Managergehälter begrenzen?

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@keshkau
ich habe auch keineswegs irgendeinen Manager oder seine Arbeit als verwerflich bezeichnet. Ich habe einfach gesagt, dass er nur das tut wofür seine gesellschaftliche Stellung vom Produktionsprozess geschaffen wurde. Er ist, wenn du es so möchtest, ein modernes Opfer. Und Opfer sind in erster Linie dadurch ausgezeichnet, dass sie in Prozesse involviert sind für deren Gesamtheit sie primär nichts können.
 
Verstehe, das ist wie mit der Hebamme, die in einen Kreißsaal gesteckt wird, für den sie nichts kann, um dort Kinder zur Welt zu bringen von Eltern, die sie nicht kennt. Wobei sie nicht einmal in die Produktion der Kinder involviert war. Ja, es ist ein Kreuz. - So müssen sich auch die modernen Manager-Opfer fühlen. Die haben sich bestimmt nicht freiwillig um diese Stellen beworben, sondern sind zwangsverpflichtet worden. Diese armen Hunde! Wer so gut qualifiziert ist wie ein Top-Manager, könnte eigentlich andere Jobs machen. So gesehen handelt es sich höchstens um eine freiwillige Abhängigkeit.

Die könnten ebenso gut sagen: "Ok, ich arbeite jetzt fünf Jahre lang, setze mich dann zur Ruhe und lebe auf dem Niveau eines Facharbeiters von den jährlichen Zinsen."
 
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@tackleberry: nunja, ich bin alt genug...und wenn man natürlich plötzlich behauptet, jeder der studiert hat sei manager und wir reden über jeden der studiert hat, wenn wir über managergehälter reden, dann - und nur dann, hast du recht mein lieber...natürlich meinte ich nicht, dass ein bauarbeiter eine standortanalyse macht, sondern er baut das haus, das den standort irgendwann als erschlossen gelten lässt. auch der architek spielt da mit, aber auch der ist kein manager im sinne dieser diskussion

@adam: sorry, aber ich musste echt lachen als ich deinen beitrag gelesen habe. du bist also echt davon überzeugt, dass ein unternehmen mit mitarbeitern, die nur mist produzieren von einem guten manager gerettet werden kann...klar, wenn er die - achtung wir kommen zu kernaussage - entscheidung trifft: unsere mitarbeiter produzieren schrott wir müssen die schulen. wenn die mitarbeiter dann plötzlich keine 2 linken hände mehr haben und es endlich schaffen, das teil richtig zusammenzusetzen, dann hat der manager ne gute entscheidung getroffen, aber das unternehmen läuft, weil die mitarbeiter gut sind...

klar ist es entscheidend das beides stimmt, aber niemals stimme ich dem zu, dass manager alleine ein unternehmen retten können - gegen die wand fahren funzt, aber retten geht ohne mitarbeiter nicht.
 
tho redet sowieso immer nur dasselbe, "halbverstandene" zeug von gestern:

schließlich ist nicht erst die ddr daran implodiert, dass sie nicht in der lage war

- ihr volk zu bilden
- und als staat genügend kapital zur reproduktion ihrer eigenen produktionsmittel (zzgl. infrastruktur usw.) zu erwirtschaften.


und genau das stellen "unsere" manager (mit) sicher. und viel besser als früher "unsere" kombinate. und "unser" politbüro.


aber es gibt solche: die können nur reden. aber keine global agierende ag führen ("wollen die auch nicht") - oder einen weg dahin einschlagen.



kuck, wie jung die vorstände bei "siemens, neu", sind; ab 38 jahre aufwärts:

Die neuen Divsions-CEOs der Siemens AG in der Übersicht:

INDUSTRY-SECTOR
Industry Automation: Anton Huber, 56, zuvor Bereichsvorstand (A&D)

Motion Control: Klaus Helmrich, 49, zuvor Geschäftsgebietsleiter A&D

Building Technologies: Johannes Milde, 55,
zuvor Bereichsvorstandsvorsitzender SBT

