DerOlf schrieb:
Aber der Konsument soll sich mal nicht beschweren ... der hat es im Grunde ganz genau so gewollt, wenn er zu "ein paar cent" günstigeren Produkt greift ...
Dem will ich widersprechen.
Das was am Ende Geld generiert ist der Abstand von Wissen zweier oder mehrerer Parteien.
Der Vorteil von Unternehmen jeder Größe gegenüber dem Konsumenten, durch den Zugriff auf über jahrzehnte angesammeltes Know-How und generell Wissen (auch durch kostspielige Beratung) und dem nötigen Kleingeld, um es im Laden zu Geld zu machen, ist aber so immens, dass der durch den Konsumenten nicht aufholbar ist.
Vereinzelte Konsumenten sind vielleicht in der Lage, sich in Teilbereichen ihres Lebens entsprechende Kenntinsse anzueignen, aber die reichen alleine nicht aus, um die Manipulation aller anderen >99,9% auszugleichen.
Dazu brauchst du immer eine kritische Masse, die in Lage ist,
unbeeinflusst genügend Geld zu bewegen.
Unbeeinfluss gegenüber Angriffen auf die entsprechenden, konsumerorientierten Agendas, denn wenn jemand die kritische Masse bilden kann, kann die auch wieder jemand anders im Kreis lenken, um das entsprechende Geld wieder einem Konzern zu Gute kommen lassen.
Die Informationslücke, besonders bzgl. der menschlichen Psyche, die da zwischen Konsument und anbietendem Unternehmen klafft, kann man nicht einfach in die Schuhe des Konsumenten schieben.
Das käme dem gleich, mit dem Fingern immer auf andere zu zeigen.
Zum Thema selbst:
Nur weil etwas nicht auf der Liste drauf steht, heißt das noch lange nicht, dass es nicht drin ist.
Ich kenne mich zwar in Sachen Lebenmittel und Lebensmittelprüfung nicht detailiert aus, aber ich geh mal davon aus, dass das genau so läuft wie in anderen Branchen auch.
Und auch wenn da die Prüfungsfrequenzen höher sind und die Tolleranzen u.U. schärfer, muss man am Ende aber auch immer auf das Prüfen, das nicht drin sein soll.
Auch sonst bin ich mir sicher, dass es da bei entsprechender Motivation genügen Spielraum gibt herumzutricksen, sodass z.B. die angegebenen 15% Kalbsfleisch am Ende auch nicht mehr der Wahrheit entsprechen.
Und sei es das (hypothetisch) erlaubte zuführen von Wasser nach der Fertigstellung, das durch genügend Bindemittel die Konsistenz nicht verändert.