Bericht Linux Basics 1.0: Distributionen, Derivate und Desktops

@SV3N

Prima wäre, wenn im zweiten Beitrag auch auf Homebanking eingegangen werden könnte. Alternativen zu etablierten Programmen und gerne auch zur Kompatibilität von diesen mit evtl Emulatoren. Gerade im Hinblick auf Windows 11 scheint mir das für 08/15 User, zu denen ich mich mittlerweile zähle ;) , ziemlich wichtig.
 
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Hallo an alle.

Ein guter Artikel mit einer interessanten Übersicht. Danke dafür.

Ich, selbst seit Jahr und Tag Windows-Nutzer (gut, früher als Steppke auch TOS), mache mir von Windows-News zu Windows-News Sorgen, dass das Betriebssystem durch Account-Zwang, Datenschutz-Ignoranz und User-Bevormundung langsam aber sicher unbenutzbar wird. Da sollte man schon an die Zukunft denken.

Ich gucke schon ne Weile auf Linux. Vor allem lese ich gern die Probleme und Lösungen in Foren, um da so ein bisschen durch zu steigen. Vielleicht kann ich mal kurz erklären, was meine Problem mit Linux, so wie es sicht präsentiert, ist und vielleicht mag ja der ein oder andere Linux-Nutzer mich überzeugen, dass meine Ansichten falsch sind. ;-)

1. Ich habe einen PC hier. Der PC soll machen, was ich möchte, nämlich Software laufen lassen. Software, die ich mir aussuche, weil ich genau diese Software haben will. Zum Arbeiten, zum Spielen, zum Lösen meiner Probleme. Das OS ist dazu nur eine Zwischenschicht, die gefälligst ruhig und leise funktionieren soll. Linux schreibt mir aber vor, welche Programme und Programmversionen ich benutzen soll (Software-Pakete). Und ich muss mich um jeden kleinen Mist des OS kümmern. Plug&Play ist einfach nicht, nirgends, auf keiner Ebene.

2. Das Prinzip der Software-Pakete läuft mir generell zuwider. Ich möchte meinen Browser aufmachen, mir die Software aus den weiten des Internets raussuchen die ich will und dann nutzen, so wie es der Anbieter der Software vorgesehen hat. So wie ich auch den Artikel verstehe, muss ich oft den Weg über die Software-Pakete gehen. Das ist das Merkmal eines geschlossenen Systems. Das geht gar nicht.
Und ja, ich verstehe ja das warum und wie. Aber das Ergebnis ist eben genau das. Ich kann das nehmen, was angeboten wird oder hab halt Pech. Und ja, ich verstehe, dass das System nicht im technischen Sinne geschlossen ist, wohl aber aufgrund des Ökosystems.

3. Ich bin kein Software-Ingenieur, kein Programmierer, kenne den Aufbau eines OS nur aus stark vereinfachten Blockdiagrammen und schätze mich doch eher als durchschnittlich Intelligent ein, was technischen Kram betrifft. Ich bin nur ein gewöhnlicher Durchschnitts-PC-Nutzer.
Eine Distribution+Desktop raussuchen und installieren krieg ich noch hin, aber was mache ich, wenn ich auf die unvermeidlichen Probleme stoße? Die Wikis und Foren sind voll von, für normale Nurtzer, unverständlichen Begriffs-Feuerwerken (übrigens auch dieser Artikel hier, auch wenn er sich vorbildlich Mühe gibt, das zu vermeiden). Linux-Anwender scheinen manchmal nur noch in Fachsprache sprechen zu können.
Wenn ein armer Drops gern sein 3 Jahre altes (nicht auf Steam gekauftes) Lieblingsspiel spielen möchte dann muss er sich mit X Bibliotheken, Layern, Workarounds, Github (schrecklich unübersichtliche Seite) und nicht zuletzt aroganten Schnöseln, die nichts erklären sondern mit "wenn dir das zu hoch ist, dann musst du halt Windows zum Spielen nutzen" kommen. Das tut einem schon leid. Und schreckt ab.

