Lebensmittelrecht. Legitimation zur Verbrauchertäuschung?

Ich sah schon Reportagen über Franchise mit verzweifelten Inhabern die Pleite gehen weil sie alles direkt von Backwerk / Burger King, Subway, ... beziehen müssen als Franchise Teilnehmer.
Da geht es also auch einigen nicht so gut ich würde aber aber vermuten dass das ein grundsätzlich funktionierendes Modell ist.
Ich will damit sagen, das es immer bei einigen nicht gut läuft und in jedem Fall haben die betroffenen das Gefühl dass der Grund außerhalb ihres Einflusses liegt z.b. Politik oder Konsumenten.
 
Fakt ist, dass man das noch immer nicht pauschalisieren kann; denn Fakt ist und bleibt eben auch, dass es vielen eben nicht(!) "gut genug" geht sondern, dass diese mehr Ausgaben haben als Einnahmen

Also die Höfe die ich von 2006 bis 2010 gesehen habe, waren auf dem neuesten Stand und auch der Bauer fuhr keinen Smart sondern einen A6 und Söhnchen oft einen Audi RS...

Den Bauern geht es gut genug und wenn sie bei der Milch weniger rausbekommen sind sie selber Schuld, weil die Keimzahl zu hoch ist, zu wenig Fett/Eiweiß in der RM ist, zu viel Wasser. Al das spielt in den Preis mit rein.

Aber die Presse verschweigt gerne wie komplex die Milchgeldabrechnung ist, auch die Bauernverbände kehren das unter den Tisch.
Die "Milchkrise" liegt wie so vieles auch an der Umsetzung einer EU_ Richtlinie, die es jedem Bauern offenlegt so viel zu liefern wie er möchte. Darauf haben viele hingearbeitet und sich Besserung erhofft.

Viele haben sich vor dem Wegfall der Kontigente noch sehr viele Milchkühe angeschafft und da schon viele Liter im Monat weggeschüttet..

Das System ist zu komplex. In Genossenschaften wo es große Sammeltanks gibt, kann ein einzelner "panschen" ohne des auffällt.
Zudem wollten die Bauern fast überall in D. das die Milchfahrer nicht mehr von der Molkerei kommen, weil sie sichd übervorteilt gefühlt haben. Es sind mit Masse Fuhrunternehmen, die natürlich von Bauer und Molkerei bezahlt werden möchten.

Die Molkereien sind zu 90% nicht dran schuld das es den Milchbauern so schlecht geht, Theo Müller mal ausgenommen..
Das haben die Bauern ja mittlrweile erkannt und verlageren ihre Proteste Richtung Aldi/Lidl..
 
Scrypton schrieb:
Ich denke er meint mehr die Bilderchen von z.B. glücklichen Bergkühen auf den Umverpackungen als explizit ausformulierte Werbung...
Nein, in diesem Fall bewirbt der Hersteller seinen Kase als mit "Milch von Freilaufkühen", die Kühe verlassen aber den Stall aber nie. Heisst sie laufen im Stall herum.

Auch im Falle des Herstellers der Weidemilch mit der CO2 Einsparung. Das muss nicht auf der Umverpackung stehen solange die "Falschaussagen" im TV, Radio oder Werbetafeln laufen.
Wie Mustis so schön aufgezählt hat was alles verboten ist, so gibt es doch mindestens genausoviele Schlupflöcher. Weiterhin die Frage wer von offizieller Stelle diese Werbeaussagen überhaupt überprüft.

Mustis schrieb:
Ein selbsttändiger Bauer, der normal wirtschaftet, verdient ganz sicher mindestens so viel wie ein durchschnittlicher Sachbearbeiter in 40h Woche, tendenziell eher mehr.
Der Sachbearbeiter hat aber vorher auch keine 1,3 Millionen Kredit für den neuen Stall und die neue Zugmaschine aufnommen.
 
brettler schrieb:
Den Bauern geht es gut genug
Du kannst die Mär so oft wiederholen wie du willst; Quark wird durchs Treten breit, nicht richtiger.
Nein, "den Bauern" geht es nicht gut genug, weil es "den Bauer" nicht gibt. Manchen geht es gut, einigen schlecht und einige sind am kämpfen, nicht unter zu gehen.

brettler schrieb:
und wenn sie bei der Milch weniger rausbekommen sind sie selber Schuld
Nein; https://www.handelsblatt.com/untern...ml?ticket=ST-4038125-QYSnSF19rTbijkAhRItW-ap2

Wenn der Bauer für ne Milch nur 20-30 Cent bekommt, dann ist das schlicht zu wenig.
Hier bei uns gibt es genug Bauern, denen es (sehr) gut geht - aber das sind entweder keine Milchbauern oder betreiben die Milchproduktion nur "nebenbei".

brettler schrieb:
Die Molkereien sind zu 90% nicht dran schuld das es den Milchbauern so schlecht geht
Das sehen die Kartellämter wohl anders; nun müsstest du deine steile These nur endlich mal mit Fakten untermauern. Kannst du das?
Behauptungen zu wiederholen führt jedenfalls zu nichts.
Ergänzung ()

Buttkiss schrieb:
Nein, in diesem Fall bewirbt der Hersteller seinen Kase als mit "Milch von Freilaufkühen", die Kühe verlassen aber den Stall aber nie.
Ah, den meinst du.
Naja, hinten auf der Verpackung wird das aber konkretisiert, denn da ist nur noch von "freier Bewegung im Stall" die Rede... :D

Aber ja, irreführend ist es dennoch.
 
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DerOlf schrieb:
Aber der Konsument soll sich mal nicht beschweren ... der hat es im Grunde ganz genau so gewollt, wenn er zu "ein paar cent" günstigeren Produkt greift ...

Dem will ich widersprechen.
Das was am Ende Geld generiert ist der Abstand von Wissen zweier oder mehrerer Parteien.
Der Vorteil von Unternehmen jeder Größe gegenüber dem Konsumenten, durch den Zugriff auf über jahrzehnte angesammeltes Know-How und generell Wissen (auch durch kostspielige Beratung) und dem nötigen Kleingeld, um es im Laden zu Geld zu machen, ist aber so immens, dass der durch den Konsumenten nicht aufholbar ist.
Vereinzelte Konsumenten sind vielleicht in der Lage, sich in Teilbereichen ihres Lebens entsprechende Kenntinsse anzueignen, aber die reichen alleine nicht aus, um die Manipulation aller anderen >99,9% auszugleichen.
Dazu brauchst du immer eine kritische Masse, die in Lage ist, unbeeinflusst genügend Geld zu bewegen.
Unbeeinfluss gegenüber Angriffen auf die entsprechenden, konsumerorientierten Agendas, denn wenn jemand die kritische Masse bilden kann, kann die auch wieder jemand anders im Kreis lenken, um das entsprechende Geld wieder einem Konzern zu Gute kommen lassen.

Die Informationslücke, besonders bzgl. der menschlichen Psyche, die da zwischen Konsument und anbietendem Unternehmen klafft, kann man nicht einfach in die Schuhe des Konsumenten schieben.
Das käme dem gleich, mit dem Fingern immer auf andere zu zeigen.


Zum Thema selbst:
Nur weil etwas nicht auf der Liste drauf steht, heißt das noch lange nicht, dass es nicht drin ist.
Ich kenne mich zwar in Sachen Lebenmittel und Lebensmittelprüfung nicht detailiert aus, aber ich geh mal davon aus, dass das genau so läuft wie in anderen Branchen auch.
Und auch wenn da die Prüfungsfrequenzen höher sind und die Tolleranzen u.U. schärfer, muss man am Ende aber auch immer auf das Prüfen, das nicht drin sein soll.
Auch sonst bin ich mir sicher, dass es da bei entsprechender Motivation genügen Spielraum gibt herumzutricksen, sodass z.B. die angegebenen 15% Kalbsfleisch am Ende auch nicht mehr der Wahrheit entsprechen.
Und sei es das (hypothetisch) erlaubte zuführen von Wasser nach der Fertigstellung, das durch genügend Bindemittel die Konsistenz nicht verändert.
 
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AW4 schrieb:
Auch sonst bin ich mir sicher, dass es da bei entsprechender Motivation genügen Spielraum gibt herumzutricksen, sodass z.B. die angegebenen 15% Kalbsfleisch am Ende auch nicht mehr der Wahrheit entsprechen.
Nö.
Wenn dort steht, dass das Produkt - innerhalb der Verpackung - zu 15% (nicht bis zu, sondern zu) aus Kalbsfleisch besteht, dann muss(!) der Anteil auch 15% betragen. Alles andere führt zu Strafen...

Da ändert auch das hypothetische zuführen von Wasser nichts.
 
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Das sehen die Kartellämter wohl anders; nun müsstest du deine steile These nur endlich mal mit Fakten untermauern. Kannst du das?

Welche Kartellämter? In D. gibt es nur eins. Und DMK ist sowieso ein schlechtes Beispiel, im Norden gab es schon immer weniger Molkerein und Nordmlich hat damals noch besser gezahlt.


Wenn der Bauer für ne Milch nur 20-30 Cent bekommt, dann ist das schlicht zu wenig.

Dann schau dir mal das an. Der Bauer erhält nicht (unerhebliche Zuschläge) für Fettgehalt usw.

https://www.milcherzeugerverband-ba...milcherzeuger/milchpreis/milchgeldabrechnung/

Wenn er nicht in der Lage ist, das zuliefern, dann erhält er nur den Grundpreis. Und es zwingt ihn ja niemand zu Molkerei A zu gehen, der kann auch Zu Molkerei B gehen, wenn er meint da mehr zu erhalten.

Weiß auch nicht wo du deine 20ct hernimmtst, zumindest für Bayern stimmt das nicht

https://www.milcherzeugerverband-ba...ioneller_Milchpreis_Bayern-2012-2020-Juni.jpg

Wie gesag,t wenn man die 4% Fett und 3,5 % Eiweiß liefern kann und dabei Wassergehalt und Hemmstoffe im Rahmen hält erhält man diesen durchschnittlichen Preis. Für mehr Eiweiß/Fett und weniger Keime gibt es auch mehr Geld.

Also haben die es selbst in der Hand. Und zumindest in Bayern kann man sich auch nicht über irgndwelche Verträge darüber hinwegsetzen
(Mehr geht natürlich imer)

und einige sind am kämpfen, nicht unter zu gehen.

Dann machen sie eben was falsch, klingt hart ist aber leider so.

Und weil ja immer die Molkerein Schuld sein sollen (wenn man von Müller absieht)

https://www.meine-milch.de/milkipedia/milchpreis

Der Auszahlungspreis je Kilogramm Rohmilch, den ein Milcherzeuger erhält, wird nicht willkürlich von der Molkerei festgelegt. Er unterliegt vielen einzelnen Einflussfaktoren, die kontinuierlich beobachtet und bewertet werden und in der Folge zu einer regelmäßigen Neufestsetzung des Auszahlungspreises führen.
 
Tiu schrieb:
Was also erfahre ich denn tatsächlich? Ob mit Smartphone oder ohne?
Ich stimme dir zu dass die Informationen teilweise sehr dürftig ist und es viele Verbesserungsmöglichkeiten gäbe. Es wird sich nichts ändern solange immer wieder die gleichen Nullnummern Persönlichkeiten im z.B. Landwirtschaftsministerium bzw. BMJV hocken. Veränderungsvorschläge gibt es seit Jahren.
Da dir das Thema wichtig zu sein scheint gehe ich davon aus das du deine Wahlentscheidung dieser Situation anpasst. Hoffentlich tun es dir (und mir) noch viel mehr Menschen gleich.
Bis dahin bleibt Verzicht und/oder die direkte Kommunikation mit Unternehmen deren Praktiken subjektiv nicht als gut genug empfunden werden. So mach ich das jedenfalls, wenn sich z.B. Inhaltsstoffe bei mir wichtigen Gütern „plötzlich“ ändern. Einfach mal schriftlich anfragen und um Erklärung bitten. Die Herkunft von Inhaltsstoffen kann auch erfragt werden.
Falls dir das Vertrauen in die Antworten fehlt kannst du auch die Alternativen kaufen, es gibt durchaus Unternehmen die ihre Lieferketten offenlegen und/oder Kunden-freundlich agieren.

Den Zusatz von Vitamin C/Ascorbinsäure empfinde ich als relativ unnütz, bei ausgewogener Ernährung ist Supplementation mEn nicht notwendig.

Was mir noch einfiel, ich habe mich schon oft über Verpackungen mit Sichtfenster geärgert besonders wenn die Ware eben nur dort platziert war und der Rest der Umverpackung leer.
 
Ich zitiere: "Mancher Landwirt geht dieses Kalkül bewusst ein: Wer expandieren will, und das tun derzeit viele Milchbauern, muss Quote zukaufen – oder unerlaubt mehr melken."

generell steht in dem Artikel eigentlich ganz klar, dass die Bauern in großen Teilen selbst schuld sind. Kaum steigen die Preise, steigern sie ihre Produktion. NIch die Nachfrage steuert die Produktionsmenge, nein, der Preis! und sobald der steigt, wird mehr produziert, egal ob die VErbauchsmenge steigt oder nicht. Und sich dann bei Überproduktion gewundert, dass die Preise fallen, weil viel zu viel da ist. Das passiert, wenn die Bauern jahrzehntelang subventioniert werden und den Hintern gepampert bekommen. Jedweder regulierender marktwirtschaftlicher Prozess wird unterbunden und am Ende sind es zu viele Bauern mit zu viel Milch und statt man das behebt --> Subvention und Preisfestlegungen.
Dieses Ei hat sich Deutschland und die EU selbst gelegt.
 
Das liegt aber auch daran, dass einige Großbauern die kleinen am liebsten aufkaufen würden. Durch die Überproduktion drängen sie kleinere Betriebe über kurz oder lang aus dem Markt - vor allem da Großbauern meist nicht nur Milch als Standbein haben und somit nicht auf die Einnahmen angewiesen sind. Damit haben sie auch bessere Verhandlungspositionen mit den Molkereien - denn wenn der bei einem Stopp seinen Tanklaster komplett füllen kann ist das natürlich günstiger als wenn er 5 Höfe anfahren muss.

Ich seh das auch in meinem Heimatdorf, da wird quasi nur darauf gewartet das die kleineren Wirtschaften aufgeben und Angebote oft schon vorher gemacht. Das die Subventionen große Betriebe bevorzugen (da es um Fläche und Mengen geht und nicht um Qualität) hilft dabei auch nicht weiter.
 
SE. schrieb:
Was mir noch einfiel, ich habe mich schon oft über Verpackungen mit Sichtfenster geärgert besonders wenn die Ware eben nur dort platziert war und der Rest der Umverpackung leer.
Das ärgert mich auch immer wieder aber eher aus dem Grund das ich die Verpackung dann in ihre Bestandteile zerlegen muss um Papier und Plastik vernünftig trennen zu können.

Ich glaube ich schreibe heute Abend mal Barilla Nudeln an und sage denen das ich Bauer wäre und den Laden einfach aufkaufe wenn sie künftig das Sichtfenster nicht weglassen ;)
 
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Buttkiss schrieb:
eher aus dem Grund das ich die Verpackung dann in ihre Bestandteile zerlegen muss um Papier und Plastik vernünftig trennen zu können.
Das nervt mich auch, deshalb kauf ich sowas nur noch, wenn es sich absolut nicht vermeiden lässt (wenn es keine Alternative gibt).
Genauso ätzend wie die Tüten mit Sichtfenster (Backwaren z.B.). Die kleben dann so sehr zusammen mit dem Papier, dass es dann meistens im Restmüll landet...
 
AW4 schrieb:
Dem will ich widersprechen.
Das was am Ende Geld generiert ist der Abstand von Wissen zweier oder mehrerer Parteien.
Du hast mit dem Geschriebenen sicherich Recht ... allerdings ging es mir dabei nicht so sehr darum, wie Geld generiert wird, sondern eher um den Preisdruck auf die gesamte Lieferkette.
Der geht zu einem nicht unbedeutenden Teil vom Kunden aus ... aber sicherlich nicht nur.

Mehr als der Kunde zahlen will, wird's am ende fürs Produkt nicht geben ... und das bedeutet, dass davon eben alle leben müssen, die vom Rohstoff bis zum Ladenregal daran beteiligt sind.
Und wenn der Kunde eben tendenziell lieber "weniger" zahlt (egal ob das nun Discounterprodukte sind, oder Sonderangebote im Feinkostgeschäft), dann verringert sich eben der Gestaltungsspielraum, wenn man nicht an anderer Stelle "nachjustiert" ... und dieses Nachjustieren bedeutet, dass irgendwer ein bisschen weniger Geld abkriegt ... wäre Wirtschaft fair, dann wären es einfach alle Beteiligten ... aber ich denke, dem ist meist eher nicht so.
Jeder optimiert seine Kosten so gut er kann, und gibts dann an den nächsten weiter ... einzelne überziehen es, und für andere ist dann eben kaum Spielraum mehr da..
 
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Ich hab mir jetzt einige der hier verlinkten Sachen durchgeschaut und es ist halt meistens so, dass es schon sauber deklariert wird. Also klassischer Fall von Verbraucher interessiert sich zu wenig dafür um einfach genauer drauf zu schauen.
Das finde ich persönlich nicht schlimm, wer drauf schauen will kann ja drauf schauen.

Was mich zum Beispiel viel mehr ärgert sind solche Dinge wie 1,69€ für Barilla Pasta, aber im Angebot für 77 Cent rauskloppen. Da komm ich mir verarscht vor.
Oder wenn die Bürger Maultasche beim Discounter ein anderes Produkt ist als die Bürger Maultasche bei Edeka. Ja, auch bei der Bürger Maultasche beim Discounter ist alles richtig deklariert, aber ich will echt nicht jedes mal die Zutatenliste mit Fotos abgleichen müssen, wenn ich ein Produkt aus dem Regal nehme.
 
h00bi schrieb:
Was mich zum Beispiel viel mehr ärgert sind solche Dinge wie 1,69€ für Barilla Pasta, aber im Angebot für 77 Cent rauskloppen.
Warum?
Wenns Lager leer werden soll, wird halt die Marge weggestrichen weil das noch immer günstiger ist, als mehr Lagerfläche (als Beispiel) zu schaffen. Gibt diverse Gründe, warum das kalkulatorisch sinnvoll ist. Warum darüber ärgern?
 
Scrypton schrieb:
Hat von euch schon mal einen dieser vegetarischen Burger-Pattys von "Beyond Meat" gegessen/probiert?
Ja, ich habe einige dieser Roh-Fleischimitat-Pattys durchprobiert und muss sagen dass ich Next Level ausm Lidl am besten fand (am besten heißt nicht zwangsläufig gut). Beyond Meat mit Abstand auf Platz 2.
Wenn du deinen Burger in Saucen ertränkst oder haufenweise zeugs drauf wirfst, ist es nicht so der große Unterschied zu einem schlechten Hackfleischpatty (z.B. aus gemischtem SB-Hack mit hohem Schweinanteil).

Wenn du einen eher einfachen Burger machst finde ich die Dinger eher eklig, pur gehts gar nicht.
Meiner Meinung nach lieber einen ehrlichen, leckeren Gemüsebratling.

Was mich am Beyond Meat eher stört ist dass das Zeug 20-25€ pro Kilo kostet und es trotzdem wie blöd gekauft wird. Wenn ich Hackfleisch für 25€ das Kilo produziere hatte die Kuh das glücklichste Leben der Welt, es kauft aber keiner.
Mustis schrieb:
Warum?
Wenns Lager leer werden soll, wird halt die Marge weggestrichen
0,77€ gegen 1,69€ kann nicht nur Marge sein. Falls doch, stolze Marge!
Zudem ist es ständig wiederkehrend dass die Dinger für 77 Cent verkloppt werden.
Ich kaufe sie auf jeden Fall nur zum Aktionspreis.
Der galt neulich in der Metro sogar für die Vollkornvarianten.
Ergänzung ()

mykoma schrieb:
auch was jetzt als "light" gilt, wo dann oft nur Fett gegen Zucker getauscht wird
mich hat die Reportage über den "light Trick" in verlinkten der ZDF sehr geärgert.
Dort haben 2 Zwillingsschwestern einmal light und einmal normale Produkte über einen Tag konsumiert.
Bei der Salatsauce hat man dann getrickst, der light Tante stellen sie ein light-Joghurt/Majo Dressing hin und die non-light Tante nimmt ein Essig-Öl Dressing mit viel weniger kcal statt einem vollfetten Joghurt/Majo Dressing.
Nur damit man dann im Fazit sagen kann der Unterschied wäre sehr gering.
 
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Ja aber den Preis legen grade bei Edeka die Marktleiter auch selbst fest. Die können das sogar unter ihrem Einkaufspreis verkaufen. Dann kann Barilla noch Aktionen machen, die die Märkte wiederum weitergeben und und und. Warum drüber ärgern? Das Zeug wird nicht so schnell schlecht, kann man einlagern und eben bei Aktion nachkaufen. Kann ja auch ne Preisstrategie sein. Lockpreis, den man dauerhaft so nicht halten könnte und ansonsten Preise mit guter Marge, die die Aktionen refinanzieren.

Davon ab wäre diese Marge normal und keineswegs stolz, grade für ein Markenprodukt. Overall gesehen. Einzelne Branchen haben natürlich auch höhere und geringere Margen.
 
SE. schrieb:
Was mir noch einfiel, ich habe mich schon oft über Verpackungen mit Sichtfenster geärgert besonders wenn die Ware eben nur dort platziert war und der Rest der Umverpackung leer.
Am meisten nervt mich eigentlich, dass die meisten Inhalte mit sehr viel weniger Verpackungsmaterial auskommen würden ... und der Hang zu buntem Hochglanzbedruck finde ich ebenfalls bedenklich. Aber kaum ein Startup bringt z.B. ihr "Spezialbier nach Rezept von 1623" ohne bunt bedruckte komplettverpackung auf den Markt. Die Verpackung ist nicht prmär Verpackung, sondern Werbeträger. Mit Folgen für Entsorgung und Wiederverwertbarkeit des Ganzen.
Und leider lassen viel zu Wenige die eigentlich unnötigen Umverpackungen im Supermarkt (dann müssten die Tonnen dort nämlcih mindestens 1 mal die Stunde geleert werden ... was allerdings NICHT der Fall ist).
Würden dass viele machen, dann wäre die Verpackungsmüllentsorgung für die Ketten ein Kostenpunkt, an dem gespart werden könnte. Zum Beispiel, in dem man nach Produkten OHNE unnötige Umverpackung Ausschau hält ... einfach um das Volumen zu reduzieren, welches man selbst entsorgen muss.
Am besten wäre freilich, wenn die den Müll einfach an die Hersteller zurückgeben könnten.
Buttkiss schrieb:
Das ärgert mich auch immer wieder aber eher aus dem Grund das ich die Verpackung dann in ihre Bestandteile zerlegen muss um Papier und Plastik vernünftig trennen zu können.
Gut trennbare Verpackungen sind leider eine Sache, die unsere Gesellschaft momentan NICHT subventioniert.
Ich stelle hier bei immer mehr Menschen Resignation bis Verweigerung fest ... da landet dann die Milchtüte im Altpapier und die Weinflaschen im Gelben Sack.
Ich könnte da dann noch einfaches Unwissen (oder Fauheit/Bräsigkeit) vermuten, denke aber auch, dass die Aufklärungsarbeit in diesem Belang vor 20 Jahren auch noch weitaus besser gewesen ist.
Heute wird kaum noch dafür sensibilisiert, wie der Müll getrennt werden sollte ... also gibt es auch immer mehr Menschen, die davon einfach keine Ahnung haben (traurigerweise gerade unter jüngeren und im Grunde an anderer Stelle im Umweltschutz stark engagierten Menschen stelle ich das immer wieder fest).
Eventuell haben einige von unserer Generation das einfach für zu selbstverständlich genommen, dass wir unseren Kids irgendwie nicht mehr so richtig erklärt haben, was "Verbundstoffe" (wie Milchtüten) eigentlich sind. Und eine taktile Ähnlichkeit legt dann eben nahe, dass das Altpapier bzw. Pappe ist ... fühlt sich ja fast an, wie eine Gala oder AutoBILD.

Im Grunde muss unser ganzer Müll (egal ob Bio, Wertstoff, Papier oder Restmüll) ohnehin nochmal sortiert werden ... und das liegt nichtmal nur daran, dass viele nicht sauber trennen (können/wollen).
 
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Ich habe gestern mal spaßeshalber Barilla angeschrieben und mich über die Sichtfemster in ihren Nudelverpackungen beschwert. Zugutehalten muss man ihnen das meisten anderen auf reine Plastikverpackungen setzen. Die Antwort kam auch recht prompt und ausführlich. Die Umverpackungen könnten problemlos so wie sie sind ins Altpapier gegeben werden da sich die Plastikfolie beim Zermatschen der Pappschachtel ablöst. Das überhaupt ein Sichtfenster vorhanden ist ist dem Druck / Wunsch der Kunden geschuldet.

Ich versuche eigentlich zu trennen "so gut es geht" aber ich mache ja schon vieles verkehrt. Solange knapp 80% des gelben Sacks bei Verwerter eh wieder im Restmüll landen ist eine bessere Aufklärung vielleicht auch gar nicht gewünscht / notwendig.
 
Fakt ist, dass Müllverbrennungsanlagen ohne die Wertstoffverfeuerung garnicht so gut brennen würden ... für die "thermische Verwertung" müssen da auch große Mengen an Wertstoffen rein ... einfach weil der klassische Hausmüll nicht so besonders gut brennt.
Wenn man sich die LKWs bei unserer MVA so ansieht, dann ist das Mischungsverhältnis dort in etwa 50/50 ... brennt gut, stinkt gut und versorgt viele hundert Haushalte mit Strom, Fernwärme und der Frage, warum man denn überhaupt seinen Müll trennt.
 
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