Kommentar Kommentar: Die Atelco-Insolvenz war absehbar und wir sind schuld

Warum da wieder amazon im letzten Satz genannt wird verstehe ich nicht. Im Hardware Bereich sind sie normalerweise teurer. Wenn ich dort trotz wegen des höheren Preises bestelle, dann wegen dem Kundenservice. Soll man nicht gerade dafür mehr bezahlen?
Aber sonst ist der Kommentar auch ziemlich schwachsinnig. Es ist nicht die geiz ist geil Mentalität, sondern die Konzepte sind einfach gescheitert/ nicht mehr zeitgemäß. Oder war auch der Kunde am Ende von den Tante Emma Läden schuld, weil er angefangen hat bei Aldi einzukaufen? Oder war der Autofahrer am Ende der Radmacher und Kutscher schuld, weil das Auto besser ist?
 
Computerbase schrieb:
Die Atelco-Insolvenz war absehbar und wir sind Schuld
Warum sind "wir" Schuld. Ist es nicht einfach so, dass es in dieser Branche und in diesem Wirtschaftssystem einfach ein extrem großes Angebot gibt. Und sagen nicht alle Wirtschaftlicher/Politiker immer, dass der Markt das schon regelt.
Andere würden einfach sagen, dass der Markt sich auch einfach konsolidiert. HOH (Home of Hardware) war auch schon insolvent. K&M hat auch schon viele Ladengeschäfte geschlossen.

Die großen Anbieter versuchen durch niedrige Preise die Konkurrenz aus dem Markt zu drängen. Das ist ein altbewährtes System. Und wer die größeren Geldreserven hat, wird diesen Krieg auch gewinnen. Amazon ist wohl das Paradebeispiel. Und die Kunden spielen hier mMn eher eine Nebenrolle, denn die Kunden gehen dorthin, wo auch der Service stimmt, und da überzeugt Amazon auf ganzer Linie. Mindfactory wäre hier wohl die Analogie zu Amazon (OK, beim Service zu Mindfactory findet man viele negative Dinge im Netz. Aber das ist ein anderes Thema). Mindfactory macht vielleicht pro Stück weniger Gewinn als andere, aber über die großen Stückzahlen wird das wieder kompensiert.

Insgesamt aber alles ein normaler Vorgang im Kapitalismus. Und es werden auch weitere Unternehmen/Händler aus der Branche insolvent gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin mal der Advocatus Diaboli und behaupte, dass die Insolvenz etwas Gutes ist. Wer es nicht schafft wirtschaftlich zu arbeiten, der hat auf dem Markt nichts zu suchen. Nur wer sparsam mit seinen Ressourcen umgeht ist für den Markt und die Kunden (und vielleicht sogar die Gesellschaft) akzeptabel. Es will ja sicherlich Niemand die Verschwendung von Energie und Arbeitskraft.

Warum sollten Kunden indirekt für Lokalgeschäfte bezahlen, die kaum Ware und Auswahl beinhalten. Es wird nur unnötig Geld für die Immobilie und das Personal verschwendet. Wenn die Beratung und der Service nicht stimmen, dann ist es nur sinnvoll die Geschäfte zu schließen, da der Online-Handel einfach mehr Auswahl für weniger Geld bietet.
 
Zuletzt bearbeitet: (Typo)
Wenn ich die Produkte bei Amazon als Endkunde Brutto günstiger kaufen kann als mein Netto-Händler-EK über den Distributionskanal liegt dann kann ich mich als Einzelhändler auch nicht mehr mit "Service" absetzen, gerade mit Ladenlokal in der City und Angestellten die mehr als den Mindestlohn bekommen.

Da soll man heute auch keinen "Service" und keine "Qualität" bieten, sondern Einkaufen im Laden muss zum "Event" werden.
 
Der letzte Satz ist genau dieselbe Idiotie die Griechenland in die Pleite getrieben hat.
Wir können als arbeitende Bevölkerung und Kunde/Konsument nicht in Vorleistung treten und erst mal mehr bezahlen um zu hoffen, dass damit dann die Löhne steigen . .
Weil nur wegen höheren Preisen/Einnahmen heisst das selbstverständlich noch lange nicht, dass die Angestellten auch mehr Lohn bekommen. Das Geld geht schön in die andere Richtung.
Wir müssen mehr Geld bekommen um dann mehr kaufen zu können/höhere Preise zu zahlen.
 
