Luftstrom noch optimierbar oder neues Gehäuse?

Das Problem ist hier meiner MEinung nach nicht die Lüftermodifikation der Grafikkarte sondern die Gehäusebelüftung.

Der vordere Lüfter im Deckel ist nahezu wirkungslos, da er nur die vom oberen Frontlüfter zugeführte Kaltluft wieder aus dem Gehäuse schaufelt.

Der Hecklüfter und der hintere Dachlüfter sind im Grunde korrekt positioniert, sie leiden jedoch unter dem asymetrischen CPU Kühler und können keinen ausreichenden Luftstrom erzeugen, der Heißluft von der Grafikkarte abtransportiert.

Also: CPU-Kühler um 180° drehen und den CPU-Lüfter ummontieren, so daß er wie bislang von vorne nach hinten bläst. Falls das nicht möglich ist, einen symetrischen CPU-Kühler besorgen, der in Richtung Heck noch etwas Platz lässt.
 
Bei genügend Fläche (des Kühlkörpers) sollten größere Lüfter eigentlich immer einen Vorteil bringen.

100mm (Original Lüfter):
100mm.jpg
120mm Lüfter:
120mm.jpg
140mm Lüfter:
140.jpg

Zum Thema: mit meinem Fractal Design C habe ich ein ähnliches Problem, die Temperaturen sind zwar alle im grünen Bereich, dennoch fällt mir der Hitzestau im Bereich der GPU unangenehm auf.

Ich werde mal testen welchen Unterschied es bringt den CPU Kühler um 90° drehen.
 
keinkommentar schrieb:
Bei genügend Fläche (des Kühlkörpers) sollten größere Lüfter eigentlich immer einen Vorteil bringen.

Das ist ohne aufwändige Tests und allein aus der Betrachtung Deiner Zeichnung schwer zu beurteilen. Durch Montage eines größeren Nachrüstlüfters wird erstmal die Blende des Grafikkartenherstellers nutzlos, da sie nicht mehr passt. Dann laufen bei gleicher Drehzahl kleinere Lüfter leiser als größere, da sie weniger Luft bewegen. Da die großen Lüfter über den Rand der Grafikkarte hinausragen, schieben sie die aus den Kühllamellen ausströmende Warmluft weiter nach oben in's Gehäuse. In der Summe gibt es so viele positive und negative Effekte, da kommt man durch theoretische Betrachtung zu keiner Erkenntnis.


keinkommentar schrieb:
Zum Thema: mit meinem Fractal Design C habe ich ein ähnliches Problem, die Temperaturen sind zwar alle im grünen Bereich, dennoch fällt mir der Hitzestau im Bereich der GPU unangenehm auf.

Wie äußert sich dieser Stau? Wird die Gehäusewand warm? Das ist in einem kleinen Gehäuse unvermeidbar, da 200 Watt Abwärme der Grafikkarte durch den kleinen Daumenbreiten Spalt zwischen Grafikkarte und Gehäuse abtransportiert werden.


Ich werde mal testen welchen Unterschied es bringt den CPU Kühler um 90° drehen

Welcher CPU Kühler ist denn bei Dir verbaut?
 
cool and silent schrieb:
Das ist ohne aufwändige Tests und allein aus der Betrachtung Deiner Zeichnung schwer zu beurteilen.
Tatsächlich habe ich das ganze schon mal getestet:
  • 10min Furmark auf ~100mm (3x Everflow T129215BU [Original Lüfter])
  • ~1400rpm, max. 250W, 70°C GPU, 81°C VRM (externer TSensor)
  • 10min Furmark auf 120mm (2x Arctic Cooling F12 PWM)
  • ~850rpm, max. 250W, 67°C GPU, 77°C VRM (externer TSensor)
  • 10min Furmark auf 140mm (2x Fractal Design GP-14)
  • ~850rpm, max. 250W, 66°C GPU, 76°C VRM (externer TSensor)

cool and silent schrieb:
Durch Montage eines größeren Nachrüstlüfters wird erstmal die Blende des Grafikkartenherstellers nutzlos, da sie nicht mehr passt.
Da sehe ich keinen wirklichen Nachteil drin, ausser vielleicht bei einem Sichtfenster.

