Klimadiskussion → Themenbereich im ersten Beitrag beachten!

Status
Neue Beiträge in diesem Thema müssen von einem Moderator freigeschaltet werden, bevor sie für andere Nutzer sichtbar sind.
Für weitere Antworten geschlossen.
Ach 14 Jahre Energiebranche und nicht lesen gelernt.
Habe ich abgestritten, daß ein (längerer) Blackout förderlich ist? Habe ich schon mehrfach erlebt - und überlebt.
Und du weißt, daß die Energiebranche, Wissenschaft und Politik diese Problematik nicht kennt und daran arbeitet? Dann habe ich eine zu hohe Erwartung in deine Energiebranche gesetzt.
 
Warum fühle ich mich grad an die Werbung erinnert, in der der Fensterputzer am Börsenturm auf die Frage, ob er bei der Bank arbeite, mit ja antwortet und dann nach Geldanlagen gefragt wird... :rolleyes:

Shawarant schrieb:
Es wäre toll wenn man bei dieser ganzen Diskussion auch etwas das Hirn einsetzt und nicht nur den ganzen Kiddis hinterher läuft.
Wer so einen Satz raushaut und damit impliziert, dass der Meinungsgegner so dumm ist, dass er außer Kindern hinterherlaufen sich keine Gedanken zum Thema gemacht hat, hat sich von vorneherein disqualifiziert.
Die Problematik des Grundlaststroms wird diskutiert, seit es das Thema gibt. Zu behaupten, dass das nicht weiter bedacht würde, ist schlicht und ergreifend komplett an der Realität vorbei.
Shawarant schrieb:
Die Politiker interessiert auch nur wie sie am meisten Wähler abgreifen können und natürlich machen einige mit der ganzen Hysterie auch eine Menge "Kohle"
Sagte der Herr aus er Energiebranche, dessen Arbeitsplatz den einzigen Zweck hat, mit Energie Geld zu verdienen. Wer hier nun wie Interessengesteuert sein wird...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: dideldei und fram
Ich bin einen Tag nach einer Fridays for Future Demonstration mal durch unsere Innenstadt gegangen. Und siehe da: Die ganzen Plakate, Müll usw waren in der kompletten Fußgängerzone verstreut...da sieht man doch dass es den Schülern nicht um das Klima geht, sondern nur darum, die Schule zu schwänzen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Thommy64, Orcon, chorn und eine weitere Person
Shawarant schrieb:
Bin gespannt wann der erste Blackout in der kalten Jahreszeit kommt, weil es entweder nicht genügend Sonne oder Wind gibt.

Deswegen finde ich die Idee von der Wasserbatterie im Hambacher Loch sehr interessant hätte großes Potenzial, Effektivität von 90% und Schwarzstartfähig, und Solar und Windenergie können bei Überfluss gespeichert werden in großen Mengen...
Wasserbatterie
 
Zuletzt bearbeitet:
phil. schrieb:
Wäre toll, wenn du etwas Hirn einsetzt bevor du dich in diese Diskussion einbringst.
Selbstverständlich haben die Energieverteiler (Erzeuger) und Politik diese Problematik bis auf deine Wenigkeit noch nicht gesehen. 🙄
Du glaubst es nicht, aber die Problematik der Speicherung ist bekannt an der mit Hochdruck gearbeitet wird. Und oh Wunder, es gibt sogar schon praktische, wirtschaftliche Lösungen. Keiner wird sich ein Blackout leisten.

Da ich nicht mehr in erheblicher Stellung der Rechtsabteilung eines größeren deutschen Energieunternehmens bin und mein NDA wenig taugt:

Das Problem ist bekannt. Den Betreibern, aber auch den Netzbetreibern und der Bundesnetzagentur. Und gerade die letzten beiden haben überhaupt keine Ahnung, was abgeht. Da sollen z.B. Brennstoffe verpflichtend gelagert werden, die Kosten dafür will man aber nicht übernehmen und auch keine Flächen bereitstellen. Im Ergebnis werden also keine Reserven angeschafft.

Dasselbe gilt für die Verteilung. Der Ausbau ist politisch motiviert. Wem gehört NetzeBW? Wer bekommt also Vorteile wenn es um die Vergabe von Notreserven geht?

Dazu kommt, dass selbst die Konzerne die Grundlast fallen lassen. Als Betreiber konventioneller Kraftwerke wird man von den eigenen Konzernen übelst im Stich gelassen.

Gleichzeit kenne ich aber auch die Notabschaltpläne bei Energiemangel. In Verbindung mit den ungeklärten Vergütungen beim Redispatch öffnet sowas Augen.

Also: Ja, die Probleme sind allen bekannt. Aber auf Kosten der Bürger und der Industrie wird mit Vollgas auf die Wand zugefahren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BeBur und Orcon
Feligs schrieb:
Ich bin einen Tag nach einer Fridays for Future Demonstration mal durch unsere Innenstadt gegangen. Und siehe da: Die ganzen Plakate, Müll usw waren in der kompletten Fußgängerzone verstreut...da sieht man doch dass es den Schülern nicht um das Klima geht, sondern nur darum, die Schule zu schwänzen.
Was mich an diesen Demos stört ist das alle Teilnehmer erstmal zu dem Ort kommen müssen. In der Stadt meist kein großes Thema – aber viele kommen von außerhalb. Selbst die, die halbwegs ökologisch anreisen sind halt trotzdem unterwegs, was wohl meist mehr CO2 verbraucht als einfach zu Hause zu sein.

Dann die ganzen Transparente, Schilder etc. Selbst WENN das alles am Ende recycelt wird so wurden Stifte dafür produziert, meist Permamarker wie Edding, Folien, Holz, Papier… nur um mal ne’Stunde in die Luft gehalten zu werden und dann landen die meist im Müll bzw. müssen überpinselt werden etc.

Und ganz ehrlich: juckt euch so ein Demozug? Also mich nicht. Null. 99,9% sehe ich höchstens mal in den Nachrichten. Ich wüsste auch nicht wieso irgendein Politiker sich darum scheren sollte. Demos hierzulande sind so gesittet und bürokratisiert. Ein Haufen Spaziergänger mit dem dreifachen Haufen Polizisten drumherum – die auch alle CO2 verbrauchen…

Ein Eiertanz. Und was nun? Keine Ölheizungen ab 2026. Wow. Und ob da das EUGH nicht evt. Nochmal einschreitet ist dabei noch nichtmal gesagt. Und 10 cent höhere Spritkosten? Wen juckt das? Ich bin Auto gefahren bei 1,50 Diesel – aktuell kostet der bei uns um die 1,25. Ich werde auch bei 2,50 noch fahren – zumal die Pendlerpauschale das schon mehr als wett macht.

