So, ich habe mir jetzt mal die gesamte Diskussion angetan und konnte über weite Teile leider nur den Kopf schütteln.
Klar, Beamte (ich bin auch einer) haben Vorteile.
Das möchte ich gar nicht bestreiten, so bin ich momentan im Genuss eines gut bezahlten, dualen Studiums (bummelig 1000€ netto).
Das haben die meisten Studenten nicht, allerdings ist die Arbeitsbelastung deutlich höher und es gibt keine Möglichkeit durch unangenehme durchzurutschen (dort brauche ich keine Prüfung schreiben etc. pp.), bei uns besteht man, schreibt nach und dann ist man weg oder nicht.
Der Leistungsdruck ist deutlich höher im Vergleich zu anderen Studenten (Vergleich im Freundeskreis).
Klar, die gegebene Sicherheit im Job ist ein dickes Plus (auch ein Grund, wieso ich diesen Beruf gewählt habe), allerdings wird längst nicht mehr jeder Hochschulabsolvent für den gehobenen Dienst verbeamtet und im mittleren Dienst fast gar nicht mehr.
Das heißt die Beamtenquote wird zeitweilig nachlassen und durch Angestelle im öffentlichen Dienst ersetzt.
Ob diese Entwicklung gut oder schlecht ist, das möchte und kann ich nicht beurteilen.
Ich komme aus einer "öffentlichen Dienst"-Familie und kann somit ganz gut zwischen Beamten und Angestellten vergleichen.
Die Angestellten im öffentlichen Dienst bekommen z.B. in unserem Bundesland noch ein 13. Monatsgehalt (Weihnachtsgeld) und das grundsätzliche Gehalt ist höher (aber auch mehr Abzüge).
Unbefristete Arbeitsverträge sind an der Tagesordnung.
Die Beamten bekommen kein 13. Monatsgehalt (außer unter A 10), dazu hat man ein niedrigeres Grundgehalt etc..
Im Endeffekt gleicht sich das Finanzielle ungefähr aus (Einzelfallentscheidung).
Sehr interessant ist auch die jüngste Entscheidung des BVerfG zur Professoren-Besoldung (an alle Kritiker, informiert auch bitte), auch der DBB sagt einen "Reallohnverlust" für den öffentlichen Dienst trotz leichter Lohnerhöhungen in 2011 voraus.
Wenn man Führungspersonal in der freien Wirtschaft mit Führungspersonal im öffentlichen Dienst vergleicht, so wird man in der freien Wirtschaft deutlich (!) mehr Geld verdienen, allerdings dafür auch mehr Risiko.
Die Begründung, warum es Beamte braucht, ist die Ausführung von hoheitlichen Aufgaben, inwieweit diese in Sparten (wie dem Lehrerberuf) ausgeführt werden ist auch für mich fraglich, jedoch trifft dies nicht auf das Gros der Beamten zu.
Ich pers. finde es schade, dass "unsere" Berufsgruppe derart öffentlich diskreditiert wird und das ohne das der Betreffende mal ein paar Passagen im Gesetz gelesen hat und somit einfach nur unqualifiziert vor sich hin schwallert (ich hoffe, dass sich einige hier angesprochen fühlen).