ich auch für notwendig.
Ich empfehle dazu die gestrige Plusminus-Sendung...

https://www.ardmediathek.de/video/p...3NTI5MC0wNjBkLTRiNjUtOGU3OS00M2MyOGQ3YzdhYzY/

Hör Dir bitte mal die Folgen der Betroffenen an (ab Minute 14).
 
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ein licht am ende des tunnels wirds nicht geben, wenn, dann ists der gegenzug.
 
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Weiterhin interessiert mich, wie der Staat die Einnahmen der Mineralölsteuer kompensieren will.
Mir würde da nur eine Extra-Steuer für den elektrischen Strom einfallen...
Buttkiss schrieb:
Die Preise werden auch wieder runtergehen
Werden sie das? Sehe ich nicht so.
Ganz im Gegenteil, der Anstieg wird erst noch richtig los gehen. Siehe meine Aussage oben.
 
Auch wenn ich ein großer Gegner der Atomkraft bin, würde ich mittlerweile vorschlagen, die Atomkraftwerke erst einmal wieder zu verwenden. Zumindest so lange, bis der die Politik ihren Job richtig macht und die Energiewende auch wirklich sozial gerecht funktionieren wird.

Edit: Also, Akws an und die Preise sofort runter!
 
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