Das ist alles nur Posing. Die die da mitlaufen können zeigen wie dolle sie sich um die Umwelt scheren, die Politiker können sich gegenseitig die Schuld zuweisen und versuchen sich möglichst toll hin zustellen. Die einen bei den Ökos indem sie immer schön betroffen gucken und darauf verweisen wie wichtig das jetzt ist – nachdem sie seit Jahren nicht einen Finger in die Richtung gekrümmt haben – und die anderen können sich die andere Seite der Wähler schnappen der eigentlich ganz froh ist, dass der Winter nicht so kalt ist…

Und ich? Ich mach einfach wo es mir sinnvoll erscheint und schiebe das große Ganze deutlich zur Industrie & Politik. Mein Gewissen ist rein. Den Schuh zieh ich mir nicht an.

Ich habe die letzten 4 Wahlperioden versucht Veränderung und ökologisch (nicht grün) zu wählen – und wer seit Jahren Schwarz, Rot, Gelb wählt und nun auf so einer Demo hockt… der hat doch den Schuss eh nicht gehört. Naja und wer Grün wählt der tut es meist eh nur weil er denkt damit "grün" zu wählen, dabei ist das grün schon ziemlich braun verfärbt. In den 90ern waren die Grünen noch grün. Seit Joschka Fischer schon nicht mehr.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Orcon, chorn, pedder59 und 3 andere
Was mich ehrlich gesagt am meisten stört ist, dass die Demonstranten fordern ohne aber selbst wirklich etwas zu tun. Was ich damit meine sind z. B. solche Aktionen wie plant for the planet, die auch von einem Schüler damals ins Leben gerufen wurden und der mit dieser Aktion bereits sehr sehr viele Bäume gepflanzt hat. Damit hat er was aktiv gemacht. Im Gegenteil sie können ja nicht mal den Müll von den Demos wirklich richtig entsorgen oder mitnehmen, geschweige denn mal nach der Demo sagen, ok wir sammeln jetzt mal Müll in der Stadt. Man fordert, dass die Kohlekraft abgeschafft wird, schön und gut kann man machen. Es sind aber z. B. in Ländern wie China mehr Kohlekraftwerke in Planung, als in Europa überhaupt existieren:
https://www.eike-klima-energie.eu/2...e-werden-jedwede-cop21-schwuere-durchkreuzen/

Ich wette selbst wenn man hin geht und den Konsum der Demonstranten sich anschaut, wird man nicht mal dort irgend eine Einsparung finden und genau das sind Dinge, die jeder selbst in der Hand hat. Man brauch nicht die neueste Mode, die nicht selten aus Bangladesch, China, Vietnam etc. kommt und über den halben Globus geschippert wird. Man benötigt auch nicht das neueste Smartphone oder Tablet etc. selbst ältere Geräte können 90% der Funktionen abspielen und nutzen. Aber sich bei den fridays for future demos "capitalism kills" auf die Schilder/Banner schreiben. Nur blöd, dass das so gar nicht stimmt:

https://www.nzz.ch/meinung/der-kapitalismus-und-der-irrtum-der-klimaschuetzer-ld.1508865

Gleichzeitig wird aber gefordert, dass die Politik hart einschreitet und die Einschnitte wie z. B. keine Verbrennungsmotoren mehr, gefährden nicht nur den größten Wirtschaftszweig in Deutschland, sondern gefährden auch unseren Wohlstand und das das nicht verstanden wird, will mir nicht in den Kopf. Was wäre denn ohne unsere starke Wirtschaft? Wir hätten entweder kein oder ein schwaches Sozialsystem. Kein Bafög, Schule würde Geld kosten usw. so wie es halt in vielen ärmeren Ländern der Fall ist. Auch finde ich es nicht sinnvoll, dass man der Technik nicht die nötige Zeit gibt sich zu entwickeln, sondern das man mit der Brechstange versucht, E-Autos usw. zu etablieren. Dabei sind so viele Dinge ungeklärt, das fängt schon damit an wenn so ein Auto mal entsorgt werden muss(Batterie), geht bei einem Unfall wo der Wagen Feuer fängt weiter und endet bei einem teilweise sehr dünnen Netz an Ladestationen, vor allem im ländlichen Raum. Ich muss hier fast 50km zur nächsten Schnellladestation fahren.

Zusätzlich stört mich, dass für meine Begriffe eine Greta Thunberg instrumentalisiert wird, von Leuten die schlauer als sie sind. Das Kind wird irgendwann daran zerbrechen, sobald sie mal versteht, dass sie im Endeffekt auch nichts erreicht. Klar sie hat erreicht, dass das Thema mal diskutiert wird und in aller Munde ist. Das ist denke ich auch eine gute Entwicklung aber was daraus gemacht wird aus der Debatte? Extrem fragwürdig...

Am ende des Tages muss man sich auch fragen was wir als Deutschland erreichen können, klar wir können Vorreiter spielen und Technologieträger sein, keine Frage. Aber Fakt ist bei uns geht seit fast 30 Jahren der CO² Ausstoß runter, in anderen Ländern dagegen steikt er massivst an:
https://www.google.com/publicdata/e..._co2e_pc&idim=country:DEU:FRA:TUR&hl=de&dl=de
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: chorn und Terrschi
nebulein schrieb:
Aber sich bei den fridays for future demos "capitalism kills" auf die Schilder/Banner schreiben. Nur blöd, dass das so gar nicht stimmt:
https://www.nzz.ch/meinung/der-kapitalismus-und-der-irrtum-der-klimaschuetzer-ld.1508865
So einfach kann man das nicht betrachten. Es geht schon der bei der Definition von Kapitalismus los, denn es handelt sich nicht zwingend nur um eine Wirtschafts-, sondern auch Gesellschaftsordnung. In Westdeutschland herrschte auch nie Kapitalismus in Reinkultur, sondern bereits zu Wirtschaftswunderzeiten eine soziale Marktwirtschaft.
Bei den "capitalism kills" - Schildern wird Kapitalismus in dem Sinne gesehen, dass jeder nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist und die gesamtgesellschaftlichen Belange unberücksichtigt bleiben. Und in dem Kontext ist capitalism kills durchaus zutreffend.

