Kommentar Kommentar: Internetrecht und Moderation

Vielleicht wäre vieles viel einfacher, wenn viele Forennutzer einfach mal sachlich bleiben und ihre Erfahrungen und Ansichten nicht als allgemeingültige Wahrheit mit entsprechenden, nicht selten diffamierenden, Nachdruck unter das Volk bringen würden. Ich will nun nicht die Firmen pauschal in Schutz nehmen. Von Seiten der Firmen wird sicherlich gerne auch mal das Recht ausgenutzt. Aber wie viele kann verstehen, dass sich Firmen gegen unsachliche Diffamierungen zur Wehr setzen wollen, nicht zuletzt da ich selber für ein Unternehmen arbeite, das sehr stark auf Forenaktivität setzt und davon auch ein Stück weit davon abhängig ist, wo mir immer wieder unsachliche, pauschalisierende und diffamierende "Kritik" begegnet, bei dir es mir jedes Mal in den Fingern kribbelt, eine entsprechende Antwort zu geben. Nicht zuletzt bin ich es aber auch als Nutzer vieler Foren leid, immer wieder unsachlichen geistigen Durchfall von (spät)pubertierdenden geistigen Tieffliegern ertragen zu müssen. Natürlich bin aber auch dagegen, das Firmen ihr Recht unter Umständen ausnutzen, um ihre Weste rein von Flecken zu halten und echte Probleme unter den Tisch zu kehren. Wenn an der Stelle eine Rechtsprechung nötig ist, die eine klare Grenze zwischen sachlicher und angebrachter Kritik und Pöbelei und Diffamierung zieht, dann bin ich in jeder Hinsicht dafür, dass es eine derartige Rechtsprechung geschaffen wird. Aber bis dahin und darüber hinaus kann CB meinetwegen gerne jeden diffamierendenm unsachlichen ohne viel Federlesen versenken.
 
Das ganze ist durchaus nachvollziehbar. Die Probleme riesig.
Es würde dem Board einiges helfen, wenn man als Use hingeht und die Tatsachen bzw Fakten dann klar von seiner Meinung trennt, d.h. z.B: sagen "Der Lüfter ist nicht richtig fest montiert, klappert im Betrieb und es gibt scharfe Kanten" und dann " Meiner Meinung nach ist ein Preis von 200€ für diesen schrott nicht gerechtfertigt"
Dann hat das Board auch keine Probleme weil man klar unterscheiden kann zwishcen Tatsachen und eigener Wertung. Wobei es mich schon wundert wieso das BVerfG da nicht noch eine neue klare Aussage getroffen hat, denn eigentlich ist jedes Löschen eines Beitrages Eingriff in die Meinungsfreiheit, was dann aber wieder ein Problem der Drittwirkung der Grundrechte ist usw....... Man kann es durchaus nachvollziehen das die Hersteller es nicht toll finden wenn jemand in Wut oder Ärger das Produkt zerpflückt und somit einen finanziellen Schaden anrichtet.
Aber leider ist es auch so dass Foren gerne als Kindergarten und Spielwiese benutzt werden von einigen.
 
@BessenOlli
Ich habe nie abgestritten, dass sie das nicht können und dürfen, nur verstehe ich nicht was du damit bezwecken möchtest. Vielleicht verstehst du es auch immer noch nicht.

Selbst DANN gilt für die computerbaseredaktion immer noch DEUTSCHES RECHT, wenn sie in DEUTSCHLAND WOHNEN und DORT GEMELDET sind. Es ist SCHEIß EGAL wo der server steht und woher die anwälte kommen, es zählt einzig und alleine die herkunft des betreibers.
 
Frau Herzog hat in diesem Artikel sehr viel Fingerspitzengefül bewiesen. Ich denke es sollte für ernsthafte Nutzer kein Problem sein die angesprochene Problematik zu beachten. Nur wie findet man die schwarzen Schafe?

Ein wirklich seltsames Feld was da bearbeitet wird. Ist nicht alles was man in einem Forum als privater Nutzer schreibt auch nur die private Meinung. Kann ich verklagt werden wenn ich in der U-Bahn meinem Sitznachbarn laut erzähle wie "saumäßig" der Händler XY ist?