Also, wenn das alles Quatsch ist und ihr meine Meinung ändern wollt, nur zu! :)
 
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Echt ein sehr toller Beitrag! Persönlich hatte ich nie ein Linux als Hauptsystem. Dual Boot war so gesehen der höchste Punkt für mich. Das war noch im Studium ein Ubuntu, wo wir viel mit Linux-Entwicklungstools gearbeitet haben. Da vielen mir erstmal die vielen Möglichkeiten/Vorteile gegenüber Windows auf. Wenn ich das Zocken am PC irgendwann ganz sein lasse, dann kommt mir auch nur noch ein Linux auf die Kiste oder eben Pop!_OS. Selbst noch nie in den Fingern gehabt, aber hier schon viel gutes drüber gelesen, falls man auch was Zocken möchte und die Schnauze voll von Windows hat.

Generell ist es einfach Wahnsinn, wie viele privat Windows nutzen, wo man noch am besten auf Ubuntu o.ä. gehen könnte. Im Büroalltag kann ich es noch absolut verstehen, dass man da auf das MS Office Paket, Active Directory, Exchange, etc. setzt. Zuhause für ein bisschen Surfen, Mails und Multimedia eigentlich bescheuert. Könnte man PCs nur ohne OS kaufen und stünde dann vor der Wahl eine (echte!) Windows-Lizenz zu kaufen oder sich ein Ubuntu, Debian oder whatever zu installieren, dann sähe das sicherlich anders aus.
 
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Poati schrieb:
Generell ist es einfach Wahnsinn, wie viele privat Windows nutzen, wo man noch am besten auf Ubuntu o.ä. gehen könnte.
Eigentlich finde ich das sehr nachvollziehbar und logisch. Das ist ist eben vorinstalliert und läuft da für die meistens so selbstverständlich wie iOS auf einem iPad. Bei moderaten Anforderungen will man sich über so etwas auch gar nicht den Kopf zerbrechen.
Selbst in der Linux-Welt gehen ja wieder die Meinungen auseinander, was den Nutzer interessiert, weswegen es so viele Distros gibt (alles von Arch bis "DAU-Distros"* wie Linux Mint).

Die nervigen Sachen an Windows nehmen viele auch als normal an einem Computer war. Das ist für die meisten so selbstverständlich wie Nasswerden beim Duschen, dass die Pizza ausm Ofen heiß ist oder dass eine Scheibe nachm Duschen beschlägt. Nervig, wenn man drüber nachdenkt, aber selbstverständlich.

__

*Ruhig bleiben, ich setze selbst als auf Linux Mint, weil ich mich um einige Dinge einfach nicht kümmern will, obwohl ich es fachlich könnte.
 
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Also ich weiß auch nicht so recht, was ich denken und schreiben soll. Auf der einen Seite ruft der Bericht jede Menge positive Resonanz bei den Lesern hervor. Auf der anderen Seite habe ich nicht das Gefühl schlauer zu sein als vorher. Ich habe das Gefühl der Text ist für Menschen geschrieben, die es eh schon nutzen und nicht für mich, der keine Erfahrung hat, es gerne testen und ggf. umsteigen, aber von der schieren Masse an Namen und begriffen erschlagen wird. Für mich liest es sich nicht als wenn Grundlagenwissen leicht verständlich erklärt wird. Für mich liest es sich wie Liste von Begriffen und Namen wie in einem Vokabelbuch - erklärt wird mir relativ wenig. Was mir fehlt ist wenig der Blick auf das Thema mit einer Windows Brille. Wo gibt es Parallelen und wo Unterschiede zu Windows? Was hat es mit Kernel, Distribution, Derivate und Fork auf sich? Nicht nur sagen, dass es sie gibt. Warum gibt es so viele Bäume im Wald, wenn ich lese, dass man fast mit allem alles machen kann. Welchen Mehrwert haben haben die Varianten, dass es nicht besser wäre sich mal auf wenige mit signifikanten Unterschieden zu konzentrieren.
 
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Penicillin schrieb:
Ich vermisse gentoo bei den Profidistributionen.

Im Prinzip ähnlich wie Arch mit dem Unterschied, dass sämtliche Pakete aus den Quellen compiled werden.
Ich habe Linux vor allem mit Gentoo "gelernt" und würde es wohl auch wieder als erstes ausprobieren, wenn ich mich wieder mit Linux beschäftigen sollte. Ein OS Stück für Stück selbst zu kompilieren und sich mit den einzelnen Komponenten auseinandersetzen zu müssen, war eine tolle Erfahrung.

