Der Daedalus
Commander
- Registriert
- Jan. 2002
- Beiträge
- 2.266
Natürlich liegt das Übel beim Verbraucher der diesen "Verdränungswettbewerb" (ich würde eher sagen "Wettbewerb um die niedrigsten Stückkosten") ja durch seine Kaufentscheidungen erst bedingt.
Wenn beim Kunden andere "Werte" zählen würden als nur der Quotient aus Preis und Leistung, dann hätten wir eine völlig andere Marktsituation und dieser "Verdränungswettbewerb" würde nicht in der Form statt finden.
Schade, dass du sofort mit einer solchen Übertreibung antworten musstest.
Aber auch die beiden großen Hersteller von Flugzeugen spüren einen imensen Kostendruck. Noch vor 3-4 Jahren konnte sich ein Unternehmen wie Airbus auf eine gewisse Art der Kundenbindung verlassen. Zudem zählte bei Airbus gerade das Familien-Konzept der Flugzeugtypen als wichtiger Faktor beim Kauf eines Airbus-Flugzeuges.
Doch seid wenigen Jahren gibt es einen Wandel in der Luftfahrtbranche. Bedingt durch die florierenden Billigangebote durch Ryan Air, Easyjet und Co. ist der Kostendruck bei den Airlinern imens. Dieser Druck wird 1:1 an den Lieferanten (Airbus und Boeing) weiter gegeben was dazu führt, dass heute einzig und allein der Preis der entscheidende Faktor beim Kauf eines Flugzeuges ist.
Aber die Unternehmen reagieren darauf und fahren die Produktion entsprechend hoch (die Kadenzen bei Airbus und Boeing sind imens gestiegen). Ferner werden große Anstrengungen unternommen um die Produktionskosten zu senken.
Nun der Mitarbeiter merkt dies nur bedingt. Die Löhne steigen noch immer, die Arbeitsbedingungen werden immer besser und die Zahl der Angestellten steigt.
Doch es bleibt dabei, dass auch hier die Forderungen der Kunden am Anfang standen. Ryan Air machte den Anfang und die Kunden rannten reihenweise zu dieser Airline. Sie überlegen nicht welche Auswirkungen ihre Handlungen als Marktteilnehmer auf die Branche, die Umwelt und letztlich auch die Mitarbeiter haben. Alles was sie interessiert ist für 20€ nach Malle fliegen zu können.
Das z.B. die Angestellten bei Ryan Air alles andere als rosige Arbeitsbedingungen haben interessiert sie nicht.
Hätte der Kunde die Angebote von Ryan Air nicht nachgefragt, so hätten die anderen Airliner nicht auf diesen Kostendruck reagieren müssen und alles wäre beim Alten geblieben.
Wenn du dich den Lebensstandart in den 70ern doch O.K. fandest, warum willst du heute den "JETZIGEN Lebensstandard" so zwanghaft halten?! Bzw. warum sollte es dann schlimm sein, wenn du deinen jetzigen Lebensstandard nicht halten kannst und wieder auf den der 70er Jahre zurück fällst. Verzichte auf den PC, das Internet, das Handy, das Kabelfernsehen, ... du wirst sehen wie viel billiger dein Leben auf einmal wird ...
Sorry, aber diese beiden Aussagen von dir beißen sich irgendwie ...
Ja aber damals lebtest du kürzer, wärst an vielen der heute heilbaren Krankheiten gestorben, ...
All das kostet viel Geld.
Meine Frage an dich:
- Möchtest du, dass wir jetzt in der Medizintechnik einen Schritt zurück machen? Dann würdest du zwar wieder einen Zahnersatz kostenlos bekommen, deine Frau würde aber keine Chance auf Heilung haben, wenn sie an Brustkrebs erkrankt.
Was soll ich sagen? Ich stehe am Anfang meines Berufslebens. Ich Zahle Unsummen in die Rentenversicherung ein und bekomme hinterher bestenfalls ein Taschengeld.
Aber es ist schon arg realitätsfremd zu meinen, dass man den Luxus der 70er Jahre in diesem Punkt erhalten kann, wenn man mal die geänderte Zusammensetzung der Bevölkerung betrachtet.
Auch hier meine Fragen:
- Möchtest, du dass die Lebenserwartung wieder sinkt?
- Möchtest du Frauen zwingen Kinder zur Welt zu bringen?
Wer trägt die Schuld an der gestiegenen Lebenserwartung? Wer trägt die Schuld daran, dass die Geburtenraten sinken?
