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phil. schrieb:
Kann ich unterschreiben.
Ich aber auch .... feuriges Statement - danke dafür.

"Nimby" passt auch gut zu "zurück zur Natur! .. aber doch nicht zu Fuß!".
 
Hallo

phil. schrieb:
Ich auch, ohne Windkraft können wir klimaneutralen Strom vergessen, nur mit Solarzellen wird das nichts in Deutschland.
2019 wurden weniger als 100 neue Windräder aufgestellt, wenn das in dem Tempo weitergeht sind wir in 250 Jahren nicht Klimaneutral.
Ironischerweise verhindern sehr oft Tier- und Naturschützer den Bau von Windanlagen und werden somit zu Klimaschutzgegnern.
Tier-/Naturschutz ist zweifelsfrei wichtig, aber das ist eine ganz blöde Zwickmühle, was ist wichtiger Tier-/Naturschutz oder Klimaschutz ?
Evtl. sollten wir noch einmal über Atomenergie nachdenken ? Ob die jetzt in Deutschland oder in der Nähe der deutschen Grenze explodieren macht keinen Unterschied.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Tomislav2007 schrieb:
Evtl. sollten wir noch einmal über Atomenergie nachdenken ? Ob die jetzt in Deutschland oder in der Nähe der deutschen Grenze explodieren macht keinen Unterschied.
Ich muss dir zwar recht geben, aber trotzdem hätte ich da ein seltsames Gefühl.

Wer soll deutschland denn nach diesem Kaskadenausstieg mit finalem Wiedereinstieg noch ernst nehmen?
Erst der Austieg - dann der Ausstieg vom Ausstieg - dann Fukushima - wieder der Ausstieg - und nun wieder zurück?
Obelix würde irgendwas mit "die spinnen, die ..." sagen. Und das hat nichtmal was damit zu tun, ob das von der Energieversorgung weniger CO2-intensiv wäre, als die Kohle noch ein bisschen weiter totzureiten, sondern einfach nur damit, dass man Entscheidungen nicht immer wieder re-re-re-re-revidieren sollte, wenn man ernst genommen werden will.

Aber letztlich ist es egal, ob ein Reaktor bei Köln explodiert, oder die atomar vermiente ehemalige "Westfront" in Frankreich ... beides wäre wohl das Aus für die Rhein-Main-Region (wegen häufigem Westwind wäre Köln da sogar weniger krass).

Eventuell könnte man Windkraft in Deutschland besser ausbauen, wenn es nicht um die resigen Windräder ginge, sondern um kleinere Windturbinen (ich habe die hier schon mal vorgestellt glaube ich ... habe gerade keine Lust, das raus zu kramen) ... gegen Vogelschlag könnte man die z.B. mit Maschendrahtzaun sichern (man baut einfach enien Käfig um die ganze Anlage ... dem Wind ist das relativ egal).
Und für die Dinger ist auf jedem Flachdach mehr als genug Platz.

Allgemein wäre wohl jedem, der auf Windkraft setzen will, private Initiative zu empfehlen ... und man sollte dabei auf eine Technologie bauen, die nicht im Megawatt-Bereich arbeiten muss, um sich zu rentieren.

Das traurigste an dem Kommentar, den @phil. verlinkt hat, finde ich wirklich den vergleich von Windkraft mit dem Braunkohletagebau ... bei ersterem kann der Neubau blockiert werden, weil da ein kleiner Weiler zu nahe dran ist ... und für Letzteres werden die Weiler en gros einfach weggebaggert, ohne das da irgendwer mit eine Klage auch nur die geringste Chance hätte.

Eventuell sollten die Gerichte bei Windrädern auch einfach sagen: "Das dient dem Gemeinwohl, also Fresse halten".

Das, was die Standortwahl für ein Windrad in Teilen Deutschlands nahezu unmöglich gemacht hat, war die sgenannte "10H-Regelung" ... bei einem Windrad von 100m Höhe (mit Rotor) darf im Umkreis von 1.000m (Radius) nichts stehen. In Bayern gibt es seitdem kaum Plätze, wo man ein Windrad aufbauen darf. In Bayern hat man die Windkraft damit faktisch abgeschafft. Und nun södert sich die CSU einen grünen Anstrich zurecht, dass einem fast schlecht werden könnte ... auch weil das just die Partei ist, die bei der Energiewende von Beginn an eigentlich nur auf der Bremse gestanden hat.
"Kernkompetenz Hinterfotzigkeit" ... aber die kann man ja nicht nur der CSU attestieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigentlich sind ja die Grünen die schlimmste Anti-Energiewende-Partei, mit ihrer jahrzehntelange Hetze gegen die Kernenergie und das Verbreiten von Unwahrheiten.