Osram: Martin Goetzeler, 45
Vorsitzender der Geschäftsführung Osram

Industry Solutions: Joergen Ole Haslestad, 56,
zuvor Bereichsvorstandsvorsitzender I&S

Mobility: Hans-Jörg Grundmann, 52, zuvor Bereichsvorstand I&S

ENERGY-SECTOR
Fossil Power Generation: Michael Süß, 43, zuvor Bereichsvorstand PG

Renewable Energy: René Umlauft, 43, zuvor Geschäftsgebietsleiter PG

Oil & Gas: Frank Stieler, 48, zuvor Geschäftsgebietsleiter PG

Service Rotating Equipment: Randy Zwirn, 53, zuvor Bereichsvorstandb PG

Power Transmission: Udo Niehage, 53,
zuvor Bereichsvorstandsvorsitzender PTD

Power Distribution: Ralf Christian, 43, zuvor Geschäftsgebietsleiter PTD

HEALTHCARE-SECTOR
Imaging & IT: Bernd Montag, 38, zuvor Geschäftsgebietsleiter Med

Workflow & Solutions: Thomas Miller, 50, zuvor Bereichsvorstand Med

Diagnostics: Jim Reid-Andersen, 48,
zuvor CEO Siemens Medical Solutions Diagnostics

(Quelle: Consors von heute)



Das wesentliche immer dasselbe: im kapitalismus ist meist sehr klar ersichtlich, wer die veranwortung trägt. und das die hauptsache. alles andere kann diskutiert werden, das aber nicht. "demokratische wirtschaftsabstimmungen" waren schon immer müll - und werden es auch bleiben: hinterher "war nämlich die mehrheit nie dabeigewesen". Wie man "am Volk der DDR sehen konnte".

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CHaos.Gentle schrieb:
sorry, aber ich musste echt lachen als ich deinen beitrag gelesen habe. du bist also echt davon überzeugt, dass ein unternehmen mit mitarbeitern, die nur mist produzieren von einem guten manager gerettet werden kann...

Ich sagte ein chaotischer Haufen kann von einem guten Manager durchaus zu einem funktionierenden Unternehmen geformt werden. Diese Aussage an sich kann durchaus richtig sein.

unsere mitarbeiter produzieren schrott wir müssen die schulen. wenn die mitarbeiter dann plötzlich keine 2 linken hände mehr haben und es endlich schaffen, das teil richtig zusammenzusetzen

Das kann eine Lösung sein.
Oder aber man bedient sich anderer Methoden wie z.B. der des Poka Yoke, welches dazu führen kann, dass die Mitarbeiter mit ihren 2 linken Händen dennoch die Arbeiten ausführen können die für die Produktion notwendig sind.

Die Lösungsansätze sind vielfach und es ist eben die Aufgabe des Managers richtige Strategien zu entwickeln um aus dem chaotischen Haufen ein funktionierendes Unternehmen zu schaffen.
Und selbst wenn dann gezielte Schulungen zum Ziel führen, dann ist die Management Entscheidung Ursache der Verbesserung und nicht die nun qualifizierten Mitarbeiter. Denn diese wären ohne die Qualifizierungsmaßnahmen noch immer der chaotische Haufen der sie vorher waren.

dann hat der manager ne gute entscheidung getroffen, aber das unternehmen läuft, weil die mitarbeiter gut sind...

Wo wir dann wieder bei dieser Aussage sind:

Das Unternehmen läuft weil das Management die richtigen Entscheidungen getroffen hat, denn diese waren der Anfang der Veränderung und ohne die Initialzündung gäbe es noch immer kein funktionierendes Unternehmen.
 
perfekt!57 schrieb:
schließlich ist nicht erst die ddr daran implodiert, dass sie nicht in der lage war

- ihr volk zu bilden

Du scheinst ja ein echter Besser-Wisser zu sein, oder? Ich habe nur eins bemerkt: Nach der Wende hat sich das Bildungs-Niveau der Jugend im Osten drastisch verschlechtert. Ob Du es nun wahr haben möchtest oder nicht...:rolleyes:
 
Letztlich es es doch aber müssig hier speziell die Manager zur Rechenschaft zu ziehen, das Problem sehe ich in der Gier der Menschen, sprich sie sind oft nie zufrieden mit dem was man hat, es muss immer mehr und mehr sein.

