Kommentar Kommentar: Die Atelco-Insolvenz war absehbar und wir sind schuld

entschuldigung, aber die preise sind die vergangenen jahre genug gestiegen, was man von der leistung nun nicht gerade behaupten kann.

sämtliche elektronik wird billiger, seien es handys oder fernseher etc. nur was den pc markt angeht wird alles immer teuerer. daran sind allerdings die hersteller schuld. sicherlich ist es nicht der kunde.
 
akuji13 schrieb:
Wenn möglich entziehe ich mich diesem "Service-Problem" indem ich z. B. nur noch Grafikkarten von EVGA kaufe mit denen ich Probleme direkt abwickeln kann.

Ganz deiner Meinung. Die spezifische Wahl des Händlers schließt ja die Wahl des Herstellers nicht aus ;). Nach z.B. Auslaufen der Gewährleistung und Eintritt in die noch weiter laufende Garantiezeit wie bei EVGA & Co sind ebenfalls eklatante Serviceunterschiede festzuhalten, wenn denn mal was sein sollte.
 
Preiskampf ist Teil vom alltäglichen Geschäft. Das ist nichts Neues und deshalb auch keine Rechtfertigung.

Viele Hardware-Shops haben noch dieselbe Organisation und Perpektive wie Ende der 90er Jahre.

"Will man Gewinne machen, muss man Kosten minimieren."

Diese Betriebs-Wirtschafts-Lüge hat schon so manches Unternehmen in die Knie gezwungen. Zumindest wenn man nicht versteht, daß man zuerst alle anderen Rahmenbedingugen erfüllen muss, zB. Qualität, Werbung, Kundenservice, Garantieabwicklung, Promotion-Aktionen.

Wenn man mit dem Entlassen von Angestellten beginnt, bevor man an deren aber vor allem an der Entlohnung des Managements feilt und Opfer bringt, sinkt die Arbeitsmoral und Motivation. Hat man motivierte Mitarbeiter, so werden diese auch immer vorgezogen werden vom Kunden. Einfache Beratung kann man sich auch etwas kosten lassen - sicherlich gibt es auch Kaufberatungs-Threads aber wenn ein Kunde kommt und sich beraten(PC Zusammenstellung) lassen will, kann man ebenso eine entsprechende Dienstleistung entlohnen lassen mit entsprechenden Extras wie "Prüfung der Hardware-Leistung", zB. kann man 2-3 unterschiedliche Test-Grafikkarten durchtesten zusammen mti dem Kunden um darzulegen welche Karte für sein Spiel & Budget optimal ist. Wenn man für die Beratung bereits entlohnt wird, muss diese natürlich auch wirklich sehr gut sein - entsprechend Bildungswege kenne ich direkt nicht, aber es sind oft genung Studenten oder einfach nur Verkäufer am tresen, die sich nicht auskennen oder im Zweifelsfall sogar Halbwissen verbreiten.


Mein Punkt ist kurzum: shit happens, aber es ist nie nur ein Problem die wirkliche Ursache, sondern es muss schon an mehereren Ecken und Kanten was zum Feilen geben, wenn eine Kette zusammenbricht.
 
Cr@zed^ schrieb:
Es ist nicht nur in der Elektronik so, die Zeche für unseren "Geiz" zahlen immer andere, ob die Generationen nach uns (Atommüll, Pazifischer Müllstrudel usw.), andere Lebewesen (Massentierhaltung), die sogenannte "Dritte Welt" (Ausbeutung der Resourcen durch die Industrieländer) usw. usw. Da muß ich nicht auf einen kleinen Händler, der mal wieder Insolvent ist, schauen, es reicht ein Blick auf unsere Gesellschaft. Persönliche Verantwortung existiert nur für andere. ...

Das liegt aber nun einmal daran, dass nahezu jeder zuerst auf sich schaut. Und das sind nicht nur die Kunden, sondern auch die Händler (und Massentierhalter usw..) Vermutlich hat der Chef von Atelco jahrelang sehr gut gelebt und es wird ihm auch nach der Pleite nicht schlecht gehen.. Vermutlich haben die Mitarbeiter von Atelco auch selber lieber im Internet ihre Elektronikeinkäufe erledigt als bei Atelco selber.

(Das erinnert mich stark an die Diskussion über Milchpreise derzeit. Weil generell zu viel Milch in Deutschland produziert wird, sind die Milchpreise sehr niedrig. Was machen also die Bauern? Weil es sich mit 600 Tieren nicht wirklich lohnt, kauft man noch 200 dazu und produziert halt mehr Milch, weil man ja pro Kuh Gewinn einfährt.. Nun gibt es aber mehr Milch und somit kommen die Preise noch mehr unter Druck. Klassisches Eigentor, weil nicht weit genug gedacht wird bzw. eben nur an sich selber...)
 