Würde mich stark wundern, wenn irgendeiner der Anti-Atomkraft-Aktivisten wüsste, wie ein Kernkraftwerk funktioniert, wie es zu Tschernobyl und Fukushima kam und wieso beide genau beweisen, dass die deutschen Kernkraftwerke 100% sicher sind.

Denn ein Kernkraftwerk erzeugt auch kein CO2.
 
Welche Unwahrheiten?
Woher nimmst du die Erkenntnis, daß Anti-Atomkraft-Aktivisten nicht wissen wie ein Atomkraftwerk funktioniert?
Ich behaupte viele wissen mindestens so viel darüber wie Atomkraftbefürworteter.
Und vor allem, woher nimmst du die Weisheit daß deutsche Kernkraftwerke 100% sicher sind? Es gibt keine 100% Sicherheit, in keinem technischen Bereich. Es gibt immer ein Restrisiko. Nicht umsonst gab und gibt es immer wieder Störungen. Bisher haben die Sicherheitsmaßnahme gereicht. Ja, mehr aber auch nicht.
Wiki ist nicht sicher, aber m. E. sachlicher als AKW Gegner / Befürworter: https://de.wikipedia.org/wiki/Reaktorsicherheit#Schwere_Unfälle

Ein Kernkraftwerk erzeugt schon bei der Herstellung eine Unmenge an CO2, produziert aber vor allem hochtoxischen, radioaktiven Abfall, für den es bisher keine Entsorgung und Endlagerung gibt. Auch der Rückbau (mit CO2 Emissionen) ist technisch noch nicht ausgereift, dauert Jahrzehnte und hinterläßt was? Müll, teilweise (schwach) radioaktiv.

Ich bin allerdings nur ein nicht wissender Atomkraft-Gegner, kein Aktivist.
Wahrscheinlich hast du Antworten und Lösungen, die noch kein Wissenschaftler und Techniker hat.
Bestimmt findest du auch ein Atommeiler in deiner Nachbarschaft ästhetischer als ein paar Windkraftanlagen und hast mit einem Endlager unter deinem Garten auch kein Problem.
 
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j-d-s schrieb:
Denn ein Kernkraftwerk erzeugt auch kein CO2.
Dafür Atommüll, für den wir erst recht keine Lösung haben. Und Fukushima galt als absolut sicher, weil man davon ausging, dass eine solche Welle dort nicht auftreten könne. Soviel zur Sicherheit der deutschen Atomkraftwerke, welche stellenweise in oder in der Nähe von schlafenden Vulkanen und damit grundlegend Erbeben gefährdetet gebaut wurden. Beim Bau ging man davon aus, bzw. besaß nicht das wissen, dass Erdbeben in DE durchaus realistisch sind. Allerdings ist völlig unklar, bis zu welcher Stärke. Ausgelegt sind die Atomkraftwerke darauf nicht. Und selbst wenn die eigentlichen Meiler nicht beschädigt werden, reicht das nicht aus, die Kühlung muss weiterhin funktionieren. Letztlich war das auch das Problem in Fukushima. Von terroristischen Anschlägen oder sonstigen GEfahren mal abgesehen. Es hätte vor 9.11 auch keiner gedacht, dass jemand Flugzeuge in Wolkenkratzer steuert.

Des weiteren behaupte ich mal, dass du selber weniger wissen über AKWs hast als viele Gegner. Alles in allem dumme und populistische Hetze deinerseits gegen die Grünen ohne irgendwelche Substanz dahinter.
 
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_meldepflichtiger_Ereignisse_in_deutschen_kerntechnischen_Anlagen
Die GAUs haben wir bisher aber wirklich anderen überlassen. Aber an Notabschaltungen hapert es in der deutschen Reaktorgeschichte keinesfalls.
Wenn eine Notabschaltungsprozedur aus irgendeinem Grund mal nicht funktioniert (was in Deutschland scheinbar bisher nie der Fall war), kann es auch in deutschen Reaktoren ganz schon heiß hergehen.