HominiLupus schrieb:
Irgendjemand hat hier nicht verstanden wie Marktwirtschaft aka Kapitalismus funktioniert.
Diese Entwicklung ist auf lange Sicht unvermeidlich ausser sie wird durch äussere Einflüße (Krieg, Katastrophen) gestört.
Da helfen Krokodilstränen wie hier ganz sicher nicht, aber sie bringen immerhin ein paar Pagehits was wiederum der computerbase GmbH hilft im genauso hart umkämpften Werbemarkt.

+1
[Edit: Nach weiterer Überlegung ist mir das doch kein +1 Wert. Denn letztlich ist die Beschreibung im Artikel nichts anderes als die Ausformulierung der Regeln der Marktwirtschaft. Meint: Die Wissenschaft hat die Regeln durch die Abstraktion nur unpersönlich gemacht. Der Effekt ist exakt der gleiche.]

Forum-Fraggle schrieb:
Wieso gefühlt? Im Jahr 2000 konnte ich mit einem 50 DM Schein locker länger als eine Woche auskommen, heute mit 50€ weniger als eine Woche. Bei einem Wechselkurs von grob 2:1 hätte demnach das Gehalt in der gleichen Zeit sich ebenfalls verdoppeln müssen. Dies geschah definitiv nicht. Also liegst Du mit gefühlt weit daneben.

Und Du kannst beweisen, dass Du damals wie heute exakt die gleichen Dinge in exakt der gleichen Menge gekauft hast?
Ich weiß von mir, dass ich zur DM-Zeit deutlich weniger Dinge gekauft habe, als heute.
 
Zuletzt bearbeitet:
strubo0
"Was ich viel schlimmer finde, ist der Geiz beim Essen. Bauern gehen zu Grunde, weil jeder noch guenstiger einkaufen moechte."

Da gebe ich Dir vollkommen Recht, Strubo0. Wir hatten Skandale mit Glykol im Wein, Industriefetten in Lebensmitteln...

Seitdem wissen wir, dass nicht nur kriminelle Dinge praktiziert werden, sondern dass die legale Produktion von Lebensmitteln "kriminell" ist. Wir alle - bis auf wenige Ausnahmen - ernähren uns von pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln, die aufgrund des Kostendrucks oder der Gewinngier mit chemischen Düngemitteln/Pflanzenschutzmitteln und wachstumsfördernden Substanzen/Medikamenten erzeugt werden.

Hormonskandale und nicht-artgerechte Tierhaltung sind nur die Spitze des Eisbergs.

Es ist völlig klar, dass die heutige Lebensmittelproduktion nicht spurlos an unserer Natur und uns allen vorübergehen wird. Letzte Woche gabe es wieder einen medialen Aufschrei zu Nitratgehalten in unserem Grundwasser.

Kalter Kaffee, habe ich mir nur gedacht...

Frankie
 
So ein Bullshit - wir sind schuld... Ich habe dem Laden mehrmals in der Filiale und online eine Chance gegeben. Die Kollegen dort vor Ort sind alle als Fahnenträger mit dem "Servicewüste-Deutschland" Logo rumgelaufen. Selten sowas freches erlebt. Von den Online-Preisen mal zu schweigen. Tut mir nicht leid um den Laden, wer nicht will bekommt die Quittung - Punkt!
 
Ich bestelle nicht immer bei einem Shop, sondern regelmäßig bei einem anderen und streue damit das Risiko, bei einer Insolvenz alles zu verlieren. Als Privatkunde kann man das ganz gut. Als Geschäftskunde eher nicht. Und da ich selbst zusammenbaue, kann es auch mal sein, dass 4 Teile für einen PC von 4 verschiedenen Shops kommen.
 
Wir sollen uns an Preise gewöhnen für Artikel, die sich dann nicht jeder leisten kann?!

Naja, also ich denke mal nicht, dass sich jeder eine 980TI leisten kann. Oder sonstige Hardware bzw. Technikartikel.

Ich glaube viel mehr, dass die Hersteller vielleicht mal etwas an den UVP machen müssen.

Der Preiskampf bleibt dann natürlich aber der würde auch bleiben, wenn man die Preise anzieht. Daher verstehe ich den Artikel nicht so recht.
 
latexdoll schrieb:
Bei den ganzen Rabattaktionen die immer wieder gestartet werden von den Unternehmen, bekomme ich langsam das Gefühl vermittelt das ich mit den normalen Preis ohne Rabatt viel zuviel bezahlt zu haben.

Genau das tust du.
Deutlicher kann man das z.b. bei Verkäufern von Kontaktlinsen sehen. Die kosten bei manchen Anbietern über Preisvergleichsuchmaschinen ~24€ für 6 Stück. Loggt man sich in 6 Monaten beim selben Shop ein um neue zu bestellen kosten die auf einmal 49€ also soviel wie beim Optiker. Das ist einfach nur Abzocke man ist also gezwungen Preisvergleichssuchmaschinen zu nutzen und landet dann beim letztendlich beim selben Shop.

Bei Hardware ist das ganze nicht so extrem aber Angebote nach dem Motto "Preis nur gültig beim Eintritt über diese Seite" gibt es auch zuhauf. Wenn ich Kunden die direkt auf meine Seite kommen abzocke muss man sich nicht wundern wenn man irgendwann nur noch Kunden von Preissuchmaschinen hat.
 
Ernsthaft jetzt? Es geht um Centbeträge? Wohl kaum. Atelco gehörte zu den teuersten Anbietern. Sie waren jedoch eine der ersten die Computerhardware zu damals guten Preisen angeboten hatten. Ich selber war dort mal Kunde und habe damals schon die Preise verglichen, was nicht wirklich schwer war da es kaum Konkurrenz gab. Damals hatte man noch Fieberhaft in den Atelco Werbeprospekten geblättert was heute undenkbar für die breite Masse wäre.

Jedes Unternehmen hat seine Spezialitäten das liegt an teilweise gut ausgehandelten Konditionen im Einkauf oder an besseren Standorten, sowie Erfahrung und Kundenbindung. Mix-Computer, kaum genannt dennoch eines der günstigsten deutschen Anbieter im WWW. Und das in den meisten Kategorien.

Hardwareversand. Da war ich früher Stammkunde, weil die so günstig waren und eine hohe Verfügbarkeit aufweisen konnten. Heute ist Hardwareversand teilweise unverschämt teuer geworden. Vergleicht doch selber mal aktuelle Mainboards und CPUs. Oft sind es locker 10-15 EUR mehr. Was anfürsich nicht viel ist wenn man es im relativen Verhältnis betrachtet. Möchte jemand sich aber ein komplett PC oder Aufrüst-Kit gönnen, steigt die Summe der Mehrkosten schon mal locker auf 40-60 EUR (selbst ausprobiert).

Ein(e) Mainboard/Netzteil/Grafikkarte etc. bei Amazon kaufen? Bitte sehr, wenn man das Geld dafür hat. Hier ist Amazon wiederum oft deutlich teurer. Meist so viel teurer, dass mir der gute Service von Amazon auch nichts mehr bringt wenn ich 30-50 EUR mehr bezahlen muss.

Ein weiterer Grund der meiner Meinung nach zur Pleite geführt haben kann sind die Standorte. Atelco hat sehr viele Filialen und das kostet entsprechend.

Es gibt einige Platzhirsche im PC-Hardware-Segment wie z.B. Hardwareversand, Notebooksbilliger (zum Teil), Redcoon, Mix-Computer, HOH, Mindfactory, Alternate. Das Atelco irgendwann rausfliegt war schon fast klar.

Ich möchte noch hinzufügen, dass auch der aktuelle Dollar-Kurs dem IT-Geschäft stark auf den Magen schlägt. Meiner Meinung nach.
 
Zuletzt bearbeitet: (Dollar-Kurs)
Atelco, Mindfoactory, Amazock, scheiss auf die ganzen grossen online-Händler.
Die beuten ihre Mitarbeiter/Lohnsklaven aus und machen den Markt und den Einzelhandel platt.
Ich mache es seit einem Jahr wieder so wie früher, und wie es jeder machen sollte:
Vertrauenswürdigen und kompetenten Kompi-Shop in der Nähe suchen, ein gutes Verhältnis zum Personal dort aufbauen, und man kriegt alles, was man will: Bestellungen sind dort ebenso schnell (meist sogar schneller) anholbereit am Lager wie im Netz bestellt. Der Preis ist nur wenig höher, und wenn die 500€-GraKa dann mal nicht läuft, hat man einen engagierten und direkt ansprechbaren Händler. Ich geh in Essen zu Momtech und Konsorten, die Nerds da haben im Gegensatz zur studentischen Aushilfe im Lager von Mindfactory voll den Peil und sind immer absolut fair. Seit 7 Jahren immer gut mit gefahren. Und über die Jahre sicher kaum mehr für Hardware bezahlt als im Netz, und viel Ärger gespart.
Die Möglichkeiten des Online-Shopping haben die Verbraucher imo zu bequem gemacht, und deshalb dominieren solche Geier wie Amazon heute so.
 
Ist Kapitalismus. Die einzige Schuld, die wir tragen, ist immer wieder SPD und CDU zu wählen, weil der Gesetzgeber der einzige ist, der den Markt und Arbeitsbedingungen sozialer machen kann. Firmen dürfen gerne auch pleite gehen und das ist auch sinnvoll, problematisch ist tatsächlich z.B. die Nutzung von Ackerland für Biokraftstoff, statt für Nahrungsmittel, während die Afrikaner neben ihren eigenen Feldern hungern oder die Einfuhr von Produkten, die unter menschenunwürdigen Bedingungen unter Verzicht auf jeglicher Umweltaspekte produziert wurden, während hier die Regierung Umwelt- und Menschenschutz vorheuchelt. Das wäre für die größte Wirtschaftsregion der Welt leicht umzusetzen.
 
Oh der böse böse Kunde, der nicht freiwillig mehr für nicht vorhandene Vorteile und den daraus zahlt!

Was erlauben sich die Leute?!
:rolleyes:

Klar ist das nur der Kommentar... Aber aus welcher Traumwelt stammt die darin vertretene Meinung? Entweder ist ein Händler besser, spezialisierter oder billiger. Atelco war nichts von alledem!
So läuft das eben.
 
deo schrieb:
Ich bestelle nicht immer bei einem Shop, sondern regelmäßig bei einem anderen und streue damit das Risiko, bei einer Insolvenz alles zu verlieren.

Das ist eine Milchmädchenrechnung.

Dafür vervierfachst du die Chance, ein Viertel zu verlieren. U
Und du hast deutlich mehr Arbeit, die ganzen Rechnungen übersichtlich aufzubewahren und bei nem Garantiefall diese wiederzufinden.
 
Ich habe meinen festen Händler und nein, der ist nicht billiger als andere.
Der große Vorteil den ich bei diesem Händler habe ist der Service, den ich bei anderen nicht bekommen würde.

Ich zahle lieber etwas mehr, habe aber einen Service, der mir persönlich sehr gut gefällt.
 
supastar schrieb:
Das ist eine Milchmädchenrechnung.

Dafür vervierfachst du die Chance, ein Viertel zu verlieren. U
Und du hast deutlich mehr Arbeit, die ganzen Rechnungen übersichtlich aufzubewahren und bei nem Garantiefall diese wiederzufinden.

Mal abgesehen von den Versandkosten die dann insgesamt noch höher ausfallen.
 
komisch nur das es genug Unternehmen gibt die sich am Markt behaupten können ( und nicht nur "Große" ) natural selection ... wer nicht richtig wirtschaften kann geht eben unter!

Ich habe meinen festen Händler und nein, der ist nicht billiger als andere.
Der große Vorteil den ich bei diesem Händler habe ist der Service, den ich bei anderen nicht bekommen würde.

Ich zahle lieber etwas mehr, habe aber einen Service, der mir persönlich sehr gut gefällt.

+1
Ich bestelle fast nie bei diesen GEIZistGEIL Firmen, da mir Service durchaus einen Betrag x wert ist!
Daher juckt es auch kaum die Bohne ob die untergehen oder nicht. Das Leben ist nunmal kein Ponyhof ... lerns oder geh sterben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielmehr trennt sich doch hier die Spreu vom Weizen und überleben werden nur der billigste und der Beste, hier Mindfactory und seine Tochterfirmen als Billigheimer sowie Amazon mit konkurrenzloser Kulanz.

Habe selber bei Atelco vor kurzem bestellt und war schwer enttäuscht von deren Geschäftsgebaren, ohne PayPal und Falleskalation hätte ich mein Geld nicht wiederbekommen, sogar der Eingang meiner Retoure wurde verneint, wohl dem der alle Belege aufhebt.

Atelco war nicht günstig und nicht kundenfreundlich, steht also auch nur stellvertretend für eben diese Händler, auf die die selben Attribute zutreffen.
 
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