Kreationismus

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keshkau schrieb:
Wobei ich bezüglich dees Buchtipps auf folgenden Umstand hinweisen möchte. Selbst Prof. Dr. Scherer gibt zu bedenken:
Es kann überhaupt kein Zweifel daran bestehen, daß die in unserem Buch vertretene Meinung eine Aussenseiterposition ist. Nur eine sehr kleine Minderheit unter den Biologen vertritt meine Ansichten öffentlich - in diesem Sinne bin ich sicher ein Exot.
http://www.waschke.de/twaschke/gedank/diskuss/wo_wi/factum/scherer_factum.htm

Herr Scherer bezieht sich hierbei auf die Frage des Interviewers, wie sein persönlicher Glaube (als Christ) unter Wissenschaftlern einzuordnen ist.

Das Buch von Herrn Scherer habe ich ebenfalls und finde es ziemlich gut. Es stellt im wesentlichen den aktuellen Stand der Wissenschaft dar und stellt diesen in separaten Infobereichen Aussagen der Bibel entgegen.

Wer ein Buch sucht, das sich mit den Argumenten beider Positionen auseinandersetzt, ist damit sicher gut bedient.

Leider wird Herr Scherer von fundamentalistischen Darwinisten (anders kann man es nicht bezeichnen, wenn nur wegen der Anwesenheit von Herrn Scherer von Ministerpräsidenten initiierte Diskussionsrunden abgesagt werden) oft in ein sehr schlechtes Licht gestellt. Quelle.
 
Intelligent Design

Warum immer so radikal?
Die alternative These zum radikalen Darwinismus ist nicht nur der ebenfalls radikale Kreationismus.

Ich halte für die einzige vernünftige und wissenschaftliche Antwort auf die Entwicklungsgeschichte der Lebewesen, das "Intelligent Design".
 
eigenhar schrieb:
Ich halte die einzige vernünftige und wissenschaftliche Antwort auf die Entwicklungsgeschichte der Lebewesen, das "Intelligent Design".

Intelligent Design ist der Standpunkt der Neokreationisten. ... Bei einer überwältigenden Mehrheit der amerikanischen Wissenschaftsverbände genießt Intelligent Design keine Anerkennung als Wissenschaft, sondern wird als Pseudowissenschaft oder „Junk Science“ bewertet. Die U.S. National Academy of Sciences argumentiert, dass Intelligent Design und andere Behauptungen zu einem übernatürlichen Eingreifen in den Ursprung des Lebens keine Wissenschaft sind, weil sie nicht durch Experimente überprüft werden können, keine Vorhersagen machen und für sich genommen keine neuen Hypothesen aufstellen.
Es gibt Tage, an denen ich Wikipedia wirklich mag.
 
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keshkau du hast jetzt schon in zwei Beiträgen darauf hingedeutet, dass bereits Anzahl der Zustimmungen eine Bewertung der wissenschaftlichen These zulässt. Siehst du das wirklich so oder warum führst du immer wieder die mangelnde Zustimmung im wissenschaftlichen Umfeld ins Felde?
 
In meinem ersten Beitrag (#26) habe ich darauf hingewiesen, dass die Kreationisten zuweilen als „christliche Fundamentalisten“ bezeichnet werden. Vielleicht hat ja jemand den Telepolis-Artikel oder den Text von Andreas Mueller in der Readers Edition gelesen:

Anhänger des Kreationismus oder der zugehörigen Pseudowissenschaft Intelligent Design glauben: Gott hat die Welt innerhalb von sechs Tagen erschaffen. Alle Lebewesen hat er so erschaffen, wie es sie heute gibt, eine Evolution fand und findet nicht statt. Dinosaurier und Menschen wandelten zur gleichen Zeit über die Erde, wenn es Dinosaurier überhaupt gab. Das Alter des Universums beträgt nicht mehr als ein paar tausend Jahre. …

Diese Ansichten halte ich für absolut unhaltbar. Das ist in meinen Augen keine Grundlage für einen schulischen Unterricht, wie ich in #36 betont habe.