nebulein schrieb:
Gleichzeitig wird aber gefordert, dass die Politik hart einschreitet und die Einschnitte wie z. B. keine Verbrennungsmotoren mehr, gefährden nicht nur den größten Wirtschaftszweig in Deutschland, sondern gefährden auch unseren Wohlstand und das das nicht verstanden wird, will mir nicht in den Kopf. Was wäre denn ohne unsere starke Wirtschaft? Wir hätten entweder kein oder ein schwaches Sozialsystem. Kein Bafög, Schule würde Geld kosten usw. so wie es halt in vielen ärmeren Ländern der Fall ist. Auch finde ich es nicht sinnvoll, dass man der Technik nicht die nötige Zeit gibt sich zu entwickeln, sondern das man mit der Brechstange versucht, E-Autos usw. zu etablieren.
Natürlich ist eine starke Wirtschaft wichtig. Aber um welchen Preis?
Wenn die Erde zerstört ist, nützt dir auch die stärkste Wirtschaft nix mehr.
Was viele immer noch nicht verstanden haben oder nicht verstehen wollen: Es geht hier nicht nur um unseren Wohlstand oder große Wirtschaftszweige, sondern um die Erhaltung der Welt in einem lebenswerten Zustand.
Langfristig sind die Auswirkungen des Klimawandels auf unser Leben deutlich stärker als die des Versuchs, zu retten was noch zu retten ist kurzfristig auf unsere Wirtschaft und unseren Wohlstand.
Und zur Automobilindustrie: Diese entwickelt die Produkte, mit denen sie am meisten Geld verdient. Hier ist nun mal ein drastisches Eingreifen notwendig, weil sich sonst nichts daran ändert. Gerade die Autoindustrie - und das kann man am Dieselskandal wunderbar sehen - klammert sich an die Technologien, die ihnen jetzt das meiste Geld bringen und nicht an die, die es zukünftig tun werden. Wenn da freiwillig kein Umdenken erfolgt, dann müssen halt harte Einschnitte durch die Politik erfolgen.
Zumal die Schäden an der Umwelt endlich mal beziffert und bezahlt werden müssen. Aktuell verdienen sich die Autokonzerne dumm und dämlich auf Kosten der nachfolgenden Generationen.

Niyu schrieb:
Ein Eiertanz. Und was nun? Keine Ölheizungen ab 2026. Wow. Und ob da das EUGH nicht evt. Nochmal einschreitet ist dabei noch nichtmal gesagt. Und 10 cent höhere Spritkosten? Wen juckt das? Ich bin Auto gefahren bei 1,50 Diesel – aktuell kostet der bei uns um die 1,25. Ich werde auch bei 2,50 noch fahren – zumal die Pendlerpauschale das schon mehr als wett macht.

Problem erkannt. Deshalb gehört die Pendlerpauschale auch abgeschafft bzw. anders strukturiert dahingehend, dass nur noch Fahrten mit dem ÖPNV bzw. in Fahrgemeinschaften berücksichtigungsfähig sind.
Dass der Staat es subventioniert, wenn eine Person in einem immer größeren und schwereren Auto zur Arbeit fährt, ist unfassbarer Blödsinn.
Und die Haltung "mir doch egal, ich krieg die Spritkosten ja wieder raus" ist ziemlich kurzsichtig und egoistisch.

Aus meiner Sicht muss Autofahren massiv verteuert werden, vor allem braucht es eine deutlich höhere Besteuerung (unnötig) großer und schwerer Autos. Die Einnahmen müssen in den Ausbau des ÖPNV gesteckt werden. Wie bereits gesagt: Es werden hier wertvolle Ressourcen verbraucht, die endlich mal bepreist werden und von dem, der sie verbraucht, auch bezahlt werden müssen.

Niyu schrieb:
Und ich? Ich mach einfach wo es mir sinnvoll erscheint und schiebe das große Ganze deutlich zur Industrie & Politik. Mein Gewissen ist rein. Den Schuh ziehe ich mir nicht an.
Dein Gewissen sollte aber nicht rein sein. Auch du trägst zur Zerstörung des Planeten bei.
Fakt.
Die Schuld immer nur auf andere schieben bringt uns nicht weiter.

Das notwendige Wissen ist da. Die Konsequenzen sind bekannt. Auswege ebenfalls.
Was sagt ihr den nachfolgenden Generationen, wenn die euch irgendwann mal fragen "Warum habt ihr nix gemacht? Warum habt ihr mitgemacht, die Welt zu zerstören? Damit ihr mit einer abstrus fetten Karre zum Einkaufen fahren könnt???"
 
Niyu schrieb:
Was mich an diesen Demos stört ist das alle Teilnehmer erstmal zu dem Ort kommen müssen. In der Stadt meist kein großes Thema – aber viele kommen von außerhalb. Selbst die, die halbwegs ökologisch anreisen sind halt trotzdem unterwegs, was wohl meist mehr CO2 verbraucht als einfach zu Hause zu sein.
Zumindest bei Minderjährigen muss man davon ausgehen, dass die ihren Wohnort NICHT selbst gewählt haben.
Die Verantwortung dafür liegt bei den Eltern. Wohnen im Grünen hat eben Pendelei zur Folge ... und das deckt nur den Teil der Elternschaft ab, die nicht wegen der niedrigeren Mieten jwd wohnen.
Zusätzlich ... die Fahrt zur F4F-Demo ist nur EINE Fahrt. Auch Schulen sind auf dem Land nicht so dicht gesäht ... also ist auch der Schulbesuch mit Anreise verbunden ... genau wie der Weg zur Arbeit - wahrscheinlich bei beiden Eltern.
Warum wird an der Mobilität der schulschwänzenden F4F-Kids herumgemäkelt? ... die machen das, wenn's hoch kommt, einmal die Woche ... Schul- und Arbeitsweg gibts täglich ... also normalerweise 5 mal so oft.
Ist es die Schuld der Demonstranten, wenn Mama und Papa von ihrem miesen Gehalt eben keine Bude in der Stadt bezahlen können ... oder wollen (muss ja auch Geld für 2 Urlaube im Jahr übrig bleiben)? Wohl kaum.

Seinen Müll wegzuräumen ist nicht erst in der jetzigen Schülergeneration "out" ... das haben auch die vorherigen schon sehr gut nicht hinbekommen.

In meiner Heimatstadt sucht man an einigen Stellen ohnehin vergeblich nach Mülleimern ... mindestens 2/3 der ehemals in der Innenstadt vorhandenen Behälter wurden abgebaut ... leider hat man verpennt, empfindliche Strafen auf einfach liegengelassenen Müll zu ereben ... das wäre ja aber auch ein Agriff auf unsere freiheitliche Gesellschaft ... man muss jederzeit in jede Ecke kacken dürfen ... auch wenn man es dann ja doch nicht tut ... man will es sich nicht verbieten lassen, denn auch ein Verbot von etwas, das sich ohnehin nicht gehört, ist ein Angriff auf die Freiheit (scheinbar alles Anarchisten).

