News Microsoft kauft Nokias Handy-Sparte

c137 schrieb:
Hm, und Apfel ist auch deswegen so erfolgreich, weil die so viele Modelle gleichzeitig anbieten?
...

Nein, wie kommst du darauf?
Apple ist deshalb immer noch erfolgreich weil sie erster am Markt waren der Innovator sozusagen und damit eine Menge Leute an ihr Ökosystem gebunden haben. Und wenn man vom ersten iPhone beginnend in IOS Kohle investiert hat (Filme, Musik, Apps usw) wird man sicherlich nicht so leicht wechseln. Bei Apple sind es völlig andere Faktoren die da rein spielen.
Ergänzung ()

Deadpool83 schrieb:
Weil gerade hier einfach viel zu viel Leute mit offensichtlich viel zu viel Ahnung unterwegs sind. Wie oft konnte man bitte in den letzten Jahren in jedem Thread lesen, das Nokia tot sei, Microsoft sowieso, Windows Phone erste recht und Windows 8 eine Geißel der Menschheit? ...

Die meisten "Vorhersagen" haben sich aber eben bewahrheitet das ist ja das Problem!
Es wurde von so vielen Leuten bei Microsofts Engament für Nokia vorher gesagt das sie es tun um Nokia an sich zu knebeln = hat sich bewahrheitet. Es wurde vorher gesagt das sie Elop schicken um Nokia klein zu halten und sich es dann um weniger als ein viertel des Wertes unter den Nagel reissen können = hat sich bewahrheitet. Es wurde vorher gesagt das Elop ein Trojaner von MS ist = hat sich bewahrheitet. usw usw usw.....

Nokia ist tot und Microsoft ist der "Mörder", sie stehen mit der Waffe in der Hand blutverschmiert über ihrem Opfer und du siehst immer noch keinen Zusammenhang? Das war ein Exempel für feindliche Übernahmen wie es besser nicht mehr geht und sicherlich auch noch einges an Nachspiel haben wird und sich die SEC das sicher genauer ansehen wird.
 
Ich würde jetzt nicht sagen, dass Nokia tot ist - der Aktienkursverlauf sagt etwas anderes. Und Microsoft hat die Handysparte ja nicht übernommen, um sie zu schließen und Konkurrenz auszulöschen, sondern um sie, unter neuem Namen, weiterzubetreiben. Vielleicht ist Microsoft für dieses Handyunternehmen mit 32.000 Mitarbeitern auch der lebensrettende Investor. Ich mein, man darf nicht vergessen, dass Nokia nicht leicht in den Android-Markt hätte einsteigen können, da man ja jahrelangen Erfahrungsnachteil hatte. Nokia hatte vor dem Einstieg in Windows-Phone 7 seine Zukunftsinvestitionen einseitig auf MeeGo und Qt gelegt - das sind alles Investitionen, aus denen null Wert entstanden ist. Ich denke, aus der Handysparte wird eher ein BMW Mini als ein STB-3Dfx.
 
Bitte? Nokia verkauft seine Handysparte, verliert damit den Kern des Unternehmens und im Nachhinein soll es alternativlos gewesen sein, auf Windows Phone zu setzen?

Wir drehen das Rad noch einmal zurück. Stephen Elop trat im September 2010 seine Stelle als CEO von Nokia an. In dieser Zeit waren Geräte wie das Galaxy S1, das HTC Desire und das Nexus One im Androidlager führend. Von Dualcores und HD-Displays war man noch weit entfernt.

Wenn man unterstellt, dass Elop den Deal mit Microsoft und damit den Schwenk zu Windows Phone schon kurz nach seinem Antritt eingefädelt hat, hat man sich ohne Not einem damals extrem wachsenden Androidmarkt versagt, der noch nicht ansatzweise die heutigen Ausmaße hatte.

