Woodz schrieb:
Bringen diese Kryptowährungen überhaupt etwas?
Klar für illegale Geschäfte und Geldwäsche sind sie ideal und neuerdings auch für Spekulanten, da fühlt man sich an Tulpenzwiebeln erinnert.
Woodz schrieb:
Was machen diese Währungen besser als normales Geld, außer noch zusätzlich wahnsinnig viel Strom zu verbrennen?
Ökologisch sind diese Kryptowährungen bedenklich, keine Frage, es hängt aber wie der Strom produziert wird.
SlaterTh90 schrieb:
Der Sinn ist das die Währung stabil ist und das vor allem dadurch das sie dezentral ist. Es sollen nicht einzelne Personen/Firmen/Staaten die Währung beeinflussen können.
Die Stabilität ist wohl bei den Kryptowährungen am geringsten, da sie Spielbälle von Spekulanten sind und keine Zentralbank dort eingreift um die Währung zu stützen oder auch zu schwächen, wie es etwa die Schweizer lange getan haben. Obendrein sind die Volumen begrenzt und einzelne Personen oder Firmen können also in so einem engen Markt dann auch mit größere Transaktionen extreme Kursausschläge bewirken. Obendrein fehlen ja auch noch die Zentralbanken als potenter Gegenspieler dem im Zweifel auch noch die anderen Zentralbanken zur Hilfe kommen.
SlaterTh90 schrieb:
Das System wie Transaktionen bestätigt werden ist allerdings meiner Meinung nach auch sehr schlecht, so exorbitant große Mengen Strom braucht wohl sonst nichts auf der Welt.
Das ist das eine, das andere ist aber auch, dass ja das Gesamtvolumen beschränkt ist, die Menge der Bitcoins z.B. ist endlich. Was passiert, wenn keiner mehr seine Rechenleistung zur Verfügung stellt um diese Abrechnungen ausführen zu können, weil der letzte Bitcoin gefunden wurden und damit das Mining beendet ist?
.Snoopy. schrieb:
Ich hoffe die Kryptowährungen steigen nicht mehr merklich weiter an. Die Blase wird zu groß wenn diese platzt.
160 Milliarden sind weltweit gesehen ein Klacks, da waren bei anderen Blasen schon deutlich höhere Volumen im Spiel.
.Snoopy. schrieb:
Ich habe das Gefühl das bald viele Nichtwissenden dort investieren um etwas vom Kuchen abzubekommen.
Das ist doch der Grund warum deren Kurse so explodieren, die Asiaten spekulieren damit wie verrückt, selbst Omas die keine Ahnung vom PC haben. Wetten liegt denen offenbar im Blut, gerade die Chinesen trauen obendrein ihrer Regierung wenig.
.Snoopy. schrieb:
Dann platzt das Ganze und es findet eine Umschichtung des Geldes statt.
Klar, aber wer nicht erkennt das derartige Anstiegen Zeichen eine Blase sind, dem ist nicht zu helfen. Selbst wer es erkennt, hofft das es noch eine Weile so weiter geht und will Welle vor der Brandung noch eine Weile mitreiten, in der Hoffnung auf Gewinn.
.Snoopy. schrieb:
Wie sagt man bei Verlust wenn eine Währung crasht oder Aktien usw., das Vermögen ist nicht weg nur ein anderer hat es.
So stimmt das auch nicht, denn wenn von der Marktkapitalisierung die Rede ist, wird die Menge z.B. aller Bitcoins oder Aktien (ggf. einer Firma) genommen und mit dem aktuellen Wert multipliziert. Eben beim Bitcoin mit 4300$, nur wie viele von den Besitzer der Bitcoins haben diese für 4300$ gekauft, die nun ein andere hat? Eben nur wenig, viele Bitcoins wurden günstiger gekauft oder durch Mining erzielt ohne eben so viel Geld dafür aufzuwenden, welches dann ein anderer hat. Würde alle ihre Bitcoins zu 4300$ gekauft, dann würde so viel Geld wie die Marktkapitalisierung wirklich bei jemand anderes sen, wenn dessen Wert dann gegen 0 fällt. Wurden aber eben nur z.B. 43$ für 99% der Bitcoins gezahlt und erst das letzte 1% der geschürften Bitcoins in der Blase zu 4300$ gehandelt, so wäre der "Schaden" eben auch nur bei 2% der Marktkapitalisierung, denn nur so wenig davon hätten andere an Geld wirklich bekommen. Das die Besitzer der 99% sich gefreut haben ihre Bitcoins wäre 100 mal so viel wert wie sie bezahlt haben und diese nicht realisierte Gewinn dann weg ist, führt ja zu keiner einzige reale Geldbewegung.
FFelsen2000 schrieb:
Jede Form von Besitzrecht ist vom Besitz zu trennen. Verliert ein Individuum Besitzrechte, ist nicht der Besitz weg. Diese Aussage gilt auch dann, wenn man noch weiter abstrahiert und die Besitzrechte bewertet, also in Verfügungs- und Komsumrechte umrechnet.
Das ändert ja nichts an der Betrachtung, dass eben kein Transfer irgendwelcher Geld stattfindet, wenn ich etwas besitze dessen Wert zwischenzeitlich massiv steigt und dann wieder einbricht, ohne es zu veräußern.
FFelsen2000 schrieb:
Sinkt der Aktienkurs, dann besitzt man weniger Mittel, um von der Summe aller erwirtschafteten Güter und Dienstleistungen einen Teil zu beanspruchen.
Dies ist natürlich wie so manches in der sogenannten Wirtschaftslehre, die eher eine Religion als eine Wissenschaft ist, totaler Quatsch.
Denn ich haben erst einmal nichts ausser der Freude daran, wenn der Wert meiner Aktien / Bitcoins was auch immer steigt, außer ich veräußere sie dann auch wirklich zu dem höheren Preis. Tue ich dies nicht, kann ich nicht mehr Güter oder Dienstleistungen beanspruchen wenn der Preis meines Besitzer höher ist und damit nicht weniger, wenn er fällt. Die Sache sieht anders aus, wenn man den Besitz beleiht und das Geld aus dem dafür erhaltenen Kredit betrachtet, da kann ich mir mehr Geld leihen und mehr konsumieren, wenn der Besitz hoch bewertet wird. Dies genau war ja auch das Problem der Krise in der Blase der Immobilienpreise der USA, da dort sehr viele Immobilien eben beliehen sind. In vielen Ländern ist es wie den USA verbreitet seine Immobilien ständig beliehen zu haben um den Wert der Immobilie zu verkonsumieren statt später zu vererben, was aber letztlich eben bedeutet, dass diese Immobilien im Grunde den Banken gehören. Dann kommen wieder andere Regel z.B. für die Bilanzierung ins Spiel, bei denen dann die Werte der Immobilien an bestimmten Stichtagen eine Rolle spielen und ansehen was passiert wenn diese Bewertung unter die Höhe des Kredites auf diese Immobilie fällt, da gibt es auch sehr unterschiedliche gesetzliche Regelung und praktische Handhabungen was diesen Fall betrifft.
Daher muss man bei solchen einfachen Leitsätzen extrem aufpassen woher sie kommen und in welchem Kontext sie entstanden sind, noch mehr aber auf welche Bedingungen und welche Länder man sie anwenden kann.