Wenn ein Reaktor sicher ist, nur weil er in Deutschland steht, warum wurde Biblis A dann direkt nach Fukushima aus Sicherheitsgründen vom Betreiber abgeschaltet?

j-d-s schrieb:
Denn ein Kernkraftwerk erzeugt auch kein CO2.
Das gilt auch für die meisten e-Mobile ... allerdings nur, wenn man ausschließlich den Ausstoss im laufenden Betrieb betrachtet, also den Ausstoss für Produktion, Verschrottung/Rückbau und Stromversorgung ausklammert.
Ein alter Trick, auf den hoffentlich bald keiner mehr reinfällt.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Das gilt auch für die meisten e-Mobile ... allerdings nur, wenn man ausschließlich den Ausstoss im laufenden Betrieb betrachtet, also den Ausstoss für Produktion, Verschrottung/Rückbau und Stromversorgung ausklammert.
Ein alter Trick, auf den hoffentlich bald keiner mehr reinfällt.

Das gilt aber wie du selber erwähnt hast für sämtliche im Betrieb CO2-freien Anlagen. Auch Solarzellen und Windräder erzeugen bei Herstellung und Aufbau CO2.

DerOlf schrieb:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_meldepflichtiger_Ereignisse_in_deutschen_kerntechnischen_Anlagen
Die GAUs haben wir bisher aber wirklich anderen überlassen. Aber an Notabschaltungen hapert es in der deutschen Reaktorgeschichte keinesfalls.
Wenn eine Notabschaltungsprozedur aus irgendeinem Grund mal nicht funktioniert (was in Deutschland scheinbar bisher nie der Fall war), kann es auch in deutschen Reaktoren ganz schon heiß hergehen.

Wenn ein Reaktor sicher ist, nur weil er in Deutschland steht, warum wurde Biblis A dann direkt nach Fukushima aus Sicherheitsgründen vom Betreiber abgeschaltet?

Weißt du überhaupt, wie ein Kernkraftwerk funktioniert? Denn sonst würdest du nicht über "Notabschaltungen" reden, denn die sind gar nicht das Kriterium. Denn ein Kernkraftwerk kann man eben gerade nicht einfach abschalten, sondern die Kernbrennstäbe müssen weiterhin gekühlt werden, auch wenn sie herausgefahren wurden und die Kettenreaktion nicht mehr aktiv ist (das wird als "abschalten" bezeichnet), die Nachzerfallswärme wird noch eine Weile lang erzeugt.

Bei Fukushima war übrigens genau das das Problem: Bei drei Blöcken wurde die Notstromversorgung unterbrochen, denn die Dieselgeneratoren funktionieren natürlich nicht, wenn sie überflutet sind. Beim vierten Block dagegen gab es keine Kernschmelze, weil dort ein Dieselgenerator erhöht gebaut worden war, dadurch nicht überschwemmt wurde und weiterhin funktionstüchtig war.

Fukushima war also ein grober Baufehler, aber nicht des Reaktors und seiner Funktionsweise selbst, sondern der Positionierung der Anlage insgesamt (Tsunamigefährdete Küste, übrigens gab es Tsunamischutzwälle, nur waren die zu niedrig) und der Notstromgeneratoren im besonderen (nicht erhöht wie bei Reaktor 4).

Mustis schrieb:
Dafür Atommüll, für den wir erst recht keine Lösung haben. Und Fukushima galt als absolut sicher, weil man davon ausging, dass eine solche Welle dort nicht auftreten könne. Soviel zur Sicherheit der deutschen Atomkraftwerke, welche stellenweise in oder in der Nähe von schlafenden Vulkanen und damit grundlegend Erbeben gefährdetet gebaut wurden. Beim Bau ging man davon aus, bzw. besaß nicht das wissen, dass Erdbeben in DE durchaus realistisch sind. Allerdings ist völlig unklar, bis zu welcher Stärke. Ausgelegt sind die Atomkraftwerke darauf nicht. Und selbst wenn die eigentlichen Meiler nicht beschädigt werden, reicht das nicht aus, die Kühlung muss weiterhin funktionieren. Letztlich war das auch das Problem in Fukushima. Von terroristischen Anschlägen oder sonstigen GEfahren mal abgesehen. Es hätte vor 9.11 auch keiner gedacht, dass jemand Flugzeuge in Wolkenkratzer steuert.

