Managergehälter begrenzen?

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schön und gut, und wie soll das umgesetzt werden?.. dann verlegen die ihren firmensitz eben ins nahegelegene ausland, irgendwo hinter die grenze. und schon is diese forderung sowieso ausgehebelt....
 
@extasy: hab mir jetzt nich alles durchgelesen... allerdings solltest du folgendes beachten:

Diese Leute besitzten ernorm viel Wissen über das Unternehmen, für welches sie tätig sind/waren.
Das Wissen ist mehr Wert als die reine Tätigkeit, die sie ausüben und damit dieses nicht gegen das
Unternehmen eingesetzt wird, werden solch hohe Gehälter(bei ihren Ausscheiden Abfindungen)
gezahlt, um sie zufrieden zustellen.
Man könnte auch sagen: Es sind Bestechungsgelder, damit sie ihre Klappe halten.
Auch ohne Wirtschaftsstudium sollte jedem klar sein, dass Personen, die in die Unternehmensgeheimnisse
eingeweiht sind, mit ihrem Wissen viel Schaden anrichten können.
 
Es gibt eben krasse Unterschiede bei den Managern.

Zum einen Fälle wie jenen den keshkau in seinem letzten Beitrag aufführte. Hier ist die Abfindung natürlich vollkommen unangemessen und ich finde derartiges Verhalten verwerflich.

Auf der anderen Seite gibt es Fälle wie den Porsche Manager Wendelin Wiedeking. Der hat letztes Jahr ca. 60 Mio Euro als Gehalt bekommen. Doch wie kam es dazu?
Als Porsche wirtschaftlich am Boden war, hat er die Initiative ergriffen. Er haftete für die Kredite die er aufnehmen musste um Porsche wieder auf richtigen Kurs zu bringen mit seinem eigenen Kapital. Dafür wollte er im Vertrag einen geringen Prozentsatz des Gewinns als Gehalt bekommen (glaub unter 1% waren es). Anfangs war das nicht viel und vor allem auch nicht ausreichend um die Risiken durch die Kreditaufnahme wirklich zu decken.
Ich selbst kenne Mitarbeiter bei Porsche und weiß, dass Wiedeking sich wirklich reingehängt hat. So hat er selbst jedes neue Produkt Probe gefahren und wenn ihm etwas nicht passte, dann musste es geändert werden bevor es in Serie ging.

Nun ist Porsche eines der Top Unternehmen in Deutschland. Die Mitarbeiter bekamen eine Gewinnbeteiligung von deutlich über 5000 Euro im letzten Jahr (auf alle Mitarbeiter gerechnet bedeutet dies eine halbe Milliarde Euro die das Unternehmen zusätzlich an die Mitarbeiter ausgeschüttet hat). So haben die Mitarbeiter bei Porsche fast 15 Monatsgehälter (Urlaubs- und Weihnachtsgeld gibt es auch) und sie bekommen ein Gehalt welches 30% über dem Tarif der IG Metall liegt.
Zudem natürlich die Tatsache, dass der wirtschaftliche Erfolg der Porsche AG dazu führte, dass viele Arbeitsplätze in Deutschland geschaffen wurden.

Ist es unangemessen wenn dieser Mensch nun auch die Früchte seines eigenen Einsatzes ernten darf? Es haben doch schließlich alle was davon, denn der Mitarbeiter bei Porsche bekommt auch weit mehr als sein Kollege bei Opel.

Somit kann ich solche pauschalisierenden Aussagen auch nicht viel abgewinnen.

extasy schrieb:
Die derzeitigen Managergehälter in den AG's werden aus einer abgehobenen Arroganz dieser Schicht bezahlt und nicht etwa weil diese Leute meinen dieses Geld auch wirklich "verdient" zu haben.
 
Ja Prost ...

Es war mir gerade danach, diesen Fall nochmals ins Gedächtnis zu rufen. War bei der Verallgemeinerung die hier anklang vielleicht gerade angebracht.
 
Den Wiedeking find ich auch klasse. Hat der nicht sogar mal staatliche Hilfe abgelehnt, sinngemäß mit dem Argument, dass ein Hersteller von Luxus-Sportwagen nicht auf Almosen angewiesen sei?
 
Klar muss so ein Einsatz belohnt werden. Und zwar sehr gut sogar. Aber nicht in diesem Maßstab. Es gibt genug Menschen, die viel für ihre Arbeit riskieren, deren Gehalt aber im normalen Bereich bleibt. Die Belohnung sollte also m. E. zwar überdurchschnittlich aber nicht so astronomisch hoch ausfallen. Die Millionengehälter kann ein Manager eh nicht ausgeben, ich glaube, mit 50 000 pro Monat kann man sich alles Erdenkliche leisten und die restlichen 950 000, die auf der Bank liegen, sind einfach zu viel für einen Menschen.
 
Bleibt nur die Frage was dann die Ehefrau machen soll, die gerne mal 50.000 EUR am Tag für neue Ohringe und ein Tütü für Bello ausgibt.

Generell gilt ja, wenn nicht gewissen Menschen/Gruppen/Länder ausgebeutet würden, bzw. nicht so ungleich entlohnt, bräuchte man ja keine Entwicklungshilfe, Spenden usw. weil sich jeder wenigstens Essen, Trinken und nen Busticket leisten könnte. Luxus gäbe es dann immernoch im "fragwürdigen" Bereich, aber begrenzter.
 
Ganz ehrlich, was soll das? Die einen können sich gar nicht selber genug überbieten in abwertenden Bezeichnungen, die anderen graben halt ohne Sinn und Verstand ein Klischee nach dem anderen aus und verknüpfen das mit Entwicklungshilfe. Als ob Infrastruktur durch bessere Löhne entsteht. Ohne Infrastruktur gibt es erstmal gar keine Arbeit. Von wem sollen dann die Löhne kommen?

Bitte bleibt sachlich und bei Thema. Und denkt auch mal drüber nach, bevor ihr was schreibt.
 
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Vor allem frage ich mich wenn Manager und Fußballprofis solch exorbitante Summen wirklich "verdienen" würden was Grundlagenforscher verdienen müssten nach diesem Maßstab ?

Physiker und andere Forscher die verantwortlich sind für vielerlei wichtigen Entwicklungen die die Menscheit richtig vorangebracht haben, bekommen zwar ein überdurchschnittliches Gehalt, dieses ist aber weit weg von dem was einige Managerjuppies für sich als "angemessen" ansehen. Obwohl z.B. ein Physiker eine meiner Meinung nach viel höhere Qualifikation hat und seine Arbeit wirklich wichtig ist beanspruchen nur die Wenigsten von ihnen überhöte Gehälter. Im Gegenteil sind diese Menschen oftmals im Leben relativ bescheiden und leisten dennoch überdurchschnittliches in ihrer Arbeit weil ihnen ihr Schaffen über das Geldverdienen geht. Daran sieht man das gute und hochqualifizierte Arbeit nicht von der Höhe des Gehaltes abhängt sondern auch davon in wieweit sich die Menschen mit ihrer Arbeit identifizieren.

Viele Managerjuppies (wie übrigens auch einige Fußballprofis) jedenfalls sind absolut austauschbar identifizieren sich ausschließlich mit dem Geld und verkaufen sich an den Nächstbesten der am meisten bezahlt, die Arbeit ist dann auch oft dementsprechend. Und die sollen Millionen wert sein ?
 
Das Thema Fußballprofis war auch schon Thema im Forum und wenn ich mich recht erinnere wurden da die selbe Floskeln von die wiedergeben und wie auch hier jetzt die Gründe und Argumente für den Marktwert von Fußballprofis ignoriert.

Es ist ja nicht nur die Ausdrucksweise, es ist das ständige wiederholen, der selben hinkenden Vergleiche, der selben Plattitüden. Ich mein sowas kann ich auch raushauen, denn ohne sich ernsthaft mit dem Thema auseinanderzusetzen muss man eben immer und immer wieder die selben Vorurteile bemühen und alle in einen Topf stecken.

Aber du wiederholst dich und deine Argumente, warum nun dieser oder jener weniger verdienen soll, werden damit begründet, dass Manager und Fußballprofis Huren und generell charakterlich schlechte Menschen sind. Mal abgesehen davon, dass die Gehälter sich nur einen Bruchteil der gesamten Berufsgruppe so gestalten.

Und wenn du dann noch sagst, dass Wissenschaftler generell ja so bescheidene Menschen sind und überhaupt nicht mehr wollten, selbst wenn sie bekommen würden, dann verkommt das zu einem schwarz-weiß Weltbild aller erster Güte. Wenn du nicht aufgrund dessen dich als einziger mit Durchblick darstellen würdest, dann wären diese Wiederholungen der immer gleichen Aussagen wesentlich leichter zu ertragen.
 
@HappyMutend
auch wenn es schonmal geschrieben wurde, passt es doch sehr gut zu diesem Thema, oder ? :D

Übrigens auch sehr interessant ist das oftmals besagte Manager die für sich nie genug "verdienen" können bei Anderen, nämlich den Normalverdienern, Bescheidenheit und natürlich auch die "Reformierung" (sprich Kürzung) des Sozialstaates einfordern.
 