Da fällt mir ein Witz ein:
Ein Rechtsanwalt hatte einen Mandanten in einem Skandalprozess erfolgreich verteidigt. Auf einer Feier danach sprach ihn eine entrüstete Frau an: "Für Sie ist wohl kein Delikt zu gemein, zu abscheulich, zu unerhört, dass Sie nicht die Verteidigung übernehmen wollten!" - "Kommt drauf an", sagte der Anwalt, "was haben sie denn ausgefressen?"
 
TchiboMann schrieb:
Abgespeckte Modifikationen originaler Hardware (insbesondere Mainboards und Grafik) mit anderer - nicht offizieller - Typenbezeichnung (beispielsweise 8650GT oder 8600XT) anzubieten hälst du, interceptor, also für legitim?

Ich nicht. Sowas nenn ich irreführende Typenbezeichnung da man im Inet kaum bis gar nichts dazu findet und sich der Käufer nicht ordentlich informieren kann. Auch wenn die verbaute Grafik da eventuell mehr Leistung hat als eine normale 8600GT - es ist defacto eine übertaktete 8600GT und keine 8650GT, die es wiederum defacto in nVidias Produktportfolio nicht gibt. Nu stell dir vor nVidia bringt da doch eine 8650GT raus - was meinst wasses da für ne Verirrung geben würde. Zudem ist man bei derlei Modifikationen unter Umständen auch auf gesonderte Treiber angewiesen und kann nich einfach so mal eben die originaltreiber von nVidia, SOundMax und Co nehmen.
Ja, ich finde das okay. In Sachen Information per Internet möchte ich als Beispiel nur mal einen Auszug aus den Computerbase-News zum Aldi-PC posten:
(...)

zum Einsatz kommt eine GeForce 8600 GS mit 256 MB Speicher mit HDMI inklusive HDCP-Unterstützung, die als abgespeckte Version einer GeForce 8600 in diesem System wohl einmal mehr die schwächste Komponente darstellt.

(...)
Ich finde das Statement sehr eindeutig, und auch der weniger versierte Nutzer sollte damit in der Lage sein, herauszufinden, ob dieser PC für ihr geeignet ist. Aldi behauptet weder, dass dies der beste, noch dass es der schnellste oder günstigste Computer aller Zeiten sei. Informationen was den Käufer erwartet gibt es im Internet genug. Und wer sich nicht informiert, kann bei jedem Produkt auf die Nase fallen und nicht das bekommen, was er wollte.

Die Sache mit den Treibern ist korrekt. Für sowas bietet Medion passend geänderte Treiber auf seiner Homepage an, in denen im Grunde nur die Erkennung für die spezielle Komponente hinzugefügt wurde. Auch damit wird der geneigte Käufer aber leben können, es wird dem Durchschnittsuser das Leben aller Wahrscheinlichkeit sogar erleichtern, da er sich die Treiber nicht kompliziert zusammensuchen muss. Das ich damit genau so wenig anfangen könnte wie Du ist klar, aber das steht auf einem ganz anderen Blatt.

eric04 schrieb:
Kein Anwalt in der Welt wird es je durchsetzen können, das Ihr wegen eurer Meinung gegen irgendwelche Firmen, verurteilt werdet.
Wenn Du mit den Produkten der Firma XY schlechte Erfahrungen gemacht hast und diese deshalb nicht für gut hälst, dann ist das Deine Sache und absolut in Ordnung. Und es ist auch okay, im Internet über Deine Erfahrungen zu reden. Kompliziert wird es an der Stelle, an der Generalisierungen und Diffamierungen des Unternehmens und seiner Mitarbeiter ins Spiel kommen. Da muss man fein differenzieren, und auch das Hinzufügen der Worte "ist nur meine Meinung" hilft da nicht weiter.

TchiboMann schrieb:
Einige Firmen aber, so hab ich das Gefühl, lieben es aber gegen alles vorzugehen, das in ihren Augen Wettbewerbs- oder Rufschädigend ist.
In diesem Zusammenhang möchte ich mal betonen, dass ich es absolut nicht gut heiße, wenn eine Firma generell gegen alle negativen Aussagen vorgeht. Das einzige, was ich hier herausstellen möchte ist der Umstand, dass ich es in Ordnung finde, wenn sich eine Firma gegen inhaltlich falsche und damit unberechtigt rufschädigende Aussagen zur wehr setzt.

