News Microsoft muss 561 Millionen Euro Strafe zahlen

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[...] so dass eine entsprechende Zahl von Anwendern in der EU nicht die ihnen zustehende Möglichkeit zur freien Entscheidung über die Wahl des gewünschten Browsers bekommen hatte, so die Kommission in der Begründung ihres Urteils.

Und hierzulande wird einem seine FREIE ENTSCHEIDUNG durch Behördenwillkür einfach mal so entzogen :kotz:. DAS Urteil sollte man bei seiner nächsten Klage mit einbauen. Die Wahl, welchen Browser man nutzen will, ist anscheinend so viel wichtiger als die eigenen (Überlebens)-Bedürfnisse in H4 z.B. Verkehrte Welt... ich geh mich weiterärgern :mad:.
 
schon damals lag FF bei knapp 30% und der IE stark rückläufig. Die Sache auf MS und Windows mit IE zu stutzen ist gelinde gesagt Schwachsinn- genau wie das Urteil.

http://gs.statcounter.com/#browser-ww-monthly-200807-201302

MS hat einem beim eigenen Produkt den IE als Browser "aufgezwungen" - und, wo ist das Problem? Vor allem mit dem Hintergrund dass FF schon deutliche % hatte und der IE folglich kein Monopol darstellte unter den Browsern...
 
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Richtig so.
Privatpersonen können für jeden shice abgemahnt werden, warum sollte ein Unternehmen mit einen Quasi Monopol besser da stehen.

Es geht nicht nur einen Browser sondern um einen wichtigen Teil des Internets... um Standards und um viel Geld.
Das Recht auf freie Information... also auch um eure Rechte.

Es ist nunmal so das 80% der User nicht mal auf die Idee kommen würden einen anderen Browser zu Installieren. Wenn der IE doch schon drauf ist, und daran gekoppelt auch noch Bing.

Ich denke MS hat es nicht durch einen Fehler versäumt die Auswahl zu Intrigieren sondern aus Kalkül.... scheint sich noch zu rechnen.
 
Quelle Wikipedia:

„Embrace, extend and extinguish“ (EEE, „annehmen, erweitern und auslöschen“), auch „Embrace, extend, and exterminate“ genannt, ist eine Bezeichnung, die dem US-Justizministerium zufolge[1] von Microsoft intern als eine Unternehmensstrategie verwendet wird, sich in Produktsektoren ausgehend von weit verbreiteten Standards zu etablieren, indem sie diese Standards mit proprietären Technologien erweitern und diese Erweiterungen dann verwenden, um ihre Konkurrenz zu benachteiligen. Es ist abgeleitet von embrace and extend, welches in einem „Motivationslied“ vom Microsoft-Mitarbeiter Dean Ballard vorkommt, das von der Reorganisation des Unternehmens zum Zweck der Konkurrenzfähigkeit gegenüber Internet-Software-Unternehmen, insbesondere Netscape,[2][3] handelt.

Die verbreitetere Variation embrace, extend and extinguish wurde erstmals öffentlich genannt in der Wettbewerbsrechts-Gerichtsverhandlung (antitrust) Vereinigte Staaten gegen Microsoft. Der Vizepräsident von Intel, Steven McGeady, sagte aus,[4] dass der Vizepräsident von Microsoft, Paul Maritz, diese Formulierung 1995 in einem Meeting mit Intel benutzte, um Microsofts Strategie bezüglich Netscape, Java und dem Internet[5][6] zu beschreiben. In diesem Zusammenhang soll die Formulierung die letzte Phase der Strategie hervorheben, in welcher Kunden von der Verwendung von Konkurrenzprodukten abgeschreckt werden.

Die Strategie

Die Strategie besteht in der Regel aus den drei folgenden Schritten:

Embrace (Annehmen): Microsoft entwickelt Software, die weitgehend kompatibel zu Konkurrenzprodukten oder zu bereits etablierten offenen Standards ist.
Extend (Erweitern): Microsoft fügt zusätzliche Merkmale hinzu und bewirbt sie massiv, dokumentiert hingegen die Implementierung in den eigenen Produkten nicht, diese können folglich von den Konkurrenzprodukten auch nicht unterstützt werden, wodurch Interoperabilitäts-Probleme für Anwender der Konkurrenzprodukte entstehen.
Extinguish (Auslöschen): Microsofts Erweiterungen werden de facto Standard (durch ihre Marktdominanz), wodurch die Konkurrenz, die die Erweiterungen nicht unterstützen will oder kann, verdrängt wird und Barrieren für künftige Konkurrenten geschaffen werden.

