LAN / Ethernet über 8-adriges Telefonkabel

Löth

Cadet 3rd Year
Registriert
Feb. 2017
Beiträge
36
Moin liebe Experten!

Ich stehe vor dem Problem, in einem Haus Baujahr 2008 aus Telefonleitungen ein Hausnetzwerk zu machen. Neu verlegen ist nicht! Blöd, dass man damals nicht direkt Cat5 aufwärts verlegt hat.

Das bislang verlegte Telefonkabel ist 8-adrig. Es handelt sich nach meinen ersten Recherchen vermutlich um ein J-Y (ST) Y Telefonkabel nach VDE 0815. Farben: Braun, Weiß, Grün, Weiß, Gelb, Weiß, Rot, Blau. An den TAE-Dosen war bislang nur Rot und Blau genutzt. Foto liegt an. Leider steht am Kabel nicht dran welcher Norm es entspricht. Da steht gar nichts auf dem PVC-Mantel...

Beschreibung: Nach der PVC Hülle kommt eine Alufolienhülle mit Aludraht. Die 8-Adern sind dann darunter noch in eine starre Plastikfolie gewickelt.

Die Wicklung ist nicht verdrillt. Mein Problem liegt nun maßgeblich darin, die drei weißen Kabel beim Verkabeln auseinander zu halten. Ich hatte eigentlich vor nach EIA/TIA 568B zu verdrahten. Das klappt nun nicht mehr -.-

Wie würdet ihr nun vorgehen? In den Zimmern schließe ich Gira Netzwerkdosen an. Siehe Foto. Im Hauswirtschaftsraum kommen dann die Kabel gesammelt an. Dort werde ich aus den Enden jeweils RJ-45 Stecker crimpen die dann in die dortige Fritzbox 7590 kommen. Ankommen wird nach Planung dort DSL 100.000. Auch der Telefon-Hausanschluss liegt praktischerweise dort. Es wird dann spannend was schneller ist. Das WLAN der 7590 durchs ganze Haus oder die alten Leitungen...

Meine Idee bislang:

Ich bräuchte ein Gerät, dass einen Piepston quer durchs Haus macht, wenn ich oben die selbe weiße Ader messe wie unten am Testgerät angeschlossen. Gibt es sowas? Dann könnte ich einfach weiß 1,2,3 machen und die anderen Adern sind ja eindeutig.

Zusätzlich hat meine GIRA-Dose unten einen Slot "S". Soll da die Alu-Ader rein zur Isolierung? Oder direkt mit den Schrauben der Krallen verbinden?

Ich habe schon ein wenig recherchiert vor diesem Post. Es scheiden sich ein wenig die Geister ob in meinem Fall die Isolierung angeschlossen werden soll oder nicht. Was meint ihr?

Wer weiß wie es geht und wie ich das Maximum aus dem alten Kabel heraushole? ;)

LG und dank vorab vom Löth ;)
 

Anhänge

  • IMG_20190422_184306.jpg
    IMG_20190422_184306.jpg
    995,6 KB · Aufrufe: 2.565
  • IMG_20190422_183945.jpg
    IMG_20190422_183945.jpg
    1,8 MB · Aufrufe: 11.316
  • Gefällt mir
Reaktionen: Lennart07
Das wird nicht gehen, weil:

a) du brauchst verdrillte Adernpaare
b) eine ordenliche Schirmung ... Telefondraht hat in der Regel keine

Maximal mit 4 Adern 100MBit wenn du Glück hast.

Ich empfehle, schau dir DLAN an, also Adapter die über die Stomleitungen gehen, die sind zuverlässiger als WLAN.
 
Das ist eine Telefondose mit RJ45, keine Netzwerkdose. Passt aber zum Telefonkabel.

