News Kommunen und Städte: Weniger Datenschutz für mehr Videoüberwachung

D0m1n4t0r schrieb:
[...]Und alle die Kontrolle und Überwachung gut finden denen empfehle ich, einfach mal ein Geschichtsbuch zu lesen und dann nach irgendeinem Staat zu suchen der massenhaft kontrolliert und überwacht hat und wo sich das ganze dann als positiv für die Bürger herausgestellt hat.

Du glaubst auch, dass First-Person-Shooter Amokläufer "produzieren", oder wie!? Oder um es noch verständlicher auszudrücken: wenn in einem Land ein Diktator herrscht, wird sehr wahrscheinlich von "staatlicher" Seite auch viel überwacht. Der Diktator kommt aber üblicherweise nicht aufgrund übermäßiger Überwachung an die Macht.

D0m1n4t0r schrieb:
Und nochwas zum nachdenken für die "Ich hab ja nichts zu verbergen" Fraktion:

"Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Jude.
Als sie die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat.
Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Gewerkschafter.
Als sie mich holen kamen, gab es keinen mehr, der protestieren konnte."

Und was hat dieses Gedicht jetzt mit Videoüberwachung (oder mit "Ich hab ja nichts zu verbergen"). Vom Mund aufmachen abhalten wird Dich die Videoüberwachung wohl kaum...


Und zum Thema "man kann damit keine Straftaten verhindern". Doch kann man: wenn man nämlich einen Täter nach seiner ersten Straftat einbuchtet, weil man ihn aufgrund der Videoüberwachung gefasst hat und er somit keine weiteren Straftaten begehen kann.
 
Wir bräuchten vielleicht Miet-Bullen, wie es in anderen Ländern schon verbreitet ist.
Dann wäre die Einsetzung von mehr "Polizisten" auf einmal wirtschaftlich interessant (wahrscheinlich auf Kosten der Qualität). Und darum geht es doch eigentlich. Und um Machterhaltung. Dafür müsste man den Polizisten dann noch erlauben andersdenkende Menschen einzusperren oder zu beseitigen.

Aber am Ende werden doch überall intelligente Kamerasysteme hängen. Denn die herrschenden werden freiwillig Ihre Macht und Kontrolle nicht mehr hergeben oder reduzieren sondern immer weiter ausbauen. Ich wünschte mir die Leute würden manche Dinge einfach nicht akzeptieren und zum Beispiel Kameras an Orten an denen diese nichts zu suchen haben einfach runter reißen.
 
Miuwa schrieb:
Glaubst du das wirklich? Ich glaube für 2016 gibst noch keine Kriminalstatistik, aber von 2014 auf 2015 ist die Kriminalitätsrate eher gefallen.

Die Rate schon, dafür ist die Schwere der Gewalt in den letzten Jahren immer gestiegen.
 
Dann wurde bei dem Typen der den LKW fuhr eine Ausnahme gemacht? Er war doch polizeilich bekannt und gefilmt/fotografiert wurde er auch. Sogar vor seiner Tat am Weihnachtsmarkt. Und jetzt? Irgendwas ist da scheinbar schief gelaufen. Sind die Kameras schuld?

Oder was ist die Ursache für die Tat? Zu wenig Kameras oder einfach ein geistig gestörter, aller Wahrscheinlichkeit ein ungebildeter Vollhonk?

Was sind die Ursachen für Terror? Anfang der Neunziger wohnte ich in Spanien. Zu der Zeit war ETA (politisch motiviert) eine sehr aktive Organisation. Mindestens 1x im Monat ist in Madrid irgendwo eine Bombe hochgegangen. Nichts schönes und auch nichts was man sich schön reden sollte und wollte. Dennoch herrschte keine Panikmache. Es kam in den Nachrichten und gut wars. Die Menschen die solche schrecklichen Taten an den Tag bringen haben immer eine Motivation. Überwachung wird diese Motivation der Menschen nicht auflösen. Man kann ggf. etwas schneller im Nachhinein aufklären, detaillierter Aufklären. Verhindern wird man hierdurch nichts. Durch Überwachung wird es auch nicht "mehr" Sicherheit geben. Niemals.
 
syntax868 schrieb:
Und warum dann nicht einfach dafür sorgen, das es weniger Arschlöcher auf dieser Welt gibt? Warum nicht dafür sorgen, das man einfach wieder mehr aufeinander aufpasst, statt gegeneinader zu arbeiten?
Und wer soll das machen? Deutschland kann doch nicht der ganzen Welt Anstand und Respekt beibringen. Besser wäre es freilich, weil man ja auch die ganze Welt zu sich einlädt und man dann grausam ausgenutzt wird. Es gibt Dinge, die sind offenbar von hier aus nicht zu ändern, also warum die Kräfte sinnlos vergeuden.
 
