News Mehr Energie für Rechenzentren: AI-Boom könnte Kohleausstieg in den USA verzögern

Wenn was zeitkritisch ist ist vor allem die sichere Planbarkeit und garantierte Zuverlässigkeit ganz wichtig - das dann mit Abstand wichtigste Kriterium.

Natürlich wird man so einen unzuverlässigen langsamen Anbieter ab und zu als Notnagel hernehmen oder für unwichtigen Spasskram so wie auch in manchen Dorfläden vielleicht 1x im Jahr eine Flasche Milch gekauft wird weil die im Supermarkt vergessen wurde - aber mehr halt nicht.
 
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Planbarkeit kommt ganz darauf an wie viel Rechenzeit ein Projekt benötigt und wie parallelisierbar es ist.
Kurzfristig sind erneuerbare sehr gut planbar.
Je nach Preis lohnt soch sogar ein dedizierter Energiepeicher.

Abgesehen davon wird jemand, der möchte, dass etwas möglichst schnell fertig ist, jede Rechenzeit nutzen, die sie nutzen kann statt unproduktiv wo nur in der Warteschlange zu sitzen und Zeit zu vergeuden
 
Auch das ist nur bei irgendwelchen Hopbbyprojekten so.

Im professionelleren Umfeld müssen meist bis z.B. bis zum Stichtag X z.B. Daten gesammelt werden - z.B. Sensoren auswertung usw und dann ab Stichtag X muss das maximal schnell durchgerechnet werden.

Am 12. August 2027 um 12:22 Uhr haben wir (vorbereitetes) Datenmaterial X fertig, das soll das dann aber ganz hurtig durchlaufen - das ist halt der Standardfall. Termin X ab wann ein Berechnung möglich ist und Tag X+(wenig) wann das fertig sein soll.
 
maximalschnell hört sich gut an, da rechnen wir gerne mit, wenn noch Kapazität da ist
Ergänzung ()

Bohnenhans schrieb:
Im professionelleren Umfeld müssen meist
gibts da eine Statistik dazu?
 
Du meinst die sollen dann ihr Netz aufteilen? falls zufällig Rechenzeit da ist?

Also die NVLink Daten per Fax hin und herschicken? oder wie soll das funktionieren dass man zufälliog vorhanden Rechenzeit irgendwo anders mitnutzt?

Oder meinst Du die sollen dann halt ihren Vertrag beim zuverlässigen Anbieter kündigen der sicher meist in
dem Bereich für viele Jahre besteht und zu einer Hobbybastelbude gehen die vielleicht beim nächsten Mal dann keine Rechenzeit hat weil die Energie halt zum Zeitpunkt X fehlt?
 
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Bohnenhans schrieb:
Also die NVLink Daten per Fax hin und herschicken?
Per Fax?
Ich dachte man ist vorne mit dabei?
 
Man wird ja sehen wo die AI Zentren entstehen - ich kann mir nicht vorstellen dass sich da ausserhalb vom universitären "Spass" Umfeld in D was tut, dazu ist diese Technologie viel zu extrem grundlastig.

Vielleicht in 40 oder 50 Jahren wenn man die Speicherproblematik vielleicht gelöst hat - langfristige Prognosen sind eh immer zunehmend ungenau.

Aber denke die nächsten Jahrzehnte wird man die im grossen Stil vor allem in USA, Kanada, China Indien haben.
 
Bohnenhans schrieb:
Das halt oft das Ergebnis von extremen jahrzehnte langer Subventionen (wie Vorrangeinspeisung ohne Rücksicht auf andere Erzeuger etc) wenn Produktion für die Mülltonne genauso lukrativ ist wie für den Ladentisch.
Das hat bei EEs primär mit dem CO2 Zertifikatshandel zu tun und bei Kernkraft mit technischer Notwendigkeit (langsame Regelbarkeit).

Bohnenhans schrieb:
Der Anteil sinnvoll genutzten EE Stroms ist sicher geringer sonst wäre Deutschlands CO2 Ausstoss pro kWh nicht so extrem schlecht - wie verlinkt die aktuellsten Zahlen - schlechter als die USA
Kleine Anmerkung. Ember bezieht sich dabei auf den Strom der zur Batteriefertigung genutzt wird und nicht auf die Gesamtstromerzeugung. Da spielt dann z.B. mit rein, dass Varta ein eigenes Kohlekraftwerk betreibt und nur einen Teil aus dem Netzt bezieht und dass z.B. in den USA weite Teile der Batteriekapazität in Bundesstaaten mit großen Mengen Wasserkraft stehen. Insgesamt machen Erneuerbare in den USA Stand 2023 rund ein Vierteil der Stromerzeugung aus, Kohle 20%, Kernkraft 18% und Gaß ist der dominante Energieträger. China liegt bei 30% EE, 4,5% Kernkraft und 60% Kohle.