Stellen wir uns weiter vor, dass Nokia im Jahr 2011 ein Android Gerät mit guter Verarbeitung und Kamera vorgestellt hätte, dazu mit der hauseigenen Navigation und angepasstem Android mit zügigen Updates, will mir doch im Ernst keiner erzählen, dass man keine Chance gegen Samsung und Co gehabt hätte. Zumal man damals nach der Übernahme von Qt über sehr viele fähige Entwickler verfügte, die sich liebend gerne an eine Anpassung eines Open Source Systems gesetzt hätten statt Apps für ein Closed Source Windows Phone zu coden.

Doch seit damals behauptet man in vorauseilendem Gehorsam, dass das arme Nokia gegen Samsung keine Chance gehabt hätte und man mit Android sowieso kein Geld verdienen könne. Nur dummerweise hat man mit Windows Phone auch keinen Gewinn erzielt.

Stattdessen hat man auf ein damals völlig neuartiges und unberechenbares System gesetzt, welches sich im Nachhinein als Underdog gegen ein übermächtiges Android und iOS wehren musste. Das Fazit dieser so klugen Entscheidung für den Konzern lautet heute nun, dass der Partner, dem man damals so vertraut hat, nun das komplette Geschäft übernimmt und man zwar mit ein paar Milliarden Dollar, aber ansonsten leeren Händen da steht. Nokia hat nach diesem Deal nichts mehr.

Wer also die Entscheidung pro Windows Phone als klug bezeichnet, kann dabei nur Microsofts Trojaner meinen, der zu einem Spottpreis eine Handyfertigung an Land gezogen hat.
 
Nokia hätte ohne jegliche Erfahrung in den Android-Markt einsteigen müssen in einer Zeit, in der alle anderen schon einen ganzen Batzen Erfahrung mit Android hatten. Nokia war also massiv im Rückstand und das aufzuholen, wäre nicht leicht gewesen. Ich sage nicht, dass die Bindung an Microsoft alternativlos gewesen wäre, aber Nokia hätte sich mit Sicherheit nicht auf Augenhöhe mit den anderen im Androidmarkt positionieren können, da Nokia eben erstmal Jahre der Entwicklung hätte nachholen müssen. Bei Windows Phone waren alle komplett neu im Geschäft, deswegen war ein konkurrenzfähiges Windows-Phone leichter zu entwickeln. Nokia hätte auch MeeGo zur Marktreife entwickeln können, aber ob sich das jemals gelohnt hätte, weiß niemand.

P.S.
Im vergleich zu MeeGo ist Android auch ein proprietäres System - alles eine Frage der Perspektive.
 
Bueller schrieb:
Bitte? Nokia verkauft seine Handysparte, verliert damit den Kern des Unternehmens
Den Kern? Eher nicht. Nokia hat die Hälfte des Unternehmens an MS verkauft. Und zwar die Hälfte, die eine Bilanz von -0,5 Mrd. erwirtschaftet. Die andere Hälfte des Unternehmens macht +1 Mrd. Aus meiner Sicht haben sie sich nur gesund geschrumpft.

Hätte Nokia sich eher mit Google und Android angefreundet, könnte es sein, dass sie vor ein paar Tagen ihre Handysparte an Google verkauft hätten. Aber das ist pure Spekulation und hat keinen Wert als Aussage.
 
Tut doch nicht so, als wenn die anderen jahrelangen Vorsprung gehabt hätten. Galaxy S1 und HTC Desire waren damals up to date und die ersten Geräte, die annehmbar waren. LG, Sony oder Asus haben damals noch gar nicht in Richtung Android entwickelt und die haben heute sehr gute Modelle im Angebot. Selbst eine Firma wie Acer hat den Einstieg geschafft. Da soll es Nokia nicht möglich gewesen sein? Kaum vorstellbar.

Nokia hätte mit einer Vorlaufzeit von einem Jahr mühelos in den Androidmarkt einsteigen können und so Geräten wie dem Galaxy S2 oder Desire HD Konkurrenz machen können.

