Linux Mint Cinnamon 18.3 und Windows 10 unter einem Dach nutzen

ODB

Cadet 4th Year
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Hallo zusammen!
Ich habe jetzt soviel zum Thema linux und win10 im netz gelesen, bin verwirrt und hoffe auf verständliche hilfe.

also, folgende situation. ich habe in meinem gehäuse 3 platten verbaut.
1. ssd für win 10
2. hdd für daten
3. ssd für games

ist auch alles in ordnung damit. jetzt habe ich noch ne 74gb wd raptor im schrank gefunden, die ich angeschlossen habe, NACHDEM ich alle anderen platten komplett abgesteckt hatte. auf diese wd habe ich anschließend das linux cinnamon installiert. läuft auch alles ganz gut und bin recht zufrieden damit. ist ne umstellung aber man gewöhnt sich daran.

jetzt möchte ist folgendes tun, die linux platte wieder abklemmen und die anderen 3 platten wieder anklemmen, damit win10 wieder läuft. danach möchte ich die linux platte zusätzlich anschließen und NUR beim BOOTEN entscheiden können, mit welchem System ich arbeiten möchte.

ist das ohne weiteres machbar?
muss auf eine der beiden systemplatten oder auf beiden noch zusätzlich etwas installiert werden?
oder wäre es besser, die raptor unter windows mit lunux zu bespielen?

ich hoffe, ich konnte es recht deutlich erklären

so eine richtige lösung habe ich im netz leider nicht gefunden, meistens ein parallelbetrieb auf einer platte, was ich aber nicht machen möchte.

ich danke euch schonmal für die hilfe
 
Stecke die Raptor an und stelle sie als Bootlaufwerk deines Gigabyte 890GPA-UD3H Mainboards ein.
Mint wird booten. Lass "df" laufen und es zeigt dir so was in einer Zeile an
Code:
/dev/sda1       20511356 14164040   5282356   73% /

Das bedeutet Linux ist auf /dev/sda, aber es kann durchaus auch /dev/sdb, dev/sdc, etc. sein

Du startest dann "sudo grub-install /dev/sdX" wobei X der Buchstabe von oben ist, und er wird ein paar Zeilen ausgeben. In einer dieser Zeilein muss auch "Windows" stehen. Dann hat das Programm den Windows Bootloader erkannt und in dein grub menu eingebunden. Wenn du jetzt den PC startest wird er dir ein Bootmenu mit Linux und Windows zusammen anzeigen.

Wenn du Linux loswerden willst, reicht es deine Raptor abzuklemmen und wieder die SSD als erstes Bootmedium einzutraen.
 
Im Prinzip kannst du es genau so machen: die 4 Platten anschließen und dann im Bios jeweils die gewünschte Bootplatte auswählen (gibt ja normalerweise auch eine taste für ein Schnellauswahlmenü meist F11)
 
hallo und danke für eure beiträge
@desmoule....das klingt kompliziert. kenn mich mit diesen befehlseingaben nicht so aus und das terminal ist doch erst auf dem desktop nutzbar?! oder meinst du, dass ich alle 4 anschließen soll, pc neustarten aber im bios dann die wd als bootplatte nehmen und auf dem desktop anschließend den befehl eingeben?

"wobei X der buchstabe von oben ist" ....was meinst du damit?

@jesterfox....das hört sich einfacher an, so hatte ich mir das auch irgendwie gedacht. oder muss ich, wenn ich das zum booten linux gewählt habe das von @desmoule beschrieben trotzdem machen?
 
Das von desmoule würde dir das umstellen im Bios ersparen da der Bootloader von Linux dir dann auch immer die Möglichkeit geben würde Windows zu starten. Das kann man aber auch später mal nachholen wenns mit der Bios-Methode zu aufwändig wird weil du oft wechselst.
 
ok, ich versuche es mal.
aber windows soll nach wie vor das haupt os sein...hat also auch keinerlei auswirkungen, wenn ich die sudo befehle eingebe?

ps. wird eigentlich meine signatur angezeigt? kann sie nicht sehen!
 
alles klar, ich danke euch für die hilfe. werde es testen und dann mitteilen. aber eher morgen.
bis dann
 
Hallo ODB!

Bevor du irgendwas machst, solltest du besser erst mal mitteilen, ob dein Rechner im UEFI-Boot-Modus bootet oder im BIOS-Fake CSM/Legacy. Dein Board ist ein UEFI-Board. Gibt ja seit 7 Jahren nichts anderes mehr.

Wenn du es nicht weißt, öffne in Windows die Eingabeaufforderung mit Adminrechten und gebe folgenden Befehl ein:

Code:
bcdedit /enum

Die folgende Ausgabe im Bereich {bootmgr} gibt Auskunft und könnte bei einer UEFI-Installation wie folgt aussehen:

Code:
device      partition=\Device\HarddiskVolume1

path        \EFI\Microsoft\Boot\bootmgfw.efi

Oder hier posten!

@ desmoule: Die Installation bzw. Re-Installation von Grub auf einem UEFI-System funktioniert völlig anders. Es wird kein MBR mehr benutzt.

@ jesterfox: Die Auswahl über das direkte Bootmenü funktioniert. Aber es wird i.d.R. entweder der Windows-Bootmanager oder Grub ausgewählt bei UEFI. Des weiteren kann bei einem UEFI-System, Linux auch über den Windows-Bootmanager starten, wenn auch etwas umständlich.

Wir schreiben das Jahr 2018 und seit Release von Win8 ist UEFI Standard. Also besser erst mal feststellen, was auf dem Rechner läuft und dann supporten!

L.G.
 
hallo k-bv
danke für deine info
also bios technisch ist es uefi, soweit ich weiß. habe cmd mal gestartet - siehe anhang

werd da aber nicht schlau draus
 

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  • Start Manager.jpg
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Ah stimmt... die Frage was passiert wenn beide als UEFI installiert wurden hab ich mir noch gar nicht gestellt, das letzte mal hab ich Linux immer noch auf dem alten Weg installiert um dem aus dem Weg zu gehen. Deswegen hab ich da jetzt auch nicht dran gedacht.
 
also was mit allen angesteckten platten funktioniert, ist beim hochfahren des pc in die bootoptionen zu wechseln um die entspr. os platte auszuwählen. gerade mit linux und einmal mit windows getestet. es funktioniert, ist aber aufwenidger. besser wäre, wenn man beim bootvorgang schon zwischen beiden OS wählen könnte
 
Hallo!

Bin gerade auf dem Tablet. Deshalb etwas Schreibfaul und nur das nötigste.

Also scheint kein UEFI Boot zu sein. Ggf. Noch Mal ins Setup gehn und eine klare Einstellung wählen. Also csm/legacy only z.B. damit man keinen Mischmasch bekommt.

UEFI Dualboot ist kein Problem. Aber man muss halt ein paar Dinge beachten.

Eine schöne kurze Nacht an Alle!

L.G.
 
Morgen
Kein uefi?! Das BIOS Setup sieht aber ganz anders aus als beim alten Mainboard und unter boot Optionen steht auch was von uefi Default....jetzt aber auf ssd eingestellt.

Wenn ich im BIOS das csm/legacy only gefundenen und eingestellt habe, was passiert dann oder hat sich geändert? Ist das eine Voraussetzung um im Bootvorgang zwischen beiden OS wählen zu können?

Es soll unkompliziert und einfach sein 😁

Danke und Gruß
 
Auch Moin!

(Jetzt wieder mit richtigem Schreibgerät)

Doch natürlich UEFI, aber kein UEFI-Boot. Im BIOS Nachfolger wurde das Feature CSM/Legacy integriert um den alten BIOS/MBR Modus zu imitieren. Daher hat man mindestens 2 Auswahlmöglichkeiten, UEFI-Boot oder CSM/Legacy-Boot. Wobei es hier unterschiedliche Firmware je nach Hersteller und Rechnertyp gibt. PCs sind meist mit einem umfangreicheren Set-Up (=UEFI) ausgestattet als Notebooks. Von daher kann es hier zusätzliche Einstellungsmöglichkeiten geben, wie CSM, neben reinem UEFI-Boot und verschiedenen Bootoptionen wie z.B., UEFI-Only,UEFI-First,Both,Legacy-Only etc.
Ich rate immer eine klare "only"-Einstellung zu wählen, damit bei der Installation nichts schief geht. Bei einer both oder first Einstellungen hat man oft den Salat, dass werksseitig vorinstalliertes Windows grundsätzlich in UEFI bootet (ist von MS so vorgeschrieben), der Installationsstick für ein weiteres BS aber nicht explizit für UEFI/GPT eingerichtet wurde und dann als Legacy/MBR eingerichtet wird, was dann entweder gar nicht klappt oder zusätzliche Probleme gibt. Mit Linux ging es noch, mit einem älteren Windows gar nicht. Immer voraus gesetzt, du willst nicht jedes mal den Bootmodus wechseln nach Neustart.

Also der lange Rede kurzer Sinn, lass es so wie es ist, oder schau im Set-Up mal nach der Booteinstellung und berichte. Bisher hat das ja alles gut geklappt. Wenn du was änderst in den Booteinstellungen, und im schlimmsten Fall Windows nicht mehr bootet, stellst es halt wieder so ein wie vordem und gut ist.

Du willst es "einfach" haben. Ausgehend von einer normalen Legacy/MBR Installation, erledigt der automatische Installer ja alles für dich bzw. hat das schon. Du stöpselst also die neue Linux-Platte wieder ein bzw. die anderen, so dass alle Platten vorhanden sind. Hast du an der Bootreihenfolge nichts geändert, bootet ganz normal Windows und von Linux gibts erst mal keine Spur. Wie die Kollegen oben schon angedeutet haben gibt es verschiedene Möglichkeiten.

1. Dein Priorität liegt eh weiter bei Windows. Du installierst dir unter Windows das Tool "EasyBCD". Mit dem wird ein neuer Winloader erstellt und du kannst Linux mit in den Boot einbeziehen. Beim Start des Rechners bekommst du eine Auswahl. Ohne Auswahl startet automatisch Windows.

2. Du startest mit Hilfe der kleinen bootfähigen ISO "SuperGrub2Disk" dein vorhandenes Linux. Dieses tolle Werkzeug sollte man, nebenbei bemerkt immer parat haben, man kann damit auch Windows starten. Dort öffnest du das Terminal, am schnellsten mit STRG + ALT + T, und gibst folgenden Befehl ein
Code:
sudo update-grub
Damit wird Windows in den Linuxbootloader mit eingebunden. Grub sitzt aber im MBR dieser Platte, also muss der Rechner auch von dieser Platte starten. Das müsstest dann im Set-Up anpassen.
Dann gibt es ein Auswahlmenü beim Starten. Automatisch startet aber Linux, da es an erster Stelle steht. Man kann das aber ändern. Bedeutet allerdings einen Eingriff in eine Konfigurationsdatei. Ggf. hier nachfragen.

3. Du hast alle Platten im System, installierst Linux aber noch mal neu. Bei der Auswahl für die Platzierung des Bootloaders, musst du drauf achten, dass wieder die Linuxplatte angesteuert wird. Windows wird dann von vorne herein mit in den Loader integriert. Ob nach Neustart sich dann Grub (der Linuxloader) meldet oder direkt Windows startet hängt dann wiederum von der Bootreihenfolge der Platten im Set-Up ab.

4. Du machst es so wie jetzt auch schon und gehst immer erst ins Bootmenü zur Auswahl der Platte.

Das alles bezieht sich auf klassisches BIOS/MBR bzw. Legacy-Boot und nicht auf UEFI-Boot.

Es gibt natürlich noch mehr Möglichkeiten, z.B. den Winloader überschreiben, würd' ich aber bei der Konfiguration nicht empfehlen. Schön getrennt halten und gut is. Bei UEFI-Boot lässt sich das nicht mehr so einfach trennen, grundsätzlich geht es aber. Solltest du auf die Idee kommen, auf UEFI-Boot umzustellen, muss Windows neu installiert werden. Das ist da leider (na ja Windows halt!) nicht sehr flexibel!

Gruß

Nachtrag: Die unter Option 2 empfohlene Lösung mit der SuperGrub2Disk ist nicht unbedingt erforderlich, da du ja Linux mit der veränderten Bootreihenfolge direkt starten kannst. War noch etwas müde heut morgen! Trotzdem sei dieses Tool nachdrücklich empfohlen! Das restliche Prozedere bleibt aber so.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hi K-BV
vielen dank für die ausführliche anleitung. bin eben erst von der tagestour mit den kids zurück, deswegen erst die späte meldung.

also, vielleicht noch kurz angedeutet, dass unter windows die linux platte NICHT angezeigt wird. ist das normal und hat das auswirkungen auf die erste option?

ansonsten würde ich sagen, dass option 1 mit dem tool easybcd für mich am einfachsten klingt. windows platte 1. boot prio und linux platte 2. boot prio ..... so würde ich es im bios dann einstellen. MUSS ICH DANN NOCH ZUSÄTZLICH DIESES CSM/LEGACY ONLY EINSTELLEN WEBB ICH EASYBCD NUTZE?

option 2 ist, wegen des änderns einer konfigdatei, weniger interessant. möchte da nicht unbedingt "rumtüfteln" am system. und dafür muss ja die linux platte an erster boot prio stehen...

und neu installieren möchte ich weder windows noch linux
 
Ja, Supertag heute! Ein Hauch von Frühling!

dass unter windows die linux platte NICHT angezeigt wird. ist das normal
Ja im Explorer wird die nicht angezeigt. Windows ist zu doof, andere Dateisysteme als die eigenen zu erkennen. In der Datenträgerverwaltung werden aber alle Laufwerke und Partitionen aufgelistet, wenn auch ohne Angabe des Dateisystems.

Hier mal eine Anleitung zu Easy BCD.

Wie oben gesagt, wenn alles läuft, wie gewünscht, musst du an den Booteinstellungen nichts ändern.

Bei der Option 2 gäbe es auch ein grafisches Tool, mit dem man die Reihenfolge in Grub ändern kann. Aber als "alter Linuxer" steht man solchen Tools meist sehr skeptisch gegenüber und bevorzugt die linuxgemäße Variante. Kannst ja mal im Hinterkopf behalten.

Wenn du Linux öfters nutzen willst, wirst eh nicht drum rum kommen, öfters mit dem Terminal zu arbeiten. Problemlösungen und Ermittlung läuft fast ausschliesslich über das Terminal. Und das ist auch gut so, da man Probleme meist in einem Bruchteil des Zeitaufwands bei Windows gelöst hat. Copy & Paste beherrscht schliesslich jeder! Selbst simple Dinge wie Programminstallation oder Updates gehen deutlich effektiver informativer.

Hier noch mal 2 informative Links:
https://wiki.ubuntuusers.de/Unterschiede_zu_Windows/
https://wiki.ubuntuusers.de/Einsteiger/

Mint ist Ubuntu-basiert, daher trifft das meiste da auch zu! Meine erste Wahl wär's nicht aber das ist rein subjektiv!

Viel Erfolg!
 
ja, super tag. wird auch mal zeit.
super, danke für die anleitung...hätte schon fast gefragt was ich machen muss....total überfordert. hoffe, ich komme damit klar.

nochmal zum uefi...muss ich das im bios definitiv umstellen wenn ich easybcd nutzen möchte?

welches linux würdest du denn empfehlen? sollte auf jedenfall flott laufen und nich ständig irgendwie laden, haken usw... gute hardware vorrausgesetz.

das terminal habe ich hier und da schonmal ausprobiert, doch die sucherei im netz ist halt als windows user schon etwas zeitaufwendig und nervig
 
Die Booteinstellungen im Set-Up haben erst mal nichts mit Easy-UEFI zu tun. Der Bootloader wird in den MBR der Platte geschrieben, von der aktuell Windows gestartet wird. Aber lies dir die Anleitung noch mal durch oder google nach anderen. An sich ist das Tool aber selbst erklärend. Bin da aber kein "Fachmann", da halt Windows-Software. Jemandem der effektiv auf Linux umsteigen will, würd ich diese Lösung auch nicht dauerhaft empfehlen, aber zum rein schnuppern reichts ja erst mal.

Bleib ruhig erst mal bei Mint-Cinnamon. Zum rein schnuppern ist das ganz gut, weil recht Windows ähnlich von der GUI her. Wenn du damit nicht klar kommst, wirst auch mit anderen kaum Spass haben. Der wesentliche Unterschied zu Windows ist halt die Vielfalt. Zig verschiedene grafische Oberflächen, zig verschiedene Linuxe etc. Ist halt ein Baukastensystem, das man nach Belieben ändern und anpassen kann. Es erfordert aber auch Einarbeitung und man darf nicht erwarten, dass alles wie von Win gewohnt läuft. Wer das tut, sollte es gleich bleiben lassen!!!!!

Das oben verlinkte WIKI von Ubuntuusers ist die beste Wissensdatenbank zu Ubuntu-Systemen weit und breit. I.d.R. findest du dort Antwort auf fast alle Fragen. Support findest du bei Linuxmintuser.de.

L.G.
 
danke nochmal, auch für deine zeit.
bin eben ins bios rein um nach csm legacy only zu suchen....habe aber nichts gefunden. in den boot optionen steht nur was von built-in efi shell und halt meine laufwerke. heißt für mich, wenn ich es nicht umstellen kann, dann kann ich das mit dem easybcd tool auch vergessen?

in der beschreibung von easybcd wird nicht wirklich erklärt wie man schritt für schritt das bootmenü ändert, oder ich habs nicht verstanden/oder überlesen weil bömisches dorf :D

mit dem cinnamon komm ich schon zurecht. hab mir auch alles schon eingerichtet und läuft, aber wenns ne version gibt die noch schneller arbeitet als cinnamon, warum nicht dahin wechseln.
 
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