News Lizengo: Ermittlungen wegen Verdachts des Lizenz-Schwindels

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Nur in diesem Fall haften Gesellschafter in einer GmbH mit ihrem Privatvermögen:
Bei einer Gründung mit einem Stammkapital unter 25.000 Euro ist übrigens etwas Vorsicht geboten, denn die Gesellschafter haften im Fall einer Insolvenz über die Summe der noch ausstehenden Stammeinlage mit ihrem Privatvermögen.

Alles andere ist raus aus der Haftung.

Viele Grüße
 
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@Schildkröte09 @niteaholic

Jein. Das ist das, was zur GmbH grundsätzlich erstmal geregelt ist. Darüberhinaus gibt es aber noch andere Regelungen für bestimmte Fälle. Nennt sich Durchgriffshaftung. Zudem kann auch eine Innenhaftung z.B. bei Fehlverhalten vorliegen.
 
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Die Durchgriffshaftung ist gesetzlich nicht geregelt, sie wurde in Rechtsprechung und Literatur entwickelt. Auf welcher Grundlage sie steht, ist umstritten.

Einen Durchgriff gibt es keinesfalls nur hinsichtlich der Haftung, ein weiteres gängiges Durchgriffsproblem ist der ZurechnungsDurchgriff. Immer wenn es um das Durchbrechen der Trennungslinie zwischen Gesellschaft und Gesellschafter geht (piercing the corporate veil), kann man von einem Durchgriff sprechen. So etwa in den Fällen, wo eine GmbH einem WettbewerbsVerbot unterliegt, deren Gesellschafter dann eine zweite GmbH gründen, die genau das tut, was der ersten GmbH verboten ist.

Viele Grüße
 
https://www.golem.de/news/edeka-partner-umstrittener-microsoft-lizenzhaendler-lizengo-ist-insolvent-2011-152378.html schrieb:
Ein nach dem Verkauf bei Edeka bei einem Kunden angezeigter Product Key für die Aktivierung von Microsoft Office Home & Student 2016 habe zu einem OEM-Programm von Microsoft für das Gebiet der Volksrepublik China gehört und sei im Ausland ungültig. Der zweite, demselben Kunden angezeigte Product Key, sei Teil eines Volumenlizenzvertrags, der im Namen einer Universität in Bulgarien abgeschlossen wurde, erklärte Microsoft.
 
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Scheinbar geht es auch Lizenzfuchs.de an den Kragen! Die Website ist aktuell nicht bzw. nur mit (Admin-) Zugangsdaten erreichbar. Nach einer Überarbeitung der Website sieht mir das nicht aus.
 
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echobaer schrieb:
Nach einer Überarbeitung der Website sieht mir das nicht aus.

Dabei wurde Lizenzfuchs von Chip.de mit einem Gesamtergebnis von 91% überprüft und erhielt das „Leading-Shops-Siegel“.
Und das bei 50% Kundenzufriedenheit. Das war allerdings 2019. Aber die Auszeichnungen werden dann auch bei einem Wechsel der Geschäftsstrategie zwecks Werbung beibehalten, während man den Ruf zum Abzocken missbraucht, bis das Vermögen beiseite geschafft wurde. Jedenfalls ist das die gängige Masche, um noch das schnelle Geld kurz vor dem Ende zu machen, wenn der Laden sowieso bald die Geschäftsgrundlage verliert. Es würde mich nicht wundern, wenn noch Tausende bis zum Schluss bestellt, aber nichts mehr geliefert bekommen haben. Dabei schätze ich, dass die Codes eh nichts wert waren, die vorher vertickert wurden.
 
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Und wenn man sich mal diesen Vergleich anschaut, da sollte eigentlich "Lizenzfuchs" schon viel eher dran sein als Lizengo. Aber den Hammer hauen die Rakruten.de ... mit 1,99 € für Windows 10 Pro.
Es wird wirklich Zeit, das das Netz gesäubert wird ...

windowsbillig.png

Viele Grüße
 
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Die Staatsanwaltschaft scheint den Laden endgültig Hops genommen zu haben. Die Webseite existiert nämlich nicht mehr laut dem Hoster "Cloudflare". Es erscheint keine angebliche "Serverwartung" mehr sondern eine Fehlermeldung.
 

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auch auf eBay sind diverse Trittbrettfahrer verschwunden.

Im November hatte ich noch ne Office 2019 Lizenz für paar Euro gekauft und konnte die wie gewohnt benutzen.

inzwischen werden Lizenzen nur noch von Verkäufern verkauft, bei den der ebayaccount wenige tage alt ist und man über umständliche unseriösen Webseiten eine Telefonaktivierung durchführen sollte, was aber bei mir für Papa´s pc nicht funktioniert hat.
 
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Weil die Keys anscheinend funktionieren und sich MS (hoffentlich) für den "kleinen Fisch" nicht interessiert... Und wo kein Kläger da kein Richter.
 