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Der EE Anteil an der Last ist in der Tat geringer, aber nicht ansatzweise in diesem Maße.
Der CO2 Ausstoß pro KWh im Deutschen Teil des EVNs liegt dieses Jahr bei rund 240g.
Das würde sich grob halbieren lassen, wenn man von Kohle auf Gas umsteigt.

Dan hätte man fast 1 zu 1 den selben Strommix wie die Niederlande.

Was man sich vor Augen halten muss ist, dass Deutschlands "Energiewende" TM international nichts besonderes ist. Die meisten europäischen Länder haben große Mengen Wind, Solar und Biomasse im Strommix.

In Deutschland war man nur sehr gut darin groß darüber zu sprechen und dann im Endeffekt nichts produktiv zu machen und nur Steine in den Weg zu schmeißen. Auch Frankreich hat seine ~33% aus EE, alleine schon der Regelbarkeit wegen. (Wasser und Biomasse voll, Windkraft und PV immerhin Abwärtsregelbar)

Das besondere in Deutschland ist dabei die Kombination aus sehr hoher Besteuerung von Strom, 4 lokale Monopole der Netzanbieter (die auch vom Kunden nach KWh und nicht vom Staat bezahlt werden), wenig Wasserkraft und absurd aufwendiger Gesetzeslage für Leitungen und Windkraftanlagen. Insbesondere die mittlerweile nicht mehr ganz so neuen Erdkabelpflicht und Abstandsregeln für Leitungen sind ein Milliardengrab im absurden Ausmaß.

Selbst wenn Strom ab jetzt komplett gratis wäre, würde man als Privatkunde nur 7 Cent die KWh sparen.

Auch an dieser Stelle nochmal. Das ist physisch ein Stromnetz. Seit den 50er Jahren.
In der Realität zählt die Stromerzeugung des Gesamtnetzes und nicht der einzelnen Länder (zumal Ländergrenzen in vielen Fällen nicht Betreiber Grenzen sind). Da wird sich zeigen wie sich der Mix entwickelt. Da sehe ich aktuell noch nicht die rosige Zukunft. Insgesamt geht in den nächsten 20 Jahren doch deutlich mehr Kernkraft vom Netz als dazukommt (alleine Frankreich hat eine 28 Reaktor Lücke in EDFs Ausbauplanungen). Man hätte vor gut 15-20 Jahren anfangen müssen den Ersatz für die AKWs der 70er und 80er Jahre zu bauen. (zumindest wenn es bei ~20 Jahren pro Gen3+ Reaktor bleibt)
 
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Hmmm also in dem Kontext gehe ich davon aus dass das eben nicht Standortbezogen ist - weder positiv wie hier bei Nothvolt noch negativ.

"Betroffen wären als Erste die großen Batteriezellfabriken von Volkswagen, Mercedes/Stellantis und Northvolt, die gerade in Salzgitter, Kaiserslautern und Heide (Schleswig-Holstein) gebaut werden. Die Unternehmen hatten darauf vertraut, dass der Ökostrom für ihre Produktion auf die CO2-Bilanz der Batterien angerechnet wird. Northvolt hatte den Standort an der Nordseeküste eigens wegen der Nähe zu den Offshore-Windparks gewählt. Den Strom von dort könnte sich das Unternehmen nach der EU-Vorlage nur noch dann anrechnen lassen, wenn es eine direkte Leitung zum Windpark gäbe. Bisher hat ein Vertrag ausgereicht.
Dass diese „Power Purchase Agreements“ nicht mehr berücksichtigt werden dürfen....."


Northvolt und Co wurden aber wohl ganz schön verarscht.... ob die das noch zu Ende bauen?

Wenn das Standortbezogen wäre, dann wäre das doch kein Problem für diese Werke - ist es aber doch nicht Was die Werke/Fabriken etc machen ist am Ende egal ausser der Windpark ist auf dem eigenen Produktionsgelände oder zumindest direkt über ein eigenes Mittel/Hochspannungsnetz angeschlossen - was vermutlich selten der Fall ist.

Das wäre doch bei AI Zentren dann ganz genauso - oder?
 
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Bohnenhans schrieb:
Hmmm also in dem Kontext gehe ich davon aus dass das eben nicht Standortbezogen ist - weder positiv wie hier bei Nothvolt noch negativ.

"Dass diese „Power Purchase Agreements“ nicht mehr berücksichtigt werden dürfen....."

Ich meine explizit keine Kaufverträge, sondern Firmeneigene Stromproduktion. Auch nicht öffentliche Stromproduktion genannt. Das ist in Energieintensiven Industrien durchaus üblich.

In den USA kommt noch hinzu das man tatsächlich unterschiedliche Stromnetze im Land hat und dadurch unterschiedliche Strommixe nicht nur virtuell vorhanden sind. Dadurch wäre eine nicht Berücksichtigung des jeweiligen Netztes auch nicht unbedingt sinnvoll.