Klar kann man den Müll auch einfach wieder mit nach hause nehmen ... oder halt die paar hundert Meter bis zur nächsten Tonne tragen ... wo einige da ein Problem sehen, verstehe ich wohl in diesem Leben nicht mehr.
nebulein schrieb:
Was mich ehrlich gesagt am meisten stört ist, dass die Demonstranten fordern ohne aber selbst wirklich etwas zu tun.
Nach 25 Jahren selbst tun und die Fresse halten, kann ich dir sagen, dass auch das nicht viel bringt ... das Maul aufreißen, aber weiter City-hopping betreiben (natürlich mit Ryan-Air und Co) ist ebenfalls idiotisch.
Das dümmste dürfte aber wohl sein, die Misstände einfach wegdiskutieren zu wollen.
nebulein schrieb:
Aber Fakt ist bei uns geht seit fast 30 Jahren der CO² Ausstoß runter, in anderen Ländern dagegen steikt er massivst an:
Bei uns ist er seit dem Atomausstieg auch wieder nach oben unterwegs.
Man könnte auc mal fragen, wie Deutschland es geschafft hat, dass der CO2-Ausstoss seit fast dreißig Jahren rückläufig war .... Stichworte wären hier z.B. Ökoauflagen. Industrieanlagen wurden modernisiert (um den Auflagen zu entsprechen) ... oder sie wurden ausgelagert ... z.B. in die Regionen, in denen der CO2-Ausstoss seit 30 Jahren nur gestiegen ist.
Das "deutsche" Rezet ist also denkbar simpel ... Auflagen verabschieden, mit denen die Industrie dann ihre Gewinne gefährdet sieht. Entweder werden die Anlagen m,odernisiert ... oder sie werden stillgelegt und die Produktion verlagert .... BEIDES verringert den CO2-Ausstoss der deutschen Volkswirtschaft.
Leider gehen bei letzterem auch ein paar Arbeitsplätze flöten ... und der Kram muss eben um die halbe Welt geschippert werden, um in deutschen Wohnzimmern zu landen ... nicht toll für die CO2-Bilanz des neuen Smartphones oder Autos ... aber wenigstens war das dann kein IN Deutschland freigesetztes CO2.
In Deutschland können sich Industrie und Politik dann gegenseitig auf die Schulter klopfen, dass man wiedermal mit sinnlosen Maßnahmen die Statistik angehübscht hat ... denn mehr ist eigentlich in den letzten 30 Jahren global betrachtet nicht passiert.
Die CO2-Emissionen, welche unser Lebensstil verursacht, werden nun lediglich nicht mehr in Deutschland ausgestoßen.
Eventuekll sollte man sich auch mal fragen, welchen Anteil der deutsche Markt an den CO2-Emissionen von China oder den USA haben - und man sollte fragen, wie viel Kilotonnen Schweröl jährlich in Rauch aufgehen, damit wir jeden Mist jederzeit kaufen können.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: chorn
hiro schrieb:
Und die Haltung "mir doch egal, ich krieg die Spritkosten ja wieder raus" ist ziemlich kurzsichtig und egoistisch.
Nichts davon ist egoistisch. Ich MUSS mit dem Auto fahren ergo ist es mir egal ob ich dafür 1 Euro oder 5 Euro pro Liter zahle. Im Gegenteil. Ich bin sogar absolut bereit dafür. Deswegen sind die aktuellen Maßnahmen die ich zitiert habe so ein Witz.

LKW-Überholverbot auf 2-Spurigen Autobahnen. Tempolimit. CO2 Kosten auf 60 Euro statt 10 Euro. Hau raus sage ich. Wenn denen das Thema WIRKLICH so ernst wäre, dann würden auf der Agenda ganz andere Zahlen stehen. So ist das für mich reines Marketing - und nicht mal Gutes.


hiro schrieb:
Aus meiner Sicht muss Autofahren massiv verteuert werden, vor allem braucht es eine deutlich höhere Besteuerung (unnötig) großer und schwerer Autos. Die Einnahmen müssen in den Ausbau des ÖPNV gesteckt werden. Wie bereits gesagt: Es werden hier wertvolle Ressourcen verbraucht, die endlich mal bepreist werden und von dem, der sie verbraucht, auch bezahlt werden müssen.
Was nötig ist oder nicht kannst du getrost den Menschen selber überlassen. Wenn man in der Stadt wohnt und alle 5 Minuten ein Bus kommt lässt es sich leicht richten. Überhaupt ist man immer schnell mit Verboten und Gängeleien wenn es einen selbst nicht betrifft. So einfach ist das nämlich nicht. Der Handwerker der ein großes Auto braucht für sein Werkzeug etc. der von seiner Mobilität lebt - der zahlt dann die Zeche. Der Bauer, der nunmal einen Traktor fahren muss. Der zahlt die Zeche. Die Spedition der dir täglich vom Herrn Amazon die Päckchen bringt oder den Edeka um die Ecke mit Waren beliefert. Der zahlt die Zeche.

Der in dem BMW X6 lächelt nur müde. Das ist Politik auf Kosten der Schwachen. Mit Fairness hat das nichts zu tun.

hiro schrieb:
Dein Gewissen sollte aber nicht rein sein. Auch du trägst zur Zerstörung des Planeten bei.
Fakt.
Die Schuld immer nur auf andere schieben bringt uns nicht weiter.
Wenn du wirklich so denken würdest: Hohes Gebäude: Spring! Ich lebe und tue das gerne. Also verbrauche ich CO2. Ich lasse mich nicht durchs Dorf treiben nur weil das grade auf Bento und Social Media der nächste Hit ist. Das Ganze berührt mich in etwa so wie die Tide Pod Challange. Dieses ganze Gequatsche ist nur eins: Verlogen.

hiro schrieb:
Das notwendige Wissen ist da. Die Konsequenzen sind bekannt. Auswege ebenfalls.
Was sagt ihr den nachfolgenden Generationen, wenn die euch irgendwann mal fragen "Warum habt ihr nix gemacht? Warum habt ihr mitgemacht, die Welt zu zerstören? Damit ihr mit einer abstrus fetten Karre zum Einkaufen fahren könnt???"
Ich sag: Ich habe getan was ich für richtig hielt und im Rahmen meiner Möglichkeiten. Wie gesagt: ich habe mir NULL vorzuwerfen und ich denke 95% der Leute die da Hexenjagd veranstalten sind größere CO2 Sünder als ich.