Und sei es um den gehassten Nachbarn eins auszuwischen, denn wenn einem täglich von allerlei Seiten eingetrichtert wird, dass man ja schließlich nichts mehr Wert ist in der Gesellschaft, wenn diverse Statussymbole fehlen. Tragen Kinder keine Markenklamotten, werden sie sehr schnell ausgegrenzt und verprügelt. Mir scheint das in der Jugend die Devise lautet; Spaß haben, Geld haben.

Der Respekt bleibt leider immer mehr auf der Strecke, also schnell noch so viel wie möglich abgreifen wenn sich die Chance bietet. Hat man sein erhofftes Ziel dann erreicht, kommt schnell wieder Frust auf, denn man könnte ja noch mehr abgreifen und bestimmt noch mehr Spass haben usw...

Ich finde es auch nicht gerecht das Manager so dermaßen viel bekommen, doch dann müsste man es schon gesetzlich verankern, dass es alle trifft. Speziell jetzt die Manager den schwarzen Peter zuzuschieben halte ich für falsch.

Die Relationen sind aber doch etwas aus den Fugen geraten, denn auf der einen Seite sterben jeden Tag tausende Kinder, weil sie kein sauberes Trinkwasser haben und auf der anderen Seite raffen Leute Milliarden zusammen, ohne sie auch jemals ausgeben zu können, doch es muss dem Ego ja schon einen immensen Schub geben, wenn man im Forbes gelistet ist.

Es wird wohl nicht mehr allzu lange dauern bis die ärmere Schicht aufbegehren wird, dann haben wir vielleicht bald Zustände wie in Südafrika, wo man sich hinter 3 Meter hohen Zäunen oder in bewachten Gegenden "einsperren" lässt.

Stehen irgendwie Wahlen vor der Tür, oder warum kommen solche populistischen Vorschläge gerade von Seiten der Politik? Dadurch bekommen bestimmt die Familien was ab, für die es nicht mal für einen Kino oder Theater Besuchs reicht gaaanz bestimmt, denn an der Glaubhaftigkeit der Politik habe ich nie gezweifelt....
 
tackleberry schrieb:

Naja, körperliche Arbeit kann aber jeder machen.
Selbst ein Hämpfling kann auf dem Bau arbeiten wenn man ihn vorher ein Jahr lang 2 Stunden pro Tag/6 Tage die Woche ins Fitnessstudio schickt und ordentlich Eiweiß reinpumpt.

Bildung macht nunmal den Unterschied. Jeder muss selbst entscheiden ob er es bequem hat und darauf verzichtet sich wochenlang auf Uniprüfungen vorzubereiten und ihm seine Schulbildung langt oder ob er sich noch mal 5 Jahre (Diplom/Master, Bachelor bringt ja nix) bzw. 8-11 Jahre (Promotion) oder gar 11-20 Jahre (Habilitation => Prof.) auf sich nimmt und dadurch durch mehr Geld und einer geringeren Gefahr der Arbeitslosigkeit entschädigt wird.
Das ändert nichts an der Tatsache, dass die Firmenlenker die Profite einheimsen, die die Belegschaft, sprich der Arbeiter, letztendlich erwirtschaftet.

Davon abgesehen ist Bildung nicht für jeden verfügbar, wobei sich das allerdings eher auf die Welt, als auf Deutschland bezieht.
 
Natürlich kann man über die Gehälter diskutieren, gesetzlich festlegen können wir es nicht. Und wenn ich das gejammer schon wieder höre, macht eine eigene Firma auf und beweist was ihr so drauf habt. Ich wette ihr würdet euch auch nicht in die Gehaltspolitik reden lassen.

