Lebensmittelrecht. Legitimation zur Verbrauchertäuschung?

DerOlf schrieb:
Aber der Konsument soll sich mal nicht beschweren ... der hat es im Grunde ganz genau so gewollt, wenn er zu "ein paar cent" günstigeren Produkt greift ...
Wer ist denn der Konsument? Ich beschwere mich höchstens darüber das die Milch im Supermarkt viel zu billig angeboten wird. Wobei wir wieder bei dem Thema wären das die Meisten die Lebensmittel doch recht gedankelos einkaufen.
Mir sind die aktuellen Entwicklungen und die Gründe dafür durchaus bewusst, trotzdem kann ich das aber doof finden.
 
Axxid schrieb:
um die billigsten Auflagen erfuellen zu koennen. Siehe "Marmelade", " Konfituere", "Konfituere extra"
Zumindest bei Konfitüre (extra) sind ja die Richtlinien relativ strikt gesetzt, kritischer sehr ich das eher bei anderen, nicht über (EU) Richtlinien spezifizierte Produkte, ein "Fruchtaufstrich" kann ja gefühlt alles sein.

Generell ist die Nomenklatur bei Nahrungsmitteln in meinen Augen sehr kritisch zu hinterfragen, auch was jetzt als "light" gilt, wo dann oft nur Fett gegen Zucker getauscht wird - weniger Fett, aber in Endeffekt der gleiche Energiegehalt, also in dem Sinne auch (in meinen Augen) nicht "light".

Schwieriges Thema, keine Frage.
 
brettler schrieb:
Die Hersteller hätten ja auch das Problem das bei ständiger "Unterfüllung" mehr Produkt übrig bleibt als geplant, wenn man das durchzieht. Was macht man nun mit diesem Produkt?.
Bestellmenge anpassen ... wenn man eh mit gewohnheitsmäßiger Unterbefüllung arbeiten will.

In Meinem Beispiel brauchst du dann für 10.000 Stk. "500g"-Packungen nur 4.985kg vom Produkt. Wie gesagt, lohnen tut sich das erst bei entsprechend großem Output ... und ich glaube, dann wird es auch ganz gerne mal gemacht.
Ich glaube, dass tatsächlich kaum ein legaler Trick ausgelassen wird, um Kosten zu sparen ... und zwar egal in welcher Branche.
Natürlich versuchen die Bauern das auch ... bei deren Liefermengen lohnt es sich aber einfach noch nicht ... und ich denke, dass die Abnehmer ihren Input selbst viel genauer kontrollieren, als die Lebensmittelaufsicht den Output.
Ich denke, dass man Frau Mustermann viel eher ein "Kilo" Zucker zu 997g andrehen kann, als einem Rafinadebetrieb eine Tonne Zuckerrohmasse mit nur 997kg.

Ich denke, der meiste Beschiss findet hier tatsächlich im Bereich B2C statt ... einfach weil an dem Ende der Wertschöpfungskette eben nicht alle nur auf Geld aus sind und es daher dort mehr Abnehmer, als im B2B gibt, die eben NICHT (oder nur "Pi mal Daumen" ) kontrollieren.
Mir persönlich ist relativ egal, ob ein Kilo Mehl wirklich exakt 1.000g hat ... da bieten sich Gelegenheiten ... und "Gelegenheit macht Diebe".
Aber ich habe auch einfach auch keine Lust auf diesen Kontrollwahn ... das macht einen am Ende doch nur unzufrieden, denn zumindest ich bin mir ohne Kontrolle schon recht sicher, was die Kontrolle ergeben wird ... zu wenig drin ... aber leider innerhalb der Toleranz.
Buttkiss schrieb:
Mir sind die aktuellen Entwicklungen und die Gründe dafür durchaus bewusst, trotzdem kann ich das aber doof finden.
Ich habe nur was gegen dieses Hin und herschieben des schwarzen Peters ... Alle in diesem Spiel folgen nur ihren eigenen Systemlogiken. Und es kann durchaus sein, dass jemand in einem Meeting etwas als "einzig praktkable Lösung" anbieten MUSS, was er privat auch ganz doof findet. Einfach weil es für das Unternehmen in der Situation keine andere Lösung gibt (oder nur welche, die auf höheren Entscheidungsebenen ohnehin nicht akzeptiert werden).
 
