Oromis
Lt. Commander
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Athlon 5350 Teil 2, Verspielte Raubkatze
<< Zu Teil 1 des Tests
Inhalt
- Das Testsystem
- Der Boxedkühler im Detail
- Spielebenchmarks
- Jaguar und Steamroller im Vergleich
- Taktleistung
- Ausblick auf Zen
- Schlussgedanken
- Nachwort
Das Testsystem
Das Testsystem setzt auf die gleiche Hardware wie letztes mal, Softwareseitig gibt es jedoch zwei Unterschiede: Statt der Windows 10 Preview wird jetzt Windows 7 Professional (64) verwendet und als Grafiktreiber dient jetzt der Catalyst 15.11 (Beta). Außerdem bekommt die IGP dieses mal aufgrund des verschobenen Fokus' 1024 statt 512MB des Systemspeichers zugewiesen.
Der Boxedkühler im Detail
Der Sockel AM1 ist AMDs einziger, der nicht auf die üblichen Lochabstände der AM/FM Reihen oder deren Montagesystem setzt, stattdessen haben wir hier nur zwei Löcher mit einem Abstand von 84mm (Diagonal). Am Kühler befinden sich zwei Hülsen die durch diese Löcher geführt werden müssen. Anschließend schiebt man zwei Stifte von oben in die Hülsen, die sie unten aufspreizen lassen, und die Montage ist abgeschlossen. [Montagevideo: Klick]
Der Boxedkühler ist 22mm hoch. Auf ihm sitzt ein 50x18mm Lüfter. Wie üblich ist er per Strangpressdruck hergestellt, wobei ausschließlich Aluminium zum Einsatz kommt.
Der Kühler ist für einen Boxed sehr leise, lediglich ein leises surren ist in meinem Fall zu vernehmen. Es hört sich nach einem Lagerschleifen an, was ich auf die lange Lagerzeit des Lüfters schiebe (1,5 Jahre), denn andere Nutzer haben dieses Problem nicht.
Spielebenchmarks
Um die Spieleleistung des Athlons möglichst realistisch wiederzugeben habe ich alle grafisch wenig anspruchsvollen Spiele getestet die ich finden konnte. Einige davon sind kostenlos im Internet erhältlich.
[Sofern nicht anders angegeben werden die Spiele auf maximalen Details und FullHD betrieben, eine Liste zu den veränderten Details ist im Anhang zu finden]
Das man keine Wunder erwarten kann sollte spätestens dann klar sein, wenn man sich die HD 8400 im Vergleich zur günstigsten GCN-Karte ansieht. Die R7 240 hat bereits mehr als doppelt so viele Shader und obendrein noch einen höheren Chiptakt.
Dennoch machen viele Spiele auf dem Athlon Spaß, sofern man sich mit HD-Auflösung zufrieden gibt. Sogar Tomb Raider 2013 als moderner Titel ist spielbar. Die Low+ Einstellung sieht dabei sogar, auf den Kostenpunkt bezogen, recht ansprechend aus.
Zu Stranded 2 muss noch gesagt werden, dass es selbst mit einer R9 380 nicht über die 20 FPS kommt, was Enginebedingt sein dürfte.
Für den zweiten Teil der Spielebenchmarks spendiere ich dem Athlon einen zweiten vier Gigabyte Riegel, der sich zumindest in zwei Spielen bemerkbar macht: In Age of Empires verschwindet das Ruckeln dank der erhöhten Bilder pro Sekunde und Cities Skylines startet nun endlich.
Jaguar und Steamroller im Vergleich
[Die mm² Angaben von Cache & Kernen wurden anhand von Pixelzählerei der DIE Shots ermittelt]
Sieht man sich den Vergleich zwischen den beiden Prozessoren an erscheint ein Vergleich höchst unfair. Nicht nur, dass der A8 ein halbes Jahr später erschienen ist, er hat auch mehr und schneller taktenden Cache und größere Rechenkerne.
Taktleistung
Das Testsystem des A8 ist das aus meinem Godavari-Test mit dem gleichen Betriebssystem und Treiber wie der Athlon.
Für die Benchmarks werden die Plattformen nicht angetastet. Ich schaffe keine künstliche Limitierung durch ein Absenken des Northbridgetaktes, und die jeweiligen Speichercontroller werden optimal bestückt. Einzig der Kerntakt wird bei beiden Prozessoren auf exakt 2.00 Ghz justiert. In beiden Fällen durch den Multiplikator, der FSB bleibt bei 100.
Das Ergebnis ist, gelinde gesagt, ernüchternd. Mit Ausnahme von Cinebench 11.5 Multi ist der A8 zwar durchgehend schneller, doch das steht in keinem Verhältnis zu dem Mehraufwand an DIE-Größe.
Im Schnitt 11% liegt der A8 vorne, trotz der Tatsache, dass der L2 und der Speicher anhand der Taktraten mehr als doppelt so schnell sein dürften.
Der einzige Vorteil der Steamroller Architektur ist dabei, neben HSA, dass sie offenbar weniger Spannung für höhere Taktraten benötigt. Das dürfte aber der Low-End Auslegung von Jaguar geschuldet sein. Bereits bei Carrizo gab es Gerüchte, dass aufgrund der verwendeten High Density Labs keine Desktop-Taktraten erreicht werden können.
Im Umkehrschluss kann man daraus ableiten, dass eine (etwas) geringere Packdichte bei Jaguar das Taktraten-Problem lösen könnte.
Ausblick auf Zen
Für Zen sollen laut AMD die besten Teile von Steamroller und Jaguar in einer Architektur vereint werden. Diese neue Architektur soll das CMT-Design, das mit Bulldozer eingeführt wurde, beerdigen und durch ein SMT-Design ersetzen.
Das ist interessant, da ein Jaguarkern mit gut gelungener SMT-Implementierung in Anwendungsbenchmarks bereits an Steamroller und sogar Carrizo vorbeiziehen sein sollte. Selbst ohne Dual-Channel Interface und L3 Cache. So gesehen wäre der einzige "richtige" Vorteil der CMT-Architektur, dass sie bislang die einzige mit HSA (1.0) Unterstützung ist.
Auf Anfrage am FAD 2015 bestätigte AMD, dass mit Zen "die Katzen" abgelöst werden. Diese Aussage lässt hoffen, dass Zen Jaguar und dessen Nachfolger (Puma, Puma+) selbst im Low End/Mobile-Bereich an Leistung und Strom- sowie Platzeffizienz Fertigungsbereinigt in den Schatten stellt.
Schlusgedanken
Schon im ersten Teil des Tests sagte ich, dass man mit dem Athlon viel Spaß haben kann. Diese Aussage kann ich hier nur noch bekräftigen. Nicht zuletzt deswegen, weil einige der getesteten Spiele wirkliche Lanpartykracher sein können.
Zwar mag Vergleich mit Steamroller unfair sein, und vermutlich wird man mir Milchmädchenrechnung vorwerfen, dennoch finde ich die Ergebnisse höchst spannend.
Nachwort
Wie immer sind Verbesserungsvorschläge, Korrekturen und weitere Testwünsche gerne gesehen. Sollte noch jemand spezifischere Fragen zu der Plattform/dem Prozessor haben werde ich diese natürlich gerne beantworten.
<< Zu Teil 1 des Tests
Inhalt
- Das Testsystem
- Der Boxedkühler im Detail
- Spielebenchmarks
- Jaguar und Steamroller im Vergleich
- Taktleistung
- Ausblick auf Zen
- Schlussgedanken
- Nachwort
Das Testsystem
Das Testsystem setzt auf die gleiche Hardware wie letztes mal, Softwareseitig gibt es jedoch zwei Unterschiede: Statt der Windows 10 Preview wird jetzt Windows 7 Professional (64) verwendet und als Grafiktreiber dient jetzt der Catalyst 15.11 (Beta). Außerdem bekommt die IGP dieses mal aufgrund des verschobenen Fokus' 1024 statt 512MB des Systemspeichers zugewiesen.
Der Boxedkühler im Detail
Der Sockel AM1 ist AMDs einziger, der nicht auf die üblichen Lochabstände der AM/FM Reihen oder deren Montagesystem setzt, stattdessen haben wir hier nur zwei Löcher mit einem Abstand von 84mm (Diagonal). Am Kühler befinden sich zwei Hülsen die durch diese Löcher geführt werden müssen. Anschließend schiebt man zwei Stifte von oben in die Hülsen, die sie unten aufspreizen lassen, und die Montage ist abgeschlossen. [Montagevideo: Klick]
Der Boxedkühler ist 22mm hoch. Auf ihm sitzt ein 50x18mm Lüfter. Wie üblich ist er per Strangpressdruck hergestellt, wobei ausschließlich Aluminium zum Einsatz kommt.
Der Kühler ist für einen Boxed sehr leise, lediglich ein leises surren ist in meinem Fall zu vernehmen. Es hört sich nach einem Lagerschleifen an, was ich auf die lange Lagerzeit des Lüfters schiebe (1,5 Jahre), denn andere Nutzer haben dieses Problem nicht.
Spielebenchmarks
Um die Spieleleistung des Athlons möglichst realistisch wiederzugeben habe ich alle grafisch wenig anspruchsvollen Spiele getestet die ich finden konnte. Einige davon sind kostenlos im Internet erhältlich.
[Sofern nicht anders angegeben werden die Spiele auf maximalen Details und FullHD betrieben, eine Liste zu den veränderten Details ist im Anhang zu finden]
Das man keine Wunder erwarten kann sollte spätestens dann klar sein, wenn man sich die HD 8400 im Vergleich zur günstigsten GCN-Karte ansieht. Die R7 240 hat bereits mehr als doppelt so viele Shader und obendrein noch einen höheren Chiptakt.
Dennoch machen viele Spiele auf dem Athlon Spaß, sofern man sich mit HD-Auflösung zufrieden gibt. Sogar Tomb Raider 2013 als moderner Titel ist spielbar. Die Low+ Einstellung sieht dabei sogar, auf den Kostenpunkt bezogen, recht ansprechend aus.
Zu Stranded 2 muss noch gesagt werden, dass es selbst mit einer R9 380 nicht über die 20 FPS kommt, was Enginebedingt sein dürfte.
Für den zweiten Teil der Spielebenchmarks spendiere ich dem Athlon einen zweiten vier Gigabyte Riegel, der sich zumindest in zwei Spielen bemerkbar macht: In Age of Empires verschwindet das Ruckeln dank der erhöhten Bilder pro Sekunde und Cities Skylines startet nun endlich.
Jaguar und Steamroller im Vergleich
[Die mm² Angaben von Cache & Kernen wurden anhand von Pixelzählerei der DIE Shots ermittelt]
Sieht man sich den Vergleich zwischen den beiden Prozessoren an erscheint ein Vergleich höchst unfair. Nicht nur, dass der A8 ein halbes Jahr später erschienen ist, er hat auch mehr und schneller taktenden Cache und größere Rechenkerne.
Taktleistung
Das Testsystem des A8 ist das aus meinem Godavari-Test mit dem gleichen Betriebssystem und Treiber wie der Athlon.
Für die Benchmarks werden die Plattformen nicht angetastet. Ich schaffe keine künstliche Limitierung durch ein Absenken des Northbridgetaktes, und die jeweiligen Speichercontroller werden optimal bestückt. Einzig der Kerntakt wird bei beiden Prozessoren auf exakt 2.00 Ghz justiert. In beiden Fällen durch den Multiplikator, der FSB bleibt bei 100.
Das Ergebnis ist, gelinde gesagt, ernüchternd. Mit Ausnahme von Cinebench 11.5 Multi ist der A8 zwar durchgehend schneller, doch das steht in keinem Verhältnis zu dem Mehraufwand an DIE-Größe.
Im Schnitt 11% liegt der A8 vorne, trotz der Tatsache, dass der L2 und der Speicher anhand der Taktraten mehr als doppelt so schnell sein dürften.
Der einzige Vorteil der Steamroller Architektur ist dabei, neben HSA, dass sie offenbar weniger Spannung für höhere Taktraten benötigt. Das dürfte aber der Low-End Auslegung von Jaguar geschuldet sein. Bereits bei Carrizo gab es Gerüchte, dass aufgrund der verwendeten High Density Labs keine Desktop-Taktraten erreicht werden können.
Im Umkehrschluss kann man daraus ableiten, dass eine (etwas) geringere Packdichte bei Jaguar das Taktraten-Problem lösen könnte.
Ausblick auf Zen
Für Zen sollen laut AMD die besten Teile von Steamroller und Jaguar in einer Architektur vereint werden. Diese neue Architektur soll das CMT-Design, das mit Bulldozer eingeführt wurde, beerdigen und durch ein SMT-Design ersetzen.
Das ist interessant, da ein Jaguarkern mit gut gelungener SMT-Implementierung in Anwendungsbenchmarks bereits an Steamroller und sogar Carrizo vorbeiziehen sein sollte. Selbst ohne Dual-Channel Interface und L3 Cache. So gesehen wäre der einzige "richtige" Vorteil der CMT-Architektur, dass sie bislang die einzige mit HSA (1.0) Unterstützung ist.
Auf Anfrage am FAD 2015 bestätigte AMD, dass mit Zen "die Katzen" abgelöst werden. Diese Aussage lässt hoffen, dass Zen Jaguar und dessen Nachfolger (Puma, Puma+) selbst im Low End/Mobile-Bereich an Leistung und Strom- sowie Platzeffizienz Fertigungsbereinigt in den Schatten stellt.
Schlusgedanken
Schon im ersten Teil des Tests sagte ich, dass man mit dem Athlon viel Spaß haben kann. Diese Aussage kann ich hier nur noch bekräftigen. Nicht zuletzt deswegen, weil einige der getesteten Spiele wirkliche Lanpartykracher sein können.
Zwar mag Vergleich mit Steamroller unfair sein, und vermutlich wird man mir Milchmädchenrechnung vorwerfen, dennoch finde ich die Ergebnisse höchst spannend.
Nachwort
Wie immer sind Verbesserungsvorschläge, Korrekturen und weitere Testwünsche gerne gesehen. Sollte noch jemand spezifischere Fragen zu der Plattform/dem Prozessor haben werde ich diese natürlich gerne beantworten.