Doch wohl wir alle, oder?
Der Hartz IV Empfänger, der im Monat 5 € in eine private Vorsorge einzahlt bekommt vom Staat 500 € im Jahr dazu ... (glaube das die Zahlen so lagen)
Und auch sonst gilt, dass man mit einem recht geringen Betrag für eine private Vorsorge schon einiges erreichen kann.
Ferner:
- Was wäre denn die Alternative? Die Beiträge zur Rentenversicherung steigen und damit hast du dann auch die Mehrbelastung...
Und drittens: Ich bin gespannt auf die Statistik, die mir zeigt, dass es für einen großen Teil der deutschen Bevölkerung nicht finanzierbar ist für die eigene Rente vor zu sorgen.
Und wenn wir hinterher gar keine Stellen mehr im produzierenden Gewerbe hätten, dafür aber Massenweise neue Stellen im Dienstleistungsgewerbe, was wäre dann so schlimm dran?
Aber im Moment sieht es ja so nicht aus:
Gerade in den deutschen Vorzeigebranchen (Maschinenbau) werden momentan täglich neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Arbeitnehmerzahlen im produzierenden Gewerbe steigen!
Und die Reallöhne steigen auch wieder. Ich erkenne diese Tendenz die du schon über mehrere Posts erwähnst einfach nicht wenn ich die aktuelle Realität betrachte.
Ja und? Dafür kauft China massenweise Anlagentechnik in Deutschland ein. Irgendwann werden auch die Löhne in China dermaßen steigen, dass sie nicht mehr so stark mit uns konkurieren.
Wenn beim Kunden andere "Werte" zählen würden als nur der Quotient aus Preis und Leistung, dann hätten wir eine völlig andere Marktsituation und dieser "Verdränungswettbewerb" würde nicht in der Form statt finden.
Daedalus, ich wünsche mir auch einen Jumbojet für 500 Euro, aber den werde ich wohl nicht bekommen.
Schade, dass du sofort mit einer solchen Übertreibung antworten musstest.
Aber auch die beiden großen Hersteller von Flugzeugen spüren einen imensen Kostendruck. Noch vor 3-4 Jahren konnte sich ein Unternehmen wie Airbus auf eine gewisse Art der Kundenbindung verlassen. Zudem zählte bei Airbus gerade das Familien-Konzept der Flugzeugtypen als wichtiger Faktor beim Kauf eines Airbus-Flugzeuges.
Doch seid wenigen Jahren gibt es einen Wandel in der Luftfahrtbranche. Bedingt durch die florierenden Billigangebote durch Ryan Air, Easyjet und Co. ist der Kostendruck bei den Airlinern imens. Dieser Druck wird 1:1 an den Lieferanten (Airbus und Boeing) weiter gegeben was dazu führt, dass heute einzig und allein der Preis der entscheidende Faktor beim Kauf eines Flugzeuges ist.
Aber die Unternehmen reagieren darauf und fahren die Produktion entsprechend hoch (die Kadenzen bei Airbus und Boeing sind imens gestiegen). Ferner werden große Anstrengungen unternommen um die Produktionskosten zu senken.
Nun der Mitarbeiter merkt dies nur bedingt. Die Löhne steigen noch immer, die Arbeitsbedingungen werden immer besser und die Zahl der Angestellten steigt.
Doch es bleibt dabei, dass auch hier die Forderungen der Kunden am Anfang standen. Ryan Air machte den Anfang und die Kunden rannten reihenweise zu dieser Airline. Sie überlegen nicht welche Auswirkungen ihre Handlungen als Marktteilnehmer auf die Branche, die Umwelt und letztlich auch die Mitarbeiter haben. Alles was sie interessiert ist für 20€ nach Malle fliegen zu können.
Das z.B. die Angestellten bei Ryan Air alles andere als rosige Arbeitsbedingungen haben interessiert sie nicht.
Hätte der Kunde die Angebote von Ryan Air nicht nachgefragt, so hätten die anderen Airliner nicht auf diesen Kostendruck reagieren müssen und alles wäre beim Alten geblieben.
Also ich konnte mich über meinen Lebensstandard in den 70/80 nicht beschweren, habe da eigentlich nicht wirklich etwas vermisst. Du etwa?
Ich sehe aber das es heute für mich und sehr viele andere immer schwieriger wird den JETZIGEN Standard überhaupt noch halten zu können, geschweige denn zu verbessern.