Dann kann Razor83 mit seiner Beschwerde über das „Kreationismus-Bashing“, wie er es nannte. Er empfahl einige Bücher, z. B. das von Junker und Scherer, was mich veranlasste darauf hinzuweisen, dass dort nicht der Weisheit letzter Schluss vertreten wird, sondern eine Minderheiten- bzw. Außenseitermeinung, die sich in der Wissenschaft bisher nicht durchsetzen konnte.

Na ja, und was ich von der Einschätzung des Intelligent Design als „einzige vernünftige und wissenschaftliche“ Erklärung halte, habe ich ja soeben beschrieben. Es ist das genaue Gegenteil von dem, was da behauptet wird. Da steckt kein Funken Wissenschaft hinter. Es ist und bleibt „christlicher Fundamentalismus“, also bestenfalls eine Glaubensüberzeugung.

So gesehen kann ich auch jeden anderen Mythos irgendeines Naturvolkes heranziehen und als Wahrheit predigen. Aber wem soll damit geholfen sein? Ist das der passende Stoff für den Schulunterricht? Ich glaube kaum.

Es gibt ja noch andere abgefahrene Theorien, die ich als Spinnerei deklarieren würde, z. B. die „Theorie der hohlen Erde“, um mal ein Beispiel zu nennen. Sollen wir die auch in den Unterricht einbauen, vielleicht in Geografie?

http://de.wikipedia.org/wiki/Theorie_der_hohlen_Erde
 
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Beispielsweise ist die Idee des Intelligent Design eine die durchaus durchdacht ist und auch auf wissenschaftliche Erkenntnisse eingeht. Von "Gott erschuf die Erde in 6 Tagen" kann gar keine Rede sein. Christlicher Fundamentalismus wäre es, wenn man versucht die wissenschaftlichen Fakten auszublenden und dennoch weiter auf die 1:1 Interpretation der Bibel Texte besteht.

Doch die neuen Theorien (und die gibt es auch beim Kreationismus und beim Intelligent Design) sind anders gestrickt. Sie versuchen den Glauben an ein höheres Wesen oder eine höhere Energie, welcher für sich betrachtet nicht zwangsläufig umwissenschaftlich ist, mit den heutigen unwiderlegbaren Fakten in Einklang zu bringen.

Ich finde es durchaus angemessen derartige Theorien im Schulunterricht zu diskutieren und wenn es nur aus dem Grund statt findet um den Schülern die Chance zu geben sachlich Gegen diese Themen zu diskutieren. Deine Art der Kritik allerdings ist in meinen Augen ebenso unwissenschaftlich wie es manche fundamentalistische Theorien sind. Du gehst in kaum inhaltlich auf die Theorien ein sondern versuchst durch die geringe Anerkennung in der wissenschaftlichen Welt und ziemlich polemische Vergleiche die Theorie zu "widerlegen".

Sollten Schüler lernen so mit neuen wissenschaftlichen Thesen umzugehen?

Kleiner Tip:

Die bahnbrechensten wissenschaftlichen Theorien sind zu beginn meist auf große Ablehnung in der wissenschaftlichen Welt gestoßen. Was nicht bedeutet, dass ich den Kreationismus jetzt auf eine Stufe mit der Relativitätstheorie o.ä. stellen will sondern soll lediglich aufzeigen, dass man sich nicht einfach vor einer Theorie verschließen soll nur weil sie einem nicht passen.

Am Rande:

Dein Vergleich mit der Theorie der Hohlen Erde ist einfach ohne Worte ...
Diese Theorie ist durch wissenschaftliche Fakten (beispielsweise die Dichte und die Masse der Erde, welche sich heute durch wissenschaftliche Methoden zweifelsfrei belegen lässt) sehr einfach zu widerlegen.
 
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Also ich bin auch nicht der Meinung, dass das ID wissenschaftlich ist, weil es nicht falsifizierbar ist. Ich bin da von Karl Popper und Hans Albert geprägt. Allerdings muss man auch beachten, und das ist ganz wichtig, dass das Kriterium der Falsifikation auf wissenschaftstheoretischen Prinzipien beruht, die zwar einsichtig aber nicht sakrosankt sind. Wer bspw die wissenschaftstheoretischen Überlegungen von Paul Feyerabend überzeugender findet, der kann das ID als wissenschaftlich bezeichen. Was die Mehrheit der Wissenschaftler denkt ist egal, denn auf wissenschaftstheoretischem Terrain sind sie auch nur Laien, und zwar meist weitgehend ungebildete.
 