Dass man heute das Unternehmen für einen Bruchteil seines ehemaligen Wertes verscherbelt, ist zu einem Gutteil zwar Nokias jahrelanger Agonie zuzuschreiben, aber in mindestens selber Höhe dem Umstieg auf Windows Phone. Bedenkt man nun noch, dass Microsoft an die zwei Milliarden Euro Anschubhilfe für Windows Phone geliefert hat, hat man sage und schreibe nur knapp 2-2,5 Milliarden Euro für seine gesamte Handysparte bekommen.

Ein schlechteres Geschäft kann ich mir kaum vorstellen.
 
Du gehst, wie gesagt, davon aus, dass der Android-Weg Nokia in die schwarzen Zahlen gebracht hätte. Das ist aber pure Spekulation, darüber kann man nicht diskutieren. Das ist nur hätte, würde, könnte - da ist keine Substanz.

Ich hätte, würde, könnte auch ein ganz anderer sein, wenn ich damals im Sandkasten keine Sandburgen gebaut hätte.
 
e-Laurin schrieb:
Du gehst, wie gesagt, davon aus, dass der Android-Weg Nokia in die schwarzen Zahlen gebracht hätte.
Nicht nur das... Wie viel Prozent Marktanteil hatte Samsung an Android - waren es gar schon 90% oder doch weniger? Finde diese schöne Grafik leider gerade nicht...

@ Bueller: HTC vergessen? -22% Umsatz, -83 % Gewinn in Q2/13. Tolles Android, da hätte Nokia bestimmt noch viel vom Kuchen abbekommen, wenn so schon keiner gegen Samsung ankommt.
 
Noch einmal zum Mitdenken. Zu dem Zeitpunkt, als Elop Nokia übernahm, gab es keine Samsung Dominanz. Damals galt das HTC Desire als bestes Handy und das Galaxy S1 war der Emporkömmling. Was uns Elop glauben machen will, ist, dass der Markt schon so gefestigt war, dass man mit Android gar keine Chance gehabt habe.

Und jetzt kommt das Witzige. LG, ZTE und Huawei, damals noch gar nicht vetreten im Androidlager, verkaufen heute jeder für sich mehr Smartphones mit Android als Nokia Windows Phones. Als Beispiel sei LG gesagt, die im ersten Quartal 2013 10 Millionen Smartphones ausgeliefert haben.

Wenn man heute also behauptet, dass Nokia keine Chance gehabt habe mit Android, wie kann es dann sein, dass ein Konzern wie LG heute 25% mehr Smartphones verkauft als Nokia?

Man kann aus der heutigen Situation heraus nur einen einzigen Schluss ziehen. Elop hat nie ernsthaft über Android nachgedacht. Er hat bewusst Windows Phone gefördert, weil er als ehemaliger Microsoftler seinem alten Konzern treu bleiben wollte.

Dann kramt man das Gewinnproblem bei Android heraus. Außer Samsung verdiene keiner wirklich Geld damit. Das mag in Teilen richtig sein, doch hat Nokia mit Windows Phone doch auch nie auch nur einen müden Euro Gewinn erzielt. Im Gegenteil, trotz der Milliarden, die man von Microsoft kassiert hat, hat man Verluste angehäuft. HTC wird dabei gerne als Negativbeispiel angeführt, doch dabei die Erfolgsgeschichten von LG, ZTE und Co gerne vergessen.

Und was hat es Nokia am Ende gebracht? Man hat für einen lumpigen Milliardenbetrag eine knapp 20 Jahre alte Sparte verkauft, die man ohne Not in die Arme Microsofts getrieben hat. An diesem Deal hat nur einer verdient: Microsoft.
 
Was heißt es verdient niemand Geld mit Android das stimmt doch nicht.
HTC macht Gewinne, LG Handysparte macht Gewinne, Huawei mobile devices macht Gewinne, Sony mobile devices macht Gewinne, ZTE macht Gewinne usw.... das sind alles aktuelle Quartalszahlen die erst vor paar Wochen auch auf CB als news gepostet wurden. Das niemand mit Android Geld verdient außer Samsung ist ein Mythos, fast jeder player im Android Markt macht in dem Bereich Gewinn. Der Gewinn ist natürlich nicht in Samsung Dimensionen aber ein Gewinn ist ein Gewinn. Geht man davon aus das Nokia nur Verluste gemacht hat durch MS hätten sie sich schon sehr sehr sehr patschert anstellen müssen um mit Android kein Geld zu verdienen und so kenne ich Nokia gar nicht eher im Gegenteil.
 
