Das habe ich wohl verdient... Jetzt will ich mindestens erklären, wie dieser 'Wink' in meine Beitrag #195 zustande kam.
Zitat
e-ding #194: "
Ich frage mich allerdings, ohne mich auf eine bestimmte Gesellschaftsform festzubeißen, weshalb alle existierenden gesellschftlichen Strukturen zu Hirarchien, Abhängigkeiten, Ungleichheit, Abgrenzung, Nationalismus, Religiösität usw. führen und sie sich im Grunde nur im Grad ihrer Ausprägungen unterscheiden. Man kann es schon fast allgemeingültig nennen. Jede "Revolution" fraß ihre Kinder."
Ich habe den Text so verstanden, die bestimmte Gesellschaftsform, auf die er sich nicht festbeißen wollte, wäre der 'reale Sozialismus', sozusagen der 'Kommunismus' - auf den Unterschied will ich jetzt nicht eingehen - wo er dieselben 'negativen' Erscheinungen ausgemacht hat, die sogar in krassen Widerspruch mit den Ansprüchen dieses untergegangenen Gesellschaftssystems. Okay, habe ich gedacht, das Thema wurde so lange vermieden, vielleicht könnte man irgendwann darüber reden. e-ding und andere haben das so oft angesprochen und genau so oft wurde es abgelehnt.
Der Grund dieser Ablehnung hier nochmal: Der 'reale Sozialismus' war der 'real gemachte' Kritik an Kapitalismus, sozusagen der Beweis dass der Marxismus keine Spinnerei ist. Also, um das Werk der kommunistischen Parteien in den Ländern des 'realen Sozialismus' zu verstehen, muss man Marx' Kapitalismuskritik verstehen. Und das ist das Ziel des Thread. Also dieses '
soweit sein' bezieht sich auf diesen Umstand, dass das eine Thema das andere verlangt. Der daneben gesetzte 'Wink' wollte Vorsicht ermahnen. Jetzt denke ich aber, dass der ganze Satz missverstanden wurde und ich nicht ganz frei von Schuld bin.
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Hier habe ich noch von 13. Jan. eine 'Bringschuld'...
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Hier eine Fortsetzung aus "Sozialrassismus in Deutschland"
fonce schrieb:
Meine Güte, der Mensch strebt nun mal immer nach einem mehr [...]
(Ich verzichte darauf, das ist mir zu blöd)
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Jetzt mache ich einen neuen Versuch an dieser Stelle, die festgefahrene Diskussion in
"Für HartzIV etwas tun" zu klären. Das Angebot wäre hauptsächlich an andiac und nicoc gerichtet. Von euch kommt immer wieder die Klage, ihr versteht nicht, was denn th3o und ich meinen.
Was wir meinen ist recht einfach: Kapitalismus (wenn ihr wollt auch unter dem schönen Titel 'soziale Marktwirtschaft') hat seine innere Logik in der Vermehrung des Geldes und des Kapitals in einem
unaufhebbaren Widerspruch zu den Bedürfnissen der lohnabhängigen Menschheit, weil sie nur Kosten des Betriebs sind. Er gründet auf dem Privateigentum an Produktionsmittel, das vom Staat mit viel Gewalt abgesichert wird. Da diese Verhältnisse auf Gewalt beruhen, ist das Machtzuwachs des Staates und die Durchsetzung der Interessen der Nation das oberste Gebot dieser unsere 'Gesellschaft'. Unsere Position: da ist nicht zu verbessern. Die Resultate der Kritik lauten: das ist abzulehnen, dem ist das Zustimmen zu verweigern, das Mitmachen abzustellen. Das ist Kapitalismuskritik.
Was ihr tut (und merkwürdigerweise auch Kapitalismuskritik nennt! Zitat nicoc: "
Den Kapitalismus zu kritisieren lass ich mir nicht nehmen. Okay? ") ist keine Kritik, sondern normale Anmeldung eines moralischen Anspruchs in eben diesem Kapitalismus. Also, nochmal, nicht nur keine Kapitalismuskritik, sondern gar keine. Dass in dieser Gesellschaft an den Widersprüchen ständig gebastelt wird und ständig Beschwerden vorgetragen werden, muss man nicht mit Kritik verwechseln, das gehört zu ihrem Wesen. Kein Wunder, dass diese sogenannte 'Kritik' sich an der Obrigkeit richtet, sie solle ihre Sache besser machen und ihre zu kurz gekommene fleißig arbeitende Mannschaft nicht vor die Hunde gehen lassen. Das heißt eben 'Beschwerde' und nicht Kritik.
Soweit erstmal.