Des weiteren behaupte ich mal, dass du selber weniger wissen über AKWs hast als viele Gegner. Alles in allem dumme und populistische Hetze deinerseits gegen die Grünen ohne irgendwelche Substanz dahinter.

Atommüll ist relativ einfach: Es gibt schließlich auf der ganzen Welt viele Länder, die Atomkraft nutzen, einige sogar Atomwaffen, und es gibt auch einige ehemaligen Atomwaffentestgebiete, die sowieso für tausende Jahre verseucht und unbewohnt sind. Wieso sollten wir also in einem dicht besiedelten Land wie Deutschland den Atommüll endlagern?

In allen Bereichen wird immer für internationale Kooperation plädiert. Aber den Atommüll soll auf jeden Fall jedes Land selbst endlagern. Das ist Unsinnig. Wir sollten mit den USA, Frankreich, Russland, England usw. zusammenarbeiten, um ein einziges großes Endlager zu bauen.

Und weil du behauptest, ich wüsste nicht, wie ein Kernkraftwerk funktioniert, lies mal den ersten Teil dieses Posts. Aber um das weiter zu eruieren, ich habe auch ausführlich die Berichte zu Tschernobyl und Fukushima gelesen. Fukushima steht oben, bei Tschernobyl kann man es ganz grob so zusammenfassen, dass durch mehrere grobe Verstöße der Bedienungsmannschaft bei einem Test (übrigens auch im Zusammenhang mit dem Kühlsystem) der Reaktor erst vergiftet wurde und dann dadurch auch die Notabschaltung nicht mehr funktionierte.
Übrigens wurde bei den übrigen Reaktoren in vergleichbarer Bauweise (vom Typ RBMK) in der Folge dieses Problem behoben und die Prozeduren verbessert (bspw. war bei Tschernobyl auch ein Problem, dass im Handbuch Anweisungen teilweise durchgestrichen oder handschriftlich ergänzt waren, sodass unerfahrene Angestellte nicht wussten, was nun zu tun ist), und 10 von ursprünglich 15 gebauten RBMK-Reaktoren laufen bis heute.

Falls übrigens jemand Three Mile Island nennen will, das war kein Super-GAU, denn dort haben die Sicherheitsvorkehrungen funktioniert und es gab keine Gefährdung außerhalb des Kraftwerksbereichs.

Übrigens gibt es bei allen Energieerzeugungsmethoden mehr Tote pro TWh: https://www.statista.com/statistics/494425/death-rate-worldwide-by-energy-source/
 
Ach, und die anderen nehme mal eben so unseren Atommüll auf und lagern den sicher. Strahlung, Atmosphäre, Luftströmungen kennen keine politische Grenzen
Sorry, aber deine Überheblichkeit daß die deutschen Kernkraftwerke 100% sicher sind und andere den "Dreck" sicher deponieren, ist schon sehr naiv.
j-d-s schrieb:
Fukushima war also ein grober Baufehler, aber nicht des Reaktors und seiner Funktionsweise selbst, sondern der Positionierung der Anlage insgesamt
Mustis schrieb:
Soviel zur Sicherheit der deutschen Atomkraftwerke, welche stellenweise in oder in der Nähe von schlafenden Vulkanen und damit grundlegend Erbeben gefährdetet gebaut wurden.
Bist du neben deinem Spezialgebiet Kernkraftanlagen auch noch Geologe, der Erdbeben vorhersagen kann?
 
j-d-s schrieb:
Und weil du behauptest, ich wüsste nicht, wie ein Kernkraftwerk funktioniert, lies mal den ersten Teil dieses Posts.
Jetzt mal ohne witz, bist du derart ignorant, dieses rudimentäre grundwissen, welches du hier zur schau stellst als wissen über die Funktionsweise von a-kraftwerken zu verkaufen? Dabei ist selbst das nur für bestimmte bauweisen von meilern in der art und weise korrekt. Auch fukushima hätte man ohne weiteres kühlwasser vermutlich stabilisieren können, hätte man ausreichend steuerstäbe in den reaktorraum einfahren können... soviel zu deinem wissen über die funktionsweise.
 