Darüber, warum Billigmarken wie LG mit Andorid-Phones Geld verdienen, möchte ich jetzt mal nicht spekulieren.

Auch wenn ich stolzer Besitzer eines Android-Phones bin, die Android-Plattform hat ein enormes Update-Problem, das iOS und Windows Phone in der Form nicht haben. Nokia-Handys standen in der alten Handy-Ära auch für relativ langlebige Produkte und ob es da gut angekommen wäre, wenn man a) keine Sicherheitspatches für anderthalb Jahre alte Geräte mehr veröffentlicht, wage ich zu bezweifeln. Windows Phone 7 kam mit einer Zusicherung von Microsoft, dass dieses Betriebssystem viele Jahre mit Sicherheitsupdates versorgt wird. Ich meide auf meinem HTC One S heute schon den Android-Stock-Browser, weil schon, als es noch Sicherheitspatches mit Android-updates für mein Handy gab, diese über HTC und T-Mobile mit einem halben Jahr Verzögerung auf meinem Handy gelandet sind - wäre soetwas für die Marke Nokia tragbar gewesen? Wir wissen es nicht, vielleicht ja, aber so zu tun, als wäre Nokia zuverlässig damit gut gefahren, Samsung und HTC zu kopieren, halte ich für falsch.

P.S.
zumal man nicht vergessen darf, dass Samsung und HTC ihre eigenen Oberflächenaufsätze, dank denen sie so erfolgreich geworden sind, zu der zeit, als Nokia von Zukunftsträumen mit MeeGo auf eine realität mit WP7 gewechselt sind, schon fertig entwickelt hatten - da ist eben doch ein Rückstand, denn man so leicht nicht hätte aufholen können, ohne sein altes Markenimage völlig in den Wind zu schießen. Sony hat das geschafft, weils mit Cybershot und Walkman (starke Markenidentität) noch eine Prä-Smartphone-Cachcow hatte und weil der Sony-Konzern wahrscheinlich ordentlich quersubventioniert hat - Ericsson ist ja auf dem Weg ausgestiegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
MountWalker schrieb:
Darüber, warum Billigmarken wie LG mit Andorid-Phones Geld verdienen, möchte ich jetzt mal nicht spekulieren.
Nä, LG hat kein Billig-Image.
 
Ein paar Tage nicht da und schon bestätigen sich alle negativen Vorhersagen: Nokia hat das Smartphonegeschäft verschlafen und Elop war ein Trojaner.

Naja. Nokia hat immerhin länger durchgehalten als Siemens. Schade drum...
 
MountWalker schrieb:
Darüber, warum Billigmarken wie LG mit Andorid-Phones Geld verdienen, möchte ich jetzt mal nicht spekulieren.
....

Das sollst du ja auch gar nicht es ging nur darum ob andere Firmen außer Samsung mit Android Geld verdienen können und die letzten 2-3 Jahre haben gezeigt das es durch die Bank fast alle können. Wie genau sie monetisieren ist natürlich bei jeder Firma verschieden aber für die Fragestellung ob man mit Android Gewinn machen kann nicht wirklich relevant da jede dieser Methoden Gewinn verspricht.