Das ändert nichts an der Tatsache, dass die Firmenlenker die Profite einheimsen, die die Belegschaft, sprich der Arbeiter, letztendlich erwirtschaftet.

Das ist der größte Unsinn den ich je gehört habe. Würde es den Firmenlenker nicht geben, würde es auch die Arbeiter nicht geben. Jeder trägt seinen Teil zum Erfolg bei und alle werden aus dem Kapital das erwirtschaftet wird bezahlt. Natürlich kann man über die Höhe trefflich streiten und auch ich finde sie in manchen Fällen überzogen. Trotzdem würde ich die 50h Woche nicht machen wollen und genau da sollte sich jeder mal an der eigenen Nase packen.
 
Wenn man schon für die Arbeitnehmerschaft in Anspruch nimmt, dass sie ja die Gewinne erwirtschaftet, dann sollte man dies auch bitte bis in letzter Konsequenz durchexerzieren.
Denn dann bitte auch die vielen Arbeitnehmer abstrafen die durch ihr Handeln dem wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens nur Schaden zufügen.

Erst jetzt wieder selbst erlebt ... 2 Leute in der Nachtschicht passen nicht auf und es entsteht ein Schaden von weit über einer Millionen Euro. Die beiden bekommen eine schriftliche Abmahnung (erst nach 3 davon wird man gefeuert) und das wars. Keine finanziellen Sanktionen oder Lohnabzüge.

Und wer darf nun die Aktionen einleiten die notwendig sind um den Schaden für das Unternehmen möglichst gering zu halten?
Wer muss gegenüber den Kunden diesen Schaden vertreten und ihnen erklären, dass sie noch viel länger auf die von ihnen bestellte Ware warten müssen?
Wer muss die daraus resultierenden Folgen wirtschaftlich kompensieren?

Das Management ...

Also wenn jetzt wirklich auch der einfache Bandarbeiter für den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens verantwortlich sein soll, dann auch bitte mit allen daraus resultierenden Konsequenzen...

@den[n]is

Wenn es mal bei 50 Stunden bleibt. Soll Manager geben die ihr Bett im Büro stehen haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
In der ARD-Sendung "hart aber fair" wurden die Managergehälter heute thematisiert. Das Web-TV dürfte in einer Stunde zur Verfügung stehen. In diesem Zusammenhang kamen erwartungsgemäß auch die Mindestlöhne zur Sprache.

http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/sendungen/2007/20071212.php5?akt=1

Über weite Strecken wurde sachlich argumentiert und es klangen einige interessante Aspekte an, auch wenn sie nicht alle brandneu waren.
 
Mein Vorschlag:
Einführung eines neuen Spitzensteuersatzes von 80% für Leute, die mehr als 1 Million im Jahr verdienen. Dann hätten Alle was davon. Manager, Popstar oder Formel 1 Rennfahrer würden als soziale Wohltäter anerkannt.
Die Neiddiskussion wäre vom Tisch.
Ich muss dazu sagen, dass ich kein Sozialist bin und durchaus der Meinung, dass sich Leistung lohnen soll.

Aber Alles hat Grenzen.

Wozu brauchen einzelne Menschen ein drittes Haus, ein 7. Auto etc.

Die Supergehälter der Entscheidungsträger sorgen doch auch dafür, dass diese Leute in ihrem Job bereit sind sprichwörtlich über Leichen zu gehen und zuungunsten der Allgemeinheit jedes Maß verlieren. (Rüstungsindustrie, Massenentlassungen, Korruption etc.)
 
Naja willi, dann wird es eben so gemauschelt, dass man immer unter 1 Million bleibt, das Geld landet dann einfach auf irgend welchen dubiosen Konten. Mit der richtigen Beratung zahlt heute keiner mehr den Spitzensteuersatz.
 