Ich finde es gut. Sehr gut sogar.

Jeder, der in den letzten Wochen die Nachrichten verfolgt hat, weiß, dass die neuesten Straftaten nur durch Videoüberwachung aufgedeckt werden konnten (U-Bahn-Schubser, Obdachlosen-Anzünder..). :freak:
 
Man nimmt immer an, dass Kameras nicht präventiv wirken. Da bin ich mir mittlerweile aber nicht mehr ganz so sicher.
Mit der schnellen Veröffentlichung der Täter, die in der Berliner U-Bahn den Obdachlosen abfackeln wollten, haben wir jetzt den zweiten öffentlichen Fall innerhalb weniger Wochen gehabt.

Ich würde mir weiterhin eine so konsequente öffentlichkeitswirksame Verfolgung wünschen.

Die übliche Klientel hat sich zu sehr daran gewöhnt unerkannt mit jeder Körperverletzung davon zu kommen. Allein schon diese Ungewissheit in den Köpfen von potentiellen Tätern zu säen, dass man evtl. doch nicht mehr so einfach davon kommt, weil man evtl. doch irgendwo gefilmt wird, wird Auswirkungen haben.
 
Wer von euch hat die Regierung nochmal gewählt? Der Täter war den Verfassungsschutz doch schon bekannt und wurde auch schon überwacht. Man hätte ihn nur stoppen müssen. Aber so hilft es natürlich die Masseüberwachung und datenreichtum auszuweiten.
 
Absolut dafür! Eine flächendeckende Videoüberwachung vor allem in den Innenstädten wird zumindest dafür sorgen, dass dieser menschliche Abfall schneller gefasst werden kann.
 
Kameras gegen Kriminelle, dass ich nicht lache. Jegliche neuen Systeme werden sich immer irgendwie umgehen lassen. Gerade die Terroristen werden da die kleinsten Probleme haben. Es ist nichts anderes als ein Zirkus, ein Theater, damit der Wähler sich sicherer fühlt. Die Politiker wissen selbst natürlich auch, dass das grober Unfug ist. Kriminelle, die vor einer Kamera zurückschrecken. Niedliche Vorstellung.

Meine Empfehlung an beide Seiten wäre, einfach mal wieder runterzukommen und besonnen an die Sache ranzugehen. Ich persönlich sehe überhaupt keinen Handlungsbedarf. Ja, es passierten schlimme Dinge, es werden auch in Zukunft wieder irgendwo schlimme Dinge passieren, ob mit oder ohne Kameras. Wir leben immer noch in einem sehr sicheren Land, absolute Sicherheit wird es aber nie geben. Von daher einfach mal locker bleiben. Der einzige Unterschied, den Kameras bringen ist, dass wir hinterher alles im Detail bei Liveleak angucken können.
 
... und dass eine Chance besteht, die Täter zu identifizieren.
 
Die Sicht "unserer" Politiker kann man natürlich gut verstehen
+ Kameras bringen natürlich nichts wenn man etwas verhindern will - allerdings sind sie billiger als die Polizei und zeigen dass "man" etwas tut...
+ "Nebenbei" lassen sich die Bürger auch viel besser überwachen - wird man auch bald brauchen wenn man den Armutsbericht in die Zukunft projiziert.
- Ein grosser Teil der Bevölkerung ist dagegen - kann man ausblenden, bzw. direkt verunglimpfen.


ZeroCoolRiddler schrieb:
Man die sollen endlich aufhören um den heissen Brei zu reden und jedem nen Chip verpassen. :rolleyes:

Wozu? - wir tragen doch schon eine Wanze freiwillig...
 
OdinHades schrieb:
Kameras gegen Kriminelle, dass ich nicht lache. Jegliche neuen Systeme werden sich immer irgendwie umgehen lassen. Gerade die Terroristen werden da die kleinsten Probleme haben. Es ist nichts anderes als ein Zirkus, ein Theater, damit der Wähler sich sicherer fühlt. Die Politiker wissen selbst natürlich auch, dass das grober Unfug ist. Kriminelle, die vor einer Kamera zurückschrecken. Niedliche Vorstellung.