Wenn du dich den Lebensstandart in den 70ern doch O.K. fandest, warum willst du heute den "JETZIGEN Lebensstandard" so zwanghaft halten?! Bzw. warum sollte es dann schlimm sein, wenn du deinen jetzigen Lebensstandard nicht halten kannst und wieder auf den der 70er Jahre zurück fällst. Verzichte auf den PC, das Internet, das Handy, das Kabelfernsehen, ... du wirst sehen wie viel billiger dein Leben auf einmal wird ...
Sorry, aber diese beiden Aussagen von dir beißen sich irgendwie ...
In den 70/80 bin ich zum Arzt ohne Praxisgebühr, ohne für Medikamente etwas hinzuzahlen zu müssen, habe Zahnersatz, Brille, Hörgeräte etc. ohne Beteiligung bekommen,[...]
Ja aber damals lebtest du kürzer, wärst an vielen der heute heilbaren Krankheiten gestorben, ...
All das kostet viel Geld.
Meine Frage an dich:
- Möchtest du, dass wir jetzt in der Medizintechnik einen Schritt zurück machen? Dann würdest du zwar wieder einen Zahnersatz kostenlos bekommen, deine Frau würde aber keine Chance auf Heilung haben, wenn sie an Brustkrebs erkrankt.
[...]auch hatte man da noch Hoffnung auf eine zukünftige Rente welches einem ein Auskommen im Alter sicherte, diese Hoffnung habe ich heute nichtmehr.
Was soll ich sagen? Ich stehe am Anfang meines Berufslebens. Ich Zahle Unsummen in die Rentenversicherung ein und bekomme hinterher bestenfalls ein Taschengeld.
Aber es ist schon arg realitätsfremd zu meinen, dass man den Luxus der 70er Jahre in diesem Punkt erhalten kann, wenn man mal die geänderte Zusammensetzung der Bevölkerung betrachtet.
Auch hier meine Fragen:
- Möchtest, du dass die Lebenserwartung wieder sinkt?
- Möchtest du Frauen zwingen Kinder zur Welt zu bringen?
Wer trägt die Schuld an der gestiegenen Lebenserwartung? Wer trägt die Schuld daran, dass die Geburtenraten sinken?
Doch wohl wir alle, oder?
Ohne private Vorsorge wird es nicht mehr gehen in Zukunft, bloß, um vorsorgen zu KÖNNEN muss man mir auch einen Lohn geben mit dem ich Vorsorgen KANN. Das wird aber bei Löhnen unterhalb von 12,50 Euro/std. kaum möglich sein. Die Altersarmut ist also schon heute für viele Menschen in Deutschland vorprogrammiert. Super!
Der Hartz IV Empfänger, der im Monat 5 € in eine private Vorsorge einzahlt bekommt vom Staat 500 € im Jahr dazu ... (glaube das die Zahlen so lagen)
Und auch sonst gilt, dass man mit einem recht geringen Betrag für eine private Vorsorge schon einiges erreichen kann.
Ferner:
- Was wäre denn die Alternative? Die Beiträge zur Rentenversicherung steigen und damit hast du dann auch die Mehrbelastung...
Und drittens: Ich bin gespannt auf die Statistik, die mir zeigt, dass es für einen großen Teil der deutschen Bevölkerung nicht finanzierbar ist für die eigene Rente vor zu sorgen.
Der Verdrängungswettbewerb wird weiter gehen und auch vor Deutschland nicht halt machen und wir werden auch in Zukunft weiterhin Stellen im produzierendem Gewerbe verlieren.
Und wenn wir hinterher gar keine Stellen mehr im produzierenden Gewerbe hätten, dafür aber Massenweise neue Stellen im Dienstleistungsgewerbe, was wäre dann so schlimm dran?
Aber im Moment sieht es ja so nicht aus:
Gerade in den deutschen Vorzeigebranchen (Maschinenbau) werden momentan täglich neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Arbeitnehmerzahlen im produzierenden Gewerbe steigen!
Und die Reallöhne steigen auch wieder. Ich erkenne diese Tendenz die du schon über mehrere Posts erwähnst einfach nicht wenn ich die aktuelle Realität betrachte.
Gestern haben wir die Produktion von Billigstahl an China abgegeben und morgen werden wir auch die Produktion von Edelstählen an China verlieren. Jo, immer weiter so.
Ja und? Dafür kauft China massenweise Anlagentechnik in Deutschland ein. Irgendwann werden auch die Löhne in China dermaßen steigen, dass sie nicht mehr so stark mit uns konkurieren.