Damit wirst Du nicht glücklich.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: up.whatever
Als erstes würde ich die Dosen durch Cat6 Dosen ersetzen, da schon minderwertiges Kabel für Ethernet verlegt ist, würde ich weitere Verschlechterungen des Signals vermeiden wollen.
Zweitens, kommen an starre Verlegekabel keine Stecker dran, die werden auf Dosen verlegt.
Drittens, zum Testen eine Farbe mit Weiß verdrillen und am anderen Ende den Kurzschluss suchen (günstiges Multimeter), dann hast du ein erstes Paar. Die Weiteren analog dazu finden.
Viertens, mache Dir nicht zu viele Hoffnungen, ich habe diesen Job mal gelernt und war nicht in der Lage mit Cat6 Dosen über 30m diesen Kabels stabile 10 MBit/s ans laufen zu bekommen.
Fünftens, falls die Lösung nicht zufriedenstellend arbeitet und die Kabel durch Kanal gelegt wurden, richtiges Ethernetkabel mithilfe des vorhandenen durchziehen. Am besten erst einen stabilen, nicht zu starren Zugdraht, dann das richtige Kabel mit dem Zugrdraht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: DerKonfigurator, bart0rn und Ko$chi
Und Ich empfehle. Lass die Finger von diesem Rotz DLAN.
Die Dinger sind anfällig, können von heute auf morgen Probleme machen und am Ende stehst du wieder da.
Ob es ein Toaster ist, eine neue Lampe oder what ever. Wollen die nimmer haste ein Problem.
Ging mir leider auch so. Vom Ping wollen wir garnicht erst reden.
Ist meine Erfahrung mit den Devolo DLAN Produkten.

Wenn neu Verlegen nicht geht wie du sagt, dann würde ich über der Wand ein Kabel legen oder mit WLAN arbeiten. Ich weiß das ist auch nicht das gelbe vom Ei, aber immer noch besser als die DLAN Produkte.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Genscher und Sbibi
Sind die Telefonstrippen zufaellig im Leerrohr?
Weil wenn ja, einfach die Telefonstrippen zum Einziehen eines vernuenftigen Netzwerkkabels nutzen.

BFF
 
Wie schon geschrieben die ISDN Dose gegen eine richtig Netzwerkdose tauschen. Die andere Seite auf ein Patchpanel oder Netzwerkdose auflegen und keinen Stecker crimpen.

Ich würde die Sache mit den Kabeln auf jeden Fall testen. Je nach Länge sollte es schon gehen.
 
Auf dem Bild ist doch ein Leerrohr in der Unterputzdose, also kannst Du ein neues Kabel einziehen.
 
d2boxSteve schrieb:
Das wird nicht gehen, weil:

a) du brauchst verdrillte Adernpaare
b) eine ordenliche Schirmung ... Telefondraht hat in der Regel keine

Maximal mit 4 Adern 100MBit wenn du Glück hast.

Ich empfehle, schau dir DLAN an, also Adapter die über die Stomleitungen gehen, die sind zuverlässiger als WLAN.


Ich habe doch 8 Adern!



bart0rn schrieb:
Das ist eine Telefondose mit RJ45, keine Netzwerkdose. Passt aber zum Telefonkabel.

Damit wirst Du nicht glücklich.


Da passt ein ganz normales RJ-45 Patchkabel rein... Ich habe diese Dose gekauft damit ich kein weiteres Werkzeug brauche. Was ist schlecht daran?

Samurai76 schrieb:
Als erstes würde ich die Dosen durch Cat6 Dosen ersetzen, da schon minderwertiges Kabel für Ethernet verlegt ist, würde ich weitere Verschlechterungen des Signals vermeiden wollen.
Zweitens, kommen an starre Verlegekabel keine Stecker dran, die werden auf Dosen verlegt.
Drittens, zum Testen eine Farbe mit Weiß verdrillen und am anderen Ende den Kurzschluss suchen (günstiges Multimeter), dann hast du ein erstes Paar. Die Weiteren analog dazu finden.
Viertens, mache Dir nicht zu viele Hoffnungen, ich habe diesen Job mal gelernt und war nicht in der Lage mit Cat6 Dosen über 30m diesen Kabels stabile 10 MBit/s ans laufen zu bekommen.
Fünftens, falls die Lösung nicht zufriedenstellend arbeitet und die Kabel durch Kanal gelegt wurden, richtiges Ethernetkabel mithilfe des vorhandenen durchziehen. Am besten erst einen stabilen, nicht zu starren Zugdraht, dann das richtige Kabel mit dem Zugrdraht.