Ganz allgemein hat man in den USA je nach Region entweder viel Wasserkraft oder viele Gaßkraftwerke. Einfach weil man damit wenig Residuallasten braucht, da die Regelbarkeit sehr gut ist. Kohle wird in den USA ähnlich wie Kernkraftwerke als reine Grundlast behandelt. Das ist in Europa und China z.B. durchaus anders. Hier werden Kohlekraftwerke auch dynamisch geregelt und nur die Kernkraft ist als reine Grundlast im Verbundsnetz (rund ein Drittel des Gesamtverbrauches ist Grundlast) vorgesehen.
 
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Trelor schrieb:
Kleine Anmerkung. Ember bezieht sich dabei auf den Strom der zur Batteriefertigung genutzt wird und nicht auf die Gesamtstromerzeugung.

Also statista nennt auch In 380,85g pro kWh in D für 2023 als den Durchschnittswert....für die Gesamterzeugung da wäre aber dann irgendwie extremer Zufall dass die Wert identisch sind?
 
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Bohnenhans schrieb:
Naja die USA haben doch eh nicht diese EU Regelung xD wie man CO2 zukünftig anrechen muss.
Das ist richtig, aber es ging mir eher um das technische.

Regulatorisch kann ich die EU da eh nicht ernst nehmen. Man nimmt 2 Stromnetze (das Verbundnetz und das Nordische Netz) und macht kompletten Wildwuchs draus aus "Wettbewerbsgründen". Im Endeffekt hat man jetzt in manchen Ländern wie Frankreich oder Ungarn einen Netzbereich komplett in staatlicher Hand (und Steuerfinanziert) und in anderen (z.B.) Monopole von privaten Firmen. Wie soll es bitte einen Wettbewerb geben, wenn man das Netz geographisch aufteilt und jeder Netzbetreiber in der jeweiligen Region ein Monopol hat. Das ist doch Plem plem.

Ähnliches was Energiesubventionen angeht. Findet die EU offiziell ganz doof, aber wenn man das Stromnetz subventioniert ist dies natürlich keine Energiesubvention, sondern eine Infrastruktursubvention. Bei Kernkraftsubventionen eine Sicherheitspolitische Investition und bei EE eine Klimaschutzausgabe und keine Energiesubvention. Bei EE dann aber nur solange zeitlich befristet. xD

Das ist pures Kasperletheater.

Die Ampel hat wenigstens versucht die hohen Netzgebühren anzugehen. Ist dann halt krachend gescheitert, weil die Netzbetreiber scheinbar zu viel Geld haben wollten. Ups

Die Eier in der Hose um die Abstandsregelungen und Erdkabelpflicht hat die Regierung halt auch nicht.
So braucht man gar keine Gesetze zu Kohleausstieg und co. man bekommt die Hochspannungsleitungen zu vielen Kraftwerken nach den neuen Regelungen nicht mehr erneuert. Selbst bei manchen AKW Standorten wäre es schwierig geworden die Gesetzeskonform anzubinden.

Ich bin mir auch immer noch zu 100% sicher das Merkel fest damit gerechnet hatte, dass AKW Betreiber eine Versicherung bekommen und dann alles normal weiterläuft. Das sich keine Versicherung gefunden hat, war ziemlich sicher nicht Teil des Plans der CDU, sondern eher peinlich.
 
Es spricht halt alles dafür AI Zentren eher nicht in der EU zu bauen - vielleicht wenn überhaupt aktuell in Schweden, Belgien und Frankreich. Belgien hat doch glaub erst gerade einen Kernkraftwerksstromdeal mit den Stahlherstellern gemacht.

Glaube allenfalls sowas in der Art könnte evtl AI Zentren Planer überhaupt bewegen sich die EU mit einem halben Auge mal kurz anzusehen https://www.investmentweek.com/belgien-setzt-auf-kernkraft-fur-die-stahlindustrie/

Das auch eher Grundlast denke ich.
 
Dogbrothers schrieb:
Wie gut sind denn Windräder und Photovoltaik regelbar?
Also gerade Offshore Windkraftanlagen sind sehr gut regelbar. Man kann sie sehr schnell abschalten und ein gewisses (recht stetiges) Minimum an Energie ist auch gewiss (durch das Land-See-Windsystem), wenn man sie wieder anschaltet.
 
Ein ziehmlich gutes Beitrag meioner Meinung nach für die Lage der USA

 
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(The) Matrix, wir[d] kommen./!/?
 
ei, ei, ei, ein herrliches "neues, überraschendes" Klima-Thema...

Eigentlich wollten bestimmte Leute und Gruppen AI als Zugpferd für weiteres
"Alles muss Klima hier, Klima da" ausrufen 😂

Jetzt wird wohl mit AI von den bekannten Personen und
Gruppen gebrochen, weil es ja doch auf einmal Teufelszeug ist und
dämonisiert werden muss...🙄
 
engineer123 schrieb:
Jetzt wird wohl mit AI von den bekannten Personen und
Gruppen gebrochen, weil es ja doch auf einmal Teufelszeug ist und
dämonisiert werden muss...🙄
Einfach Mal den Artikel lesen und verstehen um was es geht.
 
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