Richtig, die Platten auf 520 oder auch 528 Byte pro Sektor zu formatieren ist bei den prof. SAS Platten durchaus üblich, aber das hat mit der Fehlerrate nichts zu tun, da liegen diese Platten sowieso meist bei 10^16. Das geht auch nur bei SAS Platten, bei SATA wäre mir das nicht bekannt.Masamune2 schrieb:Professionelle Platten haben zum Teil auch 520 Byte statt 512 Byte Sektoren und nutzen die zusätzlichen 8 Byte für eine Prüfsumme. So weiß der Raid Controller sicher welche Platte Mist gelesen hat und kann die Daten von den anderen rekonstruieren.
Dabei geht es alleine um das Problem der TLER, also darum wie lange der Controller der Platte versucht die Daten eines Sektors fehlerfrei zu lesen. Bei normalen Desktopplatten kann das bis zu 20s sein und wenn diese Zeit über dem Timeout des RAID (Controller)s liegt, dann fliegt eine Platte aus dem RAID, was besonders blöd ist, wenn sie es am Ende doch noch geschafft hat den Sektor zu lesen und in den S.M.A.R.T. Werte dann nicht einmal einen Fehler wie einen schwebenden Sektor anzeigt. Bei den RAD sollte man den Timer wenigstens einstellen können, was für RAID Platten eben sehr wichtig ist. Bei kritischen Storages reicht das aber nicht, da kann so ein RAID nicht so lange warten, bis eine Platte vielleicht doch noch den Sektor gelesen bekommt und deshalb schreibt der Controller eben seine eigenen 8 oder 16 Byte ECC hinter jede Sektor und gibt der Platte auch den Befehl nur einmal zu lesen, den es übrigens auch im ATA Befehlssatz gibt. Der Controller der Platte prüft dann gar nicht, ob die Daten korrekt gelesen wurden, sondern übermittelt einfach alles weiter und der RAID Controller kümmert sich darum, so wie früher als man zu seiner HDD noch einen MFM oder RLL Controller kaufen müsste, weil die Logik auf den Platten extrem beschränkt war. Damals musst man z.B. auch noch die Liste der ab Werk defekten Sektoren vom Label abschreiben und dem Controller mitteilen.
Diese zusätzlich Byte für eine ECC des RAID Controllers macht man halt, damit ein RAID nicht hängt sondern weiterhin innerhalb einer bestimmten Zeit antwortet, was in Enterpriseanwendungen ja nun einmal sehr wichtig ist.
SSD sind übrigens einen Schritt weiter was die Fehlerrate angeht, die JEDEC fordert selbst für Consumer (Client) SSD 1:10^15:
Leider geben nur wenige Hersteller die UBER (Uncorrectable bit error rate, immer in Sektor pro gelesener Bits) an, wie z.B. Intel z.B. für die 335er mit <1:10^16 (S. 8) oder die < 1:10^17 für die 730er und die neue Intels DC P3700 Reihe.
Microns m500 ist dagegen nur mit 1:10^15 spezifiziert, aber noch sind so große SSDs bzw. SSD RAIDs bei denen das mit mindestens 10^15 schon eine Rolle spielen würde, ja preislich kaum zuhause realisieren kann.