Der Umgang mit dem Wort "Kultur"
@Gelbsucht
Nein nein ...
du hast schon richtig zitiert
...
Ich wollte lediglich aufzeigen,
dass RTL eben auch nur ständig das alte Vorurteil nachplappert, dass Computerspiele ein Jugendphänomen sind. Viele sogenannte "Zeitbeobachter" merken gar nicht, dass die "Generationen" älter werden und so ihre alten "Jugendsünden" mitschleppen. Es gibt eine Menge Rocker, die mein Opa sein können, dennoch ist in manchen Augen "Rockmusik" immer noch "Jugendkultur".
Ersetze das Wort "Rock" durch Pop, Computerspiele, Gothic ... dann wisrt du auf Gruppen treffen, die eben nicht
mehr nur "Jugendkultur" sind. Um diesen Gruppen an den vermeintlichen Gesellschaftlichen Rand zu drängen, wird diesen nicht mal zugestanden, dass sie überhaupt "Kultur" betreiben.
Hohe Kultur ist es zum Beispiel Rodin Bilder mit Oma,Opa, Kind und Kegel zu betrachten ... ja genau auch jene "Muschibilder", die vor 120 Jahren noch
Unkultur waren (ich zitiere dieses Beispiel weil ich das wunderhübsch mal in einer Kunsthalle beobachten konnte, das war echte Realsatire
).
Das dumme ist aber, dass ein Kulturwissenschaftler, oder Soziologe nur noch milde lächeln kann über den antiquierten Umgang mit dem Wort "Kultur" jener konservativen Gruppen. Dumm für "uns" jedoch ist, dass diese Konservativen Gruppen den Mainstram definieren und an den lautstärksten Medien sitzen.
@marxx
Du unterschätzt die Vielfalt in den Öffentlich Rechtlichen. So homogen sind die gar nicht, wie manche Macht-Hebelsitzer es gerne hätten. Es gibt sie, die unsere Position vertreten, bzw. vertreten könnten und wollen. Der gestrige "Heute"-Beitrag war ja ein Indiz dafür.
Unter den Augen der Hüter von der "Geistig Moralischen Wende" (einen aktuellen Namen kann ich noch nicht sagen, darum der Rückgriff auf einem Helmut Kohlschen Slogan) hätte dieser Beitrag niemals gezeigt werden dürfen.
Ich bin aber skeptisch wie weit dies tragen wird. Was man machen kann ist immer wieder and die Journalistische Ehre zu appelieren, DOOM für Kinder will ich ja gar nicht das Wort reden, oder sagen, dass exessiver Gebrauch von Spielen dem Kind nutzt, das ist quatsch und werde ich nie sagen. Sagt auch nicht die einschlägige Fachwissenschaft (Medien, Pädagogik).
Was ich fordere sind Bündnisse mit etablierten Gruppen, die im Getriebe der Medienmacht drin sind, und das sind nun mal auch jene Literaten, und Theaterkritiker, freischaffende Künstler die einen gewissen kleinen Freiraum haben. Diese haben aber naturgemäss nicht die dicksten Verbindungen zum neuen Genre Digitale Erwachsenenspiele (oder trauen sich nicht, sich als Liebhaber von solchen zu bekennen). ...
MFG Bobo(2005)