Um die Sache abzukürzen, verweise ich auf einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung, der meine Meinung recht gut wiedergibt. Ein kurzer Ausschnitt:

Intelligent Design (ID) ist ein gemäßigter Kreationismus, der zugesteht, dass die Erde Milliarden Jahre alt ist und das Leben schrittweise entstanden ist. ID-Vertreter profitieren von der Tatsache, dass manche ihrer Aussagen recht wissenschaftlich klingen, und manche kritische Frage an die Evolutionslehre ist gerechtfertigt.

Kurios ist allerdings, dass es mit den Anwürfen gelingt, die Beweislast zu pervertieren: Biologen sind plötzlich gezwungen, die Evolutionstheorie zu verteidigen, als gäbe es nun einen zweiten, gleichwertigen Ansatz, der die Entstehung des Lebens erklärt.

Das ist jedoch nicht der Fall: Intelligent Design setzt nur eine Behauptung an die Stelle der Evolution, ohne jegliche Aussicht, ja sogar ohne den Anspruch, diese jemals experimentell zu überprüfen. ...

Diese Möglichkeit ist bei ID nicht enthalten. Diese so genannte Theorie hat schon aus diesem Grund, ohne Ansehen des Inhalts, keinen Anspruch darauf, als Wissenschaft akzeptiert zu werden.

http://www.sueddeutsche.de/,trt1m1/wissen/artikel/359/56303/

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Thomas Waschke schrieb:
Viele Autoren bezeichnen ID auch als Neo-Kreationismus, weil sich die Inhalte und vor allem die öffentliche Vorgehensweise zur Durchsetzung der Ziele dieser Bewegungen gleichen. Beide sind nur auf der Grundlage der Verhältnisse in den USA zu verstehen. Aufgrund der strikten Trennung von Staat und Kirchen ist dort Religionsunterricht an öffentlichen Schulen durch die Verfassung verboten. Daher müssen biblisch oder ganz allgemein religiös orientierte Evolutionsgegner ihre Auffassungen als Naturwissenschaft bezeichnen, um sie als Unterrichtsinhalte an öffentlichen Schulen vertretbar zu machen. Nachdem sich die Kreationisten im strengen Sinne vom höchsten amerikanischen Gericht sagen lassen mussten, dass ihr „scientific creationism“ letztendlich Religion im Deckmäntelchen von Naturwissenschaft ist (Overton 1982), muss ID als ein weiterer Versuch betrachtet werden, christlich motivierte Schöpfungslehre in den Stoffplan naturwissenschaftlichen Unterrichts zu platzieren.

http://www.gwup.org/skeptiker/archiv/2003/4/intellegentdesigngwup.html

Übrigens ist der gesamte Artikel von Herrn Waschke lesenswert.
 
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Wenn es um die Erforschung der Vergangenheit geht kommt man schnell an den Punkt wo man eben immer wissenschaftliche Fakten mit Interpretationen und Auslegungen miteinander verknüpft werden müssen. Der Darwinismus ist hier nicht anders. Auch hier werden wissenschaftliche Fakten mit einem nicht geringen Maß an Theorien und "Glauben" durcheinander verknüpft.

Das es ein übergeordnetes Naturgesetz (Surviving of the fittest) gibt ist aber im Kern ebenso wenig belegbar wie die Existenz eines übergeordneten Wesens welches Einfluss auf die Entwicklung / Evolution nimmt.

Jetzt geht es lediglich um die Frage welche Interpretation die bessere ist. Da hier aber viele Faktoren mit einfließen (und ja Glaube kann auch einer dieser Faktoren sein) sollte die Interpretation der Fakten doch jedem selbst überlassen werden, oder etwa nicht?
 
Dann formuliere ich es mal so herum: Die Wissenschaft (z. B. Biologie, Anthropologie, Geologie usw.) gibt sich wenigstens Mühe, ihre Theorien auf eine verlässliche Basis zu stellen. Das ist bei den Kreationisten ebenso wenig der Fall wie bei all den Verschwörungstheoretikern.