Gruß
the Interceptor
 
Zuletzt bearbeitet:
@ GrinderFX

Vielleicht verstehst du auch etwas nicht. Was glaubst du denn eigentlich, wo der Vorteil liegt, sich als Betreiber von einer Kanzlei ausgerechnet in HongKong vertreten zu lassen?
 
Ich sehe da immer noch keinen nutzen drin und wüßte nicht, wieso man dies als medienpräsente firma tun sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich verstehe Folgendes nicht:

Wieso reicht es denn nicht, über jedem Betrag im Forum in der Nähe des Nicks, klar und deutlich (fett und groß) vollautomatisch hinzuzufügen, dass jeder Beitrag nur die Ansicht des Schreibers und nicht die Ansicht von Computerbase ist?

Wärt ihr dann nicht aus dem Schneider? Und wenn nicht:
1. Wieso nicht?
2. Was ist mit meinem (unser allem) Recht auf freie Meinungsäußerung?

Ich finde es nicht gut, wenn meine Meinung (insofern sie denn nicht beleidigend ist) auch wenn sie extrem ist (z.B. "Produkt xy finde ich katastrophal und es sollte keiner kaufen") von dritten gelöscht werden darf!

Versteht mich nicht falsch: Als Forumsbetreiber hat Computerbase meiner Meinung nach das volle Recht jeden Beitrag beliebig und grundlos zu löschen (jedoch nicht verändern). Was nicht in Ordnung ist, dass man den Forenbetreiber dazu zwingen kann!

Denn: Was ist denn mit Leserbriefen in Zeitschriften? Da geht es auch ganz schön zur Sache (z.B. "Mein Auto xy war schon 10mal in der Werkstatt und ... [etc.]").

Irgendwas stimmt mit der Rechtslage nicht.
 
Es ist doch Haarspalterei einen Unterschied daraus zu machen, ob ein Leser in einem Forum "das Produkt xy taugt nichts" oder "ich finde das ...." schreibt. In beiden fällen handelt es sich doch nach gesundem Menschenverstand um eine Meinungsäußerung eines nicht näher bekannten Forumteilnehmers.
Die rechtliche Unsicherheit in diesem Bereich ist entweder eine Unterlassungssünde unseres Justizsystems oder wird absichtlich ignoriert um sich ggf. alle Handlungsoptionen gegen unliebsame Entwicklungen offen zu lassen (soll heißen: der Staat behält sich vor im Einzelfall zu Entscheiden was im Rahmen der freien Meinungsäußerung erlaubt ist und was nicht).
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@fuzzifikation

Weil das die Gesetzgebung einfach nicht möchte, da es schwieriger sein dürfte, einzelne User haftbar zu machen.

Leserbriefe sind eine ganz andere Sache, weil von vornherein selektiert werden kann.
 
the Interceptor schrieb:
Und wenn die Verbraucherschützer überdurchschnittlich oft Geräte von Medion kritisieren heißt das noch nicht, dass alle Produkte von Medion nichts taugen.

Also im Allgemeinen ist der Schluss: "Überdurchschnittlich häufiges Kritisieren durch Verbraucherschützer" => "Alle Produkte des Herstellers taugen nichts" sicherlich falsch, da es sich bei Tests von Verbraucherschützern nur um Stichproben handelt und nicht alle sich auf dem Markt befindlichen Produkte (Grungesamtheit) getestet werden.
Statistisch gesehen würde man sich fragen, ob die häufige Kritik einfach nur Zufall ist (bei jedem Test zufällig ein schlechtes Gerät erwischt). Je mehr Tests gemacht werden desto unwahrscheinlicher wird dies jedoch bzw. desto wahrscheinlicher wird, dass die Grundgesamtheit der Geräte (alle auf dem Markt befindlichen Produkte) schlecht ist. Das ist einfach eine statistische Gesetzmäßigkeit.
Um den konkreten Fall Medion zu beurteilen, bräuchte man natürlich Zahlenmaterial und müsste einen statistschen Test durchführen.

Laizist schrieb:
Es ist doch Haarspalterei einen Unterschied daraus zu machen, ob ein Leser in einem Forum "das Produkt xy taugt nichts" oder "ich finde das ...." schreibt. In beiden fällen handelt es sich doch nach gesundem Menschenverstand um eine Meinungsäußerung eines nicht näher bekannten Forumteilnehmers.

