Pitt_G. schrieb:
interessant ist schon dass Vista allen Unkenrufen zum Trotz gar nichtmal so schlecht in der Verbreitung war und eigentlich nur durch 7 gestoppt wurde.
Vista wurde ja auch damals praktisch auf allen Komplettrechnern mitgeliefert und die meisten Leute haben dann trotz einiger anfänglicher Treiberprobleme wegen des neuen Treibermodells von Vista nicht extra auf Windows XP zurückgebaut, nur um kein Vista nutzen zu müssen. Auf Hardware die mit Vista kam funktionierte es ja auch von Anfang an recht problemlos, da diese auch aktuelle Treiber für das neue Treibermodell mitbrachte.
Was Windows angeht, nutze ich heute produktiv nur noch XP und Vista. Nachdem optimierte Treiber für das mit Vista eingeführte Treibermodell verfügbar waren lief Vista ja auch auf älterer Hardware gut -- auf meinen beiden mit Windows 7 ausgelieferten Gaming-Rechnern lief damals das alte Vista-Image von den Vorgängerrechnern sogar stabiler als das vorinstallierte Windows 7, welches auf beiden, hardwaretechnisch völlig unterschiedlichen Rechnern beim Battlefield-Zocken alle 8-20 Stunden mal einen Crash-to-Desktop produzierte, weshalb ich da letztendlich nur noch die über Jahre mit Spielen vollgebombten, alten Vista-Installationen verwendet habe, die mir bis heute kein einziges Mal in irgendeiner Form im Spiel abgestürzt sind.
An Windows 7 störte mich schon, dass ich erst einen Microsoft-Live-Account anlegen sollte, um mit Vista noch direkt auf der Setup-DVD mitgelieferte Anwendungen wie Windows MovieMaker oder die Windows Fotogalerie dann erst mühsam als "Windows Live Essentials" herunterladen und installieren zu müssen und dann waren das noch nicht einmal mehr Stand-Alone-Versionen, wie auf Vista, sondern Cloud-Versionen, die sich ständig zu Microsoft-Servern verbinden wollten um meine Fotos und Videos hochzuladen. Das ging mal gar nicht. Ich hatte und habe einfach kein Interesse daran persönliche Daten wie Fotos und Videos auf Microsofts Servern abzuspeichern, wo jeder Serveradmin drankommt und jeder Datamining-Algorithmus die bequem durchsuchen kann (Da Microsoft ja erwiesenermaßen in den Daten seiner Nutzer nach Kinderpornofotos u. ä. illegalen Material sucht und dieses sogar ohne Nachfrage beim Nutzer löscht, kann niemand bestreiten, dass Microsoft in den Daten seiner Nutzer herumwühlt.) und ich möchte keine Software die derart unnütze und meine Datensicherheit gefährdende Funktionen wie eine Cloud-Anbindung mitbringt, weshalb ich Windows 10 erst recht nie produktiv verwenden werde.
Dann fehlten Windows 7 gegenüber Vista auch noch viele ältere Treiber, Codecs und Funktionen (etwa die schnelle "Rote-Augen-Korrektur" in der Fotoanzeige). Vista war einfach das letzte "Full Featured"-Windows. Danach ging mit der Nutzerdatenübermittlung das große Zusammenstreichen von Funktionen, Software, Codecs und Treibern los, von denen Microsoft der Meinung war die würden zu wenige Leute benutzen und daher nur teure Wartungskosten, aber keinen Windows-Kaufanreiz für die Masse der Kunden mehr bieten.
So wurde von Windows 7 bis zum heutigen Windows 10 immer mehr ``abgespeckt'', so dass auf Windows 10 nun sogar das Media-Center und der DVD-Abspielcodec fehlen -- von wegen ``Multimedia-fähiges System''. Freunde von mir saßen nach dem versehentlich angestoßenen Windows-10-Update ihres HTPC's im Wohnzimmer auf einmal mit einem völlig nutzlosen HTPC ohne Media-Center und DVD-Abspielmöglichkeit da und haben dann mich anrufen müssen, damit ich ihnen ihr altes System zurückhole. Ganz toll gemacht Microsoft.