Du scheinst Nokia nicht sehr viel zu zu trauen wenn du denkst das LG, Sony, Acer, Archos, Huawei, ZTE, HTC es alle schaffen als Firmen mit viel weniger Erfahrung im mobilen Bereich als Nokia. Glaub mir Nokia war nicht zu unterschätzen hatte einige der besten Köpfe der Industrie vor dem MS Einstieg. Nach dem Einstieg sind die ja alle massenhaft geflohen.
Was die UI angeht hätte Nokia einfach die UI von Meego als Launcher in Android integrieren können die wurde quasi durch die Bank als sehr sehr gut bewertet. Nokia hätte ja selbst mit Meego wahrscheinlich mehr Erfolg gehabt als mit WP wie das einzig erschiene Modell N9 gezeigt hat.
 
terraconz schrieb:
...
Was die UI angeht hätte Nokia einfach die UI von Meego als Launcher in Android integrieren können ...
Die Portierung wäre aber nicht so einfach über Nacht gegangen - Android ist ein vollkommen anderes System, auch wenns den gleichen Kernel hat. Wahrscheinlich hätte eine Portierung von Qt4 auf Android schon ein Jahr gebraucht. Ich traue da Nokia auch gar nicht wenig zu - ich würde das eben HTC und Sony in der gleichen Situation genauso wenig zutrauen. Ich sags gerne nochmal, HTC und Samsung waren zum Zeitpunkt, als Nokia von MeeGo auf WP7 geschwenkt ist, mit ihrer Arbeit, ihre eigenen Android-Lösungen erstklassig zu machen, schon fertig, Nokia hätte da erst noch anfangen müssen. Sony hat [edit] vermutlich [/edit] ordentlich quer subventioniert und hatte mit Cybershot und Walkman wohl die einzigen Nichtsmart-Phones, mit denen noch Geld verdient wurde. LG und Acer sind für mich keine Premiummarken und Huawei hat glaub ich erst seit einem Jahr gute Smartphones im Markt - o lange hätte Nokia wohl kaum warten können.

P.S.
Und, wie gesagt, ich behaupte nicht, dass Nokia 100% einen Miserfolg erlebt hätte, aber die Behauptung, dass der Wechsel zu WP7 mit Verzicht auf Android damals 100% falsch war, sehe ich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
@MountWalker

Der Wechsel war nicht falsch? Nokia hat sein Geschäft verloren. Was kann daran nicht falsch sein?

Es geht nicht darum, ob die Lumia gute Smartphones sind, sondern darum, dass ein Konzern sein ehemaliges Kerngeschäft verloren hat, weil ein externer Manager meinte, auf das Betriebssystem seines ehemaligen Arbeitgebers zu setzen.

Und noch einmal, der Schwenk auf Android wäre zu schwierig gewesen, der Schwenk auf ein komplett neues und unbekanntes Windows Phone aber nicht? Da lachen doch die Hühner.

Schauen wir uns doch einmal die Zahlen an. Nokia gibt seine komplette Entwicklungs-, Herstellungs- und Vertriebsmanschaft bei diesem Deal ab, das sind 32000 Mitarbeiter. Die sollen also nicht in der Lage gewesen sein, ein Androidgerät auf den Markt zu bringen während gigantische Firmen wie Asus, LG, ZTE, Huawei, Acer und Lenovo das seltsamerweise geschafft haben.

Wie scheinheilig Elop über die Jahre agiert hat, erkennt man daran, dass er damals den Google-Motorola-Deal als gefährlich bezeichnet hat und nun selbst den Verkauf seiner Firma eingeleitet hat.

Bezeichnen wir den Wechsel doch einfach als das, was er ist: perfekt für Microsoft.

In ihrer derzeitigen Strategie, selbst zum Fertiger zu werden, fehlte ihnen genau das, was Nokia mitbringt. Sie haben Entwickler, sie haben die Herstellung, sie haben die Vertriebskanäle und rein zufällig stellen sie auch nur noch genau das System her, was man selbst anbietet.

Nokia selbst ist der große Verlierer dieses Handels. Sie haben alles verloren und dabei ein bisschen Geld bekommen. Dafür werden sie nie wieder im Smartphonegeschäft mitmischen, dem wohl größten Wachstumsmarkt in der Elektronikbranche.
 
Bueller schrieb:
... Nokia hat sein Geschäft verloren. ...
Hätte es vielleicht bei einem Schwenk von meeGo auf Android genauso.

