Artikel-Update: Stellungnahme von Intel
In einer
offiziellen Stellungnahme hat Intel am Abend Berichten, denen zufolge die Sicherheitslücke auf einen Fehler in den eigenen Prozessoren zurück zu führen ist, widersprochen. Der Konzern erklärt: „
Jüngste Berichte, denen zufolge die Exploits auf „Fehler“ oder „Schwachstellen“ zurück zu führen sind und nur Produkte von Intel betreffen, sind nicht korrekt.“ Auf Basis der bisher stattgefundenen Analyse sei vielmehr davon auszugehen, dass auch die Produkte anderer Hersteller betroffen sind.
Intels Dementi erscheint auf den ersten Blick eindeutig, auf den zweiten Blick widerspricht der Konzern den Anschuldigungen aber äußerst schwammig. Schließlich verneint Intel nur die per „und“ geschlossene Verknüpfung aus der Existenz eines Fehlers und dessen Einzigartigkeit bei Intel, allein die Existenz eines Fehler wiederum wird tatsächlich nicht verneint – was beim ersten Lesen aber kaum auffällt.
Urspünglich hätten Intel und andere (aber nicht explizit genannte) Hersteller geplant, das Thema gemeinsam in der nächsten Woche zu adressieren, vermutlich nachdem Microsoft mit dem Patchday für Januar 2018 am Dienstag die Lücke geschlossen hat. Doch die aktuell „
fehlerhafte Berichterstattung in den Medien“ habe Intel dazu gezwungen schon heute separat Stellung zu beziehen.
Grundsätzlich, so Intel, sei das Problem kleiner als angenommen: Dass entsprechende Exploits das Potential haben Daten zu korrumpieren, zu modifizieren oder zu löschen, glaubt Intel jedenfalls nicht. Diese Aussage geht jedoch an der Frage vorbei, da es bei dieser Sicherheitslücke gar nicht um das Ändern von Daten geht. Dass geschützte Daten von Unbefugten ausgelesen werden könnten – also das in den letzten Stunden vorrangig diskutierte Risiko – adressiert Intel nicht.
Der Konzern arbeite trotzdem bereits „
mit vielen anderen Technologie-Unternehmen – darunter AMD und ARM sowie verschiedene Betriebssystem-Anbieter – an einer industrieweiten Lösung, die die Angelegenheit kurzfristig und zielführend löst“. An dieser Stelle legt Intels Formulierung nahe, dass sich AMD und ARM in der kommenden Woche zusammen mit Intel äußern werden, eindeutig ist es aber auch an dieser Stelle nicht.
Intel habe mit der Auslieferung entsprechender Software- und Firmware-Updates schon begonnen. Und entgegen anders lautender Berichte sei deren Auswirkung auf die Leistung „
für den Durchschnittsanwender nicht signifikant und mit der Zeit zu vernachlässigen“.
Informationen zum Patch für macOS
Apple soll bereits mit dem Anfang Dezember 2017 veröffentlichten Update auf macOS 10.13.2 erste Vorkehrungen getroffen haben, um die Lücke zu schließen, erklärt Alex Ionescu via Twitter. Und für macOS 10.13.3 seien weitere Maßnahmen geplant. Die Updates wären also in etwa gleichzeitig mit Verteilung erster abgesicherter Insider Previews von Windows 10 verteilt worden.
[Embed: Zum Betrachten bitte den Artikel aufrufen.]