Da Gentoo nicht im Artikel erwähnt wurde: Wird das noch gepflegt, oder gibt es inzwischen gute Gründe davon Abstand zu halten @SV3N?
 
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Tevur schrieb:
Linux schreibt mir aber vor, welche Programme und Programmversionen ich benutzen soll (Software-Pakete)
Wenn man die von der Distribution bereitgestellten Pakete nutzen möchte, ja. Die Programmauswahl bezieht sich wohl darauf, was unter Linux läuft und was nicht, daran kann man pauschal wenig ändern.
Aber wenn es dir nur um die aktuellsten Pakete geht, da gibt es Distributionen die dir das bieten.
Alternativ kannst du auf quasi jeder Distribution Programme als snaps, flatpaks oder ähnliches installieren. Das ist ein Paket ohne externe Abhängigkeiten.
Tevur schrieb:
Und ich muss mich um jeden kleinen Mist des OS kümmern. Plug&Play ist einfach nicht, nirgends, auf keiner Ebene.
Keine Ahnung was du mit kümmern meinst, ich finde die pauschale Windows 10 Installation wesentlich Wartungsintensiver als jede Ubuntumaschine. Was du mit Plug&Play meinst musst du mir auch erst erklären, denn auch dazu finde ich nichts was den Namen zuzuordnen ist und deine beschriebenen Eigenschaften aufweist.
Tevur schrieb:
Das ist das Merkmal eines geschlossenen Systems. Das geht gar nicht.
Und ja, ich verstehe ja das warum und wie.
Also ich kann jederzeit irgend ein .deb von dubiosen Seiten aus dem Netz runter laden und installieren, wie es mir gerade passt. Dasselbe gilt für fremde repos. Geschlossen ist da gar nichts, es ist nur im Gegensatz zu Windows kein komplettes Chaos, wo man jedem Programm einzeln hinterherlaufen muss. Das ist der Sinn des Paketsystems. Ein tool zum Verwalten und Aktualisieren des gesamten OS, mitsamt Programme. Vllt sind deshalb Updates unter Linux generell unproblematischer als unter Windows?

Das Merkmal eines geschlossenen Systems sind übrigens nach wie vor proprietärer Code, also quasi eher das Gegenteil von Linux.
Tevur schrieb:
aber was mache ich, wenn ich auf die unvermeidlichen Probleme stoße?
Die da wären?
Tevur schrieb:
Wenn ein armer Drops gern sein 3 Jahre altes (nicht auf Steam gekauftes) Lieblingsspiel spielen möchte dann muss er sich mit X Bibliotheken, Layern, Workarounds, Github (schrecklich unübersichtliche Seite) und nicht zuletzt aroganten Schnöseln, die nichts erklären sondern mit "wenn dir das zu hoch ist, dann musst du halt Windows zum Spielen nutzen" kommen. Das tut einem schon leid. Und schreckt ab.
Also ich hab mein altes Crysis Warhead ganz problemlos über Steam installiert bekommen. Alternativ bietet Lutris einem automatische Installationsroutinen, da muss man in der Regel gar nix mehr machen und sich mit keinem Unterhalten.
 
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Sehr schöner Artikel, gibt für Anfänger einen guten Überblick über die Linux-Welt.

Da bekomme ich direkt Lust es wieder auf die Platte zu werfen, Arco sieht sehr schick aus!
Bisher haben mich Unwissen und Unkenntnis über (in dem Moment) fehlende Funktionen, davon abgehalten zu wechseln bzw. Linux öfters anzuwerfen. Vielleicht als VM.

Vorschlag für Teil III
Linux außerhalb des Desktop-Computers
-NAS/Homeserver
-Mediaserver
-Router
-Heimautomation
-etc.

Eine Vorstellung was außerhalb des Desktops mit Linux (für den Heimanwender) möglich ist.
 
d4kr3ym0r schrieb:
der keine Erfahrung hat, es gerne testen und ggf. umsteigen, aber von der schieren Masse an Namen und begriffen erschlagen wird.
Dann such Dir doch einfach erstmal eine Distribution zum Testen aus. Du kannst es ja ganz einfach als Live-System vom USB-Stick testen und Dir selbst ein Bild davon machen.

d4kr3ym0r schrieb:
Welchen Mehrwert haben die haben die Varianten, dass es nicht besser wäre sich mal auf wenige mit signifikanten Unterschieden zu konzentrieren.
Weil die Vielfalt auch viele Soezialanwendungsfälle abdeckt, die man sonst mit wenigen 0-8-15-Mischmasch-Systemen niemals hätte. Sei doch froh über die Vielfalt -- sie ermöglicht Dir letztlich, eine möglichst auf auf Dich individuell zugeschnittene Software zu installieren; das betrifft auch das "Look & Feel", das betrifft somit auch die Bentuzeroberfläche.
 
romeon schrieb:
auf Homebanking eingegangen werden könnte.
Für Homebanking gibt es Jamaica + Hibiscus:

https://www.willuhn.de/products/hibiscus/download.php

Diese Software unterstützt IMO sämtliche Sicherheitsoptionen, die für Homebanking zur Verfügung stehen, einschließlich HBCI, Push-TAN usw.

Die älteren Herrschaften in unserem Senioren-Computer-Club bevorzugen Linux für Online-Banking per Firefox-Browser mit einem Linux-Live-System, weil nach ihrer Meinung bei jedem herunterfahren des Systems alle Schädlinge vernichtet sind.

Insofern fände ich weitere Informationen über grundsätzliche Einsatzszenarien für Linux auch außerhalb des Gaming-Bereiches sehr interessant.
 
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Tevur schrieb:
Software, die ich mir aussuche, weil ich genau diese Software haben will. [...] Linux schreibt mir aber vor, welche Programme und Programmversionen ich benutzen soll (Software-Pakete)
Nicht das Betriebssystem wird für die Programme geschrieben sondern andersherum.

Wenn also ein von dir gewünschtes Programm nicht auf Linux läuft sondern nur auf Windows oder nur auf Mac, dann wende dich an den Programmierer des Programms, nicht an die des Betriebssystems. Klingt logisch oder?

Deinem Einwand des scheinbar "geschlossenen Systems" wegen der zentralen Softwareverwaltung (Paketmanager) kann ich gut nachvollziehen - als ich mit Linux anfing, dachte ich ähnlich.

Aber man muß verstehen wie das funktioniert. Ganz simpel beschrieben (zumindest bei archbasierten Rolling-Release-Distros): Die Programmierer der freien Office-Suite "Libreoffice" oder die des freien Grafikprogramms "GIMP" oder des 3D-Programms "Blender" oder oder oder... werkeln ständig an der Verbesserung ihres Programms. Irgendjemand von der Distribution X (z.B. von Arch-Linux) erklärt sich z.B. dazu bereit, beim Fortschritt des Programms "Blender" ständig auf dem Laufenden zu bleiben. Kommt eine neue Version raus, nimmt er sich den Quellcode, verpackt das Programm in das richtige Format für seine jeweilige Distribution und veröffentlicht diese. Als Endanwender musst du also nicht ständig manuell hinterherrennen sondern bist stets up-to-date.
 
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Phoenixxl schrieb:
und überlege mir einen Rechner für Linux aufzubauen.
Nur zum Testen und Ausprobieren reicht irgendein x-beliebiger Refurbished-Rechner. Kauf Dir was mit Intel core z.B. aus der Haswell-Generation für wenig Geld und teste mal - es müsste alles out of the Box laufen. Es sei denn, es geht um Gaming und Du brauchst stärkere Hardware...
 
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Mich nervt es, das man noch immer 2 GPUs braucht für GPU Passtrough unter Linux. Das wäre mein Wunsch. System aus See Sig mit GPU Passtrough zum zocken. Leider gibt es ja keine m2 GPUs zum Nachrüsten (Mini GPUs halt)
 
pseudopseudonym schrieb:
Eigentlich finde ich das sehr nachvollziehbar und logisch. Das ist ist eben vorinstalliert und läuft da für die meistens so selbstverständlich wie iOS auf einem iPad.
Ne klar. Deswegen stellte ich ja noch die These auf, wenn nicht quasi jeder PC mit Windows aus der Tüte käme und ob dann Linux eine größere Verbreitung hätte. Ich habe ja selbst auch absolut erstmal nicht viel gegen Microsoft oder deren Produkte im Allgemeinen und ich administriere beruflich Windows- und Linux-Server.

Es ist daher definitiv nachvollziehbar, in Anbetracht der Anforderungen dennoch etwas ironisch.
 
N0Thing schrieb:
Da Gentoo nicht im Artikel erwähnt wurde: Wird das noch gepflegt, oder gibt es inzwischen gute Gründe davon Abstand zu halten @SV3N?
Ich habe Gentoo seit ein paar Jahren nicht mehr auf dem Schirm und es ist auch recht ruhig geworden um die Distribution.

Ich schaue mir das nochmal an und würde mich auch über Feedback von aktuellen Gentoo-Nutzern sehr freuen.
 
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Tevur schrieb:
Linux schreibt mir aber vor, welche Programme und Programmversionen ich benutzen soll (Software-Pakete).
Nicht wirklich. Auf der einen Seite bringt jede Distribution natürlich einen Satz an Paketen mit der sich unkompliziert über die Paketverwaltung installieren läßt und bei dem die Maintainer der Distribution sagen, daß es mit diesen Versionen keine Probleme geben wird. Auf der anderen Seite hindert dich niemand daran jede andere Software zu installieren die es für Linux gibt. Manchmal werden Pakete für die eigene Distribution bereitgestellt, manchmal werden Pakete bereitgestellt die eigentlich für eine andere Distribution gepavkt wurden aber trotzdem funktionieren und manchmal muß man die Software selbst kompilieren. Letztendlich werden die Grenzen aber nur von den Fähigkeiten des Nutzers gesetzt.

Tevur schrieb:
Das Prinzip der Software-Pakete läuft mir generell zuwider. Ich möchte meinen Browser aufmachen, mir die Software aus den weiten des Internets raussuchen die ich will und dann nutzen, so wie es der Anbieter der Software vorgesehen hat. So wie ich auch den Artikel verstehe, muss ich oft den Weg über die Software-Pakete gehen. Das ist das Merkmal eines geschlossenen Systems. Das geht gar nicht.
Wer schreibt dir denn vor welche Software du zu verwenden hast? Entsprechende Kenntnisse vorausgesetzt kann man durchaus eine Software die für Arch gepackt wurde in Debian zum laufen bringen. Aber diese Kenntnisse muß man sich eben zunächst einmal beibringen. Das ist aber unter Windows nicht anders. Kein Entwickler garantiert dir, daß eine Software die für Windows XP geschrieben wurde auch unter Windows 10 läuft. Die richtigen Einstellungen des Kompatibilitätsmodus vorausgesetzt kann es natürlich trotzdem funktionieren, aber die nötigen Kentnisse mußt du dir erst einmal aneignen. Mag sein, daß es unter Windows etwas einfacher ist weil es im Prinzip nur eine "Distribution" gibt, aber an sich ist Linuxsoftware nicht an eine bestimmte Distribution gebunden. Man kann aber schlecht erwarten, daß ein Entwickler seine Software einfach mal für die 20 beliebtesten Distributionen paketiert.

Du hältst Linux nur für ein geschlossenes System, weil du dich damit nicht auskennst. In Wirklichkeit ist Linux genauso geschlossen oder offen wie Windows auch.

Tevur schrieb:
Eine Distribution+Desktop raussuchen und installieren krieg ich noch hin, aber was mache ich, wenn ich auf die unvermeidlichen Probleme stoße?
Was machst du denn unter Windows? Stelle dir doch mal vor, jemand hat bis jetzt nur Linux kennengelernt, hat sich jetzt zum ersten Mal Windows installiert und stößt jetzt auf Probleme. Und dann erzählt man ihm in irgendwelchen Foren etwas von einer Registry oder Diensten die er mal neustarten oder sonstwie manipulieren soll. Und nachdem er verschiedene Ratschläge erfolglos ausprobiert hat kommt er zum Ergebnis, daß Windows-Nutzer anscheinend nur noch in Fachsprache sprechen können.

Tevur schrieb:
Wenn ein armer Drops gern sein 3 Jahre altes (nicht auf Steam gekauftes) Lieblingsspiel spielen möchte
Was erwartest du denn? Das Spiel wurde explizit für Windows entwickelt und paketiert, an Linux hat der Entwickler ganz bestimmt nicht gedacht. Und jetzt soll eine Software unter einem Betriebssystem für das sie nie vorgesehen war einen auf "Plug and Play" machen?

Tevur schrieb:
und nicht zuletzt aroganten Schnöseln, die nichts erklären sondern mit "wenn dir das zu hoch ist, dann musst du halt Windows zum Spielen nutzen" kommen.
Die Leute die in den Foren schreiben machen das in ihrer Freizeit. Sie haben in der Regel einen Job der sie 40 Stunden in der Woche fordert und eventuell gibt es da noch eine Familie (oder Verwandte und Bekannte) die auch Aufmerksamkeit haben will. Und vielleicht eventuell gibt es noch ein Hobby das auch noch die eine oder andere Stunde abzwackt. Und dann kommt da so ein arroganter Linux-Umsteiger und erwartet, daß alle sich gefälligst darum kümmern, daß er auf seinem Linux ein Spiel spielen kann das von den Leuten in dem Forum kaum einer kennt. Und um das Maß voll zu machen muß für jeden winzigen Informationsschnipsel extra nachgefragt werden. Das extra oben angepinnte Posting in dem genau steht welche Informationen unbedingt benötigt werden, wurde natürlich geflissentlich ignoriert.

Man sieht es doch hier auf CB zur Genüge. Da kommen Hilfsersuchen mit so aussagekräftigen Texten wie, daß Programm X nicht funktioniert. Ja das ist ja total bedauerlich, daß Programm X bei dem Nutzer nicht funktioniert, aber für sich genommen ist der Beitrag einfach nur eine Information, daß ein Programm X bei Nutzer Y nicht funktioniert. Reagieren dann Foristen leicht genervt weil selbst nach 3 Mal nachfragen keine nützlichen Informationen kommen, dann sind natürlich und selbstverständlich diese arroganten Foristen Schuld und nicht der Nutzer dem man jeden Informationsschnipsel gegen heftiges Sträuben einzeln aus der Nase ziehen muß.
 
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Phoenixxl schrieb:
Gibt's es da Komponenten die generell problematisch sind, oder kann man genauso frei konfigurieren wie bei Windows?
Vorher zu googlen wie weit die Unterstützung ist nie verkehrt. Von Nvidia würde ich Abstand nehmen da die sich weigern gute Treiber für Linux offen zur Verfügung zu stellen.
 
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Tevur schrieb:
und ihr meine Meinung ändern wollt, nur zu! :)
:)
Ist auch hoffnungslos jemanden überreden zu wollen. Du könntest dir allerdings einfach mal einen USB-Stick mit Ventoy erstellen und dort diverse ISOS ablegen. Dann startest du ein Live-System nach dem anderen und wirst am Ende wissen, ob dir eine Distribution gefällt oder nicht. Da werden auch 20 Seiten Überredungskünste nichts dran ändern.

N0Thing schrieb:
Da Gentoo nicht im Artikel erwähnt wurde: Wird das noch gepflegt, oder gibt es inzwischen gute Gründe davon Abstand zu halten @SV3N?
Gentoo ist gesund und munter. "Ruhig geworden" würde ich jetzt mal so interpretieren, dass es keine Skandale gab :D Ich nutze seit ca. 15 Jahren Gentoo "Testing" und hatte zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, dass die Entwicklung an irgendeiner Stelle gelitten hätte. Immer sehr aktuell, wenn man es denn möchte.
Als "Stable" dann wiederum nicht ganz so Bleeding Edge, aber trotzdem recht aktuell.

Also so gesehen gibt es keinerlei Gründe es nicht zu nutzen. Die Ansprüche an Benutzer und Hardware sind halt etwas höher :)
 
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ModellbahnerTT schrieb:
Vorher zu googlen wie weit die Unterstützung ist nie verkehrt. Von Nvidia würde ich Abstand nehmen da die sich weigern gute Treiber für Linux offen zur Verfügung zu stellen.
Also laut meiner Erfahrung ist bei Druckern und Scannern vorher zu klären, ob diese unter Linux laufen, ein schlauer Plan.
Bei Nvidia Grafikkarten ist es unter Ubuntu kein Problem die closed source Treiber zu verwenden, (die werden als proprietäre Treiber bezeichnet), da diese prima funktionieren.
Es liegt halt nur nicht der Quelltext offen.
Ich gehe mal davon aus, dass das auch bei anderen Distributionen ähnlich gut klappt.

Gruß
R.G.
 
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