j-d-s schrieb:
Weißt du überhaupt, wie ein Kernkraftwerk funktioniert?
Wolltest du dich mit ein bisschen Allgemeinwissen als Experte darstellen?
Wie Eine Abschaltung bei einem Kernkraftwerk funktioniert, habe ich in Grundzügen in der 3. Klasse zum ersten mal erklärt bekommen.
Vielleicht hätzte man den Arbeitern in Fukushima auch einfach sagen sollen, dass sie das Notkühlsystem (Notkondensator) nach einem Stromausfall manuell wieder öffnen müssen - scheinbar war das da keinem so recht klar. Der Vorteil an diesem System: es funktioniert auch ohne Strom.
Das ist zwar dann ebenfalls kein Baufehler des Reaktors, aber immerhin ein grobes Versäumnis des Lieferanten aus den USA, denn dessen Aufgabe war es, seinem Kunden in den sicheren Betrieb der von ihm gelieferten Anlage einzuweisen. Vielleicht gab es eine kulturelle Barriere. Auf jeden Fall gab es hier keinen adäquaten Wissenstransfer.

Das Hauptproblem bleiben aber die zu niedrigen Flutmauern sowie der zu tief gelegene Standort der Notgeneratoren bei den Blöcken 1 - 3. Da diese Standortwahl und die "gerade so ausreichende" Tsunami-Mauer allerdings kostenbedingte Entscheidungen des Bauherren und späteren Betreibers TEPCO waren, kann man auch den Drang nach Kosteneffizienz und Gewinnmaximierung zu den Sicherheitsrisiken der Kernenergie rechnen. Fukushima muss auch (aber nicht nur) auf diese beiden zurückgeführt werden.
j-d-s schrieb:
Das gilt aber wie du selber erwähnt hast für sämtliche im Betrieb CO2-freien Anlagen. Auch Solarzellen und Windräder erzeugen bei Herstellung und Aufbau CO2.
Ja ... die meisten davon produzieren jedoch nicht pro Jahr Betrieb eine solche Menge hochgefährlicher Abfallstoffe wie ein AKW. Und selbst wenn ein Terrorist eine Solaranlage mit mehreren tonnen TNT in die Luft jagt, dann verpestet das nicht gleich eine Fläche von mehreren tausend Quadratkilometern so stark, dass da auf Jahrezehnte kein Mensch mehr ohne erhebliches Gesundheitsrisiko leben oder arbeiten kann.

AKWs als "Klimaschutztechnologie" anzupreisen, ist mMn ein ... naja "Verbrechen" will ich es nicht nennen, aber "Dummheit" klingt mir auch zu harmlos.

Dein Vergleich der Todeszahlen ist besonders perfide ... die Betreiber weigern sich bis heute, die erhöhte Leukämie-Rate um Sellafield mit dem Reaktorbrand in Zusammenhang zu bringen.
Auch in der Nähe von Three-Mile-Island wird es Effekte geben, die lediglich der Betreiber nicht auf seine Störfälle zurückführen möchte ... ist ja auch klar, denn das könnte sehr teuer werden.

Wenn man ein bisschen Ahnung von Geologie hat, wird einem bei Anlagen wie "diablo Canyon" einfach nur schlecht ... das Ding liegt 3 km neben einer aktiven Erdbebenzone und auf dem sogenannten "pazifischen Feuerring". Und die zwei Blöcke sind aktuell noch am Netz.
Ich glaube, 1910 hätte da jeder einfach nur gesagt "ja seid ihr denn komplett bescheuert?".
Vor etwas mehr als 100 Jahren haben sich die Erdplatten da um mehr als einen Meter gegeneinander verschoben (und zwar horizontal UND vertikal).
 
Zuletzt bearbeitet:
phil. schrieb:
Bist du neben deinem Spezialgebiet Kernkraftanlagen auch noch Geologe, der Erdbeben vorhersagen kann?