cool and silent schrieb:
Wie äußert sich dieser Stau? Wird die Gehäusewand warm? Das ist in einem kleinen Gehäuse unvermeidbar, da 200 Watt Abwärme der Grafikkarte durch den kleinen Daumenbreiten Spalt zwischen Grafikkarte und Gehäuse abtransportiert werden.
Darum bin ich ja an Lösungsvorschlägen interessiert. Sollte es sich aber einfach nur um eine Einschränkung aufgrund der Gehäusegröße handeln, würde ich das auch Akzeptieren.

cool and silent schrieb:
Welcher CPU Kühler ist denn bei Dir verbaut?
Thermalright Macho Rev. B
 
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keinkommentar schrieb:
Tatsächlich habe ich das ganze schon mal getestet:
  • 10min Furmark auf ~100mm (3x Everflow T129215BU [Original Lüfter])
  • ~1400rpm, max. 250W, 70°C GPU, 81°C VRM (externer TSensor)

  • 10min Furmark auf 120mm (2x Arctic Cooling F12 PWM)
  • ~850rpm, max. 250W, 67°C GPU, 77°C VRM (externer TSensor)

  • 10min Furmark auf 140mm (2x Fractal Design GP-14)
  • ~850rpm, max. 250W, 66°C GPU, 76°C VRM (externer TSensor)

Super! Echte Meßwerte. Das finde ich viel spannender als die theoretischen Überlegungen. Auf den ersten Blick gibt es im ersten Schritt von 100mm auf 120mm viel zu gewinnen und der zweite Schritt von 120 auf 140mm bringt dann nicht mehr viel.

Jedoch: Es handelt sich um drei verschiedene Lüfter mit jeweils eigener Charakteristik. Insbesondere das Design des schwachen Everflow wirkt ein wenig, wie aus der Zeit gefallen. Wie würde der Vergleich mit drei ähnlichen Arctic 92mm, 120mm und 140mm ausfallen? Vielleicht probiere ich das mal an einem langen Winterabend aus...



Da sehe ich keinen wirklichen Nachteil drin, ausser vielleicht bei einem Sichtfenster.

Meine Vermutung war, daß die Blenden funktional sind, aber vielleicht ist es nur für die Optik. Mein Fehler, ich habe mich da zu voreiligen Schlüssen aufgrund theoretischer Überlegungen hinreißen lassen.



Darum bin ich ja an Lösungsvorschlägen interessiert. Sollte es sich aber einfach nur um eine Einschränkung aufgrund der Gehäusegröße handeln, würde ich das auch Akzeptieren.

Wenn das Gehäuse weiter oben kalt ist, besteht kein wirklicher Hitzestau sondern nur ein lokales Hitzenest, welches zwangsläufig wegen der warmen Luftströmung auf engem Raum entsteht. Absolut unkritisch, Deine Temperaturen auf der GPU sind ja in allen Fällen sehr gut.


Thermalright Macho Rev. B

Theoretisch sollte die Drehung um 90° bei diesem Kühler etwas mehr Platz an der Rückseite verschaffen und den Airflow verbessern, aber die Temperaturen auf der GPU sind schon so gut, daß ich keine nennenswerte Verbesserung mehr erwarten würde.

Bei der CPU würde ich aber eine Temperatursteigerung erwarten, wenn sie im Abluftstrom der GPU steht. Zumindest in meinem System (DR3 vertikaler Airflow auf AM4) ist das deutlich meßbar.

Wie funktioniert bei Dir eigentlich die Regelung der Nachrüstlüfter auf der GPU? Hast Du eine Adaption auf den Fan-Header der Grafikkarte gebaut oder kann Dein Mainboard Lüfter nach GPU-Temperatur regeln?
 
Ich bleibe dabei, die Lüfter an der Grafikkarte des Themenstarters sind nicht das Problem, sondern sie helfen. Die eLoops sind ganz tauglich. Die warme Luft muss aus dem Gehäuse raus.

keinkommentar schrieb:
Tatsächlich habe ich das ganze schon mal getestet:
Ich habe das mit meiner GTX 980TI auch gemacht. Die originalen Lüfter drehen bis 2800U/min hoch. Da sind dann 2 x 120mm Noctua Lüfter mit 1700U/min auch nicht besser, aber erheblich leiser. Nehme ich den Punkt, an dem ich die Lüfter hörte, waren es mit den originalen 1150U/min. Dieselbe Kühlleistung hatten die 120er Lüfter mit 700U/min waren aber bis 900U/min nicht gegen die Umgebungsgeräusch heraus zu hören. Die maximale sinnvolle Drehzahl der Noctuas sind 1150U/min, da sind sie ganz leicht zu höheren. Alles darüber hinaus bringt kaum noch sinkende Temperaturen

Den größten Unterschied sah man in der mSata SSD unter der Grafikkarte. Die bleibt bei selber Belastungsart durch die 120er Lüfter satte 10°C kälter.

