DOCa Cola schrieb:
@DerOlf
Sorry, das ist jetzt einfach schwach. Es wird sich schon noch bald zeigen wie akzeptiert Windows 8 wirklich ist, wenn mal ein paar Webstatistiken vorliegen. Das wird denke ich aber auch erst in den nächsten Monaten mal repräsentativ werden.
Wie aussagekräftig sind Statistiken, wenn in ihnen auch die ganzen neuen Geräte aufgeführt sind, auf denen Win8 vorinstalliert ist? Eine "Akzeptanz" ließe sich an Statistiken ablesen, denen Befragungen zum tatsächlich genutzten OS zugrundeliegen. Wenn solche Statistiken vorliegen, und Win8 wieder nicht akzeptiert wurde, was ist dann, müssen wir dann wieder ein paar monate warten damit es repräsentativ wird?
Wenn 80% der gekauften Rechner Win8 vorinstalliert haben, bedeutet das nicht, dass tatsächlich 80% der Käufer dieses OS auch von vornherein nutzen WOLLTEN. In der genannten Statistik geht es um Meinungen zu der neuen Lösung von MS, und die war bei der Mehrzahl nicht besonders gut, weswegen sie eben angaben, dieses OS nicht kaufen zu wollen. Der Große Unterschied zwischen pre- und post Release Umfragen besteht darin, dass in der prerelease-Statistiken tatsächlich Leute befragt werden können, die sich ihre Meinung freiwillig gebildet haben. Akzeptiere ich ein OS, weil es auf meinem PC vorinstalliert ist, und ich mir z.B. nicht zutraue, ein anderes aufzuspielen? Ich denke Akzeptanz sieht anders aus.
Ob man das nun gut findet oder nicht, ist egal, denn es ändert nichts an der Momentaufnahme, die eine solche Meinungsumfrage darstellt. Und letztlich geht es dabei ja nicht um meine oder deine Meinung.
In ein paar Monarten wird das anders aussehen - und ein paar Monate später wieder. Das ist eben so bei Meinungsbildern. Die sollen auch nichts weiter leisten. Eine Entwicklungsprognose lässt sich damit erst erstellen, wenn es einen "Längsschnitt" über mehrere Monate/Jahre gibt.
Repräsentativität beginnt nebenbei schon bei der Ziehung einer Stichprobe, deren genaue Methodik im allgemeinen nicht in Zeitschriften oder im web veröffentlicht wird. Befragt man MS-Fanboys ergibt sich ein anderes Bild als wenn man Linux-User oder aplle-Fetischisten befragt. Wirklich repräsentativ ist eine Umfrage aber erst dann, wenn in ihrer Stichprobe in etwa die Gesellschaftsstruktur wiedergespiegelt werden kann. und dazu sind im allgemeinen unglaublich große zufällige Stichproben notwendig. Allein aus Kostengründen sind die meisten Erhebungen nur für einen bestimmten Bereich repräsentativ (z.B. den IT oder den Designbereich). Für zuverlässige Aussagen über die Grundgesamtheit (z.B. die Bevölkerung Deutschlands ~80Mio.) wären Daten von ca 5% zu erheben. In DE würde das bedeuten, dass man nicht nur bei mind. 8 mio Menschen fragen müsste, man müsste von mindestens der Hälfte auch eine Antwort bekommen (im allgemeinen beträgt die "Rückläuferquote" ca. 50%). Schonmal 4mio Fragebögen ausgewertet?
Kannste gerne mal in irgendeinem "Handbuch zur quantitativen Forschung" nachlesen.
Repräsentativ ist das oben verlinkte Meinungsbild ganz sicher nicht, aber ich finde das nicht verwunderlich. Die Frage nach der Repräsentativität einer Studie wird allgemein eher durch politisches Kalkül oder persönliche Vorlieben entschieden, als durch mathematisch statistische Prüfverfahren. Letztere gibt es zwar, aber die meisten Studien würden da mit Pauken und Trompeten einfach durchfallen.
Wenn mir eine Studie als "repräsentativ" angepriesen wird, sehe ich das eher als Grund, mir die Methodik mal genauer anzuschauen.