Ist mir doch Wumpe was die Händler verdienen.
Ich muss auch Sparen und sehen wo Ich bleibe, also suche Ich natürlich an allen Ecken und Enden die günstigsten Preise.
Mit nen besseren Lohn würde Ich vll. nicht so arg drauf achten, aber so...
 
Für mich ist das reine Marktbereinigung, oder man kann es auch mit nätürliche Selektion gleichsetzen.
 
Atelco ist nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems, und ich bin froh um dessen Untergang.

Ein Amazon, ein Zalando, auch ein Thalia beispielsweise, sind ja nicht einfach so zu Marktführern geworden. Da steckt extrem viel Hirnschmalz drin, und vor allem sehr viel Kundenorientierung abseits simplen Marketings:
- sehr kulantes Rückgabeverhalten ( vor allem Amazon und Zalando)
- ein durchdachter Ausgleich für die fehlende Face to Face-Beratung (von Bewertungssystemen bis zu Zalon.de)
- Der Kundenkontakt wird ernst genommen (Twitter, Facebook, gut das kann noch nicht jeder)
- Gute Sortimentspflege (Amazon.de selber verkauft keine Elektronik auf Kik-Niveau)

Vergleicht das mal mit Atelco oder auch einem beliebigen anderen "inhabergeführtem" Händler. Viele gehen da so vor:
-Sortiment: Da kommt einfach alles rein, was Einnahmen verspricht. Ob der Händler wirklich Ahnung vom 20€-Netzteil hat? Schnutzpiepe...
-...entsprechend ist die Beratung auch Mau. 24/7-Telefonsupport oder Apps will der Shop auch nicht bieten. Wer soll das denn bezahlen, und überhaupt, der Mediamarkt hat ja auch nicht 24/7 aufe !!!
-Zahlung auf Rechnung? Viel zu riskant! Und bevor ich als Händler mich in Richtung Klarna/BillSafe fortbilde, wälze ich lieber dem Kunden das Risiko im Zahlungsverkehr auf.

Ne, sorry, so wird das nichts. Die großen Anbieter sind halt sehr gute Allrounder, da steckt entsprechende Leistung dahinter, und ich als Kunde kann und will das honorieren. Es gibt genug Nischen, mit denen man gegen Amazon und Co. mithalten kann:

-Custom-Ware a la shoepassion.de, da kann ein Zalando wenig gegen ausrichten
-Eine Top-Beratung, damit setzt man sich als Händler immer ab.

Ich denke, jeder von uns kennt den ein oder anderen guten Laden in der Stadt, den man gerne besucht. Ich z.B. habe einen klasse Vaude-Shop in der Nähe. Die Mitarbeiter da sind selber in Sachen Alpinsport unterwegs, kennen jede Funktion jedes Vaude-Rucksacks. Deren Beratung ist Geld wert.

Oder auch mein Lieblings-Asiashop. Ganz egal, welche exotische Ware er nicht auf Lager/im Sortiment hatte, bisher konnte er mir fast alles (naja, außer Frischware:p) besorgen.

Was für Geschäfte sterben denn aus? IMHO nur die Exemplare, deren Inhaber zahlungswillige Kundschaft als Naturgesetz ansehen. Die einfach ein "normales", umfassendes Sortiment haben, mit "normalen" Preisen (UVP-Copy & Paste, im Sale 20% ab und gut ist), und auch sonst keine Glanzpunkte setzen. Schnell was mit XTcommerce gebastelt bzw. Ladenbau aus den 80ern, kein Kauf auf Rechnung bzw. "ne, Visa kann unser Terminal nicht".

Selbst wenn ich mir ein solches Geschäft wünschen würde, mir würde genau eines dieser Art reichen. Ich als Kunde möchte eine echte Auswahl aus sich von einander abgrenzenden Händlern, mit Innovationen, Leistungen in einzelnen Nischen und viel Service. Geschäfte a la Atelco liefern nur eine Scheinauswahl: 100 Shops, 100x die gleiche Leistung, keine Entwicklung auf Dauer. Das sollen dann doch mal schön Amazon, Zalando, Edeka und MediaSaturn übernehmen, die haben ja das Geld dafür...