Vergleichen kann man immer nur Kühlleistung pro Krach. Und letzterer ist ziemlich subjektiv und sehr stark vom Lüfter abhängig. Mit den Arctic Lüftern hat keinkommentar aber auch sehr gute Lüfter genommen.
https://www.computerbase.de/2018-07/120-luefter-test-cpu-kuehler/2/
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Rotkaeppchen schrieb:
Ich bleibe dabei, die Lüfter an der Grafikkarte des Themenstarters sind nicht das Problem

Muss aber nicht sein in seinem Fall.
Hab da schon anderes gelesen und die Temps waren schlechter als mit original Kühler, meist die der VRMs.
Und ich vermute hier immer noch das der Kühler wohl nicht mehr optimal sitzt (Kontakt).
Wer weiß wie und was er da vermurkst hat bei der Montage der Lüfter.
Aber er will das ja nicht mal kontrollieren zur Sicherheit und zugleich mal Paste erneuern.
Auch könnte er die Slotblenden entfernen unter der Grafikkarte.
 
Nickel schrieb:
Und ich vermute hier immer noch das der Kühler wohl nicht mehr optimal sitzt (Kontakt).
Wer weiß wie und was er da vermurkst hat bei der Montage der Lüfter.
Aber er will das ja nicht mal kontrollieren zur Sicherheit und zugleich mal Paste erneuern.

Mit einem einfachen Test (Seitenwand öffnen) kann man die Problemquelle ja sehr schön einkreisen und genau das ist ja bereits passiert. Siehe Beiträge des TE.

Die Gehäusebelüftung ist hier der Flaschenhals.
 
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@Nickel

Der Einfluß von Qualität / Marke / Preis der Lüfter auf das Kühlvermögen wird häufig überschätzt. Ab einem gewissen Level, gibt es kaum mehr signifikante Leistungsunterschiede.
 
Kurzes update, das ganze sieht jetzt folgendermaßen aus:

case.jpg


Die Temperatur der GPU ist in etwa um 2-3°C geringer, also eine kleine Verbesserung.
 
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"Die CPU kriegt direkt die Abwärme der Karte, sauber."
Mach noch 2-3 Slotblenden weg unter der Karte und dreh
den CPU Kühler so das er rausbläßt nach hinten..
 
cool and silent schrieb:
Bei der CPU würde ich aber eine Temperatursteigerung erwarten, wenn sie im Abluftstrom der GPU steht. Zumindest in meinem System (DR3 vertikaler Airflow auf AM4) ist das deutlich meßbar.
Die CPU Temperatur ist gleich geblieben (beinahe identisch mit der GPU Temperatur).

cool and silent schrieb:
Wie funktioniert bei Dir eigentlich die Regelung der Nachrüstlüfter auf der GPU? Hast Du eine Adaption auf den Fan-Header der Grafikkarte gebaut oder kann Dein Mainboard Lüfter nach GPU-Temperatur regeln?
Die GPU (VBIOS) verlangt leider eine recht hohe (>700) Mindestdrehzahl der Lüfter, so das ich auf das Mainboard und Argus Monitor ausgewichen bin.
 
keinkommentar schrieb:
Die Temperatur der GPU ist in etwa um 2-3°C geringer, also eine kleine Verbesserung.

Ich finde 2-3 Grad durchaus beachtlich in einem System, welches schon recht niedrige Temperaturen hat. Ist das bei konstanter Drehzahl oder ist da auch noch ein kleines Delta drin?
 
Also ich bin jetzt ein bisschen verwirrt vom Ergebnis, da ich keine richtig hohen Temps mehr hinbekomme.
Getestet habe ich mit Unigine Superposition Benchmark jeweils zweimal hintereinander.

