Kommentar Kommentar: Die Atelco-Insolvenz war absehbar und wir sind schuld

es ist doch so: wir bräuchten keinen einzigen der hiesigen händler wenn man vernünftig, sicher und fair selber in asien bestellen könnte. basta. meine milch hol ich vom bauernmarkt um die ecke. warum müssen jetzt aber bei einer grafikkarte ein halbes dutzend zwischenhändler mitverdienen? das system ist von gestern...
 
Palmdale schrieb:
Amazon ist nicht günstig :rolleyes:
Stimmt. Ist oftmals längst nicht der günstigste Anbieter. Aber der Rest stimmt IMO halt. Von der Auswahl über den Versand bis hin zur Reklamation.

Habe in den letzten 20 Jahren auch viel bei Atelco gekauft, aber der Kauf wurde immer mehr zur Frust. Artikel nicht auf Lager, Lagerinfos stimmten nicht und der Service bzw. die Motivation der Mitarbeiter nahmen nicht gerade zu. Habe überhaupt nix dagegen mehr zu zahlen und gerade wenn es etwas mehr kostet, dann schau ich ganz bestimmt nicht so genau auf den Endbetrag, um 1-2 Euro zu sparen, aber dann muss / sollte halt der Rest stimmen. Leider ging es bei Atelco in den letzten ~10 Jahren deutlich bergab. Damit fängt man keine Neukunden und Stammkunden suchen sich halt andere Händler.
 
Hatte auch keine gute Erfahrung mit denen. Als mein PC damals verreckt ist, hab ich mir dort notgedrungen einen neuen gekauft. Beratung war schlecht, hatte nachher einen veralteten PC der Jahre lang nicht sauber lief. Konnte mich ja leider nicht vorher informieren. Wenn ich mal Kleinigkeiten gebraucht hab, hab ich es auch dort geholt, aber Preise waren oft extrem Teuer, gerade wenn man mal ein Kabel gebraucht hat, hat man gleich das 10fache bezahlt wie bei Amazon und Co.
Und warum sind wir schuld? Ich suche mir den Laden mit dem besten P/L Verhältnis aus, das ist für mich aktuell Amazon. Bei Problemen in der Garantiezeit wurde mir immer geholfen, kein wochenlanges Einschicken, keine unqualifizierten Kommentare. Dafür bin ich auch gewillt etwas mehr zu zahlen.
Grundsätzlich ebnet aber unsere Regierung den Weg. Bei Discountern beschwert sich auch keiner, denn die Politiker rechnen vor, dass man mit wenig Geld auskommt wenn man dort einkauft. Und in dem Zug auch begründen dass es ja ok ist weniger Geld zu haben, da man auch mit Aldi, KiK und Co über die Runden kommen kann. Und da alles teurer wird, aber die Arbeit selbst nicht annähernd höher bezahlt wird wie die Warenpreise steigen, muss man an allen Ecken und Enden sparen.
 
die frage ist nur: wie schaffen es denn die anderen zu überleben? bei denen scheint es ja auch mit den geringen margen zu laufen.
ich will das ganze totgespare und preisvergleiche nicht verteidigen, aber schonmal drauf gekommen, dass atelco früher gut lief und sie abgeschmiert sind in einer zeit, in der andere händler dageblieben sind und neue es sogar hoch geschafft haben????
 
Das Problem ist meiner Meinung nach der Bereich "Unterhaltungselektronik". Ich bin jemand der sich gerne beraten lassen würde aber auch selbst schon ein wenig wissen mitbringt. Jetzt geh ich also in einen Conrad oder einen Media Markt und lass mich "beraten". Conrad ist noch okay aber auch hier ist das wissen der Verkäufer meist oberflächlich, im Media Markt kann man es oft komplett vergessen, da werden einem einfach nur Zahlen vorgetragen.
Heisst das, dass das schlechte Verkäufer sind? Nö, denn im Bereich Unterhaltungselektronik verändert sich einfach viel zu viel und da muss eben der Verkäufer nicht nur den Bereich PC abdecken sondern auf einmal auch noch HiFi, Television und Fotografie. Welcher normale Mensch sollte in all diesen Bereichen permanent auf dem aktuellsten Stand sein? Das halte ich für schier unmöglich.
Ich kann aber eben mit diesem oberflächlichen Service nichts anfangen, denn da finde ich im Internet 1. mehr raus 2. habe Unmengen an Alternativen und habe eben auch die Möglichkeit es günstiger zu kaufen.
 