Mhm... ich will nicht mehrere unnütze Dosen im HWR... Da mach ich mir Stecker dran. Warum soll das nicht gehen?
Ansonsten super vorschlag mit dem Verdrillen und "Kurzschluss" so finde ich es ohne zusätzliches Gerät.
Ich sehe schon das wird nicht so gut wie ich mir es gedacht habe. Ich werde morgen mal versuchen wie leicht sich die Kabel in dem Kanal bewegen evtl ziehe ich mir doch noch gutes neues Kabel ;) Aber nur wenn die Geschwindigkeit Mist ist...
 
bart0rn schrieb:
Sie ist nicht geschirmt. Genau wie das Kabel.

Ist dafür nicht der "S" Eingang der Dose?
Ergänzung ()

Alles Mist -.- wenn ich neu verlegen sollte dann nehme ich klugerweise welchen Standard?
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Dose ist aus Plastik ! Plastik Schirm nicht, Physik und so.

Siehe Datenblatt deiner Dose: ISDN
Datenblatt von ner Gira-Netzwerkdose: geschirmte Netzwerkdose (aus Metall)

Dein Kabel ist natürlich geschirmt, jedoch nach Telefonstandard, nicht nach Netzwerkstandard (CAT 5 / 6 / ...)

Wenn Du alles schon daheim hast: Versuch es. Klappt es nicht, dann ordentliches Kabel und Dosen verwenden.
 
Deine Dose war halt mal für ISDN gedacht und nicht für Netzwerk. Nimm doch Keystone Dosen, dann brauchst du auch kein Werkzeug.

Was ist so schlimm an ein paar Dosen oder Patchpanel im HWR. Andere haben da ganze Netzwerkschränke stehen. Wenn Stecker dann einen Hochwertigen für Verlegekabel.
 
Wie bitte soll das Plastik Dingens leiten? Netzwerkdosen sind aus Metall, genau wegen der Schirmung.

Was DLAN angeht, ja, es kann in Einzelfällen Probleme gehen, bei mir z.B. läuft es einwandfrei, und das sogar mit billigen TP-Link AV500 Adaptern. Ping ist bei einer halbwegs vernünftigen Stromverkabelung auch im Rahmen.
Wenn man nen Altbau hat, bleibts halt oft auch was Stromleitungen angeht n Altbau ... da kann man dann nichts machen.

Und wie schon geschrieben ... 8 Adern ungeschirmt nutzen nichts. Gigabit braucht die perfekte Schirmung von Dose bis anderer Dose (dazwischen natürlich das Kabel). 100MBit ist etwas unanfälliger, das kann mit ungeschirmten 4 Adern gehen, es muss aber nicht. Und die Plastik-ungeschirmten-ISDN Dosen ... das is wie wenn man am Feldweg mit nem Porsche 200 fahren will, "ja aber der Trabbi fährt da auch 60 ..."
 
d2boxSteve schrieb:
8 Adern ungeschirmt nutzen nichts. Gigabit braucht die perfekte Schirmung von Dose bis anderer Dose
Schirmung ist nicht notwendig sondern optional. Es funktioniert auch ohne Schirm. Lediglich Cat7 benötigt gemäß Wikipedia offenbar eine Schirmung um die Paare. Das war Gigabit aber wohl benötigt, sind paarweise verdrillte Adern.
 
Ich hab bei mir daheim auf diesen Plastikdosen Gigabit. Meine Erfahrung mit allerlei wirklich exotischer Kabel für Ethernet: Probieren, vielleicht klappts, oft auch nur in bestimmten Gerätekombinationen.

Ich bin gerade am Überlegen, ob man irgendwie DLAN da drüber bekommen würde, Signalqualität wäre im Vergleich zum normalen Stromkabel traumhaft, Abstrahlung auch. Aber die DLAN-Adapter haben ja nur die Steckdosenkontakte, wie trennt man da Stromversorgung von den Daten... hmm.