Ich steche nur dadurch hervor, das ich nicht wahllos auf Leute zeige die ich garnicht kenne um sie zu beschuldigen statt den Schuldigen da zu suchen wo er ist: Beim Staat. Alles was heute ist, ist deswegen, weil Politiker irgendwann entsprechende Beschlüsse getätigt haben.

Unter anderem unser Reichtum, Frieden und das du und ich Internet haben etc. Mikroplastik und CO2 und was weiß ich was da gerade mal wieder aktuell ist, ist dabei eben Effekt. Und es ist nicht an mir das zu ändern. Ich lebe in einer parlamentarischen Demokratie. Ich habe dafür also Personal das ich alle 4 Jahre wähle. Meine Mitbürger wählen aber gerne CDU, SPD, AFD, FDP... daran kann ich nichts ändern. In einer Demokratie muss ich eben damit Leben, das andere Menschen NICHT meiner Meinung sind: Aber weißt du was: Dann lasse ich mir von denen nicht im gleichen Atemzug irgendwas davon erzählen wie ich ganz alleine plötzlich die Welt retten kann. Kann ich nicht: Konnte ich noch nie. Jeder, der über die ~21 hinaus ist, dem dämmert das auch irgendwann.

DerOlf schrieb:
Zumindest bei Minderjährigen muss man davon ausgehen, dass die ihren Wohnort NICHT selbst gewählt haben.
Die Verantwortung dafür liegt bei den Eltern. Wohnen im Grünen hat eben Pendelei zur Folge ...
Ist deine Lösung also das Zusammentreiben der Leute in die Städte - damit "das Land" nur noch von privilegierten und natürlich Bauern betreten werden darf. Ghettoisierung? MEGAcities? Tolle Dystopie. Retten wir doch die Welt indem wir uns in Betonbunker einsperren. Die Natur können wir ja auf Instagramm angucken...

DerOlf schrieb:
Seinen Müll wegzuräumen ist nicht erst in der jetzigen Schülergeneration "out" ... das haben auch die vorherigen schon sehr gut nicht hinbekommen.
Whataboutism. Es gab auch schon früher Demos. gegen Kernkraft. Als ich jung und idealistisch war, war ich selber auf welchen. Es gibt heute noch AKWs und Tausende A-Bomben. Ich hätte also letztlich einfach mein Leben leben können und der Effekt wäre exakt: Gleich.

DerOlf schrieb:
In meiner Heimatstadt sucht man an einigen Stellen ohnehin vergeblich nach Mülleimern ... mindestens 2/3 der ehemals in der Innenstadt vorhandenen Behälter wurden abgebaut ...
Hallte ich für richtig. Jeder soll seinen Müll mitnehmen und daheim entsorgen. Dieser Service auf Kosten der Steuerzahler hinter jedem her zu putzen führt eben dazu, dass die Menschen meinen, sie hätten ein Recht darauf ihr zeug in der Gegend herum zu werfen. Sie haben ja schließlich Steuern gezahlt und irgend ein armer Eurojobber wird sich schon drum kümmern.

DerOlf schrieb:
Nach 25 Jahren selbst tun und die Fresse halten, kann ich dir sagen, dass auch das nicht viel bringt ... das Maul aufreißen, aber weiter City-hopping betreiben (natürlich mit Ryan-Air und Co) ist ebenfalls idiotisch.
Das dümmste dürfte aber wohl sein, die Misstände einfach wegdiskutieren zu wollen.
Ich diskutiere die Missstände nicht weg. Mir ist das Problem bewusst seit ich denken kann. Über 30 Jahre. Ich habe für mich einfach beschlossen blinden Aktionismus anderen zu überlassen und mir ein bisschen "mir-egal" anzugewöhnen. Man muss sich wirklich nicht jeden Schuh anziehen. Wenn der Staat die Voraussetzungen schafft bin ich der erste der mitmacht - aber vorher werde ich einen Teufel tun und mich als Heiliger und Weltretter versuchen. Das bringt NULL. Klar bringt auch "fresse halten" nichts - aber da erwarte ich ja auch nicht, das sich was tut. Viel schlimmer ist doch das "gute Gefühl" was getan zu haben nur um dann irgendwann aufzuwachen, das man eigentlich garnix getan und erreicht hat.

Du bist ein guter Kerl von dem was ich von dir lese.

Bei vielen Diskussionen hier am Bord habe ich oft einfach nur das Problem, dass es eben Bits & Bytes im Internet sind und das ist noch geduldiger als Papier. Das Klima ist einfach mal wieder so ein Thema wo einem vollkommen Fremde versuchen zu erklären wie man zu Leben hat. Das klappt halt einfach nicht
 
Zuletzt bearbeitet:
@Niyu:
Ich habe einfach etwas zu oft erlebt, dass die Argumentation "mit dem SUV zur f4f-Demo" missbraucht wird .... das gleiche beim Müll.
Das ist eben auch whataboutism erster Güte.
"Warum soll ich den Forderungen denn nachgeben, wenn die das nichtmal selbst gebacken kriegen?"

Es bringt auch einfach nichts, Minderjährigen aus einem Umstand einen Vorwurf zu bauen, den die garnicht unter Kontrolle haben.
Da gäbe es weitaus bessere Adressen.

Niyu schrieb:
Ist deine Lösung also das Zusammentreiben der Leute in die Städte
Nein, aber ein Hinaustreiben aus den Städten, damit die Banken und Reichen dort unter sich sind, ist eben auch keine.
Die Stadtflucht führt zu einem erhöhten Pendler-Aufkommen ... also zu mehr Abgasen (auch weil 2 Mio Pendler einfach mehr Staus verursachen, als 1 Mio).
Wenn das Auto mit Verbrenner eine umweltUNfreundliche Technologie ist, dann ist die Stadtflucht eben NICHT umweltfreundlicher, wenn die Leute dann zur Arbeit mit ihrem Verbrenner in die Stadt düsen müssen.
Auch deswegen wäre eine wirklich wirksame Mietpreisbremse (in Form eines Deckels) ein echter Schritt in Richtung Klimaziele gewesen.
Wer erst in 50km Entfernung zum Arbeitsplatz erschwinglichen Wohnraum findet, der muss pendeln ... und die meisten werden das wohl mit dem Auto tun.

Wegen mir könnte man die Pendlerpauschale komplett streichen ... 30 bzw. 35c pro km sind im Vergleich zu den Preisen der Öffies sowieso ein müder Witz.
Momentan wären das bei mir nichtmal 10% der tatsächlichen Kosten ... und das ändert sich auch nur, wenn ich WEITERE Strecken zurücklege ... am besten 100km am Tag ... mit dem Auto (ist billiger).
Eine derartige Motivation zum Fernpendeln ist mMn unsinnig bis kontraproduktiv (im Sinne des Klimaschutzes).
Viel sinnvoller fände ich es da, dem Arbeitgeber die Kosten der Pendelei komplett aufzuerlegen ... natürlich on top zum vereinbarten Bruttolohn.
 