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Und wenn du dir meine Beiträge hier vom Dezember mal anschaust, habe ich das nie gut geheißen und ich bin kein Verfechter der Multi-Millionen-Gehälter. Dennoch kann ich diese unerträgliche Pauschalisierung nicht unkommentiert stehen lassen.

Im übrigen werden Manager genau dafür bezahlt, das Beste für ihre Firma rauszuholen, das heißt natürlich weniger Lohn, bei mehr Arbeit und weniger Sozialleistung. Da geht es nicht um Moral, es wird von den Aktionären sogar genau so erwartet. Man darf nur nicht dem Fehler verfallen, dem blind zu folgen und die ständigen Unkenrufe über den Standort Deutschland für voll nehmen. Und so wie Arbeitnehmer mehr Lohn fordern, so können dies auch Manager tun. Der Fehler besteht darin, dass geglaubt wird, Manager seine sozialer und verantwortungsbewusster als jeder andere Mensch und könnten ihr Gehalt quasi eigenverantwortlich festlegen. Gerade weil sie nehmen, was sie kriegen könne, sind sie wie die meisten anderen Menschen.

Und auch ein Wissenschaftler wird dies tun, wenn sich die Möglichkeit dazu ergibt. Der Unterschied ist der, der Finanzierung und die Institutionalisierung der Forschung, gerade auch in Deutschland. Auf dem freien Markt werden wesentlich besser Bezahlungen erreicht. Weshalb sich viele deutsche Wissenschaftler eben auch fürs Ausland entscheiden. Spätestens wenn eine Finanzierung durch die Industrie nicht mehr als dreckig gilt (wir sind auf dem besten Weg, auch in Deutschland), darfst du damit rechnen, dass sich um das höchste Gebot bemüht wird und nicht um die Moral.
 
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Ach, ich muss doch jetzt auch mal einen Stab für einer dieser Topmanager brechen ;) Der Porschechef hatte doch tatsächlich mal vor einigen Jahren den Trend zu schlechter Bezahlung bei seinen Kollegen abgemahnt weil er meinte das nur gut bezahlte Menschen auch gut konsumieren können. Eine Weißheit die sich aber leider nicht sehr durchgesetzt hatt in diesen Kreisen. Er kam mir da wie der Rufer in der Wüste vor. Eine Erfahrung die mich hier auch manchesmal beschleicht, so paralysiert ist man von den Segnungen des Kapitalismus scheint mir.
 
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@HappyMutant
Für einen Forscher zählt allerdings nicht nur die Bezahlung. Wenn man sich einen Uni-Professor anschaut, dann verdient der sein Geld nicht als Professor, sondern mit allem, was er sonst noch macht: Vorträge, Bücher schreiben usw. - Diese Leute interessieren sich oft mehr für ihre Arbeitsbedingungen. Wenn die stimmen, dann ist das Gehalt zweitrangig. Blöd ist nur, dass beides oft Hand in Hand geht: Dort, wo die Rahmenbedingungen optimal sind, geht auch noch die meiste Kohle über den Tisch.

Es stimmt auch, dass Manager das Optimum aus ihrem Laden herausholen sollen. Das geschieht aber nicht nur durch Einsparungen beim Personal. Für eine Putzkolonne mag das ein Argument sein. Aber sobald es um gut qualifizierte Fachleute geht, kommen (auch) andere Kriterien zum Zug. Etwa eine niedrige Fluktuation, um das Fachwissen im Haus zu halten. Und dies zu erreichen, muss man die Mitarbeiter bauchpinseln, so wie es beispielsweise Google macht. Für gute Leute gilt nämlich auch das, was ich über die Forscher geschriebe habe. Sie wollen sich wohlfühlen und wenn möglich noch verwirkilchen können bei ihrer Arbeit. Das erfordert Freiräume und gute Sozialleistungen sowieso. Der betriebliche Kindergarten kann so ein Punkt sein oder die Möglichkeit, tagsüber seine Bestellungen aufzugeben und zum Feierabend hin die Lebensmittel aus dem persönlichen Kühlfach nehmen zu können.

Es konkurrieren ja nicht nur die Arbeitsnehmer um die Arbeitsplätze. Auch die Arbeitgeber konkurrieren um die hellsten Köpfe innerhalb der Arbeitnehmerschaft. Und die wollen umworben werden - mit Geld, mit Aufmerksamkeit, mit Exklusivitäten.
 
Ich bewerte hier ja nicht die Qualität der Manager und die Mitarbeiterführung. Und wenn der niedrigeren Löhne fordert, heißt das nicht, dass er nicht trotzdem seinen Spitzenleuten mehr Geld zahlt. Aber in den Segmenten in denen durch ein Überangebot an Arbeitskräften kein Wettbewerb um die besten Arbeitnehmer entsteht, wird immer die Forderung nach Lohnsenkung im Raum stehen. Wie gesagt, dass ist eben auch den Aktionären geschuldet. Und ich begrüße wie gesagt die Entwicklung nicht und ich sehe da erhebliche Defizite (siehe Seite 5 dieses Threads). Aber deswegen muss ich nicht wie extasy mich erstens immer wiederholen und zweitens derart pauschal werden.

Aber egal, es führt ohnehin zu weit weg vom Thema. Ich wollte nur erwähnen, dass aus meiner Sicht solche öffentlichen Forderungen auch zum Job eines Managers gehören und nichts über sein Gehalt etc. zu sagen haben. Selbst wenn es schlecht rüberkommt. Und ein Postchef Zumwickel hat auch das Gehaltsniveau seiner Mitarbeiter soweit im Auge, wie es der Firma zu gute kommt. Und die Niedriglöhne haben der Post das Geschäft kaputt gemacht und mit einem Mindestlohn konnte man sich auch ganz gut Konkurrenz vom Hals schaffen.

Das ist auch alles soweit gut und legitim so. Das ist eine Art von Selbstregulierung die so schlecht nicht ist. Aber das man den Subunternehmern der Deutschen Post ebenfalls nur soviel bezahlt (hat), dass es für Dumpinglöhne zahlt, ist jedenfalls nie ein großes Thema gewesen.
 
Warum sollen eigentlich nur sogenannte "Spitzenleute" das Recht auf eine gute Bezahlung haben ? Ich meine ja nicht das alle Millionen verdienen, aber Hungerlöhne damit der Aktionär seinen Profit macht sollten verboten werden. Das ist ja gerade das Problem das im Kapitalismus nur den vermeindlichen "Leistungsträgern" eine hohe Bezahlung zugebilligt wird. Die übergroße Mehrheit besteht aber nicht aus hochqualifizierten Menschen. Aber da sind wir wieder schnell beim Thema Mindestlohn.
 
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Weil es von den sogenannten Spitzenleute nur eine begrenzte Anzahl gibt, möchte man einen haben/behalten, muss man mehr zahlen/bieten, sonst geht er, weil seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt sehr gut sind. Bietet man anderseits keinen Anreiz für Qualifikation, werden sich weniger genötigt fühlen sich zu qualifizieren. Teilt man alles zu gleichen Teilen auf, wird nun mal Ungerechtigkeit geschaffen, weil für ungleiche Arbeit gleicher Lohn gezahlt wird. Und deswegen bekamen auch Top-Wissenschaftler im Sozialismus bessere Arbeitsbedingungen und Vergünstigungen. Weil der Mensch einfach mehr haben will als andere. Er gibt sich zur Not auch mit einem Hungerlohn zufrieden, solange andere noch weniger bekommen.

Aber wie gesagt off-topic gibt da noch andere Threads zum Thema.
 
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Ein ganz guter Vergleich sind die Preise in den Lebensmittelläden abgelegener Dörfer, das hab ich selbst letztens erst kennengelernt. Da kostet halt alles pauschal 20-30% mehr, weil es oft nur einen einzigen Laden gibt und die Leute dafür nicht 5€ Benzin für die nächstgrößere Stadt mit Lidl, aldi und co ausgeben wollen.
Topmanager sind halt höchst ausgebildete, motivierte und engagierte Menschen. Und nicht jeder mit 50 Jahren macht gern noch eine 60-70h Woche.
Der größte Unterschied ist aber, dass für solche Spitzenkräfte der Arbeitsmarkt aber viel größer ist als für Bernd Mustermann, der nur 30km rund um seinen Wohnort einen Job sucht.
 
Interessanterweise war Japan vor ~30 Jahren ein Land mit einer sehr breiten Mittelschicht und nur sehr wenigen armen und reichen Menschen. Und das Interessante ist: Japan war stolz darauf! Es ist also nicht zwingend so, dass es bei jedem Menschen in den Genen verankert ist, mehr als andere haben zu wollen. Es steckt viel mehr in der Kultur und Erziehung. Es gibt genug Kulturen, bei denen es anders ist. Diese Kulturen konnten sich nicht gegen unsere westliche Kultur durchsetzen. Aber die Menschen, die diesen Kulturen angehören, sind nicht weniger glücklich, sondern vielleicht sogar viel glücklicher als die Europäer/Amerikaner. Geld ist nicht das Einzige Kriterium für Glück, deswegen finde ich den überall angepriesenen Erfolg der westlichen Kultur überaus fragwürdig. ;)
 
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