@Wintermute:
Natürlich muss das Elternhaus und auch das sonstige soziale Umfeld mehr in die Verantwortung gezogen werden. Da gebe ich dir zu 100% recht.
Doch, und das wird hier leider immer wieder übersehen, bedeutet dies doch auch, dass man über die Gefahren die von Medien im allgemeinen und hier Computerspielen in speziellen ausgehen können auch aufklären muss.
Es ist eben nicht getan mit "anstatt über Killerspiele zu diskutieren sollte man lieber die Waffengesetze verschärfen"! Sondern es gilt eben auch die Auswirkungen von PC Spielen und im speziellen von Spielen mit gewalttätigem Inhalt zu diskutieren.
Dies wird in der Öffentlichkeit gerade leider vielfach auf populistische Art und Weise getan, da gebe ich den meisten Leuten hier recht. Allerdings ist es vielleicht doch etwas besser die möglichen Gefahren zu überdramatisieren als sie zu verharmlosen.
Die Gefahren mögen Vielfältig sein (Vereinsamung durch exzessiven Medienkonsum im allgemeinen, Suchtgefahr oder eben auch Rückwirkungen auf die Psyche durch den Konsum von PC Spielen).
Ferner muss die Gesellschaft sich auch bewusst werden, dass hier gewisse Werte und Normen gelten nach denen sich unser Zusammenleben regelt und das diese Werte und Normen nun mal auch für das gelten, was man im virtuellen Leben ausleben kann und darf.
Es ist eben nicht in Ordnung, wenn ein Pädophiler zu Hause virtuell Kinder vergewaltigen darf.
Am Rande: Ob jetzt hier §131 StGB ausreicht oder ob wir andere gesetzliche Regelungen brauchen ist dann ein Disput den die Legislative austragen muss. Aber auch die müssen sich an die bei uns geltenden Werte und Normen halten und ihre Entscheidungen im Einklang mit der Verfassung schließen (allein die würde ein gesetliches Verbot von 3D Shootern im allgemeinen vermutlich unmöglich machen).
Aber was nutzt es, die Gesellschaft dazu aufzurufen die Medienverantwortlichkeit des einzelnen zu stärken, wenn man im selben Atemzug die Medien von jeglicher Schuld frei sprechen will?
Warum soll man verantwortungsvoll mit Medienkonsum umgehen, wenn Medien doch gar keine Gefahr darstellen wird sich da der gemeine Bürger fragen.
Also ist es nun mal auch wichtig zu erfahren, ob diese Jungs durch das Spiel Final Fantasy 7 dazu animiert wurden ihre Opfer (auf diese Art und Weise) zu töten. Denn wenn sich kein anderes Motiv ergibt, dann ist dies nun mal
eine Möglichkeit für ein Motiv.
Und dann in der Folge, wenn man denn weis wie dieses Spiel sich auf diese Menschen ausgewirkt hat, kann man über Konsequenzen sprechen.
Anmerkung: Natürlich braucht es vermutlich weit mehr als ein PC Spiel um aus einem Menschen jemanden zu machen, der fähig ist einen Mitmenschen zu töten.
Doch wenn die Täter ohne das Spiel auch schon psychisch labil waren, bedeutet dies noch lange nicht, dass sie zwangsläufig auch zu Mördern geworden wären. Es braucht eben, neben der Langzeitwirkung die einen erstmal dazu bringt so einen Geisteszustand zu erlangen, auch einen Auslöser und dieser Auslöser könnte z.B. das Verlangen gewesen sein eine Szene aus einem Spiel mal in Real Life darzustellen.
Das heißt nicht, dass ich es als gesichert ansehe, dass dies so war, es soll lediglich eine Möglichkeit aufzeigen.
Alles weitere müssen die Ermittlungen klären. Und ich bin froh, dass ermittelt wird und wir Bürger etwas über die Ergebnisse dieser Ermittlungen mitbekommen.
@Marxx:
Also die ersten Berichte die ich über diese Tat hörte berichteten über die Lage der Täter im allgemeinen. Doch da schien sich wenig zu ergeben, was so außerordentlich gewesen sein kann. Die Täter waren voll integriert so wie ich den Interviews mit Bekannten und Freunden entnehmen konnte. Und auch das Umfeld schien intakt zu sein.
Und jetzt sag mir bitte wo beispielsweise in diesen Artikeln hier die PC Spiele ungerechtfertigt hart verurteilt werden?
http://www.focus.de/panorama/welt/tessin_nid_42881.html
http://www.stern.de/politik/panorama/:Doppelmord-Tessin-Computerspiel-Vorbild/580554.html
http://www.merkur-online.de/nachric...58.html?fCMS=e3d62e87531b7f3642e845e0e9feeda7
http://www.welt.de/data/2007/01/17/1180610.html