Das US-Justizministerium, Microsoft-Kritiker und IT-Journalisten[7][8][9] behaupten, dass das Ziel dieser Strategie sei, ein Monopol auf dem entsprechenden Marktsektor zu bekommen. Microsoft erklärt, dass diese Strategie nicht gegen die Gesetze des freien Wettbewerbs verstoße und es im Ermessen des Unternehmens liege, Merkmale zu implementieren, von denen das Unternehmen glaubt, dass Kunden sie wollten.[10]
Beispiele

Im Hinblick auf Webbrowser behaupteten die Kläger, dass Microsoft die Unterstützung von ActiveX im Internet Explorer hinzufügte, um die Kompatibilität mit dem Netscape Navigator zu zerstören, welcher Java-basierte Komponenten und Netscapes eigenes Plugin-System nutzte. Die Kläger beschuldigten Microsoft ebenfalls, die „Embrace-And-Extend-Strategie“ gegen Java anzuwenden, indem sie das Java Native Interface in ihrer Implementierung wegließen und J/Direct für ähnliche Zwecke anboten. Internen Mitteilungen zufolge wollte Microsoft Javas Plattformunabhängigkeit herunterspielen und es als den „neuesten, großartigsten Weg, um Windows-Programme zu schreiben“[11] Microsoft zahlte im Januar 2001 20 Millionen US-Dollar an Sun Microsystems, um rechtliche Folgen des Vertragsbruchs[12] zu vermeiden.

Es gibt frühere Fälle, in denen Microsoft einseitige Kompatibilität mit führender Konkurrenz verwendete, um seine Produkte zu vermarkten. Zum Beispiel konnte Microsoft Office lange Zeit WordPerfect- und Lotus-1-2-3-Dokumente importieren, aber beim Speichern von Office-Dokumenten in diesen Formaten wurden einige Office-eigene Merkmale nicht verwendet.

Es ist richtig dass MS verdonnert wurde
 
Europa:

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Weltweit:

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Ja - das Auswahlsfenster war wirklich wahnsinnig nützlich. Schon 2008 war ein klarer Abwärtstrend beim IE zu verzeichnen, FF in der EU schon bei 40%

Wo also bitteschön war damals eine Vormachtsstellung seitens IE zu verzeichnen?
 
Silmaril schrieb:
Mein Eindruck, dass die EU durch ihre Unmengen von stetig wachsenden, größtenteils von gesundem Menschenverstand befreite Masse an Auflagen, schlichtweg GESCHÄFTSSCHÄDIGEND ist, vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen, bestätigt sich immer mehr.

Dazu kann ich ganz besonders diese Sendung über die EU empfehlen: http://www.ardmediathek.de/das-erst...i/folge-1-auf-nach-europa?documentId=12491092

Bei Minute 17:20 findet man darin übrigens den besten O-Ton eines Politikers, den ich je gehört habe. Man sollte gar nicht glauben, dass der Herr Kramer bei der FDP ist, so vernünftig wie er redet ;)
 
@Krautmaster

1. zieht sich so ein Verfahren (leider über Jahre).
2. https://www.computerbase.de/news/apps/weltweite-browser-statistiken-veroeffentlicht.26533/
Net Applications bestätigt allerdings dem Microsoft Internet Explorer immer noch rund 62,7 Prozent Marktanteil. Der Firefox folgt abgeschlagen mit nicht mal 25 Prozent Anteil. Während Safari 4,46 Prozent erreicht, kommt Chrome auf 4,63 Prozent. Auf dem fünften Platz mit mageren 2,4 Prozent folgt der Opera-Browser.
Deutschland ist weltweit gesehen ein sehr spezieller PC-Markt. Wir sind und waren sozusagen die Elite der PC-Nutzer. Weite Teile der Welt haben sich nie mehr als nötig mit dem PC "beschäftigt". z.B. PC-Spiele gibt es mit nennenswerten Marktanteilen nur in DE und wenigen anderen Ländern.


