Lebensmittelrecht. Legitimation zur Verbrauchertäuschung?

DerOlf schrieb:
1. ist eine leichte Gewichtsschwankung gerade bei Schüttgut fast unvermeidbar.

Nein. Lediglich das Volumen kann variieren, aber der Waageeinheit/Dosiereinheit ist es total Peng ob du 500g Mehl, Haferflocken oder Steine abfüllst.
 
Ich beschäftig(t)e mich insofern damit als das ich auch mal Inhaltsangaben lese und Produkte zurück ins Regal wandern, falls dort Zusätze enthalten sind die wir nicht konsumieren wollen oder deren Bezeichnung ich nicht spontan buchstabieren kann.
Einige Marken kaufen wir bewusst nicht weil wir mit den Praktiken der Besitzer nicht übereinstimmen, Nestlé als bekanntes Beispiel, aber auch die Demeter-Ideologie finde ich zunehmend so abstoßend das ich keine Produkte mit diesem Label kaufen will wenn es Alternativen gibt.
Wie auch immer, da ich fast täglich für uns koche weiß ich „eigentlich“ ganz gut was serviert wird. Typische Fertigprodukte gibts eher selten, TK-Ware ab und zu, falls keine/wenig/vertretbare Zusätze drin sind.

Tiu schrieb:
Die wenigsten Verbraucher führen beim Einkauf einen Duden mit Lebensmittelkennzeichungen oder Zusatzstofflisten mit sich herum(...)
Aber ein Smartphone. Dazu dann auch gleich ein persönlicher Verschwörungsmythos, in Supermärkten ist mein mobiles Netz immer ziemlich schlecht, ich frage mich ob das von den Betreibern gewollt ist. (Aluhut-Geräusche)
DerOlf schrieb:
vegetarische Fleisch-Ersatz-Produkte
Esse ich/wir inzwischen ganz gern. Nicht weil ich Fleisch/Wurstwaren vermisse und die „ideologisch korrekt“ ersetzen will, sondern, weil etwas geschmackliche/sensorische Abwechslung ganz angenehm ist.
 
Scrypton schrieb:
Nö. Es ist ein erheblicher Unterschied ob du ein Silo verwiegst mit mehr oder minder ruhenden Lasten und zeit oder ob es um Durchsatz (verwogene Packungen pro Stunde) geht. Das zeigt dir auch die Tabelle unten in deinem Link.
 
knoxxi schrieb:
Es ist ein erheblicher Unterschied ob du ein Silo verwiegst mit mehr oder minder ruhenden Lasten und zeit oder ob es um Durchsatz (verwogene Packungen pro Stunde) geht.
Ah... ich habe deine/diese Aussage...
"Alle Mess- und Wägeneinrichtungen die wir einsetzen habe alle eine gewisse Abweichung."
... so aufgefasst, dass du von "unseren" Waagen, die "wir" (User) zuhause einsetzen sprichst.

Aber du hast mit "wir" nicht "uns" gemeint, sondern euren Betrieb und die Dosierbandwaagen?!
 
Bzw die wir bei Kunden verbauen.
Da es um Lebensmittel etc geht, ging ich nicht davon aus, das man in dem Kontext an Personenwaagen denkt. :)
 
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SE. schrieb:
Esse ich/wir inzwischen ganz gern. Nicht weil ich Fleisch/Wurstwaren vermisse und die „ideologisch korrekt“ ersetzen will, sondern, weil etwas geschmackliche/sensorische Abwechslung ganz angenehm ist.
Da sind die Geschmäcker sicherlich verschieden ... ich bekomme für meinen Geschmack auch ohne Tofu, Saitan und Co genug Abwechslung in meinen Speiseplan und nutze diese klassischen "Veggie"-Produkte daher extrem selten.
Ich kann aber verstehen, wenn vielen reine Gemüse und Obst-Kost eben nicht reicht. Die Unterschiede respektiere ich ... ich brauche das Zeug nur einfach nicht für mich selbst. Bei mir gibts dann eben selbstgebastelte Gemüsebratlinge ... die sind eh leckerer als die fertig gekauften ... und schwerer als Reibekuchen/Kartoffelpuffer ist das auch nicht, vielleicht hat aber nicht jeder Lust und Zeit, das selbst zusammenzurühren/durchzukneten. Aber das Problem hat man bei Frikadellen genauso.