Also wenn ich eine Seminararbeit schreibe, wäre das leider keine Haarspalterei
1) entweder würde mir vorgeworfen: "Produkt XY taugt nichts" ist eine haltlose Bemerkung, falls keine (dem Korrektor genehme ;)) Quelle dabeisteht.
2) oder logisches Unvermögen: wenn Produkt XY bei mir nichts taugt (Einzelfall), heisst das noch lange nicht, dass alle anderen Einheiten von Produkt XY, die im Umlauf sind auch nichts taugen (ungültiger Schluss auf die Grundgesamtheit). Denn die Formulierung "Produkt xy taugt nichts" ist leider so allgemein, dass sie sämtliche von Produkt xy im Umlauf befindlichen Produkteinheiten umschließt.

Ich muss dir natürlich rechtgeben, dass dies bei Zugrundlegen von gesundem Menschenverstand (den ich sehr schätze) Haarspalterei ist.

Und natürlich: falls Unternehmen X das konkurrierende Unternehmen Y durch entsprechende Forumposts "niedermachen" will, wäre es erst recht Haarspalterei, es würde auch kein Unterschied machen, ob Unternehmen X schreibt "Produkt XY ist schlecht" oder "ich finde Produkt XY schlecht".

-> So natürlich auch mein Post oberhalb zu relativieren.

Trotzdem: gerade bei Themen, wo mir Backgroundwissen oder allgemein Wissen fehlt (gab zum Beispiel mal ne Diskussion ob DX 10 auch auf XP zu realiseren gewesen wäre) finde ich persönlich es gut, wenn jemand seine eigene Meinung klar abgrenzt ... oder zumindest Quellen angibt, aus denen er seine Meinung bildet (nehme mich davon nicht aus).
 
Ohne jetzt den Thread durchgelesen zu haben, is vielleicht ein Verweis auf das Impressum von 3Dcenter mal interessant.
http://www.3dcenter.de/impressum/ schrieb:
Seiteninhaber und damit alleiniger Anprechpartner in allen rechtlichen und administrativen Angelegenheiten ist die Firma Whitianga Marketing Ltd. auf den britischen Jungfern-Inseln.
 
hab jetzt den kompletten thread durchgelesen.

was mir am meisten aufstösst ist die forderung einiger nach mehr regeln und kontrolle.

ob das nun an der mangelnden kompetenz alzu vieler menschen liegt?

anderer seits ist die strikte reglementierung der beiträge seitens computerbase sicherlich diesem phänomen förderlich.
 
enrico schrieb:
was mir am meisten aufstösst ist die forderung einiger nach mehr regeln und kontrolle.

ob das nun an der mangelnden kompetenz alzu vieler menschen liegt?
Es liegt daran, dass viele User sich der Konsequenzen ihres Handelns nicht bewusst sind und einfach "drauflosposten". Wenn es keine Verbrecher gäbe, dann bräuchten wir auch keine Polizei. Genau so bräuchten wir keine Mods, wenn es keine User gäbe, die beleidigende oder rechtswidrige Dinge posten. Da dem aber nicht so ist bin ich zur Verbesserung der Disziplin am Board ein Freund von mehr Kontrolle durch die Boardleitung.

Gruß
the Interceptor
 
Hallo Zusammen,
ich finde die Entscheidung gut.
Zum einen weil immer mehr Internetnutzer leider immer unsachlicher argumentieren,
zum anderen weil die Abmahnindustrie immer mehr Geld rausholen möchte
(zum Teil berechtigt, zum Teil einfach aus der Luft gegriffen).

Habe selber Erfahrungen damit gemacht,
meine Konsequenz: Foren schließen, Kommentare verbieten.
Ergebnis: Seite ist quasi gestorben.

Deshalb meinen Respekt das Ihr das hier weiterführt,
ich hoffe Euch gehen nicht die Helfer aus, ich weiß wie
frustrierend das werden kann...

Weiter so!
Hendrik
 
Wie weit ist es eigentlich gekommen oder wird es noch gehen?!

Ich finde es schade, dass CB zu solchen Maßnahmen greifen muss. Natürlich nicht zu unrecht. Schließlich hätte ich ebenfall keine Lust in ständiger "Abmahn-Angst" zu leben.

