Balikon schrieb:
Also ja, vorsichtig muss man definitiv sein.
Das Problem damals war, dass es kaum Möglichkeiten gab, vorsichtig zu sein. Selbst die als original gelabelten Akkus bei amazon waren teilweise Fälschungen, weil in Amazons Lagerhaltung alles mit der gleichen Artikelnummer (EAN) in ein Fach gekippt wird. Wenn also ein Händler gefälschte Akkus an Amazon zur Einlagerung geschickt hat, wurden die ohne vorherige Qualitätskontrolle (mal kurz drüber schauen, ob es das richtige Produkt ist und nicht verschmutzt ggf.) ins Fach mit allen anderen Akkus gekippt.
Es hat sich etwas verbessert, weil gute Akkutechnologie heute gar nicht mal so teuer ist. Aber wie gesagt, das ist bei Geräten, bei denen auch mal ein paar Kubikmillimeter bis -zentimeter verschenkt werden dürfen gar nicht notwendig, hier auf proprietäre Akkus zu setzen.
Hier z.B. Bilder vom Innenleben des Audeze Maxwell
https://fccid.io/2APRZ-MAXWELL/Internal-Photos/Internal-Photos-6262250.pdf
Auf Seite 5 sieht man den Akku. Das ist eine Standard LiPo Pouchzelle 3,7V 1800mAh an einem JST-Stecker.
Aus der Bezeichnung FT 82 34 56P lassen sich die Abmessungen ableiten 8,2mm dick, 34mm breit, 56mm lang.
Der Akku ist wohl in der rechten Ohrmuschel untergebracht und ich würde mich wundern, wenn da nicht ein bisschen mehr ginge rein platzmäßig.
ggf. bekommt man diesen hier mit 2000mAh eingebaut: 10mm dick, 30mm breit, 50mm lang
https://www.ebay.de/itm/196205865587
Wenn die Dicke doch limitiert, dann diesen hier 8mm dick, 38mm breit, 60mm lang
https://www.ebay.de/itm/165880170913?
Oder wenn es exakt sein muss, dann diesen hier (allerdings nur mit 1500mAh)
https://www.batteries4pro.com/de/multimedia/drahtlose-kopfhörer/3,20600-37-v-15-ah-lipo-ft823456p-akku-für-hyperx-cloud-orbit-s-gaming-headset-4894128191445.html
Der Vorteil dieser nicht-gekapselten Pouchzellen ist, dass ein Dritthersteller da nicht viel schummeln kann und muss. 08/15 Standardzelle beim Großhändler beziehen, eigenes Label draufkleben und ggf. noch den passenden JST-Stecker an die Schutzplatine löten (lassen) und schon kann man Akkus für alle möglichen Headsets anbieten.
Anders als bei den gekapselten Handyakkus von früher, wo die Abmessungen exakt passen mussten und auch die Kontakte an der richtigen Stelle sein mussten.
Die dafür notwendigen prismatischen Li-Ion Zellen mussten dann für jeden Akkutyp entsprechend der Abmessungen in Kleinserie hergestellt werden.
Oder aber der Dritthersteller hat einen wesentlich kleineren Akku in die undurchsichtige Hülle getan, so dass die Kapazität kleiner war und ggf. noch schlimmer, die Akkus dann mit höheren Strömen geladen wurden, als ihnen eigentlich gut tut. Der maximaler Ladestrom ist u.a. von der Kapazität abhängig. Ladestrom max ist meist mit 1C angegeben, also entsprechend der Kapazität. Bei C=1800mAh = max. 1,8A Ladestrom. Baut man stattdessen einen 900mAh Akku ein, darf dieser mit max 0,9A geladen werden. Davon weiß die Ladesteuerung im Gerät aber nichts, die geht von der Originalkapazität aus.
Uff, schon wieder ein Roman geworden. Naja, vielleicht interessiert es jemanden oder noch besser, jemand findet einen Fehler und ich lerne noch was dazu