Larnak schrieb:
Das ist mir zu pauschal. Unabhängiger Journalismus ("neutral" ist hier eine sehr ungünstige Formulierung; Wer sagt, dass Produkt A besser ist als Produkt B ist nicht neutral; Wer eine Kaufwarnung ausspricht, wer ein Produkt empfiehlt ist nicht neutral) ist nicht "1" oder "0".
Je angespannter die finanzielle Situation ist, und desto abhängiger die Publikation direkt von Klicks auf einen Artikel ist,
Larnak schrieb:
desto ausgeprägter wird man sich eher auf klickstarke oder beliebte Marken konzentrieren.
Da bin ich aus eigener Erfahrung nur in Teilen deiner Meinung:
Publikationen, deren Fokus auf Produkttests liegt, sollten immer neutral, unabhängig und nur dem Leser verpflichtet sein. Und das kann man auch so machen
Eine Kaufempfehlung orientiert sich an den objektiven Ergebnissen und ist somit normalerweise ebenfalls neutral.
Wenn eine Testpublikation den Eindruck erweckt, der Test sei gekauft oder nicht neutral, wird die Publiaktion unglaubwürdig und Leser wandern ab.
Außerdem ist es in Redaktionen sogar üblich, dass vorrangig Tests von beliebten Produkten gemacht werden. Denn für diese herrscht ein gesteigertes Interesse bei den Lesern und generiert potenziell neue Leser.
Das macht man auch, wenn man nicht in einer "angespannten finanziellen Situation" ist, denn man möchte ja sowohl seine Stammleser zufrieden stellen als auch ggf. neue Leser anlocken.
Das schafft man nicht mit Tests, die kaum jemanden interessieren. Solche Nischentests sind allenfalls ab und an zur Abrundung sinnvoll.
Denn letzten Endes ist es immer noch die Reichweite, die in erster Linie die Gehälter zahlt (via Werbung). ich glaube kaum, dass CB und andere Online-Seiten sich zur Zeit ausschließlich über Abos finanzieren (können).
Oder doch
@Jan ?
Ein kleines Beispiel dafür, welche Tests die Leser erwarten, gibt es hier auch bei CB:
Wenn man sich die Kommentare zu den verstärkt stattfindenen Audio-Kopfhörertests durchliest (gut, sind keine direkten Nischentests, aber eigentlich auch (noch?) kein Kernbereich für Computerbase), gibt es nicht wenig Stimmen, die sagen, dass es zuviele dieser Tests gibt.
Das kann (muss aber nicht) zu Unmut / Abwanderungen führen.
Aber dafür gibt es ja Redaktionskonferenzen, wo so etwas (hoffentlich) thematisiert wird
.