Ich nicht, aber man kann das einerseits auch wissenschaftlich untersuchen (eben die Geologen), andererseits sind Erdbeben an sich noch kein Problem für ein Kernkraftwerk, wenn es entsprechend gebaut ist. Denn dem Tsunami in Fukushima ging ja ein Erdbeben voraus, welches aber keine Probleme verursachte, weil das KKW Fukushima erdbebensicher gebaut ist. Erst als dann etwas später der Tsunami kam, begannen die Probleme.

phil. schrieb:
Ach, und die anderen nehme mal eben so unseren Atommüll auf und lagern den sicher. Strahlung, Atmosphäre, Luftströmungen kennen keine politische Grenzen
Sorry, aber deine Überheblichkeit daß die deutschen Kernkraftwerke 100% sicher sind und andere den "Dreck" sicher deponieren, ist schon sehr naiv.

Ach, und du findest es sinnvoll, wenn von den 33 Ländern, welche Kernenergie nutzen (31 betreiben Kraftwerke, Israel und Nordkorea nicht, haben aber Atomwaffen), jedes einzelne sein eigenes Endlager baut?
 
j-d-s schrieb:
andererseits sind Erdbeben an sich noch kein Problem für ein Kernkraftwerk, wenn es entsprechend gebaut ist.
Und die deutschen Kraftwerke sind natürlich so gebaut, daß sie ein mögliches Erdbeben, was keine Geologe vorhersagen kann, 100% sicher übersteht.
Zumindest ohne das schädliche Strahlung austritt oder die Anlage verstrahlt wird. Du als Experte wirst es ja wissen.
j-d-s schrieb:
Ach, und du findest es sinnvoll, wenn von den 33 Ländern, welche Kernenergie nutzen (31 betreiben Kraftwerke, Israel und Nordkorea nicht, haben aber Atomwaffen), jedes einzelne sein eigenes Endlager baut?
Natürlich nicht, aber ohne (deutschen) Atommüll, hätte man kein Müllproblem. Ist doch logisch.
Und ja ich finde es wenig sinnvoll diesen gefährlichen Stoff auch noch ggf. über Ozean zu schippern, nur damit wir den Dreck los werden.
→ siehe ein Satze vorher, Müllvermeidung.
 
phil. schrieb:
Und die deutschen Kraftwerke sind natürlich so gebaut, daß sie ein mögliches Erdbeben, was keine Geologe vorhersagen kann, 100% sicher übersteht.
Zumindest ohne das schädliche Strahlung austritt oder die Anlage verstrahlt wird. Du als Experte wirst es ja wissen.

Man kann sehr wohl hervorsagen, in welchen Regionen Erdbeben und auch in maximal welcher Stärke möglich sind (das ist wichtig, denn es gibt in D zwar Erdbebenzonen, aber keine davon ist auch nur annähernd mit dem Vergleichbar was in Japan an Erdbeben vorkommt).

Selbstverständlich muss man das beim Bau untersuchen und später immer wieder überprüfen. Aber deshalb gleich vornherein zu sagen, wir bauen gar keine Kernkraftwerke, ist übertrieben. Zumal wie gesagt bisher weltweit noch nie eine Kernschmelze aufgrund eines Erdbebens passiert ist, Fukushima war wegen eines Tsunamis, und das geht naheliegenderweise in küstenfernen Regionen nicht.

phil. schrieb:
Natürlich nicht, aber ohne (deutschen) Atommüll, hätte man kein Müllproblem. Ist doch logisch.
Und ja ich finde es wenig sinnvoll diesen gefährlichen Stoff auch noch ggf. über Ozean zu schippern, nur damit wir den Dreck los werden.
→ siehe ein Satze vorher, Müllvermeidung.

Es gibt den Atommüll nunmal bereits und er muss sowieso endgelagert werden. Ein hätte wäre wenn bringt da nichts.

Und ich verstehe auch nicht wieso du ihn scheinbar als quasi unlösbares Problem siehst. Es gibt ehemalige Atomwaffentestgebiete, die eh verseucht sind, wo hunderte Kilometer niemand wohnt. Wenn man da das Zeug endlagert störts doch niemanden.
 
