Eine Sache, die hier häufig in einen Topf geschmissen wird: Bitcoin und Ethereum.
Bitcoin wird NICHT mit GPUs gemined, sondern mit sog. ASICs. Das sind speziell auf den Coin konstruierte Hardware-Rigs, die entsprechend nur für einen bestimmten Coin benutzt werden können.
Bevor hier manche also "das Ende der Bitcoin-Ära" anhand der GPU-Blase prognostizieren, sollten sie eventuell erstmal nachlesen, worüber sie überhaupt faseln.
Eher das Gegenteil ist nachvollziehbar: Als Mitte Juni Ethereum einen krassen Sturz hatte (von 350€ auf 250€), haben die Leute sich in BTC geflüchtet, nicht nur in FIAT. BTC ist erst wieder abgesackt, als ETH wieder stieg, also die Leute von BTC zu ETH zurück sind. Wenn das 'ice age' von ETH einsetzt (unten beschriebene difficulty-Mauer), könnte BTC davon vermutlich sogar profitieren. Die Schätzungen gehen weit auseinander, belaufen auf zwischen Herbst 17 und Herbst 18.
Natürlich alles Spekulation.
OrtusMalum schrieb:
Ein andere Punkt, den ich zugegebener Maßen noch nicht zufriedenstellend recherchiert habe, ist die Frage, wie Kryptowährungen eine Inflation ausgleichen wollen? Wenn die Erzeugung jedes weiteren Bitcoins immer aufwendiger wird, muss doch daraus folgen, dass irgendwann die Erzeugung eines neuen Bitcoins teurer ist, als er selbst wert ist? Und dann?
Die meisten Kryptowährungen sind deflationär, d. h. die Blockchain ist per Definition des Algorithmus irgendwann 'vollendet'. Bei BTC sind das 21 Mio Einheiten. Wenn die 'entdeckt' wurden, kommt kein Coin mehr dazu.
Bei Ethereum ist es anders, aber vergleichbar. Hier steigt die Schwierigkeit, einen Block zu finden, exponentiell an, irgendwann wird ein Block dann (wie von dir beschrieben) unauffindbar.
In jedem Fall haben wir dann eine konstante Geldmenge. Nun ist in den Wirtschaftswissenschaften sehr umstritten, wie Inflation zustande kommt. Viel spricht dafür, dass die Erhöhung der Geldmenge einen großen Einfluss darauf hat (und nein, die Milchmädchenrechnung à la "ist doch logisch, dass die Inflationsrate steigt, wenn mehr Geld in den Kreislauf kommt" stimmt nicht, wie gesagt, es ist sehr komplex und umstritten).
Wenn die Geldmenge nun konstant ist, so die Hoffnung einiger, wird es keine Inflation mehr geben.
Ich bin Sympathisant von Kryptowährungen, teile aber diese Prognose nicht. Es gibt zahlreiche andere Mechanismen, welche IMO höheren Einfluss auf die Inflationsrate haben, gesteuerte Verknappung des Angebots durch Monopolbildung beispielsweise.
Bummi schrieb:
Ich meine man traut dem aktuellen Währungssystem nicht mehr.
Würd ich nicht so sehen. Einige "Gesinnungs-Miner" sind der Meinung, dass das Prinzip der Kryptowährung sich eine Tages durchsetzen sollte und wird, die halten dann auch ihren Coin.
Die derzeitige Blase resultiert aber vor allem aus Spekukanten und Investoren, welche kurzfristig Bock auf einen Coin haben: Dollar. Im Gros gehen die direkt nach dem Schürfen raus aus ETH und mit ihren Dollars nach Hause, bzw. auf die Cayman-Islands.