Zuletzt bearbeitet:
hiro schrieb:
Deshalb gehört die Pendlerpauschale auch abgeschafft bzw. anders strukturiert dahingehend, dass nur noch Fahrten mit dem ÖPNV bzw. in Fahrgemeinschaften berücksichtigungsfähig sind.

Falsch. Zuerst ist vom Staat eine zumutbare ÖPNV-Verbindung abzuliefern, dann kann man über eine fallweise Kürzung der Pendlerpauschale diskutieren.

Jegliche Beweislast für die Zumutbarkeit der Verbindung hat beim Finanzamt zu liegen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Idon
JMP $FCE2 schrieb:
Falsch. Zuerst ist vom Staat eine zumutbare ÖPNV-Verbindung abzuliefern, dann kann man über eine fallweise Kürzung der Pendlerpauschale diskutieren.
Auch falsch. Über die Berechnung der Entfernungspauschale sollte man sofort nachdenken.
Momentan sind das €0,30 für jeden km zum ersten Arbeitsort ... macht bei 100km also satte €30,-.
Setzt man den Verbrauch (nur für die Rechnung) bei 10L auf 100km an und nimmt als Spritpreis €1,50 pro Liter, dann kosten den Autofahrer die 100km nur 50% der Pendlerpauschale.
Wer mit dem Auto pendelt, wird dafür also sogar belohnt.

Ähnlich simples Beispiel für den ÖPNV:
Eine Monatskarte kostet gerne €70,- und mehr ... bis man da überhaupt in die Nähe einer kompensation durch die Penlderpauschale kommt, muss man im Monat schon gute 250km fahren (ganz grob gemittelt ca. 50km pro Woche).
kauft man Einzelfahrkarten, sinds wahrscheinlich über 1.000 km.
Das bekomme ich in der Preiszone 1 (auf die sich die 70,- beziehen) nur sehr schwer hin.

Fair geht einfach GANZ anders.
 
Zuletzt bearbeitet:
Inklusive Reparaturen und Abschreibung des Fahrzeugpreises wird das ganze trotzdem auf ein Minusgeschäft hinauslaufen. Ich bin froh, dass ich ohne so einen Geldfresser auskomme.
 
DerOlf schrieb:
Momentan sind das €0,30 für jeden km zum ersten Arbeitsort ... macht bei 100km also satte €30,-.
Setzt man den Verbrauch (nur für die Rechnung) bei 10L auf 100km an und nimmt als Spritpreis €1,50 pro Liter, dann kosten den Autofahrer die 100km nur 50% der Pendlerpauschale.
Wer mit dem Auto pendelt, wird dafür also sogar belohnt.

Milchmädchenrechnung. Ein Auto verschleißt und muss irgendwann ersetzt werden, dazu kommen TÜV, Reifen und Versicherung. Steckt das in deiner Rechnung auch mit drin?
 
Dazu kommt der Verlust an Lebenszeit.

Aber, viel schlimmer: Gerade in ländlichen Gegenden und bei ungünstiger Wohn- und Arbeitslage in Großstädten eine Alternativlosigkeit.
 
Ganzir schrieb:
Ein Auto verschleißt und muss irgendwann ersetzt werden, dazu kommen TÜV, Reifen und Versicherung. Steckt das in deiner Rechnung auch mit drin?
Es muss nicht in der Rechnung drinstecken, weil exakt das gleiche auch für de Fahrzeuge im ÖPNV gilt.
Rate mal, wo das Geld dafür her kommt.
 
DerOlf schrieb:
Ich habe einfach etwas zu oft erlebt, dass die Argumentation "mit dem SUV zur f4f-Demo" missbraucht wird .... das gleiche beim Müll. Das ist eben auch whataboutism erster Güte. "Warum soll ich den Forderungen denn nachgeben, wenn die das nichtmal selbst gebacken kriegen?"
Es ist nur whataboutism wenn ich das Argument so nutzen würde. Tue ich ja nicht. Ich versuche mich ja nicht auf Kosten dessen besser darzustellen. Das wäre ja das Ziel von whataboutism. Auf die anderen zeigen um sich selber damit zu legitimieren. Ich sage: Beides Mist. Ich versuche nur meinen Mist nicht mit Goldstaub zu pudern.

DerOlf schrieb:
Es bringt auch einfach nichts, Minderjährigen aus einem Umstand einen Vorwurf zu bauen, den die garnicht unter Kontrolle haben. Da gäbe es weitaus bessere Adressen.
Mach ich auch nicht. Ich werfe es den Eltern vor und dem Staat. Diese Attitüde: "Du kannst alles schaffen, wenn du nur willst" - schadet mehr als sie bringt. Selbst das Paradebeispiel: Greta Thunberg. Das Mädchen wird gepusht ohne Ende und kann "how dare you" zu diversen Staatsoberhäuten rufen. Die Presse kann es feiern - und dann ist wieder back to business. Der große Sprung den wir brauchen der wird nicht kommen. Und die armen enthusiastischen Kinder von heute sind die verbitterten Leute von morgen die dann keine Alternative mehr finden als Extrem zu wählen. Ich würde mir für die Kinder wünschen Eltern zu haben, die nicht einfach mal mitlaufen sondern ihre Sprösslinge zu Realismus erziehen. Wir haben hier eine total "moderne" Schule, die die Noten bis zur Mittelstufe abgeschafft hat und wo die Kinder nicht sitzenbleiben können. Die Kinder lernen also nie wie man mit Druck und Anforderungen an einen selbst umgeht. Die Jungs und Mädels bewerben sich dann bei mir und haben die Erwartung ICH müsste eigentlich dankbar sein das sie sich überhaupt mal im Büro zeigen. Gottes Geschenk an die Menschheit. Die Azubis werden von Jahr zu Jahr schlimmer.

DerOlf schrieb:
Nein, aber ein Hinaustreiben aus den Städten, damit die Banken und Reichen dort unter sich sind, ist eben auch keine. Die Stadtflucht führt zu einem erhöhten Pendler-Aufkommen ... also zu mehr Abgasen (auch weil 2 Mio Pendler einfach mehr Staus verursachen, als 1 Mio).

Wenn das Auto mit Verbrenner eine umweltUNfreundliche Technologie ist, dann ist die Stadtflucht eben NICHT umweltfreundlicher, wenn die Leute dann zur Arbeit mit ihrem Verbrenner in die Stadt düsen müssen.

Auch deswegen wäre eine wirklich wirksame Mietpreisbremse (in Form eines Deckels) ein echter Schritt in Richtung Klimaziele gewesen.

Wer erst in 50km Entfernung zum Arbeitsplatz erschwinglichen Wohnraum findet, der muss pendeln ... und die meisten werden das wohl mit dem Auto tun.

Wie du eh weißt ist die Entscheidung zu pendeln durch viele Umstände diktiert. Das Haus geerbt(?), der Job zentralisiert in der Stadt. Die Miete zu hoch etc. Das sind gewachsene Strukturen über die gerichtet wird. Über Menschen und Schicksale.

Ich finde das arrogant jetzt den Pendlern den schwarzen Peter in die Schuhe zu schieben. Den Vorwurf nehme ich einfach nicht an. Wir hatten eine S-Bahnstrecke. Die wurde in den 70er Jahren abgebaut. 2015 wurde nochmal darüber entschieden und das Umland hat JA (freie Wähler) gewählt. Die Stadt hat NEIN gewählt. Schmutz, Lärm, Baustellen und Kosten - und die Stadt (CSU) hat gewonnen. Also bleibt alles wie es ist. Die Städter können sich über den Pendlerverkehr aufregen und mit dem Umweltfinger auf die Schweine da draußen zeigen und die Pendler tun das was sie eben tun müssen. Ich kann mit Demokratie leben. Ich sage es immer wieder: Alles wie es jetzt ist, ist durch mehrheitliche Entscheidungen der Wähler der letzten Jahre und Jahrzehnte entstanden. ICH habe das nicht gewählt. Ich war die Minderheit. Das jetzt ein Teil der Mehrheit plötzlich umschwenkt und nichts besseres findet als zuerst einmal mit dem Finger von sich weg zu zeigen ist bigott. Mit Öffentlichen fahre ich 2 Stunden auf Arbeit. Mit dem Auto 25 Minuten. Selbst wenn der ÖPNV kostenlos würde, würde ich keinen Gedanken daran verschwenden ob ich ÖPNV oder Auto fahre.

Das lustige ist, ich komme aus dem Norden und bin in den Süden gezogen und meine Heimatstadt hat genau das gleiche Thema. Die S-Bahnstrecke wurde dort ebenso in den 70er Jahren aufgegeben und JETZT weinen dort alle.

DerOlf schrieb:
Wegen mir könnte man die Pendlerpauschale komplett streichen ... 30 bzw. 35c pro km sind im Vergleich zu den Preisen der Öffies sowieso ein müder Witz.

Momentan wären das bei mir nichtmal 10% der tatsächlichen Kosten ... und das ändert sich auch nur, wenn ich WEITERE Strecken zurücklege ... am besten 100km am Tag ... mit dem Auto (ist billiger).

Eine derartige Motivation zum Fernpendeln ist mMn unsinnig bis kontraproduktiv (im Sinne des Klimaschutzes).

Viel sinnvoller fände ich es da, dem Arbeitgeber die Kosten der Pendelei komplett aufzuerlegen ... natürlich on top zum vereinbarten Bruttolohn.
Das funktioniert nicht. Es ist ja jetzt schon so, das Arbeitgeber Landflucht betreiben und zentralisieren wo Ihnen die besten Steuervergünstigungen angeboten werden. Dadurch wird der Effekt verstärkt, dass das Umland in die Städte strömt. Wenn nun der Arbeitgeber seine Mitarbeiter aussuchen muss nach Wohnort (weil der Pendler ihm zu teuer ist) beginnt eine neue Ära der Benachteiligung.

Im Gegenteil: Die Politik muss das Land wieder interessanter machen. Firmen wieder zurück in die Weite. Mietendeckel funktioniert nicht in einer freien Marktwirtschaft. Wie wäre es denn mal im Gegensatz dazu mit sozialem Wohnungsbau? Der Staat hat Jahrzehnte zu wenig Bauplätze ausgegeben und selber geschlampt ohne Ende und nun sollen die, die trotz allem investiert haben auch noch auf die Fresse bekommen? Ein Mietendeckel wird nur eines bewirken: Das Fernbleiben von Investoren und einer drastischen Verschlimmerung der Lage. Man kann nicht gegen seine Bürger arbeiten und gegen seine Leistungsträger. Nur MIT Ihnen.

Was die Leute so gerne vergessen wenn sie schimpfen - auf die CO2 Zertifikate z.B. dass die Umsetzung von beliebigen Umweltforderungen GELD kostet: Woher soll das denn kommen, wenn nicht von den Leuten auf die so gerne gezeigt wird? Um auch mal tief in die generalisierende über einen kamm scherende Schublade zu greifen - mal ganz provokativ:
"Der SUV Fahrer zahlt Steuern, davon kann der Hartzende körnerspuckende Umweltfreund nur Alpträumen. Wenn man das ist die Statistik einfließen lassen würde, wäre der SUV Fahrer vermutlich nützlicher für die Gesellschaft als so gerne dargestellt."

Mir sind die Lösungen der "Klima-Super-Schnell"-Fraktion zu einfach. Zu undurchdacht. Kann man fordern... Bewirkt halt unter Umständen das Gegenteil oder nix.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Idon
Niyu schrieb:
LKW-Überholverbot auf 2-Spurigen Autobahnen. Tempolimit. CO2 Kosten auf 60 Euro statt 10 Euro. Hau raus sage ich. Wenn denen das Thema WIRKLICH so ernst wäre, dann würden auf der Agenda ganz andere Zahlen stehen.

Meine Rede. Ich fordere ja, dass da ganz andere Zahlen stehen.

Niyu schrieb:
Was nötig ist oder nicht kannst du getrost den Menschen selber überlassen. Wenn man in der Stadt wohnt und alle 5 Minuten ein Bus kommt lässt es sich leicht richten. Überhaupt ist man immer schnell mit Verboten und Gängeleien wenn es einen selbst nicht betrifft. So einfach ist das nämlich nicht. Der Handwerker der ein großes Auto braucht für sein Werkzeug etc. der von seiner Mobilität lebt - der zahlt dann die Zeche. Der Bauer, der nunmal einen Traktor fahren muss. Der zahlt die Zeche. Die Spedition der dir täglich vom Herrn Amazon die Päckchen bringt oder den Edeka um die Ecke mit Waren beliefert. Der zahlt die Zeche.

Der in dem BMW X6 lächelt nur müde. Das ist Politik auf Kosten der Schwachen. Mit Fairness hat das nichts zu tun.

Deshalb das "unnötige" - natürlich braucht der Handwerker sein großes Auto und natürlich muss der Bauer Traktor fahren. Ist zweifelsohne notwendig. Das für Nutzfahrzeuge andere Regeln gelten, versteht sich von selbst. Aber ein X6 ist definitiv nicht nötig, wie überhaupt 99 % aller SUV unnötig sind. Deshalb muss genau auf solche Autos eine Luxussteuer erhoben werden, nicht nur bei der Anschaffung, sondern auch im laufenden Betrieb.

Niyu schrieb:
Ich lebe und tue das gerne. Also verbrauche ich CO2. Ich lasse mich nicht durchs Dorf treiben nur weil das grade auf Bento und Social Media der nächste Hit ist.

Den Klimawandel als "die Sau, die gerade durchs Dorf getrieben wird" abzutun ist unangemessen; genauso wie sich über die Leute lustig zu machen, die die notwendigen Konsequenzen aus den vorliegenden Erkenntnissen ziehen und sich für ein Umdenken einsetzen.
Ich lebe auch gerne und verbrauche CO2. Aber ich versuche wenigstens, diesen Verbrauch soweit möglich einzuschränken.
Es ist unbestritten zwingend notwendig, dass der CO2-Verbrauch reduziert wird. Hierzu muss JEDER seinen Beitrag leisten. Es ist m.E. nicht zu tolerieren, dass manche sagen "was interessiert mich das Geschwätz" und weiter auf Kosten der Allgemeinheit und der zukünftigen Generationen leben, als wäre nix gewesen.

Niyu schrieb:
Ich sag: Ich habe getan was ich für richtig hielt und im Rahmen meiner Möglichkeiten. Wie gesagt: ich habe mir NULL vorzuwerfen und ich denke 95% der Leute die da Hexenjagd veranstalten sind größere CO2 Sünder als ich.

Wenn dem so ist: Gut.

Niyu schrieb:
Ich würde mir für die Kinder wünschen Eltern zu haben, die nicht einfach mal mitlaufen sondern ihre Sprösslinge zu Realismus erziehen. Wir haben hier eine total "moderne" Schule, die die Noten bis zur Mittelstufe abgeschafft hat und wo die Kinder nicht sitzenbleiben können. Die Kinder lernen also nie wie man mit Druck und Anforderungen an einen selbst umgeht. Die Jungs und Mädels bewerben sich dann bei mir und haben die Erwartung ICH müsste eigentlich dankbar sein das sie sich überhaupt mal im Büro zeigen. Gottes Geschenk an die Menschheit. Die Azubis werden von Jahr zu Jahr schlimmer.

Das ist richtig, wenn auch ein anderes Thema.
Aber gerade die Erziehung zu Realismus - die ich mir auch wünsche und vornehme - beinhaltet, dass es eben nicht ok ist, auf Kosten Anderer und vor allem der Umwelt zu leben, sondern dass man sich seiner Verantwortung für die Umwelt bewusst sein muss. Realismus bedeutet für mich auch einzusehen, dass man kein tolles großes schnelles Auto braucht, sondern ein möglichst umweltfreundliches Fortbewegungsmittel.

JMP $FCE2 schrieb:
Falsch. Zuerst ist vom Staat eine zumutbare ÖPNV-Verbindung abzuliefern, dann kann man über eine fallweise Kürzung der Pendlerpauschale diskutieren.
Jegliche Beweislast für die Zumutbarkeit der Verbindung hat beim Finanzamt zu liegen.
Diese Haltung nervt mich extrem. Immer schön auf den Staat schimpfen, sich zurücklehnen und drauf warten, dass dieser "abliefert". Und wehe, die Lieferung kostet dann Geld. Dann wird noch mehr geschimpft.

Niyu schrieb:
Ich finde das arrogant jetzt den Pendlern den schwarzen Peter in die Schuhe zu schieben.
Würde ich auch so nicht. Aber ich fordere trotzdem ein Umdenken, und zwar sowohl von der Politik (Ausbau des ÖPNV) als auch der Pendler (Bereitschaft, was für die Umwelt zu tun und nicht diese "ich Rücke keinen Millimeter von meinem Bequemlichkeitsanspruch ab und wenn ich mit einem viel zu großen und viel zu umweltschädlichem Auto fahren will, dann mache ich das halt!"-Haltung).

Niyu schrieb:
Mietendeckel funktioniert nicht in einer freien Marktwirtschaft. Wie wäre es denn mal im Gegensatz dazu mit sozialem Wohnungsbau?
Wir hatten es schon davon: capitalism kills. Es war - gerade auch für die Großstädte - wirtschaftlich deutlich lukrativer, die städtischen Wohnungsbaugesellschaften an Investoren zu veräußern und sich dadurch für ein paar Jahre finanziell zu sanieren. Heute merkt man, dass es besser gewesen wäre, die eigenen Immobilien zu behalten und zu bezahlbaren Mieten zu vermieten.

Niyu schrieb:
Mir sind die Lösungen der "Klima-Super-Schnell"-Fraktion zu einfach. Zu undurchdacht. Kann man fordern... Bewirkt halt unter Umständen das Gegenteil oder nix.
Und was stellst du dir als brauchbare Lösungen vor?
 
DerOlf schrieb:
Auch falsch. Über die Berechnung der Entfernungspauschale sollte man sofort nachdenken.
Momentan sind das €0,30 für jeden km zum ersten Arbeitsort ... macht bei 100km also satte €30,-.
Setzt man den Verbrauch (nur für die Rechnung) bei 10L auf 100km an und nimmt als Spritpreis €1,50 pro Liter, dann kosten den Autofahrer die 100km nur 50% der Pendlerpauschale.
Wer mit dem Auto pendelt, wird dafür also sogar belohnt.

Ähnlich simples Beispiel für den ÖPNV:
Eine Monatskarte kostet gerne €70,- und mehr ... bis man da überhaupt in die Nähe einer kompensation durch die Penlderpauschale kommt, muss man im Monat schon gute 250km fahren (ganz grob gemittelt ca. 50km pro Woche).
kauft man Einzelfahrkarten, sinds wahrscheinlich über 1.000 km.
Das bekomme ich in der Preiszone 1 (auf die sich die 70,- beziehen) nur sehr schwer hin.

Fair geht einfach GANZ anders.

Leider komplett falsch. Man bekommt für 100km bei 0,30€ Pendlerpauschale keine 30€ zurück.
Du reduzierst für die 100km dein zu versteuerndes Brutto um 30€.

Du kannst das deshalb nicht 1 zu 1 umlegen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Neue Beiträge in diesem Thema müssen von einem Moderator freigeschaltet werden, bevor sie für andere Nutzer sichtbar sind.
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben