DJMadMax schrieb:
Was das jedoch mit "autonomen Fahren" zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Entweder, oder! Aber so ne verkappte Zwischendrin-Lösung hilft einfach niemandem.
Naja, im Prinzip können das technisch fast alle modernen Autos, ist ja letztendlich nur eine Kombination aus aktivem Spurassistent und ACC. Selbst mein Opel kann selbständig dem Vordermann folgen, Warnung gibt es nach 10-15 Sekunden.
Nur will eben kein Hersteller die Verantwortung dafür übernehmen, daher trauen sich auch so wenige Level 3 draufzuschreiben.
Aber die Zwischenschritte sind trotzdem wichtig für die Entwicklung.
Denn autonomes Fahren ist keine "Master KI", die angelernt wird, sondern besteht aus vielen kleinen, mal mehr, mal weniger komplexen Modulen.
Zum Beispiel muss es ein Software Modul geben, dass die Fahrbahnlinien erkennt und Fahrspuren zuordnet, eines das Wetterinformationen und Umgebung auswertet und daraus optimale Geschwingkeiten und Bremswege errechnet, ein Modul, das andere Verkehrsteilnehmer analysiert etc.
Und jedes einzelne davon funktioniert mit beliebiger Komplexität und liefert am Ende Input für die Zentralsteuerung, welche teils vorgegebene und teils stochastische (falls das erlaubt sein wird) Entscheidungen trifft, und daraus Fahrbefehle ausgibt.
Das klingt im Prinzip einfach und ist in Grundzügen wahrscheinlich eine normale Informatik Masterarbeit. Das tatsächliche Industrieproblem sind aber die Toleranzen, denn das System muss in 99,99911elf% der Fälle zuverlässig funktionieren. So ähnlich wie ein Flugzeug rein statistisch innerhalb soundso vielen Flugmeilen einmal abstürzen darf.
Und da ist es natürlich klar, das es sinniger ist, so ein System erstmal für einfache Szenarien zu etablieren und dann sukzessive darauf aufzubauen. Und hier ist genau Level 3 der große Schritt, da überhaupt erstmals die Verantwortung an das Fahrzeug abgegeben wird.