Mir ist einfach aufgefallen, dass es von diesen Ersatzprodukten (ich empfinde sie als Ersatz) inzwischen sehr viel gibt. Jetzt mal ohne Wertung ... es stört mich nicht ... es fällt mir nur auf.
Ergänzung ()

knoxxi schrieb:
Da es um Lebensmittel etc geht, ging ich nicht davon aus, das man in dem Kontext an Personenwaagen denkt.
Also bei Lebensmitteln denke ich definitiv nicht an Personenwaagen ... dass die nicht ganz so genau sind, ist klar.
Ich denke dabei eher an Küchenwaagen, Feinwaagen und ähnliches, gerade wenn es um kleinere Mengen geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun verrennt euch mal nicht bei der Wiegerei. Keiner wiegt eine Rolle Kekse oder abgepackte Wurst mit einer Laborwaage aufs 1/100 Gramm nach. Jedes Wiegesystem hat eine genehmigte Toleranz. Wenn ich mit meiner Haushaltswaage (Beurer) die Zutaten für einen Kuchen wiege und ich liege bei einigen Sachen um 3-5 Gramm daneben wird es trotzdem ein leckerer Kuchen.
Aber zurück zur Lebensmittelchemie. Was auf den Verpackungen nicht deklariert werden muß sind ja die Produktionhilfsmittel die eine strörungsfreie Herstellung in den einzelnen Prozessen ermöglicht. Emulgatoren und Enzyme usw. Die Hersteller sagen zwar das im Endprodukt diese nicht mehr vorhanden sind, was sollen sie auch sonst sagen, ich denke aber schon das es einen mehr oder weniger großen Einfluß darauf hat.
Unser täglich Brot...Was viele nicht wissen, nur wenige Landbäckereien können es sich heute leisten echtes Brot nach dem "Reinheitsgebot" (ich weiß, gilt für Bier ) zu backen Zeit, Zeit Zeit gehört eben zum Brotbacken dazu und nicht die schnelle Brütermethode der Industrie. Die Holländer sind der größte Hersteller für Backenzyme und beliefern alle Länder und auch die meisten Bäckereien in Deutschland die sich rühmen ihr Brot selber zu backen aber verschweigen daß das Mehl eben schon mit Enzymen vorbereitet ist um die schnellen Backzeiten zu ermöglichen. Eine Nachfrage eines Fernsehteams beantwortete man mit der Betriebsgeheimnisausrede. Klar, es geht wie immer ums Geschäft. Money Money Money... wie ABBA einst besang.
 
Ich muss dahingehend einfach mal ne Frage in den Raum werfen:
Hat von euch schon mal einen dieser vegetarischen Burger-Pattys von "Beyond Meat" gegessen/probiert?

Habe davon schon so viele positive, gar völlig überraschte Kritiken gelesen dass es mich echt schon reizt, das Ding mal zu probieren.
 
Nein, noch nicht - geht mir aber genauso wie dir. Man hört/liest so viel darüber, dass ich es auch mal probieren möchte. Allerdings recht teuer und nicht überall verfügbar.
Mal sehen, ob ich das bei mir im Supermarkt finde.
 
Scrypton schrieb:
Ich muss dahingehend einfach mal ne Frage in den Raum werfen:
Hat von euch schon mal einen dieser vegetarischen Burger-Pattys von "Beyond Meat" gegessen/probiert?

Habe davon schon so viele positive, gar völlig überraschte Kritiken gelesen dass es mich echt schon reizt, das Ding mal zu probieren.

Die sind definitiv sehr lecker. Die Pattys von Edeka oder auch der Wonder Burger von Aldi (?) schmecken mir aber ebenso gut..
der Aufpreis zum Beyond Meat ist eher Marketing mmn
 
DerOlf schrieb:
Mir ist einfach aufgefallen, dass es von diesen Ersatzprodukten (ich empfinde sie als Ersatz) inzwischen sehr viel gibt.
Ja, das stimmt. Aber solange das hilft, das mehr Leute auf Fleisch verzichten und sich vegan/vegetarisch ernähren, freut mich das.

Scrypton schrieb:
Hat von euch schon mal einen dieser vegetarischen Burger-Pattys von "Beyond Meat" gegessen/probiert?
Der ist auch vegan ;) Ja, hab ich - das ultra krasse Geschmackserlebnis war es für mich nicht, ich bin dann eher Fan von selbstgemachten Patties aus Schwarzen Bohnen (ist halt aufwändiger). Wenn ich mal fertige Patties kaufe, dann aber eher was aus dem Bioladen hier und nicht Beyond. Gut ist der dennoch - zum Vergleich mit Fleisch kann ich aber nix sagen :D
 
fahr_rad schrieb:
Gut ist der dennoch - zum Vergleich mit Fleisch kann ich aber nix sagen :D
Gerade das ist es ja aber, was mich doch so juckt - ob er einem Hackfleisch-Patty annähernd ähnlich schmeckt; muss ich wohl einfach mal mitnehmen das Ding.

Dass es vegetarische/vegane Pattys/Pflanzerl für Burger gibt und man die auch selbst machen kann ist mir schon klar. Je nach dem schmecken die auch mal mehr und mal weniger gut. Die meisten dieser Produkte haben aber halt auch nicht das Ziel, Fleisch (Geschmack, Textur, ...) nachzuahmen. :D
 
Ich bin aber kein Fleischesser und es ist auch zu lang her, dass ich welches gegessen habe, deshalb kann ich dazu nix sagen :D
Aber ich glaube, so langsam sind wir vollkommen vom Thema abgekommen
 
fahr_rad schrieb:
Aber ich glaube, so langsam sind wir vollkommen vom Thema abgekommen
Der Meinung bin ich auch. Denke nicht das die Intention des TE eine Diskussion über Veganismus etc. war.

Was mich bei den Herstellern immer wieder auch stört ist, wie dem Kunden Preiserhöhungen untergeschoben werden. Mir ist das schon öfter mal aufgefallen das irgendwann still und heimlich die Füllmengen reduziert wurden, die Preise dafür aber gleich geblieben sind. Feststellen kann man das dann nur, wenn man tatsächlich den Kilopreis betrachtet. Ein halbes Jahr später gibts dann den "XXL-Becher" mit der alten Füllmenge für 20% Preisaufschlag.
 
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Ich werde durch den Vegetarismus meiner Freundin häufiger mit Fleischersatzmist konfrontiert als mir lieb ist. Das einzige was ich davon freiwillig esse ist Hackfleischersatz (Mühlenhack, und da auch nur das nicht-Roh-Fake Produkt) weil ich keinen Bock hab 2 verschiedene Bolognesen oder Lasagnen zu kochen.
Ansonsten mache ich darum einen großen Bogen, auch wenn ich das meiste zumindest mal probiert habe. Sie haut sich das Zeug fleißig rein nach dem Motto "schmeckt mir, so what?".

Erstaunlicherweise hat sie kein Problem damit, für mich günstiges Fleisch im Discounter zu kaufen und auch die Vierbeiner bekommen billige Fleisch- und Wurstwaren serviert.
Ich achte beim Fleischeinkauf schon deutlich mehr auf Herkunft und Qualität, Fertigprodukte mit Fleisch (Saucen im Glas, Gefüllte Pasta, TK Fleisch) sind für mich völlig tabu.

Scrypton schrieb:
aber ich kenne es eigentlich eher umgekehrt.
https://www.verbraucherschutzstelle.de/mogelpackung.htm

Auch ein beliebter Trick: Das nicht näher definierte Abtropfgewicht.
Nimm mal ein beliebiges Behältnis Sauerkraut und lass es in einem Sieb abtropfen und wieg dann mal nach.

Ebenfalls schlimm ist die "verbesserte Rezeptur". Meinst nur noch mehr Mist drin und in den meisten Fällen schmeckt es auch nicht mehr.

Bezüglich Qualität denke ich dass es einfach eine Sache von Prioritäten ist. Es ist gar nicht so sehr der Fall dass sich die Leute keine guten Lebensmittel leisten könnten. Sie kaufen sich von ihrem Geld lieber was anderes und sparen beim Essen.

Wenn ich beim örtlichen Edeka die Wahl habe zwischen G&G Milch, UH-Milch und Schwarzwaldmilch dann wirds bei mir immer die Unsere Heimat-Milch. Das "Markenprodukt" ist mir nicht mehr Geld wert aber den Adder dafür dass der Milchbauer besser bezahlt wird zahle ich gerne.
 
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brettler schrieb:
Wir hatten jahrelang verbindliche Verpackungsgrößen aber das mußte ja wegfallen. Und welcher Hersteller ist schon so uneigennützig und nutzt das nicht zur versteckten Preiserhöhung? Konnte man ja kaum vorhersehen..
Wobei für alle diese Infos gilt, dass diese nicht unbedingt groß und in Farbe vorne drauf stehen, aber der gewillte Verbraucher hat vor Ort alle Infos die er braucht. Hier konkret die Angabe Preis pro 100g bzw. pro 1kg.
Ebenso Angaben darüber, wie viel Frucht und generell was enthalten ist.
 
Wenn ich beim örtlichen Edeka die Wahl habe zwischen G&G Milch, UH-Milch und Schwarzwaldmilch dann wirds bei mir immer die Unsere Heimat-Milch.

Hast du auch anhand der EWG-Nummer kontrolliert ob das wirklich so regional ist?

Die "Schwarzwaldmlich" stand schon zu meiner Zeit in der Kritik , "regional aus dem Breisgau" und dann Butter aus Kempten verkaufen (Allgäu/Bayern)
https://de.wikipedia.org/wiki/Veterinärkontrollnummer

Zudem kannst du leider nicht wissen wo dein Bauer abliefert.

Bei der geringen Molkereidichte ist regonal schwierig.

Und die Eigenen Marken müssen nicht schlecht sein. Meine Molkerei hatte auch für G&G gemacht und war dann teilweise auch regional.

Gerade bei MoPro ist es "egal" ob man die eigen Marken kauft oder nicht, weil die Herstellung immer gleich ist, und die Zussatzstoffe usw. gleich hochwertig sind.


Du wärst überrascht welche Marken Müller usw. hält. Die holen sich Milch aus Umkreis von 100km und mehr und teilw. aus Polen.


dafür dass der Milchbauer besser bezahlt wird zahle ich gerne.

Gerade die Milchbauern brauchen sich nicht beschweren, die Molkerien zahlen schon das was möglich ist, zudem ist die Milchpreisberechnung kompoliziert und seit dem Wegfall der Kontigente nicht mehr so einfach..
Aber ich möche da nicht wieder ein Fass aufmachen.
 
Beim Stichwort "Fass aufmachen" fällt mir ein, dass ich mal eine Phase hatte, in der ich froh darüber war, dass hinsichtlich der Unsicherheiten um die Lebensmittel wenigstens unser Bier vertrauenswürdig zu sein schien. Dann aber hatte ich leider durch eine Verbrauchersendung folgendes erfahren:
Gegen die Eintrübung und für eine längere Haltbarkeit fügen Großbrauereien dem Bier Kunststoffgranulat (PVPP) hinzu und entfernen es wieder. Ob davon Reste zurückbleiben, das kann nicht vollständig ausgeschlossen werden.
 
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