@Smartin:
Die Zahlen sprechen überhaupt keine andere Sprache. Firmen upgraden oft erst kurz vor Supportende, und PC's halten heute so lang, das die Upgradezyklen bei Privatnutzern deutlich länger geworden sind. Aktuell kann man aus den Zahlen nur ablesen, dass Win7 ein gutes System war, das die Leute gerne nutzen, und nicht wie bei XP in Scharen endlich zu etwas gutem neuen (Win7) gewechselt sind.
Wenn man z.B. einen Upgradezyklus von alle 6 Jahre bei normalen PC's voraussetzt, bedeutet dass, das seit dem Release von Win10 gerade ca. die Hälfte der PC upgegradet wurde. Passt auch ganz gut mit 50/50 im Marktanteil.
Zum Upgrade deaktiviert: Der normale User hat Angst davor, bei seinem aktuellen PC so ein Upgrade zu machen, weil er dann alles neu einrichten muss / vielleicht Daten verliert. Wenn er aber einen neuen PC kauft, muss er eh alles neu einrichten und kopieren - egal ob Win7 oder 10. Da werden sich nur ganz wenige die Mühe machen, wieder Win7 irgendwo drauf zu packen, wenn es mit Win10 geliefert wird.
Ja, Office ist ein extrem wichtiges Produkt, insbesondere für Firmen. Und spätestens wenn neue PC's angeschafft werden und man neue Lizenzen braucht, und es nur noch Office 19 Lizenzen gibt, was muss die Firma dann wohl machen?
Zu Daten in der Cloud: Solange die Cloud mit der Datenschutzrichtlinie der Unternehmens und der Gesetzgebung konform geht, kann eine Firma das erstmal nutzen. Da geht es zunächst um Rechtssicherheit, wenn die gegeben ist, ist für viel Firmen erstmal alles in Butter.
Dazu kommt aber, dass man bei Win10 genauso viel oder wenig in der Cloud speichern kann wie bei Win7. Da ändert sich nichts! Was Telemetrie angeht, die gibt's auch bei Win7 (und vielen Anwendungsprogrammen) und sollte in Firmen eh durch GPO's und Firewalls unterdrückt werden. Auch da ändert sich für Firmen von 7 zu 10 nichts.
XP hat sich in der Breite auch nicht lange länger in Firmen gehalten als andere Systeme. PC's werden abgeschrieben, und wenn das durch ist oft erneuert. Selbst wenn die Leistung noch reicht, gehen mit steigendem Alter häufiger irgendwelche Komponenten kaputt, dadurch entstehen Downtimes + Wartungsaufwand, das ist schnell teurer als ein neuer PC. Daher werden in größeren Firmen PCs nach festen Zeitplänen erneuert, egal ob die Leistung noch reicht. In kleineren Firmen trifft das weniger zu.
Win7 mag sich noch ein paar Jahre länger halten oder auch nicht. Aber was glaubst du denn, was passiert? Das plötzlich der Fortschritt stehen bleibt und alle bis in alle Ewigkeit Win7 verwenden? Alle Hardwarehersteller da mitziehen und auf ewig Treiber dafür liefern? Ja, man kann sich noch ein paar Jahre länger dran klammern. Aber letztlich ist jeder Cent, der dann in Workarounds und Zusatzaufwand gesteckt wird, verloren, denn irgendwann muss der Umstieg auf was neues Erfolgen, und mit der Zeit wird so ein Umstiege eher teurer als billiger, weil durch Workarounds und Sonderwürste Strukturen entstehen, die dann bei der Portierung Probleme bereiten.
Aber gut. Das war der letzte Post in der Diskussion von mir, letztlich ist alles gesagt. Mancher steckt halt gerne seinen Kopf in den Sand und verkennt die laufenden Prozesse, die nicht stehen bleiben werden. Man kann entweder mitgehen oder wird auf lange Sicht zurückgelassen.