MountWalker schrieb:
wird denn bei HP-UX auch der Kernel in modularen Einzelteilen vertrieben?
Naja, es wird nicht in Einzelteilen vertrieben, es ist in Pakete / Subsysteme aufgeteilt und wird über Optionen bei der Bestellung codiert, mit den Medien kommen Lizenzen (Codes), bei der Installation werden dann die gekauften Optionen freigeschaltet. Wird nachträglich etwas nachgerüstet (weil vergessen oder nachträglich für sinnvoll erachtet) kann man die einzelnen Pakete auf den vorhandenen Medien freigeschaltet. Als Mitarbeiter konnte man sogar in Absprache mit dem Sales von eigenen Medien so etwa alles installiert werden, weil diese Medien 'offen' waren.
Bei MP müßte ich glatt mal nachsehen ob da überhaupt differenziert wird, denn unter UNIX ist eher die Anzahl der User die entscheidende Frage und hier gab es mehrere Stufen bis hin zu unlimited. Der Kernel wird bei der Installation ohnehin und dann gemäß der Optionen 'gebacken' (Microkernel plus Subsysteme wie LVM mit und ohne Mirroring usw.), das läuft sowieso ganz anders, weil man viel mehr Einfluß auch auf Kernel-Parameter ausüben kann und auch ausübt (ältere Versionen hatten andere Möglichkeiten, da gab es dann z.B. Commands wie oscp, womit man direct in eine 'boot area' hineinkopieren konnte und somit Module/Os-Optionen/Treiber hinzufügen konnte - das ist übrigens über 20 Jahre her).
Selbst bestimmte Support Optionen waren als Modul bestellbar, die dann u.a. nicht nur Hardware Fehler an ein Support-Zentrum meldete.
Anmerkung: Das Modul-Konzept hat im UNIX-Lager übrigens mindestens den Vorteil im Auge, die Downtime zu reduzieren weil man die Module zur Laufzeit auch hinzufügen kann (unter Linux mit lsmod, rmmod, insmod usw. vielleicht auch bekannt). Große Server brauchen zum Teil Stunden zum Booten und dies für kleine Erweiterungen zu müssen, wäre kaum noch vertretbar. Da hatte man nicht nur das eigene Portemonnaie im Auge was man bei M$ doch in der Tat unterstellen kann. Wenn man sich die Entwicklung von Windows/M$ und da meine ich besonders die Zusätze wie IE, AV usw. und die Art und Weise wie man Konkurrenten aus dem Markt drängen will, sicher nicht das Wohl des Users (auch wenn sie kommerzielle Kunden beachten) im Auge, sondern es hat reine Hegemonietendenzen.