Niyu schrieb:
Was mich an diesen Demos stört ist das alle Teilnehmer erstmal zu dem Ort kommen müssen. In der Stadt meist kein großes Thema – aber viele kommen von außerhalb. Selbst die, die halbwegs ökologisch anreisen sind halt trotzdem unterwegs, was wohl meist mehr CO2 verbraucht als einfach zu Hause zu sein.
Zumindest bei Minderjährigen muss man davon ausgehen, dass die ihren Wohnort NICHT selbst gewählt haben.
Die Verantwortung dafür liegt bei den Eltern. Wohnen im Grünen hat eben Pendelei zur Folge ... und das deckt nur den Teil der Elternschaft ab, die nicht wegen der niedrigeren Mieten jwd wohnen.
Zusätzlich ... die Fahrt zur F4F-Demo ist nur EINE Fahrt. Auch Schulen sind auf dem Land nicht so dicht gesäht ... also ist auch der Schulbesuch mit Anreise verbunden ... genau wie der Weg zur Arbeit - wahrscheinlich bei beiden Eltern.
Warum wird an der Mobilität der schulschwänzenden F4F-Kids herumgemäkelt? ... die machen das, wenn's hoch kommt, einmal die Woche ... Schul- und Arbeitsweg gibts täglich ... also normalerweise 5 mal so oft.
Ist es die Schuld der Demonstranten, wenn Mama und Papa von ihrem miesen Gehalt eben keine Bude in der Stadt bezahlen können ... oder wollen (muss ja auch Geld für 2 Urlaube im Jahr übrig bleiben)? Wohl kaum.
Seinen Müll wegzuräumen ist nicht erst in der jetzigen Schülergeneration "out" ... das haben auch die vorherigen schon sehr gut nicht hinbekommen.
In meiner Heimatstadt sucht man an einigen Stellen ohnehin vergeblich nach Mülleimern ... mindestens 2/3 der ehemals in der Innenstadt vorhandenen Behälter wurden abgebaut ... leider hat man verpennt, empfindliche Strafen auf einfach liegengelassenen Müll zu ereben ... das wäre ja aber auch ein Agriff auf unsere freiheitliche Gesellschaft ... man muss jederzeit in jede Ecke kacken dürfen ... auch wenn man es dann ja doch nicht tut ... man will es sich nicht verbieten lassen, denn auch ein Verbot von etwas, das sich ohnehin nicht gehört, ist ein Angriff auf die Freiheit (scheinbar alles Anarchisten).
Klar kann man den Müll auch einfach wieder mit nach hause nehmen ... oder halt die paar hundert Meter bis zur nächsten Tonne tragen ... wo einige da ein Problem sehen, verstehe ich wohl in diesem Leben nicht mehr.
nebulein schrieb:
Was mich ehrlich gesagt am meisten stört ist, dass die Demonstranten fordern ohne aber selbst wirklich etwas zu tun.
Nach 25 Jahren selbst tun und die Fresse halten, kann ich dir sagen, dass auch das nicht viel bringt ... das Maul aufreißen, aber weiter City-hopping betreiben (natürlich mit Ryan-Air und Co) ist ebenfalls idiotisch.
Das dümmste dürfte aber wohl sein, die Misstände einfach wegdiskutieren zu wollen.
nebulein schrieb:
Aber Fakt ist bei uns geht seit fast 30 Jahren der CO² Ausstoß runter, in anderen Ländern dagegen steikt er massivst an:
Bei uns ist er seit dem Atomausstieg auch wieder nach oben unterwegs.
Man könnte auc mal fragen, wie Deutschland es geschafft hat, dass der CO2-Ausstoss seit fast dreißig Jahren rückläufig war .... Stichworte wären hier z.B. Ökoauflagen. Industrieanlagen wurden modernisiert (um den Auflagen zu entsprechen) ... oder sie wurden ausgelagert ... z.B. in die Regionen, in denen der CO2-Ausstoss seit 30 Jahren nur gestiegen ist.
Das "deutsche" Rezet ist also denkbar simpel ... Auflagen verabschieden, mit denen die Industrie dann ihre Gewinne gefährdet sieht. Entweder werden die Anlagen m,odernisiert ... oder sie werden stillgelegt und die Produktion verlagert .... BEIDES verringert den CO2-Ausstoss der deutschen Volkswirtschaft.
Leider gehen bei letzterem auch ein paar Arbeitsplätze flöten ... und der Kram muss eben um die halbe Welt geschippert werden, um in deutschen Wohnzimmern zu landen ... nicht toll für die CO2-Bilanz des neuen Smartphones oder Autos ... aber wenigstens war das dann kein IN Deutschland freigesetztes CO2.
In Deutschland können sich Industrie und Politik dann gegenseitig auf die Schulter klopfen, dass man wiedermal mit sinnlosen Maßnahmen die Statistik angehübscht hat ... denn mehr ist eigentlich in den letzten 30 Jahren global betrachtet nicht passiert.
Die CO2-Emissionen, welche unser Lebensstil verursacht, werden nun lediglich nicht mehr in Deutschland ausgestoßen.
Eventuekll sollte man sich auch mal fragen, welchen Anteil der deutsche Markt an den CO2-Emissionen von China oder den USA haben - und man sollte fragen, wie viel Kilotonnen Schweröl jährlich in Rauch aufgehen, damit wir jeden Mist jederzeit kaufen können.