Die ganze Diskussion untergliedert sich hier in zwei Streitpunkte. Der erste lässt sich schnell beantworten der zweite wird durch Stammtischgerede mancher Leute ad absurdum geführt.
MS Office vs Libre Office:
Libre Office, Open Office sowie weitere freie Office Produkte haben verglichen mit MS Office definitv das Nachsehen. Sowohl von den Funktionen her als auch von der Stabilität. Letzteres hat sich im letzten halben Jahr dennoch zumindest gebessert. Der einzige, wenn auch nicht so weit verbreitete Konkurrent ist LotusNotes, das noch immer gern in der Industrie eingesetzt wird. Aus manchen Bereichen sehe ich auch noch iWork und WordPerfect Dokumente rumfliegen.
Die vernichtende Behauptung, dass LO oder OO
unbrauchbar seien, ist so wörtlich genommen schlicht Blödsinn. Jeder der hier behauptet, dass man mit denen keine vernünftigen Dokumente schreiben könnte, hat es nicht ernsthaft probiert. Das war wahrscheinlich ein "das ist nicht wie unter Microsoft Office!" und hat die Anwendung genervt geschlossen. Einarbeiten sieht anders aus.
Und für einige Leute reicht auch das als
vernünftig vollkommen:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a2/Libreoffice_writer_nice_pic_of_ui.png
Dann kommen noch schwammige Behauptungen wie
grueni schrieb:
Makros um nur mal ein paar Vorteile von Excel zu nennen
Die gibt es auch unter LO. Und Python ist auch anwendbar.
Es gibt zudem genug Institutionen und Ämter die auf OO/LO setzen. Und dort funktioniert es (ich denke die wenigsten hier informieren sich darüber bei pro-linux.de).
MS Office und Studium:
Respräsentativ fange ich mal mit der dieser Behauptung an
Ycon schrieb:
wenn man fragt, warum man beim Studium MS Office brauchen sollte, hat man irgendwo auch ganz grundsätzlich den Sinn eines Studiums nicht vollständig verstanden.
Der Sinn des Studiums ist erstmal eigenständiges Arbeiten und die selbständige Erörterung von Problemlösungen, alles mit dem didaktischen Hintergrund der
Selbstorganisation verbunden. MS Office oder sonstige Werkzeuge die einem die Hochschule unbedingt nahe legen möchte (FH mehr, Uni weniger) sind nur Mittel um die eigentliche Thematik umzusetzen. Ich habe seltenst Stellenanzeigen für Hochschulabsolventen, und erst recht keine für Universitätsabsolventen gesehen, die die Beherschung irgendeines Produkts als Vorraussetzung angegeben haben. Soetwas wie Photoshop oder AutoCAD kann ich mir beim Mediendesign respektive Architektur als
nice to know vorstellen, aber mit Sicherheit nicht Office. Jeder der ein Studium hinter sich gebracht hat (egal ob mit oder ohne Abschluss), sollte fähig sein irgendein Office nach ein bis zwei Nachmittagen Einarbeitung sicher zu beherrschen.
p-style schrieb:
Wenn du in ein Unternehmen kommst nach dem Studium und sagst, "Ich kann das nicht, hatte nur libreoffice etc", bist du doch schon unten durch!
Was (pauschal betrachtet) absoluter Humbug ist.
Ich habe teilweise das Gefühl, die Beiträge sind bezahlter FUD, so dermaßen wird hier das Ammenmärchen von "
jeder Student muss MS Office wie die eigene Westentasche kennen, sonst gibts keinen Arbeitsplatz" erzählt.
Ich möchte hier nur jedem Studenten und jedem der ein Studium anfangen will nahe legen, dass er selbst entscheiden muss welche nicht trivialen Werkzeuge er später aus dem Nähkästchen beherschen will. Und das nicht sofort zu Anfang sondern erst dann, wenn sich die Vorstellung vom Berufsweg einigermaßen anfängt zu kristallisieren. Es tut entgegen dem Schwachsinn den hier manche zu erzählen versuchen, nicht wirklich was zur Sache welche Trivialwerkzeuge (IDE Foo oder Bar, Foo/Bar/Sonstwas Office usw.) man während seines Studiums verwendet hat. Man soll seine Materie beherrschen und ggf. bei der Bewerbung sich vorher über Spezielanforderungen informieren. Bei einem Hochschulabgänger kräht da nämlich kein Hahn mehr nach MS Office Kenntnissen.
Sonstiges:
Airbag schrieb:
Office ist seit einer Weile nicht mehr windowsgebunden.
Fragt sich nur wie lange. MS Office gab es mal für Mac, wurde eingestellt und jetzt wieder angekündigt. Da wird kaum eine Firma von Windows ernsthaft weg wollen. Ziel erreicht.
Ycon schrieb:
Und natürlich ist es scheinbar wieder modern, mit dem Finger auf MS zu zeigen
Das hat bei weitem nichts mit
modern zu tun, sondern hat trifftige Gründe. Nur will ich in diesem Thread nicht zum x-ten mal die Microsoft Historie runterbuttern. Und das hört nicht bei OOXML und ISO Ungereimtheiten auf.
Ycon schrieb:
dass es einen Grund dafür gibt, dass MS dort steht, wo sie gerade sind und alle anderen eben nicht.
Fragt sich nur ob man jedes Mittel unkritisiert lassen soll.
Selissa schrieb:
Kommt jetzt wieder die Latex Geschichte? Das Zeug ist doch noch dämlicher.
LaTeX ist nunmal vor allem bei den MINT Fächern state of the art. Und das nicht ohne Grund. Da kann
jedes WYSIWYG Programm einpacken. LaTeX als
dämlich zu bezeichen, lässt dann zumindest auf die Fähigkeit zu lesen und sich einzuarbeiten zurückschließen.