@adam_smith
bei deiner analyse übersiehst du aber auch, dass bestimmte fehler auch deshalb den arbeitnehmern passieren können eben weil sie durchaus auch unter druck arbeiten müssen wenn sie nicht fliegen wollen.
das, meine ich, solltest du mitbedenken, wenn du sie non chalant für "ihre" fehler verantwortlich machen möchtest.
 
@th3o

Das gilt im gleichen Maße auch fürs Management. Es sei denn Du unterstellst Vorsatz und gehst davon aus, dass Unternehmensführungen nur die persönliche Gewinnmaximierung im Auge haben.

Ich halte nichts von einer Begrenzung von Einkommen. (aller Einkommensarten ;))

@Willie42

Was glaubst wieviele Michael Schumachers denn bei einem solchen Steuersystem in D. bleiben würden?

MFG
 
Mit der richtigen Beratung zahlt heute keiner mehr den Spitzensteuersatz.
Dieses Zitat von Brummelchen (#113) halte ich für völlig abwegig. Auf internationale Konzerne, die durch interne Verrechnungspreise ihre Gewinne staatsübergreifend transferieren können, mag das zutreffen.

Aber das Vorstandsmitglied eines großen Konzern bekommt einen Dienstwagen samt Chauffeur. Darüber hinaus wird ihm alles gestellt, damit der Typ rund um die Uhr arbeiten kann. Bis auf sein Arbeitszimmer wird er so gut wie gar nichts absetzen können. Und das würde einem Millionengehalt auch nicht ins Gewicht fallen. Das heißt: Der Vorstand zahlt ebenso wie jeder andere Arbeitnehmer sehr wohl den vollen Steuersatz, wobei der Vorstand prozentual kaum etwas von Bedeutung von der Steuer absetzen kann.

Deshalb wurde in der gestrigen Diskussionsrunde auch der Einwand von Horst Seehofer abgewiesen, der sich darüber beklagte, dass der Steuerzahler bei Abfindungen doppelt zur Kasse gebeten werden würde. Denn einerseits sind Abfindungen zwar als Betriebsausgaben absetzbar. Aber der individuelle Steuersatz des Managers liegt allemal höher als der des Unternehmens. Der Staat verdient also noch daran.
 
ich finde es immer verwerflich, wenn zum " internationalen vergleich" zwecks begründung gegriffen wird. und da immer wieder gern zu den usa. warum nicht nach japan, wo die manager im schnitt einen festen faktor von 15 in ihren bezügen im vergleich zum durchnittlichen einkommen der eigenen angestellten/ mitarbeiten haben. aber das scheint nicht attraktiv zu sein. wo aber ende 80er, anfang 90er jahre der nikkei explodierte, da sollte jeder europäer am liebsten wie japaner sein und leben. gut, der japanische traum ist dann schnell aus bekannten gründen geplatzt, und die sind immer noch am japsen, aber als grundsatzvergleich durchaus heranziehbar.

wer viel tut, soll auch viel bekommen. keine frage. aber wann macht man viel? wann kann man viel? sicher, ein manager muss entscheidungen treffen, die zum wohl oder übel des unternehmens beitragen - aber das nie allein und ohne risiko, einen monat später die miete nicht mehr zahlen zu können. da hat ein manager schon irgendwo einen höheren wert als ein arbeiter. aber tauschen beide ihre plätz, haben beide einen wert von 0, da beide keine qualifikation dafür haben, und zeigt die abhängigkeit jeder einzelnen qualifikation, die jeder ins unternehmen einbringt, wobei wir dann wieder bei der frage des wertes sind.

gerne wird ja, wie auch gestern, dazu übergegangen, die hohen gehälter damit zu rechtfertigen, das es nur wenige menschen gäbe, die solchen herausforderungen im management gewachsen sind, und diese daher teuer seinen. da lob ich mir den mittelstand. da sind die manager ihrer verantwortung bewußt, und gestallten ihre gehälter im rahmen. da hat man begriffen, das man z.b. - nur mal exemplarisch - auch mit 15.000€ monat leben kann, gut leben kann, und quasi am goldenen hungertuch nagt. da machen es die meisten der arbeit und verantwortung wegen, und nicht wegen dem geld.