EDIT: VDSL https://www.amazon.de/PLANET-Medienkonverter-Inkl-Netzteil-kompatibel/dp/B00AF842XI/ eine VDSL Brücke. Leider etwas teuer.
 
hmmm wenn er Glück hat würden aber 100 Mbit/s über das Telefonkabel laufen, wenn es nicht allzulang ist und keine großen Störungen verhanden sind. Könnte noch als CAT5 für 100BASE-TX durchgehen

probiere es einfach mal, aber erwarte KEIN Wunder .... geht zu 95 % nicht.
 
@Hancock : Die Daten sind aufmodulierte hohe Frequenz bei DLAN ... mehr steckt nicht dahinter.
 
Löth schrieb:
Neu verlegen ist nicht!
Dieses Telephonkabel scheint in einem Kabelrohr zu verschwinden, welche Gründe sprechen dagegen da ein Cat7 Kabel einzuziehen, wofür man das alte Telephonkabel gleich als Zugseil nutzen könnte.

Löth schrieb:
Wie würdet ihr nun vorgehen?
OM4 rein und gut ist ;).
Oder wenns Kupfer bleiben soll Cat7, aber auf jeden Fall käme dieses Kabel raus. Alles andere ist Murks der einem früher oder später auf die Füße fällt.
Mit mehr als 10MBit würde ich bei Ethernet über dieses Kabel nicht rechnen, 100 wären schon richtig viel Glück.

Löth schrieb:
Mein Problem liegt nun maßgeblich darin, die drei weißen Kabel beim Verkabeln auseinander zu halten.
Durchklingeln und markieren.

Löth schrieb:
Ich bräuchte ein Gerät, dass einen Piepston quer durchs Haus macht, wenn ich oben die selbe weiße Ader messe wie unten am Testgerät angeschlossen. Gibt es sowas?
Braucht man nicht. Man verdrillt unten Rot mit irgendeinem weiß. Oben misst man auf Durchgang zwischen Rot und den drei weißen. Durchgang gefunden -> dieses weiße oben und unten markieren.
Gleiches Spiel für die zweite weiße Ader.


Zecke01 schrieb:
Und Ich empfehle. Lass die Finger von diesem Rotz DLAN.
Die Dinger sind anfällig, können von heute auf morgen Probleme machen und am Ende stehst du wieder da.
Ob es ein Toaster ist, eine neue Lampe oder what ever. Wollen die nimmer haste ein Problem.
Ging mir leider auch so. Vom Ping wollen wir garnicht erst reden.
Ist meine Erfahrung mit den Devolo DLAN Produkten.
Kann ich so nicht bestätigen. Auf meiner Baustelle liegt seit Jahren als Provisorium PowerLAN vom genanntem Hersteller und funktioniert über ca. 50m problemlos. Auf der selben Phase muss eben alles sein. Selbst ein AC WIG Gerät scheint es nicht zu stören.
Was soll mit dem Ping bei PowerLAN denn sein? Die ~5ms mehr fallen, mir zumindest, nicht auf.

Empfehlen würde ich dLAN/PowerLAN aber dennoch nur wenn es wirklich garkeine Option für Ethernet gibt.

In dem Fall scheiden die gängigen Adapter es eh aus weil das gezeigte Kabel kaum für Netzspannung zulässig sein dürfte.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: brainDotExe
OK Leute überzeugt! Ich prüfe morgen ob das gut geht mit neuen Kabeln. Da sind ja Rohre verlegt. Evtl. brauch ich nur noch ne Einzugshilfe wenn Kabel an Kabel scheitert. Was würdet ihr da zukuntssicher verlegen?

Der Lichtwellenleiter scheint mir am sichersten... nur kommt damit die Fritzbox klar? Da kann ich doch nur Patchkabel anschließen... Ich will den Scheiss in 5 Jahren nicht wieder neu machen.

dLAN möchte ich nicht. Wenn dann richtig. Ich naiver Nicht-Elektriker dachte mir dass 8 Adern immer 8 Adern sind und habe mir nicht ausmalen können welche Unterschiede es da gibt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben