andy_m4
Admiral
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Ok.K-BV schrieb:Ich möcht jetzt gar nicht auf einzelne Anmerkungen von euch eingehen, sonder noch mal zusammen gefasst meine Kritikpunkte erläutern.
K-BV schrieb:Ausgangs und Hauptpunkt meiner Kritik ist das hier an prominenter Stelle:
Ja. Ich verstehe was Du meinst. Ich würde aber die Worte nicht so auf die Goldwaage legen. Ist vielleicht etwas zu salopp geschrieben. Sehe ich selbst nicht überkritisch. Du hast es ein wenig konkretisiert. Damit wäre für mich die Sache geklärt.Ubuntu ist fast wie Linux
Formal deshalb, weil es auf Debian aufbaut, sich aber ansonsten meist wenig um Gepflogenheiten der Linux-Community schert.
Mag auch durchaus sein, dass der Autor eien persönliche Einstellung/Meinung dazu hat. Nur darf man das eben nicht mit dem Blog-Artikel vermischen so nach dem Motto: "Na der meint das bestimmt soundso, schließlich weiß man ja, wie der tickt".K-BV schrieb:Der Autor ist selbst Siduction (auf Debian basierend) Entwickler. Als solcher ist ihm (verständlicher Weise) nicht alles geheuer, was beim Branchenführer so passiert.
Man sollte also nur das bewerten, was wirklich in dem Blog drin steht.
Ich kenn den Blogautor ja nicht näher und komme interessanterweise zu einem anderen Bild davon. Vermutlich weil ich eben nicht automatisch etwas hinein interpretiere. Nicht falsch verstehen. Ich sag nicht, dass Deine Kritik unbegründet ist. Ich halte sie lediglich für überzogen. Und ich denke, dass liegt daran, dass ich im Hinterkopf eben nicht habe, dass der Autor Canonical den Teufel an dem Hals wünscht. :-)
Noch eine Bemerkung zu "Branchenführer". Klingt auch ein wenig nach Fanboy. Canonical macht irgendwie um die unter 100 Mio $ Umsatz bei Redhat sinds über 2 Mrd. $
Das ist nicht mal mehr in der selben Liga. Da von 'Branchenführer' zu reden ist ... ähm ich sag mal, nur mit sehr viel Optimismus zu erklären. :-)
Diese Gepflogenheiten sind natürlich nirgends definitiv. Daher bezeichnet man sie ja auch als Gepflogenheiten.K-BV schrieb:Absurd wirds dann, wenn man einen Verstoß gegen Gepflogenheiten einer Community, die es so nicht gibt und die nirgendwo allgemein definiert sind
Fakt ist aber auch, dass Canonical/ubuntu mit ihren Sachen und ihrer Art auch gern mal irgendwo aneckt. Und das sind ja auch nun keine Einzelfälle. Das kam ja nun schon mehr mals vor.
Klar passiert das auch in anderen Distributionen. Man denke nur mal an SuSEs YaST was zu Anfang nicht mal GPL war. Oder an diesen Novell-Microsoft-Deal. ODer bei Redhat fällt mir da noch ein, dass die mal den GCC gepatcht und für ihre Distribution verwendet haben, worauf dieser nicht mehr zum Standard-GCC kompatibel war.
Solche Sachen haben auch immer Wellen geschlagen und Diskussion ausgelöst.
Bei ubuntu ist es jetzt eben nicht nur so, dass es in der jüngeren Vergangenheit war, sondern sich die Sachen auch häufen.
Wie gesagt. Ich selbst hab da kein Problem mit, kann aber verstehen, wenn das von anderen Leuten aufgegriffen wird.
Und das jetzt mit dem Datenschutz was ja auch der Aufhänger für den Blog-Artikel war .... also ich bin weit davon entfernt mich im Linux-Distributionsdschungel auszukennen, aber die Datenschutzproblematik kannte ich bisher auch nur von ubuntu.
Ich hatte da jetzt auch nix Konkretes parat, mir war aber im Hinterkopf das da eben (und nicht erst seit heute) drum diskutiert wird.
Und ähnliches in der Richtung habe ich noch von keiner anderen Distribution gehört (wie gesagt; dass muss nicht unbedingt heißen, aber trotzdem).
Und dann kann man schon sagen, dass da ubuntu abweicht von anderen Distributionen. Sozusagen abseits der Gepflogenheiten die offenbar sonst bei den Linux-Distributionen herrscht.
Von daher hab ich weder mit der Formulierung noch mit der Feststellung ein echtes Problem. Klar kann man auch hier wieder pingelig sein. Man kanns aber eben auch übertreiben.
Ja. Das ist sicherlich übertrieben und von Dir auch zu Recht kritisiert.K-BV schrieb:her nimmt um einer Linuxdistro abzusprechen überhaupt Linux zu sein.
Du hättest recht. Aber es handelte sich explizit eben nicht um eine Berichterstattung, sondern (so hab ich es zumindest vernommen) um einen meinungsgetriebenen Blogpost. Um einen Kommentar, um mal den Begriff im Sinne der "alten" Medienwelt zu gebrauchen. Und der ist ja genau dazu gedacht, dass jemand (der sonst auch normal redaktionell arbeitet) einen Standpunkt vorträgt.K-BV schrieb:Das ist aber leider nur die eine Seite der Medaille, was meine massive Kritik betrifft. Die andere Seite ist die, dass der Autor hier als Redakteur fungiert. Und da hört der Spaß auf.
Als Redakteur ist er Meinungsbildner und Multiplikator. Als solcher darf er aber nicht persönliche Animositäten zum Anlass nehmen, mit falschen Behauptungen Stimmung zu machen.
Abgesehen davon, dass man sämtliche Medien sowieso immer kritisch konsumieren sollte (Medienkompetenz). Gerade in der heutigen Zeit, an der an vielen Stellen die journalistische Qualität spürbar abgenommen hat, hat ne Sache nicht mehr unbedingt so viel mehr Gewicht, wenn sie ein Journalist/Redakteur/whatever geäußert hat.
Falls es dann bei Manchen doch so sein sollte, würde ich mir eher um deren Medienkompetenz sorgen machen als die Schuld bei irgendnem Schreiberling zu suchen.
Genau die Begrifflichkeit muss aber definiert werden, wenn man schon darauf pocht. Sonst ist ja das ganze Argument für den Allerwertesten.K-BV schrieb:Ich selbst mache seit etlichen Jahren Linux-Support und habe schon ziemlich vielen Leuten zu einem laufenden OS verholfen, online wie live. Ich weiß nicht, ob ich deshalb Teil einer oder der Community bin. Ist mir aber auch egal.
Der Ball liegt da also ganz klar bei Dir.
Ja. Wie gesagt. Ich würde das auch nicht generell verneinen. Aber eben auch nicht generell bejahen. Wobei ich das auch für Windows nicht kann. :-)K-BV schrieb:Von daher gerate ich gerne mit Leuten über Kreuz, die meinen Linux sei nichts für Unerfahrene und Faule. Das seh ich eben anders.
Sonst konnte man an der Stelle ja immer noch auf MacOS verweisen. Aber die sind ja qualitativ auch nicht mehr das, was sie mal waren.
Ja. Wobei ich das etwas differenzierter sehe. Programmierer oder jetzt im speziellen Open-Source-Programmierer leisten auf der technischen Seite wirklich gute Arbeit (im Schnitt spürbar besser, als das was im kommerziellen Umfeld fabriziert wird). So richtig Geld braucht man dann erst, um aus dem Projekt ein Produkt - eine runde Sache zu machen.K-BV schrieb:Aber grundsätzlich bin ich der Ansicht, dass es nun mal viel Geld braucht um was vernünftiges auf die Beine zu stellen.
Ist auch vollkommen logisch. Open-Source-Programmierer lösen trationell Probleme die sie selbst haben (daher kommt auch die Motivation ein solches Projekt zu starten) und teilen das dann halt weil sie auch im Gegenzug von anderen Open-Source-Projekten oder anderen Programmieren profitieren. Als Programmierer ist man natürlich üblicherweise mit Computern vertraut. Man braucht daher kein KlickiBunti drum herum (ums jetzt mal überspitzt zu formulieren). Man kommt auch ohne dem klar. Für Klicki-Bunti besteht keine natürliche Motivation. Deshalb muss dafür oftmals Geld in die Hand genommen werden.
Und das aber auch nur, damit eben letztlich der Computer-Laie das Programm benutzen kann (was ja nie die ursprüngliche Intention war).
Das will ich auch gar nicht in Abrede stellen. Nur ist Debian da eben breiter aufgestellt. Wenn Mark Shuttleworth Lust an ubuntu verliert, dann kann das zu seinem echten Problem für ubuntu werden. Wenn bei Debian einer abspringt (udn zwar egal wer), wird das Debian problemlos verkraften.K-BV schrieb:Debian schwimmt nicht gerade im Geld, hat aber eine große Community, kommt aber trotzdem nicht ohne die Vorarbeit oder deren Finanzierung aus.
Der Ausgangspunkt meines Einwurfs war ja, dass Du lieber ne Distri verwendest, wo ne Firma hintersteckt weil wegen ist sicherer und so. Und das sehe ich nicht. bzw. wenn man schon so argumentiert, dann würde man ja doch eher zu Redhat tendieren, die wenigstens schon gezeigt haben, wie man mit einer Distribution über mehrere Jahre Gewinne einfährt.
Deine Argumentation ist da in meinen Augen nicht stimmig und riecht arg nach Fanboy-Gerede. Eigentlich im Kern auch das, was Du dem Blog-Autor vorwirfst. :-)
Naja. Will ich so nicht unbedingt sagen. Mag ja durchaus sein, dass ubuntu auch bestimmte Prozesse vereinfacht hat. Aber der wesentliche Punkt bei ubuntu (gegenüber dem was sonst so als Distribution vorher üblich war) ist, dass man einfach Möglichkeiten weggealssen hat.K-BV schrieb:Darüber hinaus halte ich es nur sehr bedingt für einsteigerfreundlich.
Sonst war es immer so, dass man sozusagen gefragt wurde "Welchen von den 5000 Editoren willste installiert haben" und die ubuntu-Leute haben einfach gesagt 'da fragen wir gar nicht erst nach, weil der Neuling damit überfordert wäre. Wir installieren einen den wir für richtig halten und fertig'.
Und das als Grundidee ist natürlich nicht verkehrt, wenn man Neueinsteiger bedienen will. Und der Erfolg gibt dem ja auch recht.
Nur braucht man eben dafür keine Manpower und kein Geld. Man hat ja nicht mal ne eigene Distribution gebaut, sondern sich bei Debian bedient (was auch vollkommen in Ordnung ist). Insofern muss ich doch mal die Heldentaten die ubuntu vollbracht haben soll, ein wenig auf die Realität zurechtstutzen.
Wie gesagt. Ich hab kein Problem damit, wie ubuntu das macht und hab auch kein Problem damit die Erfolge anzuerkennen. Ich finde ubuntu in gewisserweise sogar gut, auch wenns keine Distribution für mich ist. Wie Du schon sagtest lieferte ubuntu mit einen Popularitätsschub und wenn das Linux-System mehr Aufmerksamkeit bekommt, dann bekommt es auch mehr Zuwendung wovon letztlich alle innerhalb des Ökosystems profitieren.
Aber man sollte auch die Kirche im Dorf lassen und sie nicht größer machen, als sie sind.
Na ich weiß nicht, ob da ein Einsehen da ist. Weil sonst würde man ja keine strategischen Partnerschaften eingehen die ja genau den Blog-Artikel ausgelöst haben, über den wir reden.K-BV schrieb:Canonical wird nach gegenwärtigem Stand nie wirklich Geld mit dem OS verdienen. Diese Einsicht hat lange gedauert.
Und es ist auch völlig in Ordnung, wenn Canonical Geld verdienen will. Ich persönlich finde es sogar in Ordnung das sie es so versuchen, wie sie es versuchen. Ich finds aber genauso verständlich und in Ordnung, wenn das von anderer Seite kritisiert wird. Wobei ich auch die Kritik teilweise für überzogen halten und man manchmal das Gefühl haben könnte, als stünde der Untergang von Linux bevor.
Es ist eine Distribution die so agiert. Man kann darauf hinweisen und einfach ne andere verwenden. Damit ist für mich das Thema durch. Die Wellen die das hüben wie drüben teilweise schlägt kann ich deshalb wiederum nicht nachvollziehen.
Muss ja auch nicht. Ich traue Dir zu, dass Du selbst entscheiden kannst, was Du nutzt und ob angeführte Kritikpunkte für Dich überhaupt relevant sind oder nicht.K-BV schrieb:Trotz aller verständlichen Kritik, geht mein Daumen aber immer noch nicht runter.
Ja. Der Artikel ist für das Zielpublikum für das er gedacht ist völlig ok.K-BV schrieb:Abschließend noch ein Link zum (deutschsprachigen) "Linux-Guru" und seine Einschätzung von 18.04.