EDIT:
Schon 2008 war ein klarer Abwärtstrend beim IE zu verzeichnen, FF in der EU schon bei 40%
Weltweit war er in deiner Statistik Juli 2008 bis Ende 2008 nahezu konstant.

EDIT2:
Wo also bitteschön war damals eine Vormachtsstellung seitens IE zu verzeichnen?
Es geht ja um den Vorteil aus der marktbeherrschenden Stellung bei Betriebssystemen die den Browsermarkt beeinflussen. Wo wäre denn MS mit einem so unfassbar schlechten Produkt wie dem IE dieser Zeit ohne diesen Vorteil gewesen. Normal hätten es deutlich unter 10% sein müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
MS könnte doch einfach sagen, dass sie keine Software mehr in die EU liefern, wenn sie hier verurteilt werden.
 
sehe ich ebenfalls als völlig überzogen an...

ich meine sehr viele pc-nutzer bevorzugen einen browser, ob nun opera firefox chrome oder doch ie, und wer sch win7 neu geholt hat, und firefox haben will, hat sich auch einfach firefox runterladen, weiß nicht, wo das große problem ist, auch wenn sie versprochen haben, dass sie eine auswahl geben.....
glaube nicht, das microsoft damit so viele kunden für den ie gewonnen hat...
 
deo schrieb:
MS könnte doch einfach sagen, dass sie keine Software mehr in die EU liefern, wenn sie hier verurteilt werden.
LOL, vielleicht müsste MS einfach nur der EU die Office-Lizenzen sperren, dann wäre ganz schnell Schicht im Schacht! ;)
... und die Bürger der EU würden wahrscheinlich auch nur davon profitieren...
 
MS könnte doch einfach sagen, dass sie keine Software mehr in die EU liefern, wenn sie hier verurteilt werden.
Ja, könnten sie. Wär mal auf die politischen Konsequenzen (für MS) gespannt.
Demnächst dürfen wir wohl noch Shell & Co dankbar sein, dass sie so gnädig sind und Öl fordern und nach Europa liefern.

Der Markt ist unser (EU-Bürger) Besitz. Wir sind davon abhängig dass und wie er funktioniert.
Da können wir die Spielregeln vorgeben. MS zwingt ja keiner auf unserem Markt Ihre Produkte anzubieten;)
 
Ich habe da direkt eine Frage an alle von Euch:

Geht das dann nicht mit Windows 8 direkt weiter? Dort sind doch die Security Essentials als vollständige Anti-Virenlösung per default vorinstalliert. Das ist doch nichts anderes als mit dem Browser?

Ich habe nämlich bis jetzt des Öfteren von den lieben DAU's gehört, dass man "[...] unter Windows 8 keinen extra Virenschutz mehr braucht." Das schlägt mMn genau die selbe Richtung wie mit den Browsern ein.
 
Kaum zu glauben dass die Computer Base User so engstirnig sind.

Mu har Mur har Mu har, Anwalt Dr Gonzo, bist wohl ein ganz schlauer User, Shell Oil ist ein europäisches Unternehmen: Das Unternehmen ist als Royal Dutch Shell plc in das Handelsregister in London eingetragen. Die Hauptverwaltung befindet sich in Den Haag. (zur Info, London ist in GB, genau gesagt in England und Den Haag in den Niederlanden)


:) You make my day :D :lol:
 
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oha - ich hab nicht gewusst dass es bei windows 7 nicht möglich ist den browser selbst zu wählen wenn dieses auswahlfenster fehlt. muss ja ein rafinierter hack gewesen sein den ich da aus versehen entdeckt habe als ich firefox installiert hab -.-
 
Ich finde es schon sehr interessant, wie rigoros die EU hier agieren kann, aber wenn Banken das Geld der Bevölkerung verbrennen, oder damit Nahrungsmittelspekulation betreiben, dann kann man nichts machen....ich finde es richtig, dass man den Wettbewerb hüttet, aber bei diesem Vorfall, der zu einem Zeitpunkt geschehen ist, wo IE bei gerade mal ungefähr 40% Marktanteil ist, da bin ich dann schon der Meinung, vielleicht gibt es in diesem Augenblick wichtigere Anliegen in Europa.

Edit: Strafzahlungen sind imho uU ein wenig zu hoch.
 
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Nein, nicht zu hoch, im Gegenteil, die EU hätte 10% des Jahresumsatzes als Strafe verhängen können.
 