Seh ich nur zum Teil so. Wenn ein Produkt in den USA z.B. 499$ kostet, dann wird es heir für 499€ verkauft. Das problem sehe ich daher eindeutig in der Preispolitik der Hersteller, die ihre Produkte dann hierzulande wohl eindeutig zu teuer an die Händler abgeben, wenn die Gewinnmargen wirklich so gering sind.

Stimmt natürlich, dass die Preisvergleicherei insbesondere im Elektonikbereich extrem ist und viel User genau wissen wo sie nachschauen müssen. Ich für meinen Teil habe oftmals aber auch lieber ein paar Euro mehr bezahlt, um bei einem Händler zu bestellen, mit dem ich gute Erfahrung gemacht habe. Aber das Hauptproblem sehe ich tatsächlich eindeutig in den zu hohen generellen Preisen und der 1:1 Umrechnung... ist nicht so, dass die Sachen in den USA produziert werden und dann aufwändig nach Europa gebracht werden müssen - das Zeug wird zu eigentlich untragbaren Bedingungen von irgendwelchen armen Fließbandarbeitern in Asien billig zusammengebaut und ich sehe nicht wieso man dann in Europa deutlich mehr zahlen sollte als in den USA. Wenn nun die Hersteller die Verkaufspreise senken würden und die Händler dennoch so weitermachen würden mit dem Preiskampf, dann ist das natürlich ein anderes Thema und schlichtweg schlechte Geschäftsführung.

Man kann nämlich auch durchaus argumentieren, dass der Preis nicht alles ist. Sicher vergleichen viele die Preise, aber zeichnet sich ein Händler durch Zuverlässigkeit, Service oder andere Dienstleistungen aus, dann kann das durchaus auch Anklang finden. Aber um jetzt z.B. mal bei Atelco zu bleiben oder auch damals K&M - das waren wirkliche Scheiss-Läden in meinen Augen, ganz ehrlich. Da wurde so viel falsch gemacht wo mir wirklich die Unternehmerseele wehtut und da habe ich dann auch nur sehr wenig Mitleid ehrlich gesagt.
 
"... und wir sind Schuld"

Natürlich ... das klappt bei den Deutschen sowieso immer sehr gut, diese kollektive Schuldzuweisung. Untergang des Abendlandes, Weltuntergang, Sonnenuntergang, Griechenlandkrise, Bankenkrise, Inflation, Deflation ... Hauptsache Schuld, alles andere ist egal. Da muss man dann auch nicht darüber nachdenken, wie es zu der Situation gekommen ist. Und die Beschuldigten fühlen sich auch gleich zur Demut verpflichtet und folgen den wirren Gedankengängen des Anschuldners, ohne diese zu hinterfragen.

Der Computerbranche geht es gerade nicht so gut - Stellenstreichungen geben sich die Klinke in die Hand, schlechtere Quartalszahlen folgen auf schlechte Quartalszahlen (z.B. Qualcomm, ARM, Microsoft), die Produktzyklen werden immer kürzer im Vergleich zu den Leistungsprüngen. Die den Markt erreichenden Produkte sind fehlerhafter als früher und mit einem "Ende-der-Gewährleistung"-Sensor ausgestattet, um immer schön den Konsum anzukurbeln, wenn es dem Kunden nicht zu vermitteln ist, dass der Trend eindeutig zum Fünft-Handy geht.

Und wenn eine Branche stagniert, setzen Selbstreinigungsprozesse ein und entfernen die Trittbrettfahrer, die in den letzen 20 Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen sind, um sich am Elektronikmarkt eine goldene Nase zu verdienen - frei nach dem Motto: "Ich hab schon einmal einen Computer von aussen gesehen, da mach ich mal einen Fachhandel auf". Ist ja auch nicht weiter schwierig; ob Damenunterwäsche, Panzer oder eben Computer - einkaufen, transportieren, möglichst teuer wieder verkaufen - Handel eben.

