News Landgericht Köln: Bewährungsstrafe für den Telekom-Hacker

Ich finde eine Bewährungsstrafe für eine Straftat die Auswirkung auf soviele hatte als sehr milde. Aber der Richter wird schon wissen was er da tut. Wahrscheinlich haben sie den Täter gleich mal verpflichtet zu zeigen wie man sowas zukünftig verhindert. Wäre ja nicht der erste Fall.
 
Deutschland und sein Täterschutz, weltweit einmalig. Das ist wirklich schon legendär. Bei dem Geld, was man verdienen kann, lohnen die Angriffe auf jeden Fall.
 
Wie setzt man auch eine Strafe wegen eines verhältnismäßig "einfachen" Hackens im Gegensatz zu Morden im Verhältnis? Trotz der Schwere des Falles würde ich solchen Fällen eher Sozialarbeit bis zum jüngsten Tag reindrücken, da weiß man dann auch imer wieder was man falsch gemacht hat und wird aber nicht gebrandmarkt.

Mit Knast macht man nur ein Leben kaputt (Vorstellungsgespräch: ach sie sind vorbestraft?) und der Gesellschaft hängen noch mehr auf der Tasche, denn ein Gefängnisaufenthalt auf Staatskosten ist sicherlich teuer.

Erschreckend ist für mich eher, dass der Täter in dem Bereich kein Profi war und "mal eben so" alles Hintergrundwissen sich selbst beigebracht hatte und damit sogar eine größere Infrastruktur lahm zu legen konnte. Wie kann dies mit moderner Hardware überhaupt sein?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das einzig gute an dem Fall ist, dass der Typ an England ausgeliefert wird, weil er dort noch weitere Verbrechen auf dem Kerbholz hat.
 
Denn die Malware nutzte zwar eine Schwachstelle im Fernwartungsprotokoll der Speedport-Router aus ...


Da hätte auch der Verantwortliche von der Telekom mit auf die Anklagebank gehört, erst durch diese Schlamperei wurde der Angriff möglich.
 
estros schrieb:
Deutschland und sein Täterschutz, weltweit einmalig. Das ist wirklich schon legendär. Bei dem Geld, was man verdienen kann, lohnen die Angriffe auf jeden Fall.


das ist nicht nur in DE so. Irgend eine App-Programierfirma hat google um mehrere Mio erleichtert da ihre Programme im Hintergrund Werbeklicks generierten. Dieser Firma ist auch fast nichts passiert
 
estros schrieb:
Deutschland und sein Täterschutz, weltweit einmalig. Das ist wirklich schon legendär. Bei dem Geld, was man verdienen kann, lohnen die Angriffe auf jeden Fall.
Was würdest du denn für eine Strafe nach StGB 202c verhängen, wo maximal 2 Jahre drin sind?
Zu berücksichtigen ist:
Der Täter ist geständig, zeigt Reue und ist vermutlich "Ersttäter" (wurde zumindest zum ersten mal hier erwischt).
Das GB ihn ausgeliefert haben möchte, bedeutet nicht automatisch das er schuldig ist, das muss ein britisches Gericht dann entscheiden.

Dazu kommen noch die (zivilen) Schadensersatzansprüche, welche er mit Sicherheit bis zu seinem Lebensende abbezahlen darf.

Der ist ja "total glimpflich" davon gekommen, totale Kuscheljustiz (Sarkasmus)
 
estros schrieb:
Deutschland und sein Täterschutz, weltweit einmalig. Das ist wirklich schon legendär. Bei dem Geld, was man verdienen kann, lohnen die Angriffe auf jeden Fall.

Jap. Weichei Gesetze. Genau wieder Treppen Schupser in der U-Bahn. Vermindert straffähig, weil er unter Drogen stand. Hammer. Knall dir die Birne zu und du kannnst hier tun was du willst.
 
Niyu schrieb:
Wahrscheinlich haben sie den Täter gleich mal verpflichtet zu zeigen wie man sowas zukünftig verhindert. Wäre ja nicht der erste Fall.