Mal ganz spitz formuliert: Ich habe mein BWL-Studium gerade abgeschlossen, mir ein xtCommerce-Buch reingezogen und will mir jetzt mit einem Online-Shop für Hardware meinen nächsten Porsche finanzieren. Was sollte ich bieten, damit ihr mich dabei unterstützt? Ich denke, die Mehrheit wird da eher etwas im Bereich des kleinen Lieblings-Geek-Shops oder allumfassenden Amazon-Service wollen, und kein Atelco 2.0. Darum tut es mir auch nicht Leid um solche Anbieter.
Wenn man sich auf Seiten a la supermarktblog.com oder exciting commerce herumtreibt, dann sieht man auch, dass die Niederlage gegen die großen Handels-Riesen kein Fakt ist. Im Einzelhandel das gleiche. Welche Geschäfte sterben denn wirklich? Inhabergeführte Experts, Rewes, Edekas und weiß nicht was, mit hohen Preisen und Ladenbau im Stil von "Küchenfliesen und Regale vom Bauhaus drauf". Durchgestylte Neueröffnungen mit großer Auswahl an "nerdigen" Nischenmarken, bzw. großer Veganer-Bio-Convenience-Ecke im Falle der Supermärkte, laufen auch Top, wenn nicht Amazon.de auf der Eingangstür steht.
d
Hoffentlich ist der inhaltliche Zusammenhang erkennbar, ich bin jetzt nicht sooo sehr auf Atelco eingegangen. Ich denke aber, Atelco kann man synonym für innovations- und veränderungsunwillige Händler ansehen.

@Nicolas la Rocco: Meine Erfahrungen im Handel bezüglich der Margen sind anders: Es gibt sehr umfangreiche Teilsortimente (z.B. Bio-/Reformlebensmittel, Fair Fashion), in denen sortimentsweite Margen von 10-20% problemlos möglich sind. Wenn ich mir die Kopfhörer anschaue, deren asiatische OEM-Fab ich kenne, beträgt die Marge auch auch eher ~10% als 1%, was bei Modellen oberhalb der 100 Euro eben doch in zweistelligen Margen resultieren kann.
Also ein umfassendes Sortiment aus qualitativ interessanter Ware mit einer Durchschnittsmarge von mindestens 5% sollte ein Atelco locker hinbekommen, da schafft jedes Reformhaus mehr. Ist ja klar, dass nicht die Kabel den Gewinn ausmachen.
Hast du zufällig Statistiken zur Hand, die die geringen Margen bestätigen? Was ich an Statistiken im Netz kenne, liegt größtenteils hinter Paywalls versteckt. :mad:

MfG
 
klingt vorwurfsvoll und anmassend! Zumindest die Überschrift.

Schlechtes Gewissen machen und Schuld zu sprechen.
Völlig fehl am Platz.
Und dass man nicht allgemein nach dem billigsten Preise schaut, liest man selbst auf CB des öfteren.
Gern gesehener Hardware Händler ist Caseking. Und das liegt wahrlich nicht an den Preisen. Die sind nämlich sogar verhältnismäßig teuer. Dafür stimmt der Service u. Support.
 
incurable schrieb:
Ich finde es zu einfach, die Kunden zu beschuldigen, wenn es hier im Endeffekt um die Insolvenz eines dauerhaft unwirtschaftlich arbeitenden Unternehmen geht, dass - wie schon vor Jahren beim erwähnten K&M - an einer Strategie mit Filialen und Versandhandel scheiterte.

Die Kunden sind durch ihr Verhalten durchaus Mitschuld an der Situation. Firmen wie Amazon nutzen die "Geiz ist Geil" Mentalität aus und machen ihre Profite (welche Amazon vor allem in expansives Wachstum steckt) durch die gnadenlose Reduzierung von Kosten. Ich nehme mich da selber keineswegs aus.

Ich finde die Strategie mit Versandhandel und Ladengeschäften gut, mir hat es um K&M leid getan und um Atelco ist es auch schade. Ich mochte die Läden. Natürlich kann ich dabei nichts über die Wirtschaftlichkeit sagen, ich bin kein Insider.

Leider wird man das Problem nicht ohne weiteres gelöst bekommen, wenn der Staat nicht eingreift. Amazon sollte zu angemessenen Löhnen verholfen werden, beispielsweise indem der Einzelhandels Tarif dort verbindlich eingeführt wird und indem obendrein saftige Aufschläge für Akkordarbeit fällig werden.

Dann muss Amazon die Preise etwas anpassen und siehe da, dann kann auch der normale Handel wieder atmen.
 
Wasser predigen und Wein saufen.... hinterher ist man immer schlauer... und nun auf die Tränendrüse drücken wovon man selbst profitiert hat, all die Jahre @Preisvergleiche gelle ...
Was ist, wenn ein Hersteller verschwindet und nur noch einer übrig bleibt. Wird dann auch geheult wenn das Angebot durch fehlende Konkurrenz stagniert, so mit sich selbst zu testen ist langweilig, liest keiner. Ganzen Klicks sind dann weg...

Der Kommentar spiegelt exakt das typische Klischee dar, wenn man es nie wissen wollte und am Ende, wo es zu spät ist das Jammern anfängt und ein auf Moralprediger macht. Widerlich.

Im Übrigen weine ich Atelco keine Träne nach.
 
acidarchangel schrieb:
Das Ganze auf den Kunden abzuschieben ist ein bisschen zu einfach. Immer mehr Leute müssen mit immer weniger Geld klar kommen. Da ist das eine ganz einfache Rechnung, dass die auch nicht so viel ausgeben können.
Wenn die Firmen wieder bessere Gehälter zahlen, wäre auch wieder mehr Geld im Umlauf und es könnte wieder mehr ausgegeben werden. Da sehe ich eher das Problem beim Ganzen.

Da bin ich ganz auf deiner Seite das die Löhne und Gehälter im Gegensatz zum Kapitalgewinn in den letzten Jahrzehnten stark abgefallen sind. Im Neoliberalismus wird halt die Umverteilung von unten nach oben betrieben. Aber es ist auch so, das es nicht immer das schlechte Gehalt ist was zur Schnäppchenjagt verleitet. Nein, es gibt genug gut Verdiener die aus purem Geiz noch den letzten Euro absahnen wollen. Ich würde fast sagen gerade diese Klientel ist es die diese Geiz ist Geil Mentalität bis zur Perfektion ausleben.
 
ganbatte schrieb:
* Überflüssiges Zitat editiert! *

Wollte schon selber etwas tiefer ausholen, aber dann habe ich deinen Beitrag gesehen. Perfekt, bin genau der gleichen Meinung. Und das bei deinem ersten Beitrag, top! :)

amazon.de ist nicht immer der günstigste. Und amazon.de zwingt mich auch nicht, dort einzukaufen. Ich finde diesen Vorwurf daher lächerlich, dass alle anderen Laden schließen machen, nur wegen dem bösen amazon.de. Ich zahle bei amazon.de regelmäßig Preise, die 10% höher als beim günstigsten Anbieter im Preisvergleich fällig werden. Aber bei amazon.de kann ich mich darauf verlassen, dass die Ware kommt und dass wenn es ein Problem gibt, mir schnell und unkompliziert geholfen wird.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich versteh gar nicht warum hier immer Amazon in den Vordergrund gerückt wird.
Ich selbst vergleiche permanent die Preise, und kaufe da wo der Preis und der Service stimmt, und ich habe in 20 Jahren noch keinen Grund gehabt bei denen etwas zu erwerben.
 
Mickey Cohen schrieb:
entschuldigung, aber die preise sind die vergangenen jahre genug gestiegen, was man von der leistung nun nicht gerade behaupten kann.

sämtliche elektronik wird billiger, seien es handys oder fernseher etc. nur was den pc markt angeht wird alles immer teuerer. daran sind allerdings die hersteller schuld. sicherlich ist es nicht der kunde.

seh ich genauso.
 
Ich habe auch schon in den Kommentaren zur eigentlichen News meinen Senf abgegeben, aber eins will ich trotzdem loswerden: Ich stimme dem Kommentar nicht zu.

Es ist einfach nur peinlich, wenn man als ehemaliger Platzhirsch zusieht wie andere "Neuankömmlinge" binnen weniger Jahren einen fetten Online-Shop aufbauen und gigantische Marktanteile gewinnen und man selber dem nichts entgegenzusetzen hat, als Kosten zu sparen.

Mindfactory gibt es seit 1997 (laut Info auf deren webiste), Atelco seit 1988.
Was hat Atelco daran gehindert, einen marktfähigen Online-Shop aufzubauen und mit den riesigen Marktanteilen ausgewählte Filialen als Service- und "Abhol"-Point am Leben zu halten?

Die haben die Augen zugemacht und gedacht "wird schon gut gehen", isses aber nicht.

Bestes Beispiel Amazon: Als Apple iTunes online gebracht hat und einzelne Songs für 99 Cent angeboten hat, war denen bei Amazon ganz schnell klar, dass sich Apple sicherlich bald auch dem Büchermarkt widmen wird.
Amazon hat daraufhin sein eigenes Geschäftsmodell - den Versand von Büchern - quasi aufgegeben, ein Kindle rausgebracht und auf digitale Medien umgestellt. Welche Mengen an Büchern & sonstigen Publikationen verkauft heute Apple über iTunes? Ich kenn die Zahlen nicht, aber gefühlt nicht den Bruchteil, den Amazon umsetzt.

