Mustis schrieb:
BWL ist eine Wirtschaftswissenschaft, Marketing ist ein Unternehmensbereich bzw. eine Art der Unternehmensführung. Wenn dann untersucht/widmet sich die BWL auch dem Marketing. Die ursprüngliche Aussage ist davon unabhängig falsch, denn BWL auf Gewinnmaximierung zu reduzieren ist Blödsinn, konkret falsch und speziell auf diesen Fall ist das wohl auch nicht "BWL at it's best" denn es stellt eine wohl offensichtlich nicht sonderlich clevere Geschäftsentscheidung dar.
Hach, wunderbar... ich hab zufällig BWL studiert. Und im Kern ist BWL 100% Gewinnmaximierung, es wird nur formal (mittlerweile) anders verpackt und verkauft. Spezialdisziplinen wie Wirtschaftsinformatik, Steuerrecht oder Versicherungsbetriebslehre vielleicht mal außen vor.
Heute heißt es offiziell:
"Die
Betriebswirtschaftslehre ist eine Teildisziplin der Wirtschaftswissenschaften und beschreibt die Führung, Steuerung und Organisation eines wirtschaftlichen Betriebs oder Unternehmens und basiert grundsätzlich auf der Annahme, dass Güter knapp sind und somit ein ökonomischer Umgang mit eben diesen Gütern erforderlich ist.
Ziel der BWL ist es, Entscheidungsprozesse in Unternehmen zu beschreiben, zu erklären und zu unterstützen. Dabei befasst sich die BWL mit der wirtschaftlichen Perspektive, fokussiert auf den Einzelbetrieb. "
Ich hab das für meine ersten Klausuren noch so gelernt:
"Die Betriebswirtschaftslehre beschäftigt sich mit Wertschöpfungsprozessen in Unternehmen unter der Annahme knapper Ressourcen und unendlicher Bedürfnisse mit dem Ziel der Gewinnmaximierung." Pi-mal-Schnauze. Die genaue Definition meines Profs damals müßte ich mal Zuhause aus dem alten Uni-Ordner rauskramen.
Oder:
"Die
klassische ökonomisch-rationale Perspektive knüpft am Vorbild der klassischen Naturwissenschaften an. Das Unternehmen ist ein Homo oeconomicus, der nur die Gewinnmaximierung als Ziel hat, der vollkommene Informationen besitzt und unendlich schnell reagieren kann. "
Was heutzutage (20 Jahre später) vermittelt wird, ist in meinen Augen der krampfhafte Versuch, das angeschlagene Image der BWL etwas zurechtzubiegen, indem man genau diese Ziel- und Stoßrichtungen aus den offiziellen Definitionen rausläßt... Ändert aber leider (noch) wenig an den Tatsachen. Von den großen Unternehmen und Konzernen auf dieser Welt macht keiner was aus Selbstlosigkeit.
Und ja: Hätte ich nochmal die Wahl, würde ich heute etwas anderes studieren
Und ferner
ist Marketing (auch) ein funktionaler Teilbereich der Speziellen BWL. Klar haben die Menschen schon im Mittelalter ihre Waren feilgeboten. Aber eine eigenständige Disziplin in Form von Marketing ist es erst durch die Industriebetriebe und die BWL geworden.
"Der Begriff
Marketing oder (deutsch)
Absatzwirtschaft bezeichnet zum einen den Unternehmensbereich, dessen Aufgabe (Funktion) es ist,
Produkte und
Dienstleistungen zu vermarkten (zum Verkauf anbieten in einer Weise, dass Käufer dieses Angebot als wünschenswert wahrnehmen); zum anderen beschreibt dieser Begriff ein Konzept der
ganzheitlichen, marktorientierten
Unternehmensführung zur Befriedigung der
Bedürfnisse und Erwartungen von
Kunden und anderen Interessengruppen (
Stakeholder). Damit entwickelt sich das Marketingverständnis von einer operativen Technik zur Beeinflussung der Kaufentscheidung (
Marketing-Mix-Instrumente) hin zu einer Führungskonzeption, die andere Funktionen wie zum Beispiel Beschaffung, Produktion, Verwaltung und Personal mit einschließt.
[1] "
Das macht Marketing zu einem mehr oder weniger zentralen Teilbereich der BWL. Daß es Unternehmensbereiche mit diesem Namen gibt, die sich mit diesen Inhalten beschäftigen, tut der Sache selbst keinen Abbruch.
Zuguterletzt sind die wenigsten Manager "clever", sondern auf Basis ihrer Verträge grundsätzlich nur darauf bedacht, kurzfristige Gewinn- und Renditemaximierungen, meinetwegen auch noch Kostenminimierungen in Cost Centern, einzufahren - für das Unternehmen, das sie eingestellt hat, und für sich selbst. Die wenigsten denken da über ihren persönlichen Zeithorizont hinaus. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.