Und das ist der springende Punkt. Der Verschwörungstheoretiker konstruiert seine "Theorie" stets so, dass sie nie und nimmer belegbar oder wiederlegbar ist. Da behauptet jemand, die Geschicke der Welt würden von den Illuminaten gelenkt. Was nun? Wenn ich ihm entgegne, dass der Orden verboten und aufgelöst wurde, dann wird das bestritten. Und wenn ich nach Belegen für seine Existenz frage, dann heißt es, dass es keine gäbe, weil es schließlich ein Geheimbund sei, der im Verborgenen arbeite. - Mit solchen Leuten kann man nicht (wissenschaftlich) diskutieren. Sie "glauben" an etwas, mehr nicht.

Ich sehe keinen Grund, solchen Theorien einen Raum im Lehrplan zu einzuräumen. Das hat nichts mit Wissensvermittlung zu tun. Denn ehrlich gesagt könnte ich mir jede Woche eine neue Theorie ausdenken, die ähnlich unangreifbar - da nicht widerlegbar - ist. Da käme man mit den Änderungen in den Lehrplänen gar nicht hinterher.

In der Schule wird ja nicht behauptet, dass die Evolution auf bestimmte Art und Weise stattgefunden hat. Aber es wird vermittelt, dass z. B. prähistorische Funde mit den uns zur Verfügung stehenden Messmethoden auf ein bestimmtes Alter geschätzt werden. Und nach unseren bisherigen Erkenntnissen gab es eben eine Blütezeit der Dinosaurier, die vor ca. 65 Mio. Jahren mehr oder weniger abrupt endete.

Keinem Schüler wird zugemutet, an den Darwinismus zu glauben. Aber die Schüler sollen diese Theorie kennen, zumal sie eine sehr breite Akzeptanz gefunden hat. Wer darüber hinaus religiös ist, hat als Christ meist kein Problem damit, dass die biblische Schöpfungsgeschichte davon abweicht. Denn es gibt die Option der metaphorischen Deutung. Lediglich die Kreationisten und einige andere Leute haben damit ein Problem, weshalb sie den Darwinismus durch den Kreationismus ersetzen wollen.

Und ich denke nicht, dass sie einen Anspruch darauf haben. Warum nehmen wir nicht die islamische Schöpfungsgeschichte? Die hat sogar noch mehr Anhänger?

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Und zum Thema der Vergleichbarkeit: "Survival of the fittest" ist eine Theorie, die wir aktuell beobachten können (im Tierreich, in der Pflanzenwelt, sogar in der Ökonomie). Eine Theorie von einem "übergeordneten Wesen" ist ein ganz anderes Kaliber. So etwas kann man nicht einfach auf dieselbe Stufe stellen.

Der bisherige Biologie-Unterricht fügt bisher kaum jemandem Schaden zu. Aber wenn man den Kreationisten nachgeben würde, dann käme unter dem Strich heraus, dass in der Bibel die Wahrheit steht und dass sich Juden, Muslime, Hindus usw. alle warm anziehen müssen, weil sie auf dem Holzweg sind. Darauf läuft es schließlich hinaus.

Und da frage ich mich, ob man damit im Biologie-Unterricht richtig aufgehoben wäre oder ob man so etwas nicht lieber in Fächern wie Ethik oder Religion (Religionskritik, Esoterik, Weltanschauungen) unterbringen müsste, sofern man das in der Schule thematisieren möchte.
 
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Keshkau

Nunja, auf die Meinung eines Journalisten muss man nicht viel geben und die GWUP steht selbst in der Kritik:

Kritik und Gegenbewegungen

Der Ausdruck Pseudowissenschaft wird durch die US-amerikanische Skeptiker-Organisation Committee for Skeptical Inquiry und die deutsche GWUP mit teils abwertender und ausschließender Absicht verwendet. In der wissenschaftstheoretischen Diskussion wird dagegen vereinzelt überhaupt bestritten, dass ein Begriff wie Pseudowissenschaft präzise ausarbeitbar ist. Der Wissenschaftstheoretiker Larry Laudan und der Soziologe und GWUP-Kritiker Edgar Wunder sprechen von „hohlen Phrasen“ und Kampfbegriffen mit lediglich emotionalem Gewicht und ohne analytischen Gehalt.