Verständlich ist ebenfalls, dass viele User die Internetforen mit hirnrissigen Kommentaren überschwemmen. Leider sieht man das viel zu oft. Allerdings kann ich nachvollziehen, dass man seinen Frust ab und zu einmal kundtun möchte. Dann aber auch in nicht beleidigendem und vollständigen Deutsch.

Aber das Firmen Anwälte einschalten bzw. Anwälte Foren durchforsten um den Firmen anschließend davon in der Hoffnung zu berichten, dass diese eine Abmahnwelle starten, kann ich nicht gutheißen.

Mein Fazit ist, dass es uns in Deutschland zu gut geht. Warum haben wir dann Zeit für so einen Dummfug? Man muss sich ja nur einmal ein wenig mit den neuen Gesetzen beschäftigen. Aber lassen wir die Ausschweifungen. Wenn ich im Forum bestimmte Formulierungen nicht mehr benutzen darf ohne, dass jemand dafür ins"Gefängnis" muss, sollte man in Zukunft auch auf der Straße aufpassen, was man sagt. Weit davon sind wir wohl nicht entfernt.

@CB Ihr macht einen guten Job. Lasst Euch nicht von diesen "Rechtsverdrehern" unterkriegen.

mfg

Ruffnax
 
Auf den letzten Seiten finden sich viele Empfehlungen für eine "Vogel-Strauss"-Lösung: Kopf in den Sand zu stecken und das Problem existiert nicht mehr. Ich weiss jetzt nur nicht, wie der Strauss auf Hongkongchinesisch heisst.

Es ist verdienstvoll, wenn CB die Diskussion eröffnet. Deshalb erlaube ich mir folgende Bemerkungen (es ist mal wieder länger geworden ...):

Gerade weil die diesbezügliche Rechtslage nicht gefestigt ist, fühlen sich einige deutsche Rechtsanwälte kaum eingeschränkt in ihren Tätigkeiten, die zwischen Wahrnehmung berechtigter Interessen und Rechtsmissbrauch pendeln (entsprechende Urteile liegen vor).
Was hier interessiert, sind die "nicht eindeutigen Fälle": die werden nur eindeutig, wenn geklagt und ein Urteil gefällt wird.

CB und andere Foren geraten immer wieder unter Druck von Rechtsanwälten, die unter Berufung auf die Interessen ihrer Klienten weit gehende Massnahmen verlangen. Ihre Druckmittel sind (ausser engen Terminen) die angedrohten finanziellen Folgen.
Interessanterweise hat CB gemäss Darstellung in der Kolumne im vorliegenden Fall zuerst gehandelt (sprich: Beiträge gelöscht), aber neue und weitergehende Forderungen dann aber abgelehnt. Das heisst doch: offensichtlich in schädigender/beleidigender Absicht publizierte Posts mussten raus, subjektiv gefärbte und als solche erkennbaren Erfahrungsberichte blieben drin.

Ich möchte eigentlich CB ermuntern, in solchen (nicht mehr) eindeutigen Fällen standfest zu bleiben und die Kanzleien aufzufordern, Klage zu erheben. Wenn es tatsächlich (wie ich den Diskussionsbeiträgen der ModeratorInnen auf den vorangehenden Seiten entnehme) für ein Gericht um die Abwägung von Meinungsfreiheit (mit Grundrechtsrang) und Geschäftsschädigung (kein Grundrechtsrang) geht, wird es sehr sorgfältig abwägen. Es würde der Rechtssicherheit 'rund um Internetforen' dienen, wenn einmal höchstinstanzlich geklärt würde, ob ein "nicht eindeutiger" Forumsbeitrag tatsächlich die Bestimmungen von §3 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb erfüllt:
§ 3 Verbot unlauteren Wettbewerbs
Unlautere Wettbewerbshandlungen, die geeignet sind, den Wettbewerb zum Nachteil der Mitbewerber, der Verbraucher oder der sonstigen Marktteilnehmer nicht nur unerheblich zu beeinträchtigen, sind unzulässig.
Man beachte die vom Gesetzgeber bewusst in die komplizierte Satzstruktur eingefügte Einschränkung "nicht nur unerheblich". Aufschlussreich auch die Liste der "Beispiele unlauteren Wettbewerbs in §4" (auszugsweise zitiert):
Unlauter im Sinne von § 3 handelt insbesondere, wer
7.die Kennzeichen, Waren, Dienstleistungen, Tätigkeiten oder persönlichen oder geschäftlichen Verhältnisse eines Mitbewerbers herabsetzt oder verunglimpft;
Die Kläger müssten dem Gericht somit ERSTENS nachweisen, dass die kritisierten Äusserungen tatsächlich "nicht nur unerheblich" geschäftsschädigend sind, und dass ZWEITENS CB dafür presserechtlich verantwortlich ist. Es dürfte kein Zufall sein, dass sich die bekannt(er)en Fälle um presserechtliche Fragen drehen, und nicht um die Sache an sich.