Die zeitlich und räumlich exakte, verlässliche Vorhersage von Erdbeben ist nach dem heutigen Stand der Wissenschaft nicht möglich.
Quelle: https://www.ess.washington.edu/about/siteinfo.php
http://www.das-erdbeben.de/vorhersage.htm
Das heißt erst bei einer Kernschmelze, aufgrund eines Erdbeben in Deutschland, wärst du bereit auf diese Energiequelle zu verzichten?
Das Kind muß nicht nur im Brunnen fallen, sondern auch ertrinken.
j-d-s schrieb:
Es gibt ehemalige Atomwaffentestgebiete, die eh verseucht sind, wo hunderte Kilometer niemand wohnt. Wenn man da das Zeug endlagert störts doch niemanden.
Ja, aber nicht in Deutschland, bleibt also immer noch das höhere Transportrisiko.
Erinnert mich an wilde Müllkippen. Sobald der erste Sack dort steht, vermehren der sich wie die Ratten.
Zumal das ganze Entsorgungsproblem nicht die Verursacher tragen (die vorher die Gewinne eingesackt haben), sondern die Allgemeinschaft.

Strom aus Atomkraft ist mit einem unkalkulierbarem Risiko verbunden und in Summe teuer. Ach ja, auch der "Brennstoff" ist endlich und muß importiert werden.
Sorry, ich bin nicht bereit deine naive, hohe Risikobereitschaft einzugehen, zumal es saubere und günstigere Alternativen gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was für ein "höheres Transportrisiko"? Sogar die neuen Brennstäbe werden transportiert, dann werden wiederaufbereitet (deswegen auch die Castoren) und da gab es auch nie einen schlimmen Unfall.

Und mit Erdbeben meine ich keine "exakte, verlässliche Vorhersage", sondern dass man eben in bestimmten Regionen Erdbeben über eine bestimmten Stärke sicher ausschließen kann. Oder wann war das letzte Erdbeben der Stärke 8,0 oder höher in Deutschland und wann das letzte in Japan? Na?

Fakt ist, es gibt kein Risiko. Also 0,0, auch kein Restrisiko, das ist reine Panikmache.
 
Sag mal bist du wirklich so einfältig?
Nur weil noch kein schlimmerer Unfall passiert ist blendest du das Risiko aus.

Wenn du dich mit Plattensektor, Erdbeben und Vulkanismus etwas beschäftigen würdest, wüßtest du das die Wahrscheinlichkeit gering, aber durchaus vorhanden ist.

Fakt ist, jeder (Atom) Wissenschaftler, Ingenieur oder sonst jemand der sein Beruf nur halbwegs seriös ausübt weiß, daß es immer ein Restrisiko gibt.
Du behauptest dagegen allwissend zu sein? Nur Arroganz und Unwissen können so ein Satz aufstellen.
Du solltest wirklich einmal lesen und nicht nur deine Meinung, woher auch immer gebildet, verbreiten.

Tut mit Leid, auf diesem Niveau, ohne Fakten und Unterschlagung bestehender Erkenntnisse, ist die ganze Diskussion nur eine Farce.
Dein unerschütterliche Glaube wurde zur Kenntnis genommen.
 
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Reaktionen: Mustis
Erdbeben sind Entspanmnungsphänomene der Erdkruste.

Sie entstehen, weil beim "Aneinanderreiben" tektonischer Platten eben regelmäßig was hakt (völlig normal, und weder die Verspannungen noch die bewegungen der Erdplatten sind vom menschen kontrollierbar).

Wenn eine Region, wie z.B. Kalifornien (mit der San Andreas Verwerfung mitten drin), lange Zeit ruhig bleibt, dann bedeutet das nicht, dass es dort keine Erdbeben mehr geben wird (das anzunehmen wäre absolut utopisch), es vergrößert einfach nur die Wahrscheinlichkeit für größere Erschütterungen ... denn in den Ruhephasen baut sich nunmal Spannung auf ... und zwar kontinuierlich und akkumulativ.

Und dann gilt eben mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch: Je länger das "Sit" desto lauter das "bums".
Die Ruhe in einem aktiven Erdbebengebiet ist IMMER die Ruhe vor dem Sturm.

Dass der San Andreas Graben Erdbeben der Stärke 7,8 erzeugen kann, ist seit spätestens 1906 klar.