Ich würde hingegen lieber eine automatische Nummernschilderkennung an allen Autobahnen haben. Damit ließen sich die Routen von Einbrecherbanden, und wann sie wieder anrollen, besser nachverfolgen.
 
ZeroCoolRiddler schrieb:
Man die sollen endlich aufhören um den heissen Brei zu reden und jedem nen Chip verpassen. :rolleyes:

Und wer sagt, dass DU nicht schon einen hast :evillol:


Sei vorsichtig, was du dir wünschst - es könnte in Erfüllung gehen. :freaky:
 
Meine größte Befürchtung dabei ist, dass den Politikern einfällt weniger Polizisten auf Streife zu schicken und die Polizei noch toter gespart wird. Es sind zum Schluss immer noch Menschen, die das handeln übernehmen!
Ich kann den Wunsch nach mehr Überwachung schon nachvollziehen in Anbetracht des jüngsten Terroranschlags. Aber ist, dass der richtige Weg? Schon heute werden öffentliche Plätze oder Gebäude Videoüberwacht! Und es gehen ja schon seit einiger Zeit schon bei Großveranstaltungen, Flughäfen und Bahnhöfen die Polizei verstärkt auf Streife schwer bewaffnet wohlgemerkt! Für mich persönlich ist das schon genug Überwachung. Eine Verschärfung halte ich für nicht angebracht, vielleicht mehr Geld für die Polizei, die damit ihr Personal aufstocken und die Ausrüstung erneuern können um den Aufgaben angemessen entgegenzutreten!
Man darf sich in solchen Sachen nicht von dem Entsetzten, Wut oder Machtlosigkeit blenden lassen!
 
Man darf sich in solchen Sachen nicht von dem Entsetzten, Wut oder Machtlosigkeit blenden lassen!

naja, entweder sind die Politiker alles nur Elefanten im Porzellanladen und wissen nicht, wie man regiert ("the politicians don't know how to politician")

oder ...

Hier haben sie auch schon einige Polizeiposten in den letzten Jahren gestrichen,

wie man dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen (sic!) entnehmen kann,

liegt die Aufklärungsrate von Wohnungs- und Hauseinbrüchen bei 3% ,

die sollten lieber Kameras und Überwachungszeugs für die Haushalte subventionieren :evillol:

will nicht daran denken, wohin das noch führen soll, bei den wenigen Polizisten ...


Jedenfalls sollte man nicht so mit den Emotionen, Gefühlen und der Angst der Leute spielen,

man spielt andernfalls den Terroristen (und der Überwachungsindustrie) in die Hände ...
 
Zuletzt bearbeitet:
In Berlin ist die Situation etwas komplizierter. Öffentliches Gelände und ÖPNV der BVG wird mit vom Senat verwaltet. DB und Bundespolizei kümmern sich um Bahnhöfe. Wie die Zuständigkeiten in anderen Städten aussieht, weiß ich nicht.
https://netzpolitik.org/2016/ausweitung-statt-evaluierung-berliner-senat-und-die-videoueberwachung/
https://www.bfdi.bund.de/DE/Datensc...erheitArtikel/VideoueberwachungBahnhoefe.html

Aufgrund der aktuellen Lage in Berlin - Wahlergebnisse und Koalition Rot-Rot-Grün sowie die Skepsis der meisten hier bzgl. Videoüberwachung, wird es wohl höchstens einen Ausbau bei der DB geben. Der Anschlag ist hier, soweit ich es täglich mitbekomme, einfach kein großes Thema. Sicherlich gibt es hier Personen, die mehr Überwachung wünschen, aber ein großer Teil will dafür nichts aufgeben.
 
Und es ist schon in vollem Gang:

Australien, Indien, ...


auch ein Weg zu mehr Transparenz und weniger Datenschutz, der gläserne Konsument bzw. Bürger


irgendwie wünsch ich mir mehr Transparenz von der Politik :pcangry:
 
Merkwürdig. Wusste gar nicht, dass die Schweden alle Chips tragen oder verfolgt werden... muss schlimm dort sein.

Der Datenschutz tangiert mich bei dieser Sache nicht so wirklich. Mal ehrlich - alles was Online gekauft wird, kann nachvollzogen werden und bei mir ist dies bis auf Lebensmittel eigentlich fast alles. Selbst Drogeriezeugs; nachdem ich gesehen habe, dass es dort einen ganzen Batzen weniger kostet; kaufe ich mittlerweile Online.
 
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