Der US-Amerikaner Ed Storms sprach anlässlich der Dritten Internationalen Konferenz über Kalte Kernfusion (ICCF3) in Nagoya, Japan im Oktober 1992 vom „Pathologischen Skeptizismus“. Etwa zeitgleich Anfang der 90er hatte der Soziologieprofessor Marcello Truzzi, ein ehemaliges Gründungsmitglied der führenden US-amerikanischen Skeptiker-Organisation CSICOP, im Hinblick auf deren ausweisende Tendenzen gegenüber Meta-, Para- und Pseudowissenschaften vom „Pseudo-Skeptizismus“ gesprochen, den so mancher Naturwissenschaftler praktiziere, der zwar statuieren könne, was empirisch unwahrscheinlich sei, nicht jedoch, was empirisch unmöglich ist.[8]

Im Zuge einer vereinsinternen Auseinandersetzung innerhalb der GWUP verließen 1999 der Mitbegründer und damalige Redaktionsleiter von deren Publikationsorgan Skeptiker Edgar Wunder und zwei andere Mitglieder die führende deutsche Skeptiker-Organisation. Wunder prägte im Rahmen einer GWUP-kritischen Schrift schließlich den Begriff Skeptiker-Syndrom.


http://de.wikipedia.org/wiki/Skeptikerbewegung

oder:

Auch innerhalb der GWUP gibt es Kritik an der Praxis des Vereins. Diese wird unter anderem im Skeptiker, der Zeitschrift des Vereins, formuliert und diskutiert. Der Vorwurf der Voreingenommenheit fällt am häufigsten: Bei bestimmten Untersuchungen gehe man zu wenig ergebnisoffen vor und erfasse den aktuellen Stand der Forschung nicht nachhaltig genug. Man suche lediglich nach Bestätigungen einer vorgefassten Meinung über die zu untersuchenden Praktiken. Eine solche Vorgehensweise könne der ergebnisoffenen Zielsetzung des erkenntnisleitenden "Skeptizimus" der GWUP nicht nützen. Um 1999 kam es im Verlauf einer vereinsinternen Auseinandersetzung zu einer Eskalation. Einige Mitglieder, darunter der Mitgründer der GWUP und damalige Redaktionsleiter des Skeptiker, Edgar Wunder, verließen die GWUP. Sie gründeten gemeinsam mit Astrologen, Parapsychologen und anderen am Thema Interessierten zunächst das "Forum Parawissenschaften", das sie später umbenannten in "Gesellschaft für Anomalistik". Außerdem reservierten sie sich die Domain skeptizismus.de und schildern seither dort ihre Kritik an der GWUP. Auch das ehemalige Mitglied der Redaktionsleitung, Stephan Matthiesen, verließ später aus ähnlichen Gründen die GWUP. Im Wesentlichen erheben Wunder und Matthiesen folgenden Hauptvorwurf gegen die GWUP:

Voreingenommenheit und mangelhafte Erfassung des aktuellen Forschungsstandes.
Das ehemalige GWUP-Mitglied Rudolf Henke erhebt die Vorwürfe:

"Skeptizismus" als ideologische Grundhaltung, mangelnde Dialogbereitschaft, Fanatismus, Taktieren und Zensur.

Die GWUP hat diese Kritiken auf ihrer Internetpräsenz erwidert.

http://de.wikipedia.org/wiki/GWUP

Auch ist die Internetseite http://www.skeptizismus.de/ hinsichtlich der Kritik recht interessant.

Das zur Reputation. Letztendlich zählen nur Argumente. Und ob ID als wissenschaftliche Arbeitshypothese zugelassen werden kann oder nicht hängt von der jeweiligen Wissenschaftstheorie ab und davon gibt es einige. Einige von Poppers(Karl Popper, Wissenschaftstheoretiker) wissenschaftstheoretischen Prinzipien wurden und werden von den meisten Naturwissenschaftlern rezipiert und geben sich im "Naiven Falsifikationismus" zu erkennen, der heute die "allgemeine Wissenschaftstheorie" (vielmehr Mainstreamwissenschaftstheorie) bildet. Doch Poppers wissenschaftstheoretischen Prinzipien sind "nur" einsichtig und vernünftig aber keineswegs zwingend. Ich verweise da wie gesagt auf Paul Feyerabend, ebenfalls Wissenschaftstheoretiker, der einen wissenschaftstheoretischen Anarchismus bzw Relativismus vertreten und gut begründet hat. Nach Feyerabend kann die ID Hypothese durchaus (wissenschaftlich) erkenntnisfördernd sein.