Über Windows 10 brauchte ich dank selbst mit 3 DIN-A4-Seiten Registry-Hacks und HOSTS-Dateieinträgen nicht gänzlich abschaltbarer "Nach-Hause-Telefonier-Funktion" und dem Fehlen des Windows Media Center (Womit meine eHome-Hardware nicht mehr voll nutzbar wäre!) und des DVD-Abspielcodecs gar nicht erst Nachdenken. Ein System das seine eigene HOSTS-Datei ignoriert -- ohne mich darüber auch nur in Kenntnis zu setzen! -- wenn ich als Admin dort etwas eintrage, was Microsoft nicht gefällt, ist meiner Meinung nach ein Schurkensystem und nicht vertrauenswürdig.
Ich wüsste auch nicht, wozu ich Windows 10 noch brauchen sollte. Für Spiele jedenfalls nicht, denn seitdem man sich mit Spielen zwangsweise Hersteller-Trojanersoftware wie Steam, Origin, UPlay und wie sie nicht alle heißen installieren muss, welche mit hohen Rechten installiert werden muss und somit geeignet ist den ganzen Rechner zu übernehmen und unter anderem auch Verschlüsselungskeys direkt aus dem Hautspeicher auslesen kann, habe ich keine neuen Spiele mehr gekauft. Meine bis dahin vollständige Battlefield-Sammlung wird auf BF3 und alle folgenden Versionen daher ewig warten müssen. Kein Spiel ist es wert, dass ich auch nur auf meinen dedizierten Gaming-Rechnern Hersteller-Trojaner aufspiele, damit der Hersteller dort bequem Daten sammeln kann.
Meine alten Spiele reichen mir bis an mein Lebensende und laufen auch sicher bis dahin, was man von heutigen Spielen wohl auch nicht behaupten kann. Bei einem Freund, der BF3 damals bei Erscheinen direkt gekauft hat, hatte der Origin-Client kein Jahr später auf einmal ``vergessen'', dass er das Spiel besaß und er hatte den Kaufbeleg längst weggeschmissen. Ich habe ihm das Spiel zwar einige Zeit später, als EA es für eine Woche kostenlos per Origin verschenkt hat, wieder besorgt, aber seine Stats von alten Account waren natürlich weg. Solche Spiele/Software, die mir der Hersteller mit Absicht oder durch Schusseligkeit einfach wieder wegnehmen kann brauche ich nicht. Daher werden XP und Vista wohl mein letzten produktiv genutzten Windows-Systeme bleiben, denn jede alte Software, die ich für Windows habe läuft darauf und die heutige ``Überwachungssoftware'' können die Hersteller behalten.
Da ich mich von MS Office schon Anfang des Jahrtausends verabschiedet habe, weil es zum Mitschreiben von naturwissenschaftlichen Vorlesungen im Studium gegenüber LaTeX einfach nur grausam langsam und umständlich zu bedienen war (was es heute immer noch ist), gibt es bei mir glücklicherwese auch keine notwendige Software und auch keine (Office-)Dateien mit proprietärem Microsoft-Format mehr, die mich auf neue Windows-Versionen zwingen könnten. Eher im Gegenteil, denn meine mit dem "Windows-Journal" ab dem Jahre 2005 mit meinem ersten Tablet in Studium und Beruf angelegten handschriftlichen Notizen könnte ich im neuesten Windows 10 gar nicht mehr öffnen/lesen, da Microsoft dort das über ein Jahrzehnt in jeder Windows-Version enthaltene "Windows-Journal" ebenfalls ersatzlos entfernt hat. Mit Windows Vista und XP ist es hingegen kein Problem die Dateien vom "Windows-Journal" weiter zu öffnen und zu bearbeiten.