Mir tut jeder leid, der den einst ehrbaren Beruf des Einzelhandelskaufmanns/-frau erlernt. Denn auf was für Kollegen trifft er dann z.B. bei Mediamarkt? Schüler, Studenten, Ungelernte, Bäcker, Taxifahrer etc., deren fachliche Qualifikation in Bezug auf Fragen zu den angebotenen Produkten doch oft gerne als unterirdisch bezeichnet werden kann. Da bezahl ich doch gerne ein wenig mehr, um mir dann etwas andrehen zu lassen, dass für den Verkäufer die höchste Marge bringt oder der Lagerräumung dient, aber mit Sicherheit nichts mit dem zu tun hat, was ich als Laie gerne gekauft hätte.

Die Lage ist verzwickt, vielleicht müssen wir uns wieder an höhere Preise gewöhnen und feststellen, dass sich eben nicht jeder alles leisten kann.
Diese Wirtschaftstheorie hab ich irgendwo schon mal gelesen!?! Ach ja, in dem Buch mit dem Titel "Theorien, die nicht funktionieren, weil sie zu kurz gedacht sind".
Nur ganz kurz: Höhere Preise führen zu weniger Konsum. Geringerer Konsum führt zu weniger Händlern (1. Gruppe von Neu-Arbeitslosen). Geringerer Konsum führt zu geringerer Produktion, für die man dann weniger Arbeiter braucht (2. Gruppe von Neu-Arbeitslosen). Viele Arbeitslose bedeuten och weniger Konsum und eine Belastung der Sozialkassen, die dann von den arbeitenden Menschen getragen werden müssen - was wiederum zu weniger Konsum dieser Gruppe führt.
Also werden im Handel sicher irgendwann "bessere" Löhne gezahlt, aber eben nur noch für einen Bruchteil der dort ehemals arbeitenden Menschen. Der Vorteil dieser Theorie wäre natürlich der schonendere Umgang mit den endlichen Resourcen der Erde - ich bin mir aber sicher, dass der Kommentator dieses nicht im Sinn hatte.

Abschließend gesagt: In der heutigen Welt geht es eindeutig in die Richtung, nur noch für Wertschöpfung zu bezahlen. Und da der Handel in Zeiten von Online-Shops bei Herstellern und dem Unvermögen / dem Verbot zu qualifiziertem Service zur Wertschöpfung praktisch nichts mehr beiträgt, wird auf diesen Bereich auch immer weniger Geld entfallen. Und das ist eine Entwicklung, die in Zeiten von Globalisierung und Vernetzung eine logische Konsequenz ist, der auch durch den Kommentar "... und wir sind Schuld" nichts Sinnvolles entgegengesetzt werden kann.

Berufe und Branchen sterben aus - doch das Leben geht weiter. Und mir fehlt ehrlich gesagt das Geld, um in Nostalgie zu schwelgen (Stichwort Tante-Emma-Laden).
 
Atelco brauch gar nicht zu erzählen. Ich gehe immer noch sehr oft zu meinem Hardware Dealer und kaufe dort ein. Das liegt aber nicht an den günstigen Preisen, sondern am netten Umgang mit dem Kunden und an der Beratung. Ich habe einmal bei Atelco eingekauft und es war nicht wirklich nett. Ich musste einem Verkäufer hinterher laufen. Jetzt wird auf dem Kunden rum gehackt, der günstig einkaufen möchte. Ich möchte gar nicht wissen wie gut es der Chef Etage geht. Mal im ernst, wenn mein kleiner Hardwarehändler um die Ecke sich halten kann, sollte es Atelco mit den ganzen Filialen auch schaffen und keine lügen erzählen es liege am Preis. Die waren immer teurer, unfreundlicher, schlechter ausgestattet und die Läden wirkten sehr dunkel. Ich denke das sind eher Gründe für den Untergang.
 
XCPTNL schrieb:
Seh ich nur zum Teil so. Wenn ein Produkt in den USA z.B. 499$ kostet, dann wird es heir für 499€ verkauft. Das problem sehe ich daher eindeutig in der Preispolitik der Hersteller, die ihre Produkte dann hierzulande wohl eindeutig zu teuer an die Händler abgeben, wenn die Gewinnmargen wirklich so gering sind.

