Bohnenhans schrieb:
Das halt oft das Ergebnis von extremen jahrzehnte langer Subventionen (wie Vorrangeinspeisung ohne Rücksicht auf andere Erzeuger etc) wenn Produktion für die Mülltonne genauso lukrativ ist wie für den Ladentisch.
Das hat bei EEs primär mit dem CO2 Zertifikatshandel zu tun und bei Kernkraft mit technischer Notwendigkeit (langsame Regelbarkeit).
Bohnenhans schrieb:
Der Anteil sinnvoll genutzten EE Stroms ist sicher geringer sonst wäre Deutschlands CO2 Ausstoss pro kWh nicht so extrem schlecht - wie verlinkt die aktuellsten Zahlen - schlechter als die USA
Kleine Anmerkung. Ember bezieht sich dabei auf den Strom der zur Batteriefertigung genutzt wird und nicht auf die Gesamtstromerzeugung. Da spielt dann z.B. mit rein, dass Varta ein eigenes Kohlekraftwerk betreibt und nur einen Teil aus dem Netzt bezieht und dass z.B. in den USA weite Teile der Batteriekapazität in Bundesstaaten mit großen Mengen Wasserkraft stehen. Insgesamt machen Erneuerbare in den USA Stand 2023 rund ein Vierteil der Stromerzeugung aus, Kohle 20%, Kernkraft 18% und Gaß ist der dominante Energieträger. China liegt bei 30% EE, 4,5% Kernkraft und 60% Kohle.
Der EE Anteil an der Last ist in der Tat geringer, aber nicht ansatzweise in diesem Maße.
Der CO2 Ausstoß pro KWh im Deutschen Teil des EVNs liegt dieses Jahr bei rund 240g.
Das würde sich grob halbieren lassen, wenn man von Kohle auf Gas umsteigt.
Dan hätte man fast 1 zu 1 den selben Strommix wie die Niederlande.
Was man sich vor Augen halten muss ist, dass Deutschlands "Energiewende" TM international nichts besonderes ist. Die meisten europäischen Länder haben große Mengen Wind, Solar und Biomasse im Strommix.
In Deutschland war man nur sehr gut darin groß darüber zu sprechen und dann im Endeffekt nichts produktiv zu machen und nur Steine in den Weg zu schmeißen. Auch Frankreich hat seine ~33% aus EE, alleine schon der Regelbarkeit wegen. (Wasser und Biomasse voll, Windkraft und PV immerhin Abwärtsregelbar)
Das besondere in Deutschland ist dabei die Kombination aus sehr hoher Besteuerung von Strom, 4 lokale Monopole der Netzanbieter (die auch vom Kunden nach KWh und nicht vom Staat bezahlt werden), wenig Wasserkraft und absurd aufwendiger Gesetzeslage für Leitungen und Windkraftanlagen. Insbesondere die mittlerweile nicht mehr ganz so neuen Erdkabelpflicht und Abstandsregeln für Leitungen sind ein Milliardengrab im absurden Ausmaß.
Selbst wenn Strom ab jetzt komplett gratis wäre, würde man als Privatkunde nur 7 Cent die KWh sparen.
Auch an dieser Stelle nochmal. Das ist physisch ein Stromnetz. Seit den 50er Jahren.
In der Realität zählt die Stromerzeugung des Gesamtnetzes und nicht der einzelnen Länder (zumal Ländergrenzen in vielen Fällen nicht Betreiber Grenzen sind). Da wird sich zeigen wie sich der Mix entwickelt. Da sehe ich aktuell noch nicht die rosige Zukunft. Insgesamt geht in den nächsten 20 Jahren doch deutlich mehr Kernkraft vom Netz als dazukommt (alleine Frankreich hat eine 28 Reaktor Lücke in EDFs Ausbauplanungen). Man hätte vor gut 15-20 Jahren anfangen müssen den Ersatz für die AKWs der 70er und 80er Jahre zu bauen. (zumindest wenn es bei ~20 Jahren pro Gen3+ Reaktor bleibt)