Ich bezweifle, daß der da nützliche Antwort geben könnte zu. ;-)

Alternative schrieb:
Das einzig gute an dem Fall ist, dass der Typ an England ausgeliefert wird, weil er dort noch weitere Verbrechen auf dem Kerbholz hat.

Oh? Liest sich für mich eher als ob Deutschland den Fall erledigt hat und nun will sich England nochmal dran versuchen. Ist ja immerhin ein medienwirksamer Fall. Es wurde in D ja erst so ein öffentliches Problem weil Telekom marktbeherrschend ihren Speedport in den Haushalten hatte. Weltweit gibts bestimmt in jedem Land der Welt mit Internet irgendnen Router, den er erwischt hat. Mal schauen, wer nach England an der Reihe ist.

Hm, warum haben wir den eigentlich zuerst gehabt? Im Text wird erwähnt, er sei Brite.

jodd schrieb:
Denn die Malware nutzte zwar eine Schwachstelle im Fernwartungsprotokoll der Speedport-Router aus ...

Da hätte auch der Verantwortliche von der Telekom mit auf die Anklagebank gehört, erst durch diese Schlamperei wurde der Angriff möglich.

Wer da wohl der Verantwortliche sein mag? Software enthält grundsätzlich irgendwelche Fehler. Es gibt keine komplett fehlerfreie Software - genauso wie es kein Auto gibt, was ohne Reparatur jahrzehnte fahren kann. Da jetzt nun nach einem Verantwortlichen zu fordern und den erhängen zu wollen hilft da mal garnichts. Es ist nunmal so, daß 'Sicherheit' und 'Zuverlässlichkeit' schwer definierbar sind. Funktioniert ein Gerät, ist der Kunde zufrieden. Da nun noch Mannjahre reinzustecken in etwas, was der Kunde weder beurteilen kann noch wünscht macht finanziell keinen Sinn.

Der Kunde kann die Sicherheit seines Routers nun lediglich mit "funktioniert, noch nix schlimmes passiert" oder "funktioniert nicht" beurteilen.

Und was passiert jetzt der Telekom, die den Router verkauft? Finanziell wurde halt etwas die Hotline ausgelastet. Es wurde etwas Zeit investiert um den Fehler nachzuvollziehen und zu patchen. Das wars... deutlich geringere Kosten als bei der Entwicklung eines Gerätes zu versuchen, solche Schwachstellen vor der Auslieferung zu finden. Dementsprechend wird sich da auch nichts ändern...

Gruß,
Martin
 
@Volkimann

+1 endlich jemand der noch nachdenkt bevor er postet. Danke!

@Topic

Ich finde es nicht richtig ihn als Telekom-Hacker zu bezeichnen. Der letzte Absatz beschreibt es doch gut: die Telekom war nicht sein Ziel und die Schwachstelle die er ausnutzen wollte, funktionierte nicht. Wenn ich lese "Telekom-Hacker" impliziert das für mich, dass die Telekom explizit das Ziel des Angriffs war (mitunter auch das alleinige Ziel). Und das entspricht nun mal nicht den Tatsachen.
 
In Deutschland waren die Telekomrouter wohl am meisten betroffen -> Medien machen daraus den "Telekom-Hacker".
Alles was danach noch rauskommt, ist denen meistens Egal bzw nur wenn es Medienwirksam ist, wird weiter berichtet der Name bleibt aber, weil er dadurch ja bekannt ist - ob es stimmt, steht auf einem anderen Blatt.


Als ZZb00t mehr oder weniger zum erstenmal DHL und andere danach angeriffen hat, wurde er auch meist nur mit DHL und weiteren Firmen in der Branche tituliert, andere schreiben Sexshopangreifer, weil er sich an Eis.de vergangen hat.

Das er JTL und weit mehr Firmen angeriffen hat (und angeblich auch einen Server der NSA), geht da unter fals diese überhaupt genannt wedren - ob es die Medien wissen oder die Unternehmen nichts dazu sagen sei mal dahingestelllt.
 
Zuletzt bearbeitet:
estros schrieb:
Deutschland und sein Täterschutz, weltweit einmalig. Das ist wirklich schon legendär.

Es ist echt unglaublich! Zwei Millionen Euro Schaden! Was hätte man damit alles machen können?

Als wenn es ganz normal wäre, Sabotage für einen Provider aus Liberia zu begehen.

Bei so einem Urteil kommt einem der Ausdruck "links-grün versiffte Gutmenschen" wieder in den Sinn.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was zahlt die Telekom eigentlich per Bughunter-Programm für das Offenlegen von Schwachstellen? Hat die Telekom überhaupt ein solches Bughunter-Programm?
Dafür, das es so glimpflich für die Telekom ausgegangen ist, sollten diese es als Lehrgeld verbuchen.
 
Postman schrieb:
Erschreckend ist für mich eher, dass der Täter in dem Bereich kein Profi war und "mal eben so" alles Hintergrundwissen sich selbst beigebracht hatte und damit sogar eine größere Infrastruktur lahm zu legen konnte. Wie kann dies mit moderner Hardware überhaupt sein?

Das kommt daher, dass man das Thema Sicherheit vernachlässigt.


DJND schrieb:
Wer da wohl der Verantwortliche sein mag? Software enthält grundsätzlich irgendwelche Fehler. Es gibt keine komplett fehlerfreie Software - genauso wie es kein Auto gibt, was ohne Reparatur jahrzehnte fahren kann. Da jetzt nun nach einem Verantwortlichen zu fordern und den erhängen zu wollen hilft da mal garnichts. Es ist nunmal so, daß 'Sicherheit' und 'Zuverlässlichkeit' schwer definierbar sind. Funktioniert ein Gerät, ist der Kunde zufrieden. Da nun noch Mannjahre reinzustecken in etwas, was der Kunde weder beurteilen kann noch wünscht macht finanziell keinen Sinn.

Der Kunde kann die Sicherheit seines Routers nun lediglich mit "funktioniert, noch nix schlimmes passiert" oder "funktioniert nicht" beurteilen.

Und was passiert jetzt der Telekom, die den Router verkauft? Finanziell wurde halt etwas die Hotline ausgelastet. Es wurde etwas Zeit investiert um den Fehler nachzuvollziehen und zu patchen. Das wars... deutlich geringere Kosten als bei der Entwicklung eines Gerätes zu versuchen, solche Schwachstellen vor der Auslieferung zu finden. Dementsprechend wird sich da auch nichts ändern...

Gruß,
Martin

Ja ja immer mehr Kohle bezahlen sollen dafür aber nichts verlangen dürfen.
Das sollte eigentlich Standard sein, das man ordentliche und sichere Ware bekommt!

Ja ja geringere Kosten.
Aber die kosten für den Kunden erhöhen das können sei trotzdem.

Die nehmen nicht mal ihre eigentliche Pflicht gegenüber dem Kunden ernst.
Nämlich die Sicherheit und Zuverlässigkeit!
 
Immer wieder unglaublich, wie viele Täter in unserem Land für ihre Taten nicht zur Ordnung gerufen werden.

Es wirkt so, als müsse man sich nur bei einem Mord um seine Freiheit sorgen.
 
Langsam überlege ich echt auch kriminell zu werden.
Da hat es echt besser im Leben.



PS. Vorsichtig Sarkasmus.
 
Das bedeutet doch in der Praxis, wenn er in den nächsten 20 Monaten kein weiteren Hackangriff startet ist er fertig ?
Ich meine man kann bei uns ja mehrere Bewährungsstrafen gleichzeitig laufen haben.
 
Geht das wirklich?
Das wäre wieder der Hammer.
Ich dachte bei mehreren Bewährungsstrafen landet man im Knast.
 
Viel zu milde strafe, er hätte wenigstens ein oder zwei Monate eine Nachdenkpause hinter Gitterstäben verdient.
 
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