Wo ist das Problem?

$499 = 456 € bei aktuellem Wechselkurs

In den USA ist die MwSt noch nicht drin, rechnen wir sie in D also auch raus:

499 € / 1,19 = 419 €

Wo ist der Kram nun billiger?
 
Tunguska schrieb:
[...]Diese Wirtschaftstheorie hab ich irgendwo schon mal gelesen!?! Ach ja, in dem Buch mit dem Titel "Theorien, die nicht funktionieren, weil sie zu kurz gedacht sind".
Nur ganz kurz: Höhere Preise führen zu weniger Konsum. Geringerer Konsum führt zu weniger Händlern (1. Gruppe von Neu-Arbeitslosen). Geringerer Konsum führt zu geringerer Produktion, für die man dann weniger Arbeiter braucht (2. Gruppe von Neu-Arbeitslosen). Viele Arbeitslose bedeuten och weniger Konsum und eine Belastung der Sozialkassen, die dann von den arbeitenden Menschen getragen werden müssen - was wiederum zu weniger Konsum dieser Gruppe führt.
Also werden im Handel sicher irgendwann "bessere" Löhne gezahlt, aber eben nur noch für einen Bruchteil der dort ehemals arbeitenden Menschen. Der Vorteil dieser Theorie wäre natürlich der schonendere Umgang mit den endlichen Resourcen der Erde - ich bin mir aber sicher, dass der Kommentator dieses nicht im Sinn hatte.

Abschließend gesagt: In der heutigen Welt geht es eindeutig in die Richtung, nur noch für Wertschöpfung zu bezahlen. Und da der Handel in Zeiten von Online-Shops bei Herstellern und dem Unvermögen / dem Verbot zu qualifiziertem Service zur Wertschöpfung praktisch nichts mehr beiträgt, wird auf diesen Bereich auch immer weniger Geld entfallen. Und das ist eine Entwicklung, die in Zeiten von Globalisierung und Vernetzung eine logische Konsequenz ist, der auch durch den Kommentar "... und wir sind Schuld" nichts Sinnvolles entgegengesetzt werden kann.

Berufe und Branchen sterben aus - doch das Leben geht weiter. Und mir fehlt ehrlich gesagt das Geld, um in Nostalgie zu schwelgen (Stichwort Tante-Emma-Laden).

Schön kompakt zusammenfassender erster Absatz, sehr guter Kommentar! :)
 
So wie es aussieht hat sich Atelco selber verzockt anstatt mit 1 Shop wurden noch mehr auf gemacht
:evillol:

hängen noch andere Firmen an Atelco, auch Pleite

Hardwareversand.de GmbH
AV-Elektronix GmbH
anobo.de GmbH


Kohle weg Garantie weg

Amtsgericht Arnsberg, Aktenzeichen: 10 IN 88/15

In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen



der im Handelsregister des Amtsgerichts Arnsberg unter HRB 5815 eingetragenen ATELCO Computer Aktiengesellschaft, Dieselweg 6, 59519 Möhnesee, gesetzlich vertreten durch den Vorstand Ralf Schwabe, Dieselweg 6, 59519 Möhnesee





ist am 23.07.2015, um 16:31 Uhr angeordnet worden (§§ 21, 22 InsO):

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird Dr. Christoph Schulte-Kaubrügger, Am Schreppenberg 1, 59821 Arnsberg bestellt.

Verfügungen der Schuldnerin über Gegenstände ihres Vermögens sind nur noch mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters wirksam (§ 21 Abs. 2 Nr. 2 2. Alt. InsO).

Den Schuldnern der Schuldnerin (Drittschuldnern) wird verboten, an die Schuldnerin zu zahlen. Der vorläufige Insolvenzverwalter wird ermächtigt, Bankguthaben und sonstige Forderungen der Schuldnerin einzuziehen sowie eingehende Gelder entgegenzunehmen. Die Drittschuldner werden aufgefordert, nur noch unter Beachtung dieser Anordnung zu leisten (§ 23 Abs. 1 Satz 3 InsO).

Maßnahmen der Zwangsvollstreckung einschließlich der Vollziehung eines Arrests oder einer einstweiligen Verfügung gegen die Schuldnerin werden untersagt, soweit nicht unbewegliche Gegenstände betroffen sind; bereits begonnene Maßnahmen werden einstweilen eingestellt (§ 21 Abs. 2 Nr. 3 InsO).

10 IN 88/15
Amtsgericht Arnsberg, 23.07.2015
 
Zuletzt bearbeitet:
Oje oje... willkommen im Kapitalismus sage ich da nur. Es läuft immer darauf hinaus, dass aus vielen kleinen einige große werden. Und die schlecht organisierten fallen natürlich als erstes über den Rand. Das auf den Kunden zu schieben wäre aber zu einfach. Es gibt auch Kunden für VW, obwohl sie teuer und kaum besser als andere sind. Woran liegt das? Es ist nicht nur der Preis. Ich kann auf andere Dinge verzichten, wenn der Preis ein Knaller ist. Aber eine ansprechende Seite, gute Voraussicht usw gehören genauso zum Geschäft wie günstige Preise.
Und die Frage ist doch: Warum kommen einige im Wettbewerb besser mit der Situation klar, als andere die es schon viel länger am Markt gibt? Da kann nur etwas faul gelaufen sein.
 
Also zumindest die Atelco-Filiale in Hannover war gemessen am Inhalt von der Ladenfläche her alleine auch schon viel zu groß. Das sich das betriebswirtschaftlich kaum rechnen kann, war absehbar - zumindest wenn das in einigen anderen Filialen auch so ausgesehen hat. Direkt daneben war außerdem auch ein ein Mediamarkt. Erschwerend kam hinzu, dass trotz großer Ladenfläche das Sortiment im Laden recht überschaubar war. Preislich war das meistens im Rahmen, aber wenn ich am Ende doch wieder alles bestellen muss, weil nix im Laden auf Lager ist, kann ich das eben auch bei Amazon machen, wo ich dank Prime in fast allen Fällen davon ausgehen kann, dass das Ding am nächsten Tag in der Packstation liegt.

Zum Rest: Mal ganz ehrlich. Wer gibt schon für ein gleiches Produkt freiwillig mehr Geld aus? Selbst wenn wir alle steinreich wären, ergibt das wenig Sinn. Selbst wenn die Löhne spürbar steigen, wächst in Deutschland eher die Sparquote (wo durch die aktuell mickrige Zinsentwicklung die Lohnsteigerungen fast allein von der Inflation ohnehin irgendwann aufgefressen werden), als das sich ein höheres Preisniveau oder ein im gleichen Maße verstärkter Konsum einstellen.

Der Weg daraus würde sich nur mit festen Quoten und fixierten Umsatzrenditen erreichen lassen. Dann ist der Weg zum Kommunismus aber auch nicht mehr so weit...
 
Gut so, denn ein Blick in die Preissuchmaschienen zeigt: Es gibt noch viel zu viele online Elektronikhändler. Das ist vollkommen ineffizient. Warum sollte der Kunde zig Firmen durchfüttern, die alle exakt die gleichen Produkte zu quasi identischen Preisen verkaufen?

Lieber nur noch halb so viele Händler und die anderen Unternehmen, Mitarbeiter und Kapitalgeber konzentrieren sich darauf, nicht bloß der x-te Verkäufer zu sein, sondern vielleicht mal was Innovatives auf die Beine zu stellen.

Byebye Atelco, niemand vermißt Dich.
 
Sich an höhere Preise gewöhnen ... Lol

Dafür braucht man nicht zuletzt einfach nur höhere Löhne, Wirtschaftsexperte wirste in diesem leben nicht mehr, imo
 
Ich sehe das etwas anders. Die sind auch selber Schuld.

Nehmen wir mal K&M Berlin Bismarkstrasse.

20 Minuten Wartezeiten waren da nicht selten. Viele Kunden sind sogar in teure Läden gelaufen, weil Sie da sofort bedient wurden.

Oder nehmen wir Atelco in den Osram Höfen. Eine Riesige halle. 3 Mitarbeite. An der Theke auch 15 Minuten anstehen. An der Kasse anstehen. Wenig Ware viel Platz. Das Warenangebot war einfach schlecht.

Irgendwann ist da echt keiner mehr hin. Und bestellen. Da bestellt man eben woanders. Dafür brauchte man die Läden auch nicht.

Gibt viele vor Ort Läden hier in Berlin, die hat es erwischt. Und bei vielen war das abzusehen. Nicht nur Elektronik.

Ich sage das mal so krass. Der Einzelhandel wird weiter massiv schrumpfen. Zb mein Kumpel wollte ein paar Sachen kaufen. Läuft 50 Minuten durch die Stadt MM, Saturn viele andere nix da. Mittlerweile geht er gar nicht mehr vor Ort einkaufen. Online und fertig. Ich selber mache das auch. War schon 10 Jahre nicht mehr bei MM oder anderen Läden.

Klar kneift sich das. Der Kunde, der in den Laden geht, will die Ware gleich haben. Er will eben nicht hören „Ham wa nicht, kann ich aber bestellen“. Dann sagte der Kunde. Bestellen kann ich selber, dafür brauche ich dich nicht. Dass er nicht alles da haben kann. Klar das weiß ich. Nur das ist nicht mein Problem. Ich kaufe nicht nach Solidarität. Ich sage das so krass.

Lieber Einzelhandel vor Ort. Ihr werdet nicht mehr gebraucht. Ihr habt weder das Angebot noch den Service noch die Preise.

Online kann man einfach 14 oder mehr Tage zurückgeben. Im Laden oft ein Drama. Viele Laden Besitzer haben den Gong noch nicht gehört.

Anderes Beispiel ACom.
Ich kaufte ein Mainboard und das war defekt. Gehe am anderen Tag in den Laden zum Umtausch und staunte nicht schlecht. Kein direkter Umtausch sondern Reparatur. 23 Tage Board weg. Online bekomme ich sofort das Geld wieder oder ein neues Board. Kaufte also ein 2 Board, logo dasselbe, ich brauchte ja eines. Und bin nie wieder in den Laden.
 
Widerspruch! Nein, das stimmt so nicht, nicht die Geizgeilheit der Kunden ist Schuld, das Argument wird vorschnell angeführt zum Vorteil anderer Händler!

Wir und weitere 11 Familien (persönlicher Kreis) kaufen da wo der Service gut ist, man nicht mit Warteschleifen und Kundendienstverarsche genervt wird und klar: Service kostet auch...

Das wichtigste ist privat wie busy: Zuverlässigkeit! Wir kaufen bei Amazon, auch wenn es dort nicht die besten Preise gibt, aus den genannten Gründen. Mit den meisten Händlern die immer ganz oben im Ranking von Geizhals und Co stehen haben wir schon schlechte Erfahrungen gemacht und kaufen dort auch nie wieder...

Also bitte: Etwas differenzierter ist das Thema schon!:cool_alt:

Vielleicht muss man auch einfach mal eine "Bereinigung durch Wettbewerb" akzeptieren:)
 
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Leider wird sich an der Situation jedoch nichts ändern bis der Markt gesundgeschrumpft ist.
Sehe ich auch so, ich zahle heute schon mehr für mehr Service zb. kaufe ich gerne ein paar € teurer bei Amazon, anstatt bei Mindfactory wenn möglich. Es ist nicht unsere Aufgabe jeden(schlechten) Tante Emma Laden zu retten. Das ist Kapitalismus in Reinstform, nur die Starken überleben. Und das ist auch gut so. Bei den SSDs ist es in der Form sogar schlecht das noch so viele sich tummeln zb. bei OCZ die regelmäßig dadurch Schrott SSD auf den Markt werfen können und somit den Markt aktiv schädigen.

Oder bei CPUs oder GPUs, was würde denn passieren wenn wir 5 Hersteller hätten jeweils. 4 davon würden kurz vor der Pleite stehen und alle eventuell würden drauf gehen, so kann sich AMD wenigstens noch über Wasser halten weil jeweils nur 2 Hersteller existieren.

So dann guggen wir uns mal an wo Amazon und Mindfacory stehen bei der #1 512GB 850 EVO. Amazon ist 10€ teurer, würde aber trotzdem dort kaufen. Und ist Amazon pleite, oder verkauft wenig? Also. Da machen dann wohl eher die Händler was falsch indem sie anstatt Service, Preisdumping betreiben.
 
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