was die deckelung anbetrifft: schlagen wir zwei fliegen mit einer klappe - offene gehälter der manager nach oben, und endlich auch druck an wirtschaft und politik, aktiv an der kostenstruktur zu arbeiten -> verdienst eines managers mit einem faktor 20 vom durchschnittlichen netto-lohn der eigenen angestellten/ arbeiter. das liese den weg nach oben offen, nur eben über die MA. hat der MA gringe abzüge (und da gibs wege, die nichtmal zum nachteil von MA und firma sind), also mehr netto, hat ooch der manager was davon. steigt das netto wegen höherem brutto, hat der manager ooch was davon.

es gibt im mittelstand firmen, die das so handhaben. jeder hat was davon, und keiner lebt schlecht davon. das geht dann soweit, das in schlechten zeiten die MA auch auf 10...20...% vorübergehend verzichten, und das ohne murren und irgendwelcher kritik. da hält die firma zusammen, und das immer. und wenns wieder besser geht, bekommt jeder seinen geleisteten verzicht wieder nachträglich ausgezahlt. es geht also keiner mit verlust aus der sache.

das abschiedsgelder grundsätzlich in den offen gehören, brauch man, denke ich nicht erwähnen. das ollte auch keine diskussion sein. gelder als "verdienstausfall" für arbeit, die noch gar nicht geleistet wurde - einfach nur lächerlich. krankheit, unfall etc. hier ausgeschlossen.
 
Leider bzw. zum Glück gibt es einen Grundsatz, der zu berücksichtigen ist: die Vertragsfreiheit. Es macht keinen guten Eindruck, wenn man den Vertragspartnern (Aktionäre – Vorstand) von staatlicher Seite aus vorschreiben will, wie hoch ein Gehalt sein darf. Denn wir reden hier vom Gewinn der Anteilseigner. Und es ist allein deren Sache, welchen Anteil sie davon für Manager abgeben wollen. Wir kommen doch auch nicht auf die Idee, einen Maximalbetrag für Misereor-Spenden zu beschließen.

Da finde ich die Überlegungen sinnvoller, darüber nachzudenken, wie man z. B. über die Steuergesetzgebung die Zahlung von hohen Abfindungen und dergleichen unattraktiver machen könnte.

Und auch den Hinweis auf die Abstimmung mit den Füßen, fand ich gut. Wenn einem Konsumenten nicht gefällt, wie in einem bestimmten Konzern die Manager bezahlt werden, kann meide ich einfach dessen Produkte. Es stimmt nämlich, dass die Unternehmen äußerst sensibel auf solche Stimmungsschwankungen reagieren. Ein schlechtes Image will sich niemand leisten.
 
keshkau schrieb:
Da finde ich die Überlegungen sinnvoller, darüber nachzudenken, wie man z. B. über die Steuergesetzgebung die Zahlung von hohen Abfindungen und dergleichen unattraktiver machen könnte.
dann werden die reg. gehälter entsprechend aufgestockt. damit hat man dann..ja was eigentlich erreicht (Thema)?
Und auch den Hinweis auf die Abstimmung mit den Füßen, fand ich gut. Wenn einem Konsumenten nicht gefällt, wie in einem bestimmten Konzern die Manager bezahlt werden, kann meide ich einfach dessen Produkte. Es stimmt nämlich, dass die Unternehmen äußerst sensibel auf solche Stimmungsschwankungen reagieren. Ein schlechtes Image will sich niemand leisten.
okay...aus gnaz kaufe ich produkte der firma nicht mehr...das machen dann noch millionen andere...hab ich ein glück...der umsatz schrumpft...der gewinn auch...die anteileigner machen druck....man haut einfach mal z.b. x-tausende arbeitnehmer auf die straße...die sich natürlich freuen....dafür nimmt man leiharbeiter...oder andere...tolle strategie mit den füßen....
 
