So, der HP Omen 27 ist da und ich konnte ihn nun schon zwei Tage testen. Hier meine Eindrücke. Debei ziehe ich einen direkten Vergleich zum Acer XB271HU, der direkt daneben steht (den AOC hab ich schon zurückgeschickt, aber die waren ja quasi identisch). Betreibe die Monitore mit dupliziertem Bild. Der hauptsächliche Unterschied ist ja, dass der HP ein TN-Panel hat und der Acer ein IPS-Panel.
Panel/BLB/Glow/Blickwinkel
Mein Problem mit dem Acer-IPS-Panel war ja, dass ich ein IPS-Glow und/oder Backlight Bleeding hatte (nicht ganz sicher), das dazu geführt hat, dass dunkle Spielszenen insbesondere rechts unten schlecht zu erkennen waren. Es war da einfach zu hell und man hatte den Eindruck irgendwas würde spiegeln. Beim TN-Panel des HP tritt dieser Effekt überhaupt nicht auf! Hier kann ich selbst im dunklen Gothic-Wald noch Details erkennen. BLB scheint es beim HP so gut wie nicht zu geben und IPS-Glow natürlich auch nicht. Erstaunlich ist zudem, dass die Blickwinkelstabilität beim HP richtig gut ist - besser als beim Acer, obwohl das doch eigentlich eine Stärke der IPS-Panel sein sollte? Wie dem auch sein, das Panel des HP hat für mich definitiv weniger Schwächen. Ob das an TN oder einem anderen Coating liegt, kann ich nicht wirklich beurteilen, da bin ich nicht tief genug in der Materie drin.
Helligkeit/Konstrast/Farben/Gamma
Die Helligkeit ist beim HP brutal und brennt einem in der Werkseinstellung (100%) schier die Netzhaut raus. Selbst wenn ich runter regle auf 0%, ist der Monitor immer noch heller als mein alter Samsungs 24"er im Gaming Modus. Beim Zocken reicht mir eine Helligkeit von 20% schon völlig aus - da frag ich mich, warum neue Monitore überhaupt so hell sein müssen - nur, weil's die Hersteller eben können?
Ein Nachteil des HP ist, dass man den Kontrast nicht im OSD regeln kann. Der scheint von Haus aus zwar gut eingestellt zu sein, ist aber trotzdem nervig, dass man ihn nur über Software/Treiber ändern kann.
Gamma war in der Standardeinstellung zu hoch eingestellt, trotz installiertem ICS-Profil, das daran nicht wirklich was änderte. Musste ich also nach unten justieren. Das geht ebenfalls nicht im OSD, sondern über dccw oder Nvidia Control Panel.
Bei dem Farben kommen wir jetzt zum meiner Meinung nach größten Nachteil des HP. Hier setzt sich der Acer mit seinem IPS-Panel klar vom TN-Panel des HP Omen ab. Im direkten Vergleich wirken die Farben beim IPS-Panel satter und die beim TN-Panel leicht ausgewaschen. Wahrscheinlich kann man drüber streiten, welche der beiden Varianten die "natürlichere" Darstellung ist. Dennoch macht das IPS-Panel, was die Farbdarstellung betrifft, beim Spielen ein besseres Bild.
Schärfe
Empfinde ich beim HP als gut bis sehr gut. Sehe keinen signifikanten Unterschied zum Acer. Das Unschärfe-Problem, das die VA-Panels haben, ist weder beim HP-TN noch beim Acer-IPS vorhanden. Generell strengt das Arbeiten mit Office/Text beim HP meine Augen aber irgendwie mehr an. Ich hab noch nicht herausgefunden, woran es genau liegt - evtl. an der immer noch zu hohen Helligkeit trotz 0%, (muss ich vielleicht mit Nvidia Control Panel weiter runterregeln), vielleicht aber auch an leichten Unterschieden bei der Textdarstellung. Muss das weiter beobachten.
Ergonomie
Oh Mann, wer hat sich ausgedacht, beim HP die Tasten auf der Rückseite (!) anzubringen und diese kaum erspürbar zu machen?? Die Bedienung ist wirklich fummelig und das OSD von der Optik her auf dem Stand der 90er-Jahre. Wer weiß, vielleicht soll das ja Retro-Look sein. Mehrere Custom-Profile kann man - wie inzwischen gewohnt - nicht belegen. Aber immerhin kann man die Helligkeitseinstellung beim HP leicht über zwei Tastendrücke erreichen, wofür man beim Acer geschlagene fünf Tastendrücke benötigt.
Zwischenfazit
Ich nenne es absichtlich Zwischenfazit, da ich mich noch nicht endgültig entschieden habe. Zum ersten Mal seit längerer Zeit spiele ich beim HP Omen 27 aber wirklich mit dem Gedanken, den Monitor zu behalten. Sicher, perfekt ist auch dieser nicht, aber dass es den perfekten Monitor nicht gibt, habe ich inzwischen ja eingesehen. Immerhin scheint er aber keine so massiven Schwächen zu haben, wie es bei den VAlern und IPSlern der Fall war, die ich bisher ausprobiert habe und mit denen ich einfach nicht leben konnte.