Bueller schrieb:
... der Schwenk auf ein komplett neues und unbekanntes Windows Phone aber nicht? ...
Zu dem zeitpunkt hatte noch niemand Erfahrung mit WP7, Nokia-WP7-Phones waren die ersten WP7-Phones überhaupt, insofern ja, der Einstieg in einen völlig neuen Markt, in dem noch niemand ist, ist wesentlich leichter, als in einen gesättigten.

Bueller schrieb:
... Firmen wie Asus, LG, ZTE, Huawei, Acer und Lenovo das seltsamerweise geschafft haben.
Huawei und Lenovo haben ihre brauchbaren Lösungen noch nicht so lange am Markt, wie Nokia die ersten Lumias - der veergleich hinkt also hinten und vorne. Nokia war mit Lumia schon spät dran, um das Geschäft zu retten. Und Asus oer gar Acer als Handyhersteller, dazu sag ich mal lieber nix....

Bueller schrieb:
... Sie haben alles verloren und dabei ein bisschen Geld bekommen. Dafür werden sie nie wieder im Smartphonegeschäft mitmischen, dem wohl größten Wachstumsmarkt in der Elektronikbranche.
Dem mit Markenvielfalt übersättigsten Wachstumsmarkt der Elektronikbranche, wolltest du sagen.
 
MountWalker schrieb:
Und, wie gesagt, ich behaupte nicht, dass Nokia 100% einen Miserfolg erlebt hätte, aber die Behauptung, dass der Wechsel zu WP7 mit Verzicht auf Android damals 100% falsch war, sehe ich nicht.

Wo liegt denn nun für Nokia der Vorteil, was haben sie von dieser Partnerschaft gehabt?
 
Bueller schrieb:
Wo liegt denn nun für Nokia der Vorteil, was haben sie von dieser Partnerschaft gehabt?
Die Chance, mit einem neuen/unbekannten Betriebssystem wieder Marktführer zu werden. Zugegeben: Die Chance war mit vielen (zu vielen?) Unwegbarkeiten und Risiken behaftet, aber es war eine Chance.
Was ich nicht verstanden habe ist, warum Nokia nicht einfach auf beides gesetzt hat. Rückblickend wurden einfach zu viele Fehler gemacht: Zu langes festhalten an Symbian, mit Meego auf ein flaches Nachfolgerpferd gesetzt (zwei Linux-basierende OS in einem Haus kann man intern wohl keinem verkaufen), zu großer Stolz um sich Google "geschlagen" zu geben und Android zu nutzen, falschen Glauben an die Marktmacht von MS im Mobil-Markt, falsche Einschätzung wie schnell sich Nokia mit MS WinMobile wieder erholen kann, usw.
Dass Elop ein Ex-Manager von MS war, gibt der Sache auf jeden Fall ein Geschmäckle.

Auf der anderen Seite:
Es wäre nicht das erste mal, dass sich Nokia neu erfindet. Man darf gespannt sein!
 
> Was ich nicht verstanden habe ist, warum Nokia nicht einfach auf beides gesetzt hat.
Ich vermute, dass Nokia damals nicht die Ressourcen (vor allem in Sachen qualifizierte Softwareentwickler) gehabt, um zwei OS unter die Fuchtel zu nehmen. Und vermutlich hat MS auch was extra gezahlt, damit exklusiv auf Windows Phone gesetzt wird. Der Tamtam, der damals um die Exklusivität gemacht wurde, deutet jedenfalls darauf hin.

Wenn ich damals im Aufsichtsrat von Nokia gesessen hätte, hätte ich eventuell die selbe Entscheidung getroffen. Damals war Windows Phone ja noch recht unbelastet. Die Vorurteile (genau das ist das meiste Gemecker) kamen ja erst später. Genaueres kann man aber nicht sagen, da uns allen nicht die gesamte Faktenlage bekannt ist.

Und es hinterher besser zu wissen, hilft einem jetzt auch nicht.
 
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