So leicht lasse ich meine Einwände nicht abwimmeln. Dazu ein Beispiel.

Unternehmensgewinn = 20 Mio. Euro
Abfindung brutto = 4 Mio. Euro
Unternehmenssteuersatz = 25 Prozent

Ohne Abfindung würde das Unternehmen 20 Mio. Euro zu 25 Prozent versteuern. Der Nettogewinn beliefe sich auf 15 Mio. Euro. Da die Abfindung als zusätzliche Betriebsausgabe steuerlich geltend gemacht werden kann, reduziert sich der zu versteuernde Gewinn auf 20 – 4 = 16 Mio. Euro. Die Steuerlast reduziert sich von 5 auf 4 Mio. Euro. Es bleiben 12 Mio. Euro (75 Prozent von 16 Mio.) Nettogewinn übrig. Den Anteilseignern hat die 4 Mio. Euro teure Abfindung netto nur 3 Mio. Euro gekostet. – Der Manager versteuert seine Brutto-Abfindung mit seinem persönlichen Grenzsteuersatz von z. B. 40 Prozent.

So viel zur Abfindung. Würde man stattdessen die regulären Gehälter aufstocken, so ginge das ebenfalls auf Kosten der Anteilseigner. Und da dürfte der Verteilungskampf zwischen dem Aufsichtsrat und dem Vorstand spätestens einsetzen. Ich jedenfalls würde als Aktionär nicht einsehen, dass der Manager plötzlich auf meinem Rücken mehr verdienen soll, nur weil ihm z. B. eine höhere Steuerlast aufgebrummt wird.

Hier könnte man (zumindest theoretisch) an mehreren Punkten ansetzen: Ein Ansatzpunkt wäre, die Abfindung nicht in voller Höhe als Betriebsausgabe absetzbar zu machen. Alternativ könnte man dem Manager einen höheren Steuersatz auf die Abfindung aufbrummen. In beiden Fällen wird eben nicht einfach die Abfindung seitens der Unternehmen erhöht, weil es zumindest einer Vertragsseite dabei an den Geldbeutel geht.

Zu der Abstimmung mit Füßen: Wenn ich als Kunde der Meinung bin, dass die Firma Siemens zum Beispiel bei der Vergütung von Klaus Kleinfeld über die Stränge geschlagen hat, dann kann ich mich den Produkten von Siemens verweigern. Wenn der einzelne Konsument das heimlich, still und leise macht, dann wird das niemand merken. Aber in Zeiten von Blogs, Zeitungskommentaren und Webforen ist es ein Kinderspiel, diese Praktiken von Siemens in aller Öffentlichkeit anzuprangern und seinen Boykott kundzutun.

Bei anderen Gelegenheiten funktioniert das ja auch, etwa wenn Produkte gemieden werden, die unnötig viele Schadstoffe enthalten oder die aus anderen Gründen als unökologisch gelten. Diese Produkte werden dann nicht gemieden, weil sie zu teuer sind. Denn das könnte man mit einer (Personal-)Kosteneinsparung wieder ausgleichen. Nein, die Produkte werden nicht gekauft, weil das Unternehmen ein Imageproblem hat und weil es nicht länger trendy ist, seine Produkte zu besitzen oder zu konsumieren. In einer solchen Situation bleibt den Unternehmen gar nichts anderes übrig, als auf die Verbraucher zu hören. Denn ohne Verbraucher kann so ein Laden ganz schnell dichtmachen.

Ich erinnere mich z. B. daran, dass die Deutsche Bank vor Jahren dafür kritisiert wurde, Geschäfte mit Südafrika zu machen, das wegen der Apartheit in der Diskussion stand. Abgesehen davon, ob diese Kritik berechtigt war oder nicht, gab es doch unzählige Menschen, die aus diesem Grund kein Konto bei der Deutschen Bank hatten. Das war eine klassische Abstimmung mit den Füßen.
 
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