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Die Logik verstehe ich nicht. Wie will man einen illegalen Key so rechtfertigen? MS hat doch schon mehrfach irgendwann solche Keys massenweise gesperrt. Ich klaue doch auch nicht einfach einen Apfel bei einer Obsttheke vorne vor dem Laden, weil es da offen rumsteht und ich so schnell bin, daß es keiner sieht, weil ich weiß, daß man damit Diebstahl begeht.
 
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Man kann das damit rechtfertigen, dass MS ein Quasi-Monopol besitzt und das einfach nicht mit dem Apfel an der Obsttheke vergleichbar ist.
Der legalistische Standpunkt, der hier oft vertreten wird, steht ja auch auf tönernen Füßen, denn es ist rechtlich überhaupt nicht eindeutig. Klar, dass MS meint, das eindeutig zu sehen. Analog dazu kann man die Garantie-Aufkleber nennen: „warranty void if broken“ steht auf den Aufklebern vieler Produkte, die dann in Ländern verkauft werden, in denen es explizit geregelt ist, dass diese Aufkleber keine Gültigkeit haben, dennoch steht es so in der Lizenz.
 
Die Keys sind neutral. Die Herkunft entscheidet, ob man eine Lizenz hat.
Aber das kann man als Kunde nicht überprüfen. Man muss dem Händler vertrauen, dass es legal zugeht. Dazu gibt es keine Handhabe, die den Händler dazu zwingt, dem Kunden die Herkunft offen zu legen und das würde keiner bei klarem Verstand tun, weil es ein Geschäftsgeheimnis ist, solange bis man vom Gesetzt dazu gezwungen wird. MS kann es schon mal nicht erzwingen, weil es eine juristische Sache ist, die ihnen nicht zusteht. Sie können nur klagen.
 
Ja, das ist ein schwieriges Thema. Es ist sicher nicht alles so wie es MS darstellt, aber sicher auch nicht so wie es manche User gerne hätten...

Über das Urheberrecht ist geregelt das man zur Benutzung einer Software eine Lizenz benötigt (und nein, in Deutschland kann man nicht darauf verzichten, "echtes Public Domain" ist nicht möglich, man kann aber generelle offene Lizenzen erteilen wie es ja bei Open Source üblich ist).

Die Frage ist nun: was identifiziert eine Lizenz und wie kann man diese rechtssicher weitergeben? Die Lizenz ist ja quasi ein vertrag mit dem Urheber, die kann nur von diesem Ausgegeben werden. Als die Software noch auf physischen Medien daher kam war es recht einfach: die Lizenz war an diese Medien gekoppelt und man konnte an deren Originalität erkennen das man auch tatsächlich eine Lizenz erhält, da es keine originale ohne Lizenz gab.

Schwierig wird es jetzt mit den digitalen Lizenzen... kann eine Lizenz an den Key gekoppelt sein so wie manche es hier darstellen (nach dem Motto: mein Key geht, also hab ich eine Lizenz)? Ich würde sagen: nein. Denn an einem Key kann man nicht erkennen ob da tatsächlich eine gültige Lizenz dran hängt. Denn er lässt sich beliebig duplizieren (und möglicherweise auch mit einem Key-gen erzeugen). Umgekehrt gibt es Volumenkeys an denen mehrere Lizenzen hängen würden... aber das könnte man dann auch nicht aufteilen. Denn wie wird sichergestellt wie aufgeteilt wurde?

Die einzige Möglichkeit für Microsoft das sicher zu handhaben wäre ein striktes DRM wie es z.B. Steam macht. Das erfordert aber immer einen Account und eine Onlineprüfung der Lizenz. Ich möchte den Aufschrei hören wenn MS das für Windows einführt... ;-) vor allem da dies effektiv auch den Weiterverkauf unterbindet (zumindest derzeit). Wobei ja MS365 in genau diese Richtung tendiert...

Ein anderer Weg wäre evtl. die gesetzliche Pflicht jeden Transfer einer Lizenz zu dokumentieren und irgendwo zu hinterlegen so das man den Ursprung zurückverfolgen kann ob er Legal ist. Ist aber irgendwo auch sperrig und Overkill, dazu evtl. vom Datenschutz her problematisch.


So wie es aktuell Läuft ist sicher nicht Ideal, aber es hat auch Vorteile für den User das MS das so lax handhabt, weil man im Zweifel eben doch die Software nutzen kann. MS ist da eher dran interessiert die großen auszuschalten die gewerbsmäßig in großen Mengen mit reinen Keys ohne Lizenz handeln. Das hat den deutlich größeren Impact bei weniger Aufwand. Das ganze aber auszunutzen und sich zu sagen: solange der Key geht ists mir egal ist irgendwie... naja...
 
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Oft wird auch explizit keine Lizenz verkauft sondern im Angebotstext wird nicht von Key geschrochen. Rein zufällig natürlich.
 
Da bin ich ja mal auf die ersten "Musterprozess" gespannt. Vor allen Dingen, daß Lizenzverstöße als "Verschleierung von Geldwäsche" nun juristisch gedeutet werden soll, halte ich für sehr fragwürdig.
 
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