Beim Beben zum GAU in Fukushima lag das Epizentrum 130km vor der Küste ... es erreichte eine Stärke von 9,0
Die Reaktoren von diablo valley müssten ein Beben der Stärke 7,8 in knapp 3 km Entfernung aushalten.
Auch beim Beben von 1906 lag das Epizentruzm nur 3 km vom Stadtzentrum San Franciscos entfernt ... wäre das 130 km entfernt gewesen, wären die Zerstörungen auch weitaus geringer ausgefallen.
Der enzige Vorteil ... auf nur 3 km baut sich wahrscheinlich kein Tsunami auf.

Das ist jedoch nicht die einzige von der Nukleartechnik ausgehende Gefährdung. Eine andere ist das durch die technische und medizinische Anwendung von ionisierender Strahlung gestiegene natürliche Strahlungsniveau.

Die natürliche jährliche Belastung eines einzelnen Menschen in Deutschland beträgt durchschnittlich 2,1 Millisievert (je nach Region schwankt die Belastung zwischen 1 und 10 Millisievert)
Die zivilisatorische (also nur durch die technische Nutzung strahlender Stoffe) ist mit durchschnittlich 1,7 Millisievert pro Jahr nicht viel niedriger.
Im Durchschnitt hat sich durch die Nutzung strahlender Substanzen die Belastung mit ionisierender Strahlung nahezu verdoppelt (1,7 sind etwas über 80% von 2,1).
http://www.bfs.de/DE/themen/ion/umw...stung/natuerliche-strahlenbelastung_node.html
Allerdings wird in dem Artikel nicht deutlich, wie sich das auf zivile und millitärische Nutzung verteilt ... nicht nur Atomkraftwerke sondern auch die Atomwaffentests der Verangenheit tragen zu den höheren Belastungen bei ... und ich halte es für nichtmal unwahrscheinlich, dass die eine krassere Auswirkung auf das allgemeine Strahlungsniveau hatten, als Tschernobyl und Fukushima zusammen.

Ich habe vor Jahren (lange vor Fukushima) mal eine Grafik gesehen, welche die Belastung durch ionisierende Strahlung von 1940 - ca 1990 darstellte ... und gegen den Buckel in den 1950ern und 60ern war der Peak nach 1986 ziemlich klein.
Leider finde ich diese Grafik nirgends ... ich kann mich aber auch an die Überschrift und den Urheber nicht mehr erinnern.

Im Vergleich zu einer (oder hunderten) Atombombe(n) ist ein AKW unglaubich ungefährlich.

4 Millisievert pro Jahr machen einen nicht Krank, aber da Strahlung nunmal eines der stärksten Mutagene der Natur ist, kommt eine derartige Steigerung einem Eingriff in die Evolution gleich ... denn die Dosis hat sich für jede einzelne Keimzelle jedes Lebewesens auf der Erde fast verdoppelt.
Die langfristigen Effekte von knapp 80 jahren intensiver Erforschung und Nutzung der Kernspaltung sind nicht ansatzweise absehbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

phil. schrieb:
Sorry, ich bin nicht bereit deine naive, hohe Risikobereitschaft einzugehen, zumal es saubere und günstigere Alternativen gibt.
Welche sauberen und günstigen Alternativen haben wir denn in der Realität ?
Von sauberer und günstiger Energie kann man träumen aber in der Realität ist saubere und günstige Energie flächendeckend nicht angekommen und so wie es aussieht wird das auch nichts mehr.
Solarzellen alleine können unseren Energiebedarf in Deutschland nicht decken, vor allem nicht im Herbst und Winter und unter Berücksichtigung des steigenden Strombedarfs wegen der E-Autos.
Windkraft wird gerade von klagewütigen Tier-/Naturschützern und Bürgerinitiativen der Todesstoß versetzt, zur Erinnerung: 2019 wurden weniger als 100 neue Windräder aufgestellt, Tendenz sinkend.
Was bleibt noch was wir in kurzer Zeit in der Realität umsetzen können und vor allem wollen und werden ?

So wie es aussieht werden wir über Atomenergie noch einmal nachdenken müssen, egal wie hoch das Risiko ist und was du davon hälst.
Ich hoffe nur das es dann neue/bessere/sicherere Atomkraftwerke werden und das nicht einfach die alten maroden Dinger wieder hochgefahren werden.

Grüße Tomi
 
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