Zuletzt bearbeitet:
mykoma schrieb:
Hier hilft eben auch mal ein Blick auf die Nährwertangaben. Light ist nun mal bisher nicht exakt definiert und beduetet zunächst mal "leicht" und wird im allgemeinen bei Produkten mit weniger Fett genutzt, zumindest bei Nahrungsmitteln. Bei Getränken nicht, da gibts aber auch selten Fett. Aber das ist wieder das Thema: KAuf nach Produktnamen statt auf die Nährwerte zu schauen. Wird light definiert, nennt man das Produkt halt dann "luftig". Ein Markenname ist eine frei gewählte Bezeichnung. Die wird immer so positiv sein wies geht ohne zu lügen. Also entweder selber schauen oder eben Produkte mit definierten Bezeichnungen kaufen (wobei man sich da eben auch informieren muss.
 
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mykoma schrieb:
weniger Fett, aber in Endeffekt der gleiche Energiegehalt, also in dem Sinne auch (in meinen Augen) nicht "light".
Nach meiner Erinnerung haben light Produkte immer ca. 20% weniger Kalorien, weil eben Fett durch Zucker ersetzt wird.
Man kann es nicht jedem Recht machen, es soll lecker sein, günstig, wenig Zucker, wenig Fett, wenig Kalorien generell und natürlich keine Zusatzstoffe oder Süßstoffe. Das geht schlicht nicht. Wir haben hier in Deutschland ein insgesamt gutes Gleichgewicht gefunden mMn.
 
Mustis schrieb:
Bauern bekommen für ihre Äcker auch dann Subventionen, wenn sie darauf nix machen. Nennt sich Ausgleichsfläche. Dass das alles so schlimm auch nicht sein kann, sieht man auch daran, dass einige junge Menschen ganz bewusst Landwirtschaft wieder anfangen aus Überzeugung und damit gut Geld verdienen.
Das ist dann aber auch wiederum regional sehr unterschiedlich. Ich kenne bei uns so gut wie keine „Neubauern“ die aus dem nichts wieder anfangen. Ganz allein schon aus dem Grund, dass die nicht mal an Flächen dafür kommen würden.
In unserer Gegend hast du als normaler Bauer (Ohne Biogasanteil) kaum noch eine Chance bei einem Bieterwettstreit an Flächen zu kommen. Hier helfen nur persönliche Kontakte zu Grundbesitzern, die Flächen verpachten.
Die, die noch anfangen machen es als Hobby oder aus Überzeugung. Nicht aber, weil man damit viel Geld verdienen kann.

Das mit den Subventionen ist natürlich richtig. Ich bin auch ganz ehrlich: Ohne diese Zahlungen wäre der Landbau so wie wir ihn hier betreiben kaum noch finanzierbar. Gerade auf den Flächen, die von er Ertragsmesszahl eher schlecht sind. Und davon gibt es sehr viele Standorte. Was man in der Landwirtschaft oft nicht bedenkt: Acker ist nicht gleich Acker. Das ist eine Wissenschaft für sich welche Bodenarten es gibt und was sich draus für Eigenschaften ergeben.
Ich möchte da aber garnicht zu sehr ins Detail gehen. Nur noch eines dazu. Es gibt durchaus Bauern, die jammern tatsächlich auf hohem Niveau. Es gibt in meiner Gegend auch Orte, da sehen die Bauernhöfe aus wie frisch gebaut. Alles ordentlich und saniert, neue Maschinen etc. Die haben zumeist einfach auch gute Böden zur Verfügung. Das waren früher vor allem die Zuckerrübenbauern. Da war der Deckungsbeitrag extrem gut. Vor dem Fall der Liefermengenbeschränkung wurden die Zertifikate dafür auch sehr teuer gehandelt. Ähnlich wie bei der Milchquote früher.
Betriebe mit größtenteils schlechten Flächen haben das allerdings einfach nicht. Ertragsunterschiede von 50% allein durch den vorhandenen Boden sind keine Seltenheit (Bei gleichen Wetterbedingungen). Die Fixkosten dafür sind aber zumeist identisch. (Lohnkosten, Dünger, PSM, Erntekosten etc.) Der Preis für die geerntete Frucht ist ebenso identisch.

MMn gehört das System aber generell verändert. Weg von der reinen Flächenpauschale. Ich finde es wenig sinnvoll, dass der 1000ha-Betrieb genauso seine Flächenzahlungen bekommt wie der 20ha-Betrieb. Dafür sind die Skalierungsfaktoren zu Vorteilhaft in großen Betrieben. Gerade aber die Kleinstflächenstrukturen (Regionen mit einer Flächenstruktur <5ha pro Fläche) sind auch für die Ökologie sehr sinnvoll.
Wenn man im Osten überhaupt noch Flächen unter 5Ha findet ist das schon eine Ausnahme. So fördert das System aber wieder nur die großen Betriebe. Jene Betriebe, die dann in GmbHs oder immer öfter auch als AG’s geführt werden.

DerOlf schrieb:
Aber der Konsument soll sich mal nicht beschweren ... der hat es im Grunde ganz genau so gewollt, wenn er zu "ein paar cent" günstigeren Produkt greift
Ja. Letztlich hat auch der Kunde seinen Anteil daran.
Ich würde aber nicht soweit gehen zu sagen, dass sich plötzlich alles verbessert nur weil der Kunde zum teureren und vermeintlich besseren Produkt greift.
Wer garantiert mit denn dann, dass der höhere Preis auch bei der richtigen Stelle ankommt und nicht doch nur in der Marge vom LEH aufschlägt und alle darunter leer ausgehen.
 
Das kann ich ja zum Teil dadurch steuern indem ich bestimmte Produkte direkt beim Erzeuger kaufe.
 
@BeBur im Grunde Stimme ich dir zu, für mich persönlich ist "light" nur eher etwas anderes, für mich ist der Tausch von Fett zu Zucker (auch wenn besser bezüglich der Energiedichte) eine Mogelpackung (zumindest teilweise).
@Mustis bringt es für auf den Punkt

Ist bestimmt auch meine Denkweise geschuldet.

Ich empfinde das System in Deutschland auch nicht als schlecht, falls das so geklungen hat, da bin ich aus Vietnam zB schlimmeres gewohnt, wo die Inhaltsstoffe nicht Mal aufgeführt waren.
Es ist komplex und nicht auf den ersten Blick ersichtlich, was immer genau für Stoffe in den Nahrungsmitteln steckt, da viele Fachbegriffe zB für die Zusatzstoffe verwendet werden, aber man kann (wenn man den will) alles nachlesen, ist ja kein Geheimnis, die Kosten sind offen einsehbar und ein Smartphone samt Internet für Wikipedia hat auch fast jeder.
 
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Mustis schrieb:
Das wäre Etikettenschwindel und ist in DE verboten unter Strafe...
Ich denke er meint mehr die Bilderchen von z.B. glücklichen Bergkühen auf den Umverpackungen als explizit ausformulierte Werbung... :D
 
Khaotik schrieb:
Wer garantiert mit denn dann, dass der höhere Preis auch bei der richtigen Stelle ankommt und nicht doch nur in der Marge vom LEH aufschlägt und alle darunter leer ausgehen.
Prüfsiegel sind hier wohl der erste Gedanke ... aber die haben einen Nachteil. Die Prüfinfrastruktur ist teuer ... und das kommt im EVP an aber eben nicht beim Erzeuger. Am Beispiel fairtrade kann man das gut Nachvollziehen ... es gibt teiwleise kürzere Lieferketten (mit weniger Zwischenhändlern) aber der Großteil der "Ersparnis" bleibt eben bei den Organisatonen hängen, die die Siegel vergeben ... und der Erzeuger bekommt dann eben statt 0,5% vom EVP doch 0,8% (was ein riesiger Unterschied ist, keine Frage ... aber eben weit weniger, als das, was sich die Erzeuger, die geneigten Kunden und eventuell auch die FairTrade-Erfinder davon ursprünglich versprachen), aber unter Umständen steigern die Kriterien eben auch die Produktionskosten, sodass von diesen 0,8% am ende doch nur 0,5% bleiben.
Fast 50% des Preises bei FairTrade Produkten erklären sich durch die Siegel.
Bei Mischprodukten wird es dann ganz seltsam, denn das steht FairTrade oft genug eben NICHT für 100% des Inhalts, sondern nur für einen festgelegten Anteil ... der Kunde kann da im Grunde garnicht kontrollieren, wie viel FairTrade wirklich drin ist ... oder ob er am ende eben doch einen Industriesaft mit einem gewissen FairTrade- oder Bio-Anteil kauft.

Aber es ist noch immer besser, als wenn diese 50% einfach an irgendeiner Börse versickern oder bei Unternehmen hängen bleiben, die lediglich ein neues Ettikett draufkleistern.
 
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Khaotik schrieb:
Nicht aber, weil man damit viel Geld verdienen kann.
Sollte ein Bauer halt auch nicht. Das ist immer so wenn man bei Rohstoffen am Anfang steht. Die Wertschöpfung findet weiter hinten statt. Bauer ist man nicht um reich zu sein...

Ansonsten hast du den Knackpunkt schon erkannt.
 
Bin ich auch der Meinung, dass das nicht wirklich der Wahrheit entspricht.
Du hast den Blick aus der anderen Richtung. Der Fakt, das aber immer mehr Bauern aufgeben und sich die Produktionskapazitäten bei immer größeren konzentriert wiederspricht

Im Rahmen meiner Ausbildung war ich durchaus mehrere Wochen in Milchviehbetrieben und auch eine meiner Ex-Freundinen kenne ich von dort.
Fakt ist, denne geht es gut genug. Das viele Aufgeben liegt einfach am Investitonsstau und das heute keiner mehr Landwirtschaft machen will.

Man hätte auch früher auf dfen Biomilch Zug aufspringen können. Ebenso hätten die Molkereien mehr Premiumprodukte machen können..

Seit dem Wegfall der Kontigente haben es kleinere Betriebe eben schwerer wenn der Groß Milchviehbauer das doppelte der Menge raushaut.

Die Höfe die uns belieferten waren sowieso immer im Nebenerwerb, aber das ist regional hier so, egal ob HOpfen, Fleisch oder milch.
Generell ist die Nomenklatur bei Nahrungsmitteln in meinen Augen sehr kritisch zu hinterfrage

Das ist eh kompliziet, weil die meisten Verordnungen nur strikte Begriffe kennen.

Beispiel Butter:
  • Sauere Butter
  • mildgesäuerte
  • Süßrahmbutter

Der Rest ist "Milchstreichfett" aber für den Verbraucher landläufig "Butter" braucht sich aber nicht an die ButterVO mit maximal 20% Wasser haltne
 
mykoma schrieb:
@BeBur im Grunde Stimme ich dir zu, für mich persönlich ist "light" nur eher etwas anderes, für mich ist der Tausch von Fett zu Zucker (auch wenn besser bezüglich der Energiedichte) eine Mogelpackung (zumindest teilweise).
Das bekommt man meines Erachtens nach so von Journalisten bei gebracht die gerne genau darüber Reportagen gemacht haben mit genau dieser Argumentation. Light heißt eben weniger Kalorien und wie gesagt muss der Geschmack von irgendwas her kommen und Süßstoffe seien ja auch so böse.
Das ist in erster Linie eine Drama Spirale mit der man die Mittelschicht bei der Stange hält bzw. Drama (und zuweilen Gutmensch) Entertainment.
 
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SE. schrieb:
Aber ein Smartphone. Dazu dann auch gleich ein persönlicher Verschwörungsmythos, in Supermärkten ist mein mobiles Netz immer ziemlich schlecht, ich frage mich ob das von den Betreibern gewollt ist. (Aluhut-Geräusche)
Nun, ebenso wenig wie der Verbraucher Lebensmittel-Duden und Listen mit sich führt bzw. auch gar nicht mit sich führen möchte, möchte er jedes einzelne Produkt anhand der Inhaltsangaben nachgoogeln. Zumal mir die Inhaltsangaben auch nur bedingt weiterhelfen.

Der eine Hersteller schreibt Vitamin C, und der andere Ascorbinsäure.
Der eine Hersteller schreibt drauf... aus einer natürlichen Quelle ( und was genau ist diese Quelle? ) der andere schreibt nix zu der Vitamin C / Ascorbinsäure Quelle.
Und wenn es sich um eine nicht natürliche Quelle handelt, wurde es aus genmanipulierten Mikroorganismen gewonnen oder ohne Genmanipulation? Was also erfahre ich denn tatsächlich? Ob mit Smartphone oder ohne?
 
Tiu schrieb:
Nun, ebenso wenig wie der Verbraucher Lebensmittel-Duden und Listen mit sich führt bzw. auch gar nicht mit sich führen möchte, möchte er jedes einzelne Produkt anhand der Inhaltsangaben nachgoogeln.
... und irgendwann kommst du dann vor lauter Recherche kaum noch zur Ernährung :lol: ... oder du stresst dir beim Einkaufen ein Magengeschwür zurecht.

Ich kenne einige Leute, die achten so sehr auf ausgewogene Ernährng (bzw. auf das, was sie aktuell dafür halten), dass die zu kaum was anderem als den dazu notwendigen Recherchen in der Lage sind.
"Zufriedener" leben die dadurch ganz sicher nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mustis schrieb:
Sollte ein Bauer halt auch nicht. Das ist immer so wenn man bei Rohstoffen am Anfang steht. Die Wertschöpfung findet weiter hinten statt. Bauer ist man nicht um reich zu sein...
Jaein. Das man damit am Ende nicht Bugatti fahren wird, wird den Meisten schon klar sein.
Nichts desto trotz sollte man aber auch als Bauer dazu in der Lage sein, zumindest ein vernünftiges Auskommen erwirtschaften zu können. Selbst das ist aber kein Selbstläufer.

brettler schrieb:
Das viele Aufgeben liegt einfach am Investitonsstau
Ja, durchaus richtig. Es ist aber einfach eine Prinzipfrage ob man sich 7-stellig verschulden möchte um zukunftsfähig zu werden in einer Zeit, in der einem keiner einen Preis für die Kalkulation garantieren kann. So wird das dann zur Do or die-Entscheidung.
Bei den Aussichten keine einfache Entscheidung. Gerade mit Tieren heißt das eine 7-Tage Woche, oft kein Urlaub und immer lange Tage. Dazu ein recht bescheidenes Einkommen das dazu ständig schwanken kann.
Neben der Arbeit, die man am Hof sieht kommt noch der imense Berg an Bürokratie. Viele Landwirte verbringen nicht selten 20,30% ihrer Arbeitszeit nur am Bürotisch.

Da kann ich jeden verstehen, der sich heutzutage dagegen entscheidet und lieber einen Büroberuf ergreift. Im Idealfall 35h, 15 Uhr ist Feierabend und das Einkommen ist weitaus besser.

Wenn wir dann irgendwann soweit sind, das wir nur noch ökologische Blühflächen haben möchten soll sich dann aber niemand wundern ,welche Qualität unsere dann ausschließlich importierten Lebensmittel noch haben. Letztlich haben wir dann keinen Einfluss mehr auf ihre Erzeugung.
 
Khaotik schrieb:
Im Idealfall 35h, 15 Uhr ist Feierabend und das Einkommen ist weitaus besser.
Na das kannste aber auch gern sonst wem erzählen. Außer Bauern selber glaubt dir das aus gutem Grund keiner. Ein selbsttändiger Bauer, der normal wirtschaftet, verdient ganz sicher mindestens so viel wie ein durchschnittlicher Sachbearbeiter in 40h Woche, tendenziell eher mehr.
 
Scrypton schrieb:
Das lässt sich doch pauschal gar nicht sagen; nicht wenige Milchbauern geben (oder gaben) für ihre Milch mehr aus, als sie bekommen... - und auch das Bundeskartellamt hat festgestellt, dass das mitunter die Schuld der Molkereien ist.

Dann ist das Liebelei und der Laden gehört dicht gemacht. Das Geschäftskonzept ist dann offensichtlich nicht tragfähig.
 
brettler schrieb:
Fakt ist, denne geht es gut genug.
Fakt ist, dass man das noch immer nicht pauschalisieren kann; denn Fakt ist und bleibt eben auch, dass es vielen eben nicht(!) "gut genug" geht sondern, dass diese mehr Ausgaben haben als Einnahmen - und sich das wirtschaftlich nicht trägt.
Ergänzung ()

Idon schrieb:
Dann ist das Liebelei und der Laden gehört dicht gemacht. Das Geschäftskonzept ist dann offensichtlich nicht tragfähig.
Nein.
https://www.fr.de/wirtschaft/milch-ueberfluss-11326046.html
 
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