Bevor ich angefangen habe, habe ich hinten die Blenden entfernt und den oberen, vorderen Lüfter ausgesteckt.

Nun die Ergebnisse mit der GTX1080 auf 2000 Mhz und 5450 Mhz RAM Takt:
Geöffnet: 67°C
Geschlossen: 74°C
Geschlossen mit vorderem, unterem Lüfter auf 1200 RPM anstatt 1050 RPM: 69°C
Geschlossen ohne Frontabdeckung: 72°C
Geschlossen mit Windkanal aus Pappe: 73°C (Bild angehängt)


Hinten an den fehlenden Blenden spürt man einen guten Luftzug, dort kann die Luft also gut entweichen.

Was ich noch testen möchte ist die Trennwand zwischen den vorderen Lüftern und evtl. den Lüfter hinten unten an der Außenseite, wobei ich noch nicht so wirklich weiß, ich ich ihn dort befestigen soll. Angehängt ist noch ein aktuelles Bild vom PC (Die Soundkarte ist nach unten gewandert, da neue CPU und Mainboard)
Zusätzlich teste ich noch ohne die Frontabdeckung, da ich glaube, dass sie den Luftstrom extrem einschränkt.

E: Wenn ich Testergebnisse nachtrage, markiere ich diese in fett.
 

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FeelsGoodManJPG schrieb:
Also ich bin jetzt ein bisschen verwirrt vom Ergebnis, [...]

Angehängt ist noch ein aktuelles Bild vom PC (Die Soundkarte ist nach unten gewandert, da neue CPU und Mainboard)

Ist doch klar, mit dem neuen Mainboard und dem anderen, nach vorn verlagerten CPU Kühler werden plötzlich der Hecklüfter und Dachlüfter wirksam und sie erzeugen einen Luftstrom, der Warmluft von der Grafikkarte wegzieht
 
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Und Slotblenden sind jetzt entfernt, gut.
Schmeiß die Pappe wieder raus, das bringt nicht wirklich was.
 
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Bei hitzigen Grafikkarten kann ein selbstgebauter Air-Guide die Temperatur senken:
tom'sHARDWARE: Offenes oder geschlossenes Gehäuse? Grafikkartenkühlung entmystifiziert!
Genau deshalb werde ich einen provisorische Air-Guide einfügen. Dabei handelt es sich lediglich um ein kleines, angeklebtes Stück Pappe, das so zwischen Seitenwand und Grafikkarte platziert wurde, dass die Luft nach oben hin geleitet wird und man ein erneutes Ansaugen damit größtenteils vermeiden kann. Das ist jetzt noch nicht perfekt, aber durchaus bereits sehr effektvoll.
Fazit schrieb:
Wir sehen aber auch, dass so ein Air-Guide richtig punkten kann und wir können nur hoffen, dass noch mehr Hersteller merken, dass kunststoffgewordenes Gaming-Dragon-Mega-Edge-Bling-Bling-Design eben doch nicht alles ist. Man kann mit RGB allein nun mal nicht die Physik der Kühlung aushebeln, nur den Verstand der potentiellen Käufer. Und der setzt leider beim Anblick pixelschubsender Weihnachtsbäume öfter aus, als so mancher Lüfter.
 
Noch eine Bemerkung zu "Air Guides", Slotblendenblechen, Windtunnelpappen und Frontlüfterdrehzahlen:

Es mag sein, daß es Systeme gibt, wo diese Maßnahmen etwas an den Temperaturen ändern, daher ausdrücklich ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit:

Ich habe das alles in einem kleinen Gehäuse (NZXT 340 Elite) durchprobiert und sobald Heck und Dachlüfter oben-hinten in der Ecke laufen, spielt das Alles keine Rolle mehr. Verbesserungen der Temperatur der Grafikkarte und damit deren Lüfterlautstärke sind praktisch nicht mehr sichtbar.

Auch die Frontlüfter bringen erst dann eine deutliche Verbesserung der Grafikkartentemperatur, wenn sie so hoch aufgedreht, daß sie deutlich wahrnehmbar sind und Staubfilter sowie luftflußhemmende Frontblenden entfernt werden. Dennoch sind die Frontlüfter für Mainboardtemperaturen und Staubschutz bei moderaten Drehzahlen hilfreich.
 
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