Der Knüller. An alle die sich aufregen: Kommt wieder runter, ihr müsst es doch nur über die Preise bezahlen. Ist doch ok. Lacht einfach drüber, das Leben ist zu kurz um sich über jeden Mist aufzuregen.

Festplattenhersteller ziehen uns über den Tisch, der Sprit wird wie immer in den Ferienzeiten teurer, aber weil ein Hersteller, der ein Betriebssystem ausliefert sein Internetprogramm anbietet und keine Alternativen (wird eigentlich überall wo es Twix gibt auch MilkyWay und Mars angeboten?) in seinem Betriebssystem integriert wird wegen Verstoßes verknackt.

Eins jedoch übersehen hier viele. MS hatte die Auflage ja schon früher. Sie hätten dagegen schon nochmal klagen können oder eben wie jetzt mit den Konsequenzen leben. Sie haben sich für das Leben mit den Konsequenzen entschieden, daher sind sie in keinster Weise zu bedauern.
 
Ich zitiere den Spiegel:

Brüssel - Es ist die zweite Entscheidung in der gleichen Sache - und die EU-Kommission hat mit dem Software-Konzern Microsoft offenbar keine Geduld mehr: Wegen unlauterer Geschäftspraktiken hat die EU-Kommission eine Geldbuße in Höhe von 561 Millionen Euro verhängt.

Der Konzern habe versäumt, den Nutzern des Betriebssystems Windows 7 neben dem hauseigenen Internet Explorer verschiedene Browser von Konkurrenten für das Surfen im Internet anzubieten. Mit dieser Praxis habe das US-Unternehmen seine Vormachtstellung auf dem Markt ausgenutzt, um Kunden zur Nutzung der eigenen Produkte zu zwingen - und Konkurrenten benachteiligt. Diese Praxis habe mehr als ein Jahr von Mai 2011 bis Juli 2012 bestanden.

Rund 15 Millionen Windows-Nutzer seien davon betroffen gewesen. Die obersten EU-Wettbewerbshüter kritisierten, dass der Konzern damit gegen eine Auflage aus einem früheren EU-Kartellverfahren von 2009 verstoßen habe. EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia sagte laut Mitteilung: "Die Nichteinhaltung ist ein schwerwiegender Verstoß, der mit entsprechenden Sanktionen belegt werden muss." Brüssel blieb aber weit unter der maximal möglichen Strafe von bis zu zehn Prozent eines Jahresumsatzes, im konkreten Fall also bis zu 5,6 Milliarden Euro.

Die EU und der Software-Konzern einigten sich 2009 auf einen Kompromiss: Um weitere Strafzahlungen aus Brüssel abzuwehren, verpflichtete Microsoft sich damals, Nutzer gleich beim Windows-Start vor die Wahl zu stellen: Im "Browser-Choice"-Fenster fragte das Betriebssystem, ob es der Internet Explorer sein soll - oder doch Firefox, Googles Chrome, Opera oder Apples Safari.

Von März 2010 an konnten also auch Windows-User frei wählen, welchen Browser sie für das Surfen im Internet nutzen wollten. Das galt für alle bis zu dem Zeitpunkt verkauften Windows-Computer und hätte auch bei allen Nutzern geschehen sollen, die nach diesem Stichtag neue PC kauften oder ein neues Betriebssystem aus dem Hause Microsoft installierten.

Einer bestimmten Nutzergruppe aber hat Microsoft von 2011 an erneut keine Alternative zum Internet Explorer angeboten. Der Software-Konzern hat das Versäumnis eingestanden, sprach aber von einem "technischen Fehler".

Die EU-Kommission hatte bereits 2008 ein Zwangsgeld von fast 900 Millionen Euro gegen Microsoft verhängt, damals wegen zu hoher Lizenzgebühren für technische Informationen. Insgesamt wurde Microsoft im Zuge mehrerer Brüsseler Kartellverfahren bereits zu Zahlungen in Höhe von weit über 1,6 Milliarden Euro verpflichtet.
 
na gut wenn ich lust habe kauf ich mir ein android tablet und gehe am darauf folgenden werktag zum Anwalt,
und reich eine klage ein für xmillionen an schadens ersatz.

ich kenn eigentlich die Thematik mit MS und der EU.
 
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