Naja,
ich unterstütze diesen Ansatz, einfach weil es einem Grundsatz treu bleibt ohne zu strenge Restriktionen aufzuerlegen:
Am besten für alle wäre, wenn der volle Umfang des www ohne Zusätze zu nutzen wäre und von allen Browsern gleich angeboten würde. Standards vereinfachen es nunmal für uns Ottos, anstatt sich stets mit Kompabilität auseinandersetzen zu müssen.
Trotzdem halte ich nichts von schwarz-weiß-Betrachtungsweisen. In absehbarer Zeit gibt es einfach Dinge, die flash bietet, die nicht so einfach von html5 ersetzt werden können. Mit den neuen Multimedia-Tags etc. denkt jeder natürlich sofort an youtube, was ein gutes Beispiel dafür ist, dass man es ersetzen könnte. Andere Dinge wie das zuverlässige Erkennen von Eingaben sind über Javascript bisher weiterhin jedoch Friemellösungen. Selbst wenn sich swfs simpel dekompilieren lassen, so bieten sie eben diesen einen Schritt mehr an Schutz des Eigentums. Spätestens wenn es um 3d geht, hört html5 eigentlich schon wieder auf. WebGL und Canvas-Lösungen gut und schön (da wäre z.B. Three zu nennen), jedoch sind wir da momentan einfach noch zu weit von der Leichtigkeit mit flash oder plugins wie unity entfernt. Irgendein browser wird wieder zicken und dementsprechend browser-Weichen notwendig machen.
Flash selber ist jedoch stark begrenzt, wenn man sich betrachtet aus was das gewachsen ist. Da ist selbst mit GPU-Unterstützung irgendwann das limit erreicht. Tweening z.B. hat die Menschen zur Hochzeit von flash begeistert, heute erkennt es jedoch jeder als "typische flash animationen". Man erkennt halt, dass es relativ simple Interpolationen sind.
Dazu kommt etwas, das übergreifend für fast alles im Browser gilt (eine der Ausnahmen sind flash Applikationen über AIR): Es geht nur über TCP. Wollte man z.B. einen modernen Shooter in flash/html5 bauen, so wäre das durch das Fehlen von UDP Support schon stark eingegrenzt. Neue Browser-Technologien wie z.B. websockets brechen auch nicht damit. Apropos websockets: Solche Schlagwörter klingen erstmal super, jedenfalls solange bis man sich damit genauer auseinandersetzt. So ändert sich z.B. der Standards für websockets regelmäßig. Solange das nicht fest ist, wird sich kaum etwas über proof of concept hinaus entwickeln lassen. Wie umgeht man diese Problematik? Man nutzt Frameworks, bei denen sich der nächstbeste die Arbeit bezüglich browser-Weichen und Fallback-Lösungen schon gemacht hat (z.B. socket.io). Damit büßt man dann jedoch manchmal essentielle Features ein (in dem Fall TSL support).
Summa summarum:
Wenn man sich es einfach macht, dann kann html5 alles irgendwie ersetzen, was bisherige Plugins bieten. Wer jedoch genauer hinschaut, wird feststellen, dass das alles noch nicht fertig ist.