Literaturverweis: Wider den Methodenzwang von Paul Feyerabend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, ich weiß, dass sich z. B. Edgar Wunder kritisch über die GWUP geäußert hat. Stichwort Skeptiker-Syndrom: http://www.psychophysik.com/html/re-061-skeptizismus.html

Für mich ist das ein Zeichen von Lagerbildung. Hier die Esoteriker, Parapsychologen usw. und da die Kritiker. In der aktuellen Diskussion um Uri Geller, die im benachbarten Unterforum läuft, sehen die Kritiker aber immer noch ganz gut aus. Die GWUP nimmt die Vorprüfungen der Kandidaten ab, die sich der "Eine-Million-Herausforderung" von James Randi stellen wollen. Bisher hat nicht einer die erste Hürde geschafft.

Die Kritik an der GWUP lässt daher nicht den Schluss zu, dass die GWUP-Kritiker alle im Recht sind. So einfach ist das nicht. Und die Kreationisten haben bisher ebenfalls nichts als heiße Luft zu bieten. Das möchte ich herausstellen.
 
Hier die Esoteriker, Parapsychologen usw. und da die Kritiker

Dieser Schwarz-Weiss-Sicht bin ich zum Glück nie verfallen. Da gabs für mich nie Anlass zu. ;P

In der aktuellen Diskussion um Uri Geller, die im benachbarten Unterforum läuft, sehen die Kritiker aber immer noch ganz gut aus. Die GWUP nimmt die Vorprüfungen der Kandidaten ab, die sich der "Eine-Million-Herausforderung" von James Randi stellen wollen. Bisher hat nicht einer die erste Hürde geschafft.

Ja, da hab ich mal was zu gelesen, das ging irgendwie so: Selbst wenn mal ein Befund unter den von der GWUP vorgeschriebenen wissenschaftlichen Bedingungen positiv ausfallen sollte hätte der Proband eben nur einen Trick angewandt, den die GWUP (noch) nicht kennt. :>

Die Kritik an der GWUP lässt daher nicht den Schluss zu, dass die GWUP-Kritiker alle im Recht sind.

Das ist richtig. Manche Beiträge auf ihrer Homepage mögen fair und sachlich sein. ;) Ich hab mal die "kritische" Interpretation von Gerald M. Woerlee (GWUP-Mitglied) zum Fall Pam Reynolds gelesen. Oh oh oh.. :) Hier hat sich mal jemand dazu herabgelassen, darauf einzugehen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Diskus...22Gegenargumentation.22_zum_Fall_Pam_Reynolds

Und die Kreationisten haben bisher ebenfalls nichts als heiße Luft zu bieten. Das möchte ich herausstellen.

Ich bin zwar kein Kreationist und halte, wie gesagt, die ID-Hypothese für nicht wissenschaftlich vertretbar, aber da hast du Unrecht. Ich habe 3 Buchtipps gegeben die das Gegenteil belegen und ausserdem auf wissenschaftstheoretische Prämissen hingewiesen, die in dieser Debatte eine Rolle spielen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Adam_Smith schrieb:
Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Mutationen alle auf einmal bei ein und dem selben Lebenwesen statt gefunden haben welches sich dann, aufgrund des imensen Vorteils, durchgesetzt und diese Mutation weitergegeben hat ist wirklich sehr gering. Und dann muss sich diese Mutation auch noch bei der Entstehung des Nachwuchses durchgesetzt haben...
und wie viel wahrscheinlicher ist es, dass es einen Gott gibt, der bisher nur wenigen Menschen begegnet ist und wenn er ihnen begegnet ist haben diese Menschen nur Zeichen von ihm gesehen (brennender Dornenbusch, Träume,...)
Und wie wahrscheinlich ist es dann auch noch, dass sich diser Gott dachte: "Hey, diese Lebewesen brauchen Augen. Hab zwar noch keine Idee, wie die aussehen könnten und ich weiß auch noch nicht, ob diese zu ihrem Vorteil wären, aber ich gebe ihnen einfach mal Augen."?

Man kann bei allen Sachen sagen, dass man diese nicht beweisen kann. Es kann ja auch sein, dass wir alle nur Computerspielfiguren in einem Die Sims ähnlichen Spiel von irgendeinem Wesen sind.
Beweis das Gegenteil.
Beweis, dass es stimmt.
Es geht einfach nicht.

Aber selbst bei Sachen, die bewiesen scheinen gibt es eine Restwahrscheinlichkeit, dass etwas anderes passiert.
Wenn man ein Handy in die Luft hält und los lässt besteht die Möglichkeit, dass dieses auf Grund der Ausrichtung seiner Teilchen dort schweben bleibt. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar gering, aber sie besteht. Warum soll dann nicht unser Leben durch Zufall entstanden sein?
Zumal man, wenn man die Theorie des Multiversums leicht abändert, das ganze nicht nur aus seiner eigenen SIcht betrachtet, sondern davon ausgeht, dass es quasi unednlich viele Universen gibt, und jedes mal, wenn eine Entscheidung getroffen wird, ein neues entsteht (also exponentiell zunehmend). Es ist also durchaus nach dieser Theorie möglich, dass in anderen Welten Lebewesen keine Augen haben und sich durch Intuition oder so durch ihre Umgebung bewegen.
 
Es gibt Tage, an denen ich Wikipedia wirklich mag.

Den Artikel kenne ich schon seit langem (und ich glaube auch den Autor: Prof. Rhonheimer).
Das ist kein Naturwissenschaftler, sondern ein katholischer Theologe von einem minderwertigen Thomismus, der sich mit mir nicht messen kann.

Der Artikel ist voller wissenschaftlicher Fehler und für jede Verbesserung gesperrt.

Warum wohl?
EDIT---------------------
Mit Herrn Peter Illiger hatte ich leider keinen Kontakt. Aber der Artikel den Keshkau liefert ist leider unter jedem philsosophischen Niveau und von einem sehr einfachen Wissenschaftsglauben.

Nachdem sich die Wissenschaft von den Irrtümern des Kopernikus, des Galileo, des Kepler und Newtons distanziert hat (die gottgleiche Sonne sei das Zentrum des Weltalls "..et in medio omnium residet sol (sicut Deus)" ist es Zeit, dass sie auch die Irrtümer Darwins eingesteht.

Da ist mir Herr Christopher Schrader von der süddeutschen Zeitung sympathischer. Auch er ist leider ein Gegner des Intelligent Design. Er zeigte sich jedoch als fairer und integrer Gesprächspartner. Allerdings musste ich auch bei ihm katastrophale Lücken in der philosophischen Bildung ausmachen.

Nicht jeder ausgezeichnete Journalist ist auch in der Lage diese äusserst anspruchsvolle philosophische Problematik zu bewältigen.

Zu Peter Illiger's Artikel. Er stellt die Einmaligkeit des Menschen hinsichtlich der übrigen Kreatur in Frage. Vor allem betrachtet er nur die Komplexität des Körpers und nicht des Geistes.
So tief muss man fallen, um Argumente gegen Intelligent Design zu finden!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Doppelpost zusammengeführt, !!!! entfernt, Regeln beachten.)
@eigenhar
Der Wikipedia-Artikel über "Intelligent Design" enthält immerhin 100 Quellenangaben. Und wenn Du Dir die Diskussionsseite für "Intelligent-Design-Bewegung" anschaust, dann erkennst Du, dass dort fast nur versucht wird, Auswüchse zu unterbinden (Interpretation von Quellen statt Wiedergabe von Quellen).

Was Deine übrige Kritik angeht. Mich interessiert weniger die philosophische Bildung eines Journalisten als die Nachweisbarkeit der Behauptungen, die von den Kreationisten aufgestellt werden. Sie kritisieren Darwin, können ihn aber nicht widerlegen. Und sie stellen selbst Theorien auf, für die sie keinen einzigen greifbaren Hinweis liefern können.
 
Offenes System

Auf einen sehr positiven Aspekt des Artikels von Patrick Illingers möchte ich noch hinweisen.

Da er wenigstens naturwissenschaftlich gut gebildet ist, gesteht er ein, dass Gesetze die Selbstorganisation in geschlossenen Systemen ausschliessen (Darwinismus).

Er behauptet jedoch, die Welt sei ein offenes System!!

Das ist genau die These, welche die THEOLOGEN und PHILOSOPHEN seit Jahrhunderten gegen den Darwinismus verteidigen. Die Deterministischen Naturwissenschaftler behaupten ja gerade (seit Lagrange und Hamilton), dass die WELT ein geschlossenes System sei. Darin besteht ja gerade der zentrale Irrtum des Darwinismus.

Trotzdem irrt Patrick Illinger, wenn er sagt, in einem offenen System sei SELBST-Organisation möglich.
In einem offen System ist OrganisationsZUWACHS möglich (gegen strikte Entropie) aber dieser Zuwachs kommt von AUSSEN. Es ist nicht SELBST-Organisation, sondern Fremd-Organisation.
 
Und ich sage Dir: Für Deine Behauptung, dass Patrick Illinger falsch liegt, hast Du keinen Beweis. So steht die eine Behauptung gegen die andere. Wir Menschen können ja nicht einmal die Entstehung eines einzelnen Lebens erklären (Was passiert da genau und warum passiert es?).

Da erwarte ich nicht, dass wir die Entstehung des Universums oder des Lebens im Allgemeinen erklären können. Und nebenbei bemerkt, über das, was nach dem Tod kommt, wissen wir auch nichts.

P.S.:
Ich denke, mein Standpunkt ist klar geworden. Von einer weiteren Diskussion mit Dir über dieses Thema verspreche ich mir keine neuen Erkenntnisse. Deshalb können wir das gerne auf sich beruhen lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kein Beweis!

Ich hätte keinen Beweis gegen die Behauptung Illingers!
Da muss ich lachen!!

Was behauptet Illinger denn? ...dass die Menschen der übrigen Kreatur nicht überlegen seien. Das ist ebenso leicht widerlegbar, wie die Falschheit evident ist. Auf diese Diskussion lasse ich mich gar nicht herab. Soll er doch seine Kollegen die Biologen und Tierverhaltensforscher befragen. Auch das sind Naturwissenschaftler. Ich finde den Scientismus von Patrick Illinger äusserst primitiv. Das ist alles was er von mir als Antwort auf die unsinnige Behauptung erhält, der Mensch sei der übrigen Kreatur nicht überlegen.

Was die Falschheit des Darwinismus angeht, so kann ich seine Falschheit streng philosophisch beweisen. Mit einer Beweiskraft, die der eines mathematischen Beweises nicht nachsteht.

Ich zeige dazu auf, was die Grundgesetze der Realität sind. Welche Rolle hier die Kausalität spielt. Ich zeige, dass letzlich nichts aus nichts entstehen kann. Ich zeige, dass er Zufall nicht die Kriterien einer philosophischen Ursache erfüllt. Damit behauptet der Darwinismus letztlich, dass etwas aus nichts entsteht und ist deshalb widersinnig.

Ich kann diesen Beweis gerne im Detail ausführen, so dass er auch einem Laien verständlich wird. Ich warte auf Fragen.

(Interessanter Weise gibt Patrick Illinger die zentralen Punkte dieses Beweises zu: Nämlich, dass in einem geschlossenen System keine Selbstorganisation möglich ist. Allerdings weiss er nicht was er damit philosophisch sagt.)

Selbstverständlich weiss man haargenau, wie das Leben entsteht und was es ist. Nur wollen zahlreiche Naturwissenschaftler dies nicht wahr haben. Leben kann überhaupt nicht aus toter Materie entstehen. Es kann nur von lebendigen Wesen weitergegeben werden.
Auch dies lässt sich mit streng mathematischer philosophischer Genauigkeit beweisen.

Der Anfang des Lebens verlangt eine aussermaterielle Einwirkung auf die Materie, genauso wie jede menschliche Willenshandlung des Körpers eine willentliche (also aussermaterielle) Einwirkung auf die Materie verlangt. So kann Entropie durch äussere Einwirkung ABNEHMEN. (Siehe maxwellscher Dämon)
 
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