Es ist nicht dasselbe, ob sich eine Firma "in ihren Rechten verletzt" sieht oder verletzt ist. Dazwischen liegen Urteile. Behauptungen von Anwaltskanzleien auf Rechtsverletzungen bleiben Behauptungen, bis sie rechtskräftig gerichtlich bestätigt sind.


Ein letzter Punkt: Nach meiner Meinung sollten die CB-ModeratorInnen ihre Eingriffe im Sinne der Diskussion in diesem Thread deutlicher kenntlich machen. Wenn irgendwelche Satzzeichen wiederholt oder unmittelbar vorangehende Posts zitiert werden, ist das Moderatorenteam ja auch zur Stelle. Ich bin sicher, dass der Lerneffekt für die Community gross wäre, wenn ein Eingriff des Moderatorenteams in einem (sonst nicht gelöschten) Post klar und deutlich erkennbar ist. Es wäre auch zu überlegen, ob die Forumsregeln nicht mit einem Hinweis ergänzt werden sollten, dass Posts entfernt werden können, wenn sie "unbewiesene Behauptungen geschäftsschädigenden Charakters" enthalten. Dabei bleibt offen, ob es CB oder Dritte sind, die den Beitrag monieren.
 
Zuletzt bearbeitet: (Tippfehler und ergänzende Begriffe)
@ zazie
"Ein letzter Punkt: Nach meiner Meinung sollten die CB-ModeratorInnen ihre Eingriffe im Sinne der Diskussion in diesem Thread deutlicher kenntlich machen. Wenn irgendwelche Satzzeichen wiederholt oder unmittelbar vorangehende Posts zitiert werden, ist das Moderatorenteam ja auch zur Stelle. Ich bin sicher, dass der Lerneffekt für die Community gross wäre, wenn ein Eingriff des Moderatorenteams in einem (sonst nicht gelöschten) Post klar und deutlich erkennbar ist."

Genau der Meinung bin ich auch, denn z.B. eine Standartargument von Moderatoren, wie " Wenn ihn (Thread) keiner sauber macht, bleibt er geschlossen..." ist ein Schlag in die Gesichter derer, die vernünftig diskutieren wollen und stiftet eher Verwirrung.
 
Nennen wir doch die Maßnahme, von Unternehmen und Anwälten, einfach mal beim Namen:
Zensur mit Geldendwert.

Das ist doch wie in der Politik, wenn es, mal wieder, um Steuererleichterung geht (die dann doch wieder MEHR bedeuten):
Da bestimmen einige wenige über viele.

Letzt endlich ist, auf Grund der Gesetzgebung, der Betreiber von CB gefordert Gesetzkonform zu handeln, ob er nun das ganze unter dem Deckmantel der Pressefreiheit/Redefreiheit macht oder nicht.

Und wenn ich mir so ansehe was in bestimmten anderen Foren so abgeht (z.B. Motor-Talk), dann wunder ich mich warum die Heeresleitung von CB so angepisst reagiert.
Kommt raus aus eurer Schmollecke und unternehmt was.
 
Ich poste mal als beispiel einen teil einer aussage aus einem konkurrenzforum, welches klar gegen die regeln verstößt aber gang und gebe ist:


Hallo, Idiot. Nokia will sich ein Doppeldisplay-Handy patentieren lassen. Öhm, gibt es da schon etwas von Nokia in der Richtung? Nein? Und nein, ich habe von zukünftigen HAndys geredet, Blödschwätzer.
Ausserdem muss ich für einen Hirni wie dich keine exakten Zukunftsvorhersagen erstellen

Ist nur ein kleiner ausschnitt und zieht sich über 50 beiträge voller beleidigungen.
Es ist klar, dass sowas dann begrenzt werden muss, besonders, wenn dieses forum gastzugänge ermöglicht.
 
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