Lohnt sich ein Wechsel vom R5 3600 auf einen R7 3700x , 5600x?

Erzherzog schrieb:
Kannst du das weiter ausführen? Interessiert mich.
Dilettantische Youtuber und andere Konsorten empfehlen nach wie vor, Prozessoren zu übertakten indem man unter anderem an den Spannungen herum spielt. Die sind bei aktuellen Prozessoren sehr niedrig und werden immer nur kurz geboostet und dann wieder reduziert. Dauerlast bei hohen Spannungen scheint die Strukturen sehr schnell zu beschädigen. Elektromigration nennt sich eines dieser Phänomene. Manuelles Übertakten führt immer dazu, dass die CPUs über ihre Betriebsperiode hinweg einer für den Dauerbetrieb zu hohen Spannung ausgesetzt sind. Das führt ziemlich schnell dazu, dass diese CPUs für einen stabilen Betrieb immer mehr Spannung benötigen oder ihre Werksfrequenzen mit den vorgesehenen Spannungen gar nicht mehr erreichen.
Aggressives Boosting wie es Prozessoren wie der 3800X und 5800X betreiben, führen zu demselben Phänomen, nur eben in abgeschwächter Form, da hier im Idle die Spannung wieder stark reduziert wird.
Habe in diesem Forum und in anderen Plattformen schon genug solcher Beispiele für auf diese Weise beschädigte Prozessoren gesehen. Je kleiner die Strukturen werden, desto empfindlicher werden sie.

Deshalb wird hier generell kein OC mehr empfohlen. Die Regelung solcher Prozessoren ist mittlerweile zu komplex für klassisches OC, zumal die Prozessoren ohnehin schon von Haus aus nahe an ihrer Grenze operieren. OC geht, wenn überhaupt, nur noch sinnvoll über das jeweilige Power-Target, da hierbei die Spannungsregelung nicht außer Kraft gesetzt wird sondern die CPU einfach mehr verbrauchen darf. Ob das bei aktuellen Prozessoren noch so sinnvoll ist sei dahingestellt. Beim 5800X ist es das nicht.
 
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ghecko schrieb:
für auf diese Weise beschädigte Prozessoren gesehen.
Beschädigt im Sinne von das die Leistung nicht mehr abrufbar ist oder sogar komplette Ausfälle? Von zerstörten CPUs habe ich zumindest jetzt noch nix gehört, kann aber sein das es an mir vorüber ging. Klingt auf jeden Fall schon schlüssig was du schreibst, das wird sich sehr auf die Haltbarkeit auswirken.
 
Erzherzog schrieb:
Beschädigt im Sinne von das die Leistung nicht mehr abrufbar ist oder sogar komplette Ausfälle?
Das ist ein schleichender Prozess. Die Güte des DIE nimmt progressiv ab, bis das Ding am Ende ist. Je kleiner die Strukturen und je höher die Spannung (und der sich daraus ergebende Stromfluss) und Temperatur, desto steiler ist die Rampe.
 
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Buildzoid hat ja mit seinem 3700X leichte Takteinschränkungen mit 1.5V und unüblichen Kernschmelzetorturen zu vermelden und er kann für weitere Tests auch mit verfügbarer Messtechnik Spannungen, Ströme und Frequenzen auslesen. Zwar nicht in der Komplexität, wie es sich Igorslab ermöglicht, aber genauer als über die übliche Auslesesoftware, ohne die CPU genauer unter einem für Heimanwender einfach über Aliexpress erwerbbares Rasterelektronenmikroskop zu prüfen. ;) Die verbauten Hardware Sensoren werden trotdzem sehr präzise funktionieren müssen, sonst würden reihenweise die CPUs oder GPUs in Probleme laufen und die Nutzer mit BSODs und anderen, negativen Dingen erfreuen.

Dass die Architekturen mittlerweile am Limit laufen und AMD auch beim Takt mit intel so gut wie gleichgezogen ist und damit die Grenzen in dem Bereich ausgeschöpft, sieht man ja, seit intel über meherer Generationen die 5Ghz Takt über immer mehrer Kerne verfügbar macht. Die Hersteller werden aber Produkte abliefern, die ohne Probleme beim OEM die Laufzeitgarantie bis zum Systemwechsel überstehen.

OC ist heute mittlerweile etwas für die Flüssigstickstoff Nutzer oder jene, die der alten Zeit nachtrauen und mit alten Architekturen nochmal die Erfolge von 100% Übertaktungspotenzial feiern möchten. Heute kann jeder Nutzer eine 5Ghz von AMD und intel kaufen und die hoch effizienten FX Prescotts feiern, weil es keinen dritten Hersteller mit einer besseren Architektur bei gleichem Takt und weniger Stromaufnahme gibt. Wo die üblichen Heimanwendungen und Prime95 auch drauf laufen.
 
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