Der Unterschied: Bei Amazon sitzen Visionäre mit Weitblick, bei Atelco Sesselfurzer die Schiss vorm Online-Markt hatten. Eine zeit lang gab es sogar getrennte Online- und Filialpreise? WTF?!
 
Der Handel stirbt so oder so, was beim kleinen Laden um die Ecke angefangen hat, setzt sich jetzt im großen fort. Und wenn man jetzt mal die Arbeitsplatz Problematik außen vor lässt, wofür brauch man in heutigen Zeiten überhaupt noch einen Händler ?
Genau, für gar nichts, es wird nicht mehr lange dauern und man wird nur noch beim Hersteller direkt bestellen können. Amazon wird sich wohl aufgrund des breiten und immer breiteren Warenangebotes und damit verbundenen günstigen Versandkosten halten und und für kleinere Hersteller den Versand abwickeln, aber das wars dann.



ganbatte schrieb:
Meine Erfahrungen im Handel bezüglich der Margen sind anders: Es gibt sehr umfangreiche Teilsortimente (z.B. Bio-/Reformlebensmittel, Fair Fashion), in denen sortimentsweite Margen von 10-20% problemlos möglich sind. Ist ja klar, dass nicht die Kabel den Gewinn ausmachen.
Es gibt auch Waren mit 50% oder noch mehr, nur geht es hier einzig und allein um Hardware und da sind die Margen eben extrem niedrig.

Und ja, die meisten Geschäftsführer sind erschreckend inkompetent. Vor allem im Gastrobereich frage ich mich immer wieder wie die Leute überhaupt an das Geld für ihre Buden gekommen sind...
 
Ich bin gerne bereit ein paar Euro mehr auszugeben, es muss nicht immer das Billigste sein.

Kleines Beispiel: Ich benötigte ein neue Tastatur und zwar schnell Im Internet geschaut und dann zum Computerladen (einer der wenigen der überlebt hat) dort habe ich letztlich etwas mehr als drei Euro mehr bezahlt (gegenüber Preis + Versand und Zahlgebühr), aber nichts bereut, weil ich die Ware eben sofort mitnehmen konnte.

Generell kann ich der Überschrift aber wenig abgewinnen. Provokant formuliert, kann man machen, aber Schuld an der Situation sind ganz sicher nicht die Kunden.
 
Bis vor 5 Jahren habe ich noch mehr Geld im Einzelhandel für PCs, PC-Zubehör und Elektronik ausgegeben als im Onlinehandel, heute sind es nur noch 10 bis 15 Prozent.

Der durchschnittliche Besitzer eines Einzelhandelsgeschäfts mag mich nun als böser Kapitalist hinstellen und mich als einen jener Kunden aufzeigen, die ihm alles kaputt gemacht haben. Das lässt mich aber ziemlich kalt, denn ich habe mein Konsumverhalten erst geändert, als ich mich von Einzelhändlern verstärkt verlassen gefühlt habe. Durch die Bank immer ungebildetere Verkäufer (da könnte ich mich genauso gut von Lager/Packarbeitern bei Amazon beraten lassen) und eine sinkende Bereitschaft, dem treuen Kunden Kulanz zu gewähren, haben mich umdenken lassen.

Heute benötigt jeder Hardwarekauf einen höheren Recherche-Aufwand im Netz, im Umtausch kaufe ich allerdings günstiger und bekomme die Ware bis zur Haustür geliefert. Da ich sowieso in einem kleinen Ort in einer ländlichen Gegend wohne, war die geographische Nähe zu den Einzelhändlern schon in der Vergangenheit eher ein Nachteil für mich.

Fassen wir meine Erfahrung also zusammen: gute Beratung fällt weg, Kulanz fällt weg, ein Preisvorteil hat nie existiert, die Geschäftslage war nie ein Vorteil. Was kann ein Einzelhändler mir also sonst noch bieten? Da bleibt nur noch der sofortige Kauf eines lagernden Artikels, wenn ich es hin und wieder sehr eilig habe. Tja, in diesen Situationen kaufe ich nach wie vor im Geschäft ein, aber auch hier wird es nicht gerade besser. Die einzige Ausnahme stellt der Media Markt dar. Bei dem kaufe ich immer noch gerne ein wenn ich mal in der Nähe bin